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Bundesarchiv Bild 183-C1024-0001-005, Tokio, XVIII

Jürgen Eschert bei der Siegerehrung der Olympischen Spiele in Tokio 1964

Jürgen Eschert (* 24. August 1941 in Magdeburg) ist ein ehemaliger Rennkanute (Canadier), Trainer und Sportmanager.

Leben[]

Jürgen Eschert begann mit 12 Jahren zu Paddeln. Zunächst wurde er bei der BSG Motor Magdeburg-Südost ausgebildet,[1] dann jedoch zum ASK Vorwärts Leipzig delegiert. Nach dem Umzug von dessen Kanuabteilung startete er ab 1963 für den ASK Vorwärts Potsdam. Sein größter Erfolg war die Goldmedaille im Einer-Canadier bei den Olympischen Sommerspielen 1964 in Tokio. Für die Olympischen Spiele 1968 wurde er trotz guter Leistungen nicht nominiert. Gleichzeitig absolvierte er ein Studium zum Diplom-Sportlehrer und promovierte anschließend über die Ausdauer von Jugendlichen.

Da er als Armeeangehöriger in der Öffentlichkeit mit einem geschenkten T-Shirt mit aufgedruckter USA-Nationalflagge angetroffen wurde, wurde er 1971 aus der DDR-Nationalmannschaft ausgeschlossen und musste seine Laufbahn aufgeben. Er war in seinem Klub weiter als Junioren-Trainer tätig. 1975 erhielt er auch hier eine fristlose Kündigung, da er entgegen dem Verbot von Westkontakten für NVA-Angehörige Kontakte zu seinem ehemaligen westdeutschen Konkurrenten Detlef Lewe unterhielt. In der Folge arbeitete er als Sportlehrer an der Ingenieurschule für Bauwesen in Potsdam. Nach deren Schließung nach der Wende fand er seit Mitte der 1990er Jahre eine Arbeitsstelle bei der Gothaer Versicherung.

Nach der Wende engagierte er sich intensiv beim Kanu-Club Potsdam (KCP) im Olympischen Sport Club (OSC), dem Nachfolgeverein des ASK Vorwärts Potsdam. Er war lange Jahre Vorsitzender und Teammanager des Vereins. Dabei nutzte er seinen Sinn für Inszenierung, sein Marketingdenken und seine Mobilisierungsfähigkeit nicht nur zum Nutzen seines Vereins, indem er beispielsweise für Trainingszwecke ein Boots- und Gästehaus in Florida organisierte, sondern auch für öffentlichkeitswirksame Kanusportveranstaltungen in Potsdam. Der jährliche Drachenboot-Cup, die Potsdamer Wasserspiele (seit 1997) und seit 2005 der Potsdamer Kanu-Kanalsprint im wiederhergestellten Abschnitt des Stadtkanals sind auf seine Initiative und seine guten Kontakte zur Brandenburgischen Politik und Wirtschaft zurückzuführen.[2]

Erfolge[]

Als Aktiver:
Olympische Spiele

  • 1964 – Gold C1 1000m

Kanurennsport-Europameisterschaften

  • 1965 – Bronze C1 1000m

Als Trainer:
Kanurennsport-Junioren-Europameisterschaft

  • 1973 – Gold C2 Peter Müller/Wilfried Stephan
  • 1973 – Silber C1 Uwe Freese

Ehrungen[]

Einzelnachweise[]

  1. Hans Treder, Abriß zur Geschichte der BSG Motor Magdeburg-Südost, 1987, Seite 22
  2. Mann der Ideen. Vom ersten Olympiasieger aus dem Bezirk Potsdam zum ehrenamtlichen Kanu-Event-Manager - Jürgen Eschert feiert heute seinen 65. Geburtstag, Märkische Allgemeine, 24. August 2006, S. 3

en:Jürgen Eschert it:Jürgen Eschert pl:Jürgen Eschert

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