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Die Jüdische Elementarschule in Eschwege, der heutigen Kreisstadt des Werra-Meißner-Kreises in Hessen, wurde 1827 gegründet und zum 1. Oktober 1939 aufgehoben. Die Elementarschule wurde auch als Israelitische Volksschule bezeichnet.

Das neue Schulgebäude in der Schulstraße 3 wurde 1839 gleichzeitig mit der dahinter liegenden Eschweger Synagoge erbaut. Der angestellte Lehrer war teilweise auch als Vorbeter tätig. An Lehrern werden genannt: bis 1851 ein Lehrer Schloß, von 1851 bis 1870 Kantor und Lehrer M. Engelbert (1866 gab es in der Schule 28 Schüler), von 1870 bis 1907 Kantor Werthan, von 1907 bis 1931 Lehrer Simon Glauberg und ab 1931 Lehrer Sally Wiesenfelder.

Die Schülerzahlen der jüdischen Volksschule, die um 1870 von etwa 80 Kindern besucht wurde, waren im Laufe der Zeit stark rückläufig. Als die Schule im Herbst 1939 aufgelöst wurde, besuchten noch knapp 40 Kinder die Schule. Nach der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1939 wurden alle männlichen Juden der Stadt in Schutzhaft genommen und für einige Tage in der Schule untergebracht, bevor sie in das KZ Buchenwald abtransportiert wurden.[1]

Schule und Synagoge wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kurzzeitig wieder von einer jüdischen Gemeinde genutzt - die Schule diente als Sitz der jüdischen DP-Gemeinde Eschwege,[2] die sich nach 1945 gebildet hatte, als bei Eschwege ein Lager für KZ-Überlebende auch zahlreiche Juden beherbergte.[1] Diese neue jüdische Gemeinde löste sich 1952 wieder auf.[2]

Das Gebäude der Schule ist erhalten, befindet sich seit 1952 in Privatbesitz und wird heute als Wohn- und Geschäftshaus genutzt.

Literatur[]

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

  1. 1,0 1,1 Jüdische Gemeinde Eschwege, aufgerufen am 3. März 2016
  2. 2,0 2,1 [object=280&tx_aftertheshoah_aftertheshoah[action]=show&tx_aftertheshoah_aftertheshoah[controller]=Object&cHash=9b157a4cb9bf1df76d9e43c6ce2c0c7b Jüdische DP-Gemeinde Eschwege], aufgerufen am 3. März 2016


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