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Die Initiative zur Erhaltung alter Geflügelrassen ist ein am 11. Januar 2008 in Deersheim (Harz) gegründeter Verein. Der Verein hat sich zum Ziel gestellt, die genetischen Ressourcen beim Geflügel durch Haltung und Weiterzüchtung alter und vom Aussterben bedrohter Geflügelrassen zu erhalten, hauptsächlich durch Zuchtringarbeit.[1]

Die Initiative gehört zusammen mit der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) zu den wenigen Organisationen, die bundesweit Erhaltungszuchtringe gründen und betreuen. Zusätzlich erarbeitet der Verein neue Zuchtkonzepte die Wirtschaftlichkeit und Erhaltungszucht­prinzipien kombinieren.

In der Initiative schlossen sich Züchter unterschiedlichster Interessen zusammen. Neben reinen Hobbyzüchtern des Bundes Deutscher Rassegeflügelzüchter (BDRG) und Mitgliedern der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen finden sich auch wirtschaftlich orientierte Nebenerwerbslandwirte und Höfe des ökologischen Landbaus, die an der Vermarktung ihrer Produkte und entsprechend guten Leistungen der Tiere interessiert sind.[2]

Zuchtringarbeit[]

2015 betreute der Verein folgende Zuchtringe und Zuchtbücher:[3]

  • den 1999 gegründeten Erhaltungszuchtring für Vorwerkhühner,
  • den im Juli 2012 gegründeten Zuchtring für weiße Bresse Gauloise,
  • den 2014 gegründeten Zuchtring für Cröllwitzer Puten,
  • einen Zuchtring für gelbe Ramelsloher und
  • das Zuchtbuch für Bergische Kräher.

Projekt Kollbecksmoorhuhn[]

Der Verein betreut ein privates Projekt zur Züchtung und Vermarktung einer neuen Kreuzung aus Vorwerkhähnen und weißen Plymouth-Rockhennen, das der Erhaltung einer alten robusten Rasse, der genetischen Ressource „Vorwerkhuhn“ dienen soll. Mit den überzähligen Hähnen der Erhaltungszuchten des Vorwerkshuhnes werden Zweinutzungshühner mit einer Legeleistung von 250 Eier pro Jahr und guten Masteigenschaften erzeugt.[4] Das entspricht der Legeleistung der Zweinutzungshenne „Lohmann Dual“.[5] Das alte Vorwerkshuhn soll als Ausgangslinie der neuen Gebrauchskreuzung, dem „Kollbecksmoorhuhn“, erhalten bleiben und für die wirtschaftliche Nischenproduktion wieder Bedeutung erlangen.

Mit dem Gewinn aus dem Verkauf der Kreuzungstiere wird die Erhaltung alter Geflügelrassen in Reinzucht unterstützt. Die Eignung weiterer Rassen zur Etablierung solcher Gebrauchskreuzungen, wird geprüft.

Am Projekt beteiligen sich das Institut für Nutztiergenetik Mariensee der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), die Landwirtschaftskammer Weser-Ems, das Zuchtunternehmen Lohmann Tierzucht GmbH und der Leistungsprüfungshof der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Kitzingen.[2]

Weiterführende Informationen und Nachweise[]

  1. Aufgaben und Ziele des Vereins. In: erhaltungszucht-gefluegel.de. Initiative zur Erhaltung alter Geflügelrassen, abgerufen am 30. Dezember 2015.
  2. 2,0 2,1 Erhaltungszuchtring für Vorwerkhühner. Das Kollbecksmoor Huhn. In: vieh-ev.de. Vielfältige Initiative zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen, abgerufen am 30. Dezember 2015.
  3. Zuchtringe. In: erhaltungszucht-gefluegel.de. Initiative zur Erhaltung alter Geflügelrassen, abgerufen am 30. Dezember 2015.
  4. Lutz Reidt: Guter Geschmack und viele Eier. Wie alte Hühnerrassen auf Wirtschaftlichkeit gezüchtet werden. In: deutschlandfunk.de. Deutschlandradio, 10. Juli 2007, abgerufen am 30. Dezember 2015.
  5. Marion Meyer-Radtke: Der Traum vom Wunderhuhn wird wahr. In: welt.de. WeltN24, 24. Januar 2013, abgerufen am 30. Dezember 2015.


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