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Hermann Schlechter (* 31. August 1891 in Dürrheim; † 27. November 1983 in Wetzlar) war ein deutscher Elektrotechniker und Politiker (FDP).

Ausbildung[]

Hermann Schlechter, Sohn eines Geheimen Finanzrates, besuchte das Gymnasium in Karlsruhe. Ab 1910 studierte er Elektrotechnik an der TH Karlsruhe, unterbrochen durch das WS 1912/13 an der TH München. In Karlsruhe wurde er 1910/11 Mitglied der Burschenschaft Germania (heute Teutonia). Am 24.08.1914, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, legte er sein Examen als Diplomingenieur ab.

Erster Weltkrieg[]

Schlechter nahm als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg teil und diente als Funker. 1917, nach schwereren Erkrankungen an Ruhr und Malaria, kein Einsatz mehr an der Front, sondern bei einer F.T.-Überwachungsstelle in Karlsruhe. 1918 wurde er als Leutnant der Reserve entlassen. Er erhielt das Eiserne Kreuz II. Klasse (EK II), die Silberne Verdienstmedaille des Militär-Karl-Friedrich-Verdienstorden und das Ehrenkreuz für Frontkämpfer.

Beruflicher Werdegang[]

Nach Ende des Weltkrieges arbeitete Schlechter 1919 bis 1923 für kurze Zeit bei verschiedene Firmen in Karlsruhe, Mannheim und Köln. 1923 ging er zur Maschinenfabrik Gustav Fleischhauer nach Magdeburg.

1926 wechselte Schlechter als Oberigenieur nach Wetzlar zur Überlandzentrale der Buderus'schen Eisenwerke und war dort als Betriebsleiter für die Unterhaltung des Starkstromnetzes für Wetzlar und Umgebung zuständig. 1928, nach der Übernahme durch die Preußische Elektrizitäts-AG vergrößerte sich sein Wirkungskreis auf die gesamte Lahn-Dill-Region. 1935 wurde er zum Direktor befördert und engagierte sich sehr für die Energieversorgung bis zu seiner Pensionierung 1956. Er war Mitglied des Beirates der Elektrizitäts-Aktiengesellschaft Mitteldeutschland.

Nationalsozialismus[]

Schlechter trat im Mai 1933 der NSDAP bei (Nr. 2369824), wurde aber November 1934 wegen seiner Logenzugehörigkeit wieder ausgeschlossen. Der Ausschluss wurde November 1938 wieder aufgehoben.

Schlechter wurde mit dem Luftschutz in den Firmen im Lahn-Dill-Gebiet beauftragt. Nach dem Krieg, von März bis September 1945, baute er unter Überwachung der Amerikaner die Stromversorgung wieder auf. Danach wurde er entlassen und sein Vermögen beschlagnahmt. Bis März 1948 war er als Hilfsarbeiter (Ankerwickler) beschäftigt. Nach der Entnazifizierung (Einstufung als Mitläufer) kehrte er in seine alte Stellung zurück.

Er erhielt das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse und das Luftschutz-Ehrenzeichen.

Politik[]

Ende 1945, nach Ende des Krieges, war Schlechter Mitbegründer der Liberal-Demokratischen Partei (LDP) in Wetzlar, die bei der Bundestagswahl 1949 erstmals unter der Bezeichnung Freie Demokratische Partei (FDP) antrat. Von 1952 bis 1972 gehörte er dem Kreistag des Kreises Wetzlar an, und von 1955 bis 1968 der Stadtverordnetenversammlung Wetzlars. Er war vor allem Mitglied im Finanzausschuss, zeitweise im Ältestenrat und im Ausschuss für Rechts- und Satzungsangelegenheiten, zum Ende seiner Zugehörigkeit zu Stadtverordnetenversammlung FDP-Fraktionsvorsitzender.

1972 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Band verliehen.

Literatur[]

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 7: Supplement L–Z. Heidelberg 2014, S. 242–243.


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