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Helmuth Furch (* 25. September 1947 in Grimmen, Deutschland) ist ein österreichischer Lehrer, Kulturschaffender und Autor.

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Helmuth Furch, 2017

Leben und Wirken[]

Ausbildung[]

Helmuth Furch wurde 1955 mit seinen Eltern österreichischer Staatsbürger[1] und besuchte vier Jahre lang die Realschule in der Neustiftgasse. Der Vater war Elektromeister, so absolvierte er die Ingenieurausbildung am TGM in der Währingerstraße, Abteilung Nachrichtentechnik.[2] In den 1970er Jahren löste sich seine Sprachbehinderung völlig auf und er strebte den Lehrberuf an. 1977 unterrichtete er als Klassenvorstand eine Knabenklasse mit 36 Schülern im Polytechnischen Lehrgang.[3]

Die Eltern hatten 1968 ein Grundstück im burgenländischen Dorf Kaisersteinbruch erworben.

Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch[]

Helmuth 70 Steintafel

Schrifttafel am Gedenkstein für den Initiator des Museums- und Kulturvereins Kaisersteinbruch, Helmuth Furch[4]

Am 20. Mai 1990 wurde der Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch von Helmuth Furch,[5][6] der Professorin Brigitte Tschol, dem Rechtsanwalt Erich Roth, dem Bildhauer Christoph E. Exler sowie dem Kaisersteinbrucher Ortsvorsteher und Gastwirt Josef Hofer gegründet. Die damaligen Mitglieder waren vor allem die 1939 zwangsweise abgesiedelten Kaisersteinbrucher, die sogenannten Alt-Kaisersteinbrucher.

Wenige Tage danach wurde in einem Klassenraum der „Alten Schule“ die Privatinitiative Ortsmuseum gewagt. Im Steinmetzmuseum Kaisersteinbruch wird seitdem die Geschichte des Kaisersteinbrucher Steinmetzhandwerkes gezeigt.[7]

Die Steinbrüche in und um Kaisersteinbruch waren seit Mitte des 16. Jahrhunderts ein bedeutender Arbeitsplatz für Steinmetze und Bildhauer aus dem damaligen Mitteleuropa. Dieses – längst vergessene – Geschehen wurde in die Gegenwart in Form dieser Mauer der Einheit übertragen.[8][9]

Bilder für die Kaisersteinbrucher Kirche[]

Die kunstvollen Steinaltäre waren durch die Kriegsfolgen all ihres Schmuckes beraubt, der Platz für Altarblätter war noch 1990 mit Stoff bespannt. Helmuth Furch fand im Dom- und Diözesanmuseum der Erzdiözese Wien zwei Bilder (eine „Heilige Sippe“ für den Hochaltar,[10] das „Pfingstwunder“ für einen Seitenaltar), die den erforderlichen Maßen sehr nahe kamen. Das Kunstverständnis und Mitgefühl der Museumsleiterin Sárolta Schredl, letztlich die Genehmigung von Kardinal Groër, machten diese Dauerleihgaben möglich. Er konnte zwei Künstlerinnen, 1996 Nadia Ioan Ficiu aus Bukarest für eine „Kreuzigung“ (durch Vermittlung der Kunsthistorikerin Ana Maria Altmann) und 2005 die Wiener Malerin Raja Schwahn-Reichmann für die „Apotheose des Elias Hügel“ gewinnen.

Publikationen (Auswahl)[]

Über die Kaisersteinbrucher Freimaurer schrieb Furch 2007. Die Gründung der Loge wurde vom Wiener Maler Stefan Riedl 2014 in einem Gemälde dargestellt.

Ehrungen[]

Elias Hügel- Ehrenzeichen

Elias-Hügel-Ehren­zeichen

  • 1992: Burgenlandstiftung Theodor Kery, Förderpreis für den Bereich Geisteswissenschaften
  • 1997: Goldene Verdienstmedaille der Diözese Eisenstadt
  • 2000: Ehrenzeichen des Landes Burgenland
  • 2017: Steintafel, schon zu Lebzeiten, zum 70. Geburtstag.

Elias-Hügel-Ehrenzeichen[]

Nach zehn gemeinsamen Vereinsjahren überreichte Obmann Helmuth Furch seinen Mitarbeitern ein 2,3 cm großes, aus Messing bestehendes Dank-Zeichen. Bildhauer Alexandru Ciutureanu hatte das Steinmetzzeichen vom Hügel-Altar mit der Signatur des Künstlers dargestellt.

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

  1. Österreichische Staatsbürgerschaft für Alfred Furch und Sohn Helmuth. Wien, 13. April 1955.
  2. Verband der Alttechnologen, 16. Oktober 1976: Erinnerung an das 10. Maturajubiläum des Ing. Helmuth Furch.
  3. Als Klassenvorstand organisierte Helmuth Furch von 1983−1987 die Schülerzeitung Leopoldstadt live.
  4. Präsentation eines „Gedenksteines“ für Helmuth Furch, schon zu Lebzeiten, zum 70. Geburtstag (Fest am 30. September 2017).
    Ortsvorsteher Josef Hofer: „Obwohl kein gebürtiger Kaisersteinbrucher, war Helmuth Furch offenbar unbeirrbar entschlossen, unseren Ort, der durch die Zwangsabsiedlung im Jahre 1939 und die Ereignisse im Umfeld des 2. Weltkrieges zerstört und verödet war, wieder zum Leben zu erwecken. Das begann mit einer Dorfchronik (1981) und setzte sich in seiner maßgeblichen Mitgestaltung der 400-Jahr-Feier im Jahre 1990 fort, die diesen Tag zu einem Höhepunkt in der Geschichte des Nachkriegs-Kaisersteinbruch werden ließ und auch die Alt-Kaisersteinbrucher hier versammelte. Die durften mit Freude und Rührung das Wiedererstehen ihres Heimatortes miterleben. Es erfolgte die Gründung des Museums- und Kulturvereines, dessen Vorsitzender Furch bis zum Jahr 2007 war und in dessen Wirkungsfeld er Unschätzbares vollbrachte:
    Auffinden und Rückführen verschollener oder veräußerter Kunstschätze, wie zum Beispiel die prachtvollen barocken Grabplatten an der Außenfassade der Kirche und in ihrem Inneren.
    Wiederaufstellen von Bildsäulen auf dem Kirchenplatz.
    Ausgestaltung der Kirche mit Altarbildern und dem Kreuzweg.
    Vor allem aber die Veranstaltung der jährlichen Steinmetzsymposien mit seinen Wegbegleitern, den Bildhauern Ferenc aus Ungarn und Alexandru aus Rumänien, in deren Rahmen viele moderne Bildhauerwerke geschaffen wurden, von denen besonders der Europabrunnen und die prachtvollen Steinreliefs an der Europamauer hervorzuheben sind. Dazu kommen noch hervorragende Druckwerke, wie die Festschrift zur 400-Jahr-Feier und die ungeheuer aufwendig gestalteten Mitteilungshefte des Museums- und Kulturvereines, jedes für sich eine auf viele Quellen gestützte wissenschaftliche Recherche in einem geradezu prunkvollen Design. Das erst vor kurzem entstandene Monumentalbild, das in der Alten Schule prangt und eine visionäre Darstellung von bewegter ruhmreicher Vergangenheit und hoffnungsvoller friedlicher Zukunft unseres Ortes bietet, dürften wir als krönende Abrundung des Lebenswerkes von Helmuth Furch wahrnehmen. Die digitale Revolution unserer Zeit hat letztlich das ihre dazu beigetragen.“
  5. Die Kulturabteilung von Radio Burgenland berichtete über die Anfänge des neuen Kaisersteinbrucher Kulturvereines und Helmuth Furch, den Obmann: ORF-Radio und TV in Kaisersteinbruch, besonders am 23. Februar 1991 ORF 2: Geschichte wird lebendig. Fernsehfilm von Kulturredakteur Hans Rochelt (in ganz Österreich zu sehen).
  6. Klara Köttner-Benigni: Stein, zum Bild gehauen. In: VOLK UND HEIMAT. Nr. 3/1993. Herausgeber und Verleger: Volksbildungswerk für das Burgenland. Kleiner Auszug: „In Kaisersteinbruch, … der kulturelle Wiederaufbau der Ortschaft wäre unvorstellbar ohne das Engagement des vor einigen Jahren gegründeten ‚Museums- und Kulturvereins Kaisersteinbruch‘ und dessen Obmann Helmuth Furch. 1947 in Grimmen nahe der Ostsee geboren, mit Vorfahren aus nördlichen und südlichen Gebieten des weiland Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, aus Mecklenburg, Sudetenböhmen und Wien, lebt er als Oberlehrer in Wien, mit Hauptwohnsitz in Kaisersteinbruch. In Wien, Niederösterreich, Deutschland, gelegentlich Ungarn, arbeitet er in Archiven gründlich und fachkundig die Geschichte Kaisersteinbruchs auf; und er hat darüber schon viel publiziert. Besonders bemerkenswert ist aber die Umsetzung seiner historischen Erkenntnisse in die Neugestaltung der Ortschaft.“
  7. PANNONISCHE Neusiedl/See, 2. Mai 2013, Seite 12, Bruckneudorf/Kaisersteinbruch: „Großes Thema STEIN … Die Einrichtung, vor allem die Aufhängung der Kartensammlung der großen alten Fotos, die fast alle in Mosonmagyaróvár (noch in kommunistischer Zeit) als Kleinbilder fotografiert und dann vergrößert wurden, erfolgte vor allem durch Vater und Sohn Alfred und Helmuth Furch. Von Meister Opferkuh kam das kleine kostbare Lapidarium.“
  8. NÖN Brucker Bote, 4. Juli 1998: „Brunnen für Europa, Helmuth Furch: ‚Möge das vereinte Europa wachsen wie die Linde‘. Im Rahmen des 8. Symposiums hat der Museums- und Kulturverein Kaisersteinbruch den Europabrunnen am Kirchenplatz präsentiert.“
  9. Paneuropa-Zeitung vom August 2002 (auszugsweise): „Europa in Kaisersteinbruch – eine besondere europäische Initiative pflegt seit Jahren die kleine burgenländische Gemeinde Kaisersteinbruch. Auf Initiative des Lehrers und Leiters des Orts- und Steinmetzmuseums Helmuth Furch werden an der alten Mauer neben der Kirche Steinplatten für jeweils ein europäisches Land angebracht … Rainhard Kloucek, Generalsekretär.“
  10. 11. Juni 1992, Bild für den Hochaltar, „Hl. Sippe“, Leihgabe vorerst jeweils 3 Jahre, später Dauerleihgabe. Der Vertrag wird in Anwesenheit von Sárolta Schredl von Pfarrer Christian Schüller und Obmann Helmuth Furch unterschrieben. Kurzbericht von ORF-Redakteur Hans Rochelt über den kostenlosen Transport durch das Bundesdenkmalamt, von Wien nach Kaisersteinbruch.
  11. Steinmetzmuseum Kaisersteinbruch, Gästebuch am 28. November 1992: Präsentation des Buches „Elias Hügel Hof-Steinmetzmeister“. Vortrag von Josef Altenburger, Bezirksschulinspektor i. R., und Historiker in St. Margarethen, abschließend: „Möge das Buch erreichen, dass die ‚bösen Geister der Vergangenheit‘ (Kriegsgefangenenlager Kaisersteinbruch) vertrieben werden, dass der Ort wieder zu einem Juwel am Leithaberg wird!“
  12. 16. Dezember 1992, Bundesdenkmalamt Burgenland, Landeskonservator Franz Bunzl: „Es ist ihnen gelungen, Elias Hügel seine Werke und sein Wirken umfassend darzustellen. Ihre Forschungen zeigen auch, dass seine Bedeutung über den lokalen Bereich hinausging, u. a. auch als Mitarbeiter Johann Bernhard Fischer von Erlachs und der Auszeichnung eines Hof-Steinmetzmeisters unterstrichen wird. Das machte ihn zum prominentesten Vertreter seiner Zunft im Burgenland.“'
  13. Wiener Geschichtsblätter 59. Jahrgang 2004, Heft 3: Bücherschau von Peter Csendes, Wiener Stadt- und Landesarchiv (auszugsweise): „Helmuth Furch, der unermüdliche Erforscher der Geschichte von Kaisersteinbruch, legt nunmehr sein opus magnum et maximum vor, das Historische Lexikon Kaisersteinbruch, in dem die Ergebnisse seiner langjährigen Quellenstudien – durchaus beeindruckend ist nicht nur die Bibliographie, sondern auch das Verzeichnis der benützten archivalischen Unterlagen – ihren Niederschlag finden.“


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