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Heiko Peschke
Bundesarchiv Bild 183-1990-0906-026, FC Carl Zeiss Jena - FC Lok Leipzig 3-1
Heiko Peschke 1990
Personalia
Geburtstag 18. September 1963
Geburtsort RiesaDDR
Größe 186 cm
Position Libero
Junioren
Jahre Station
1970–1977 Stahl Riesa
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1977–1983 Hallescher FC Chemie 33 0(9)
1983–1991 FC Carl Zeiss Jena 188 (45)
1991–1997 Bayer 05 Uerdingen 159 0(9)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1981–1982 DDR U-18 10 0(2)
1983–1987 DDR U-21 26 0(3)
1990 DDR 5 0(1)
Stationen als Trainer
Jahre Station
Anadolu Krefeld
VfR Neuss
1. FC Krefeld
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.


Heiko Peschke (* 18. September 1963 in Riesa) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Für den Halleschen FC Chemie und den FC Carl Zeiss Jena spielte er in der DDR-Oberliga, für Bayer Uerdingen in der Bundesliga und in der 2. Bundesliga. Mit der DDR-Nationalmannschaft bestritt er fünf Länderspiele.

Fußball-Laufbahn[]

Nachwuchsspieler beim Halleschen FC Chemie[]

Peschke begann als Siebenjähriger in der Kindermannschaft der BSG Stahl in seiner Geburtsstadt Riesa. Von 1971 bis 1977 besuchte er die Kinder- und Jugendsportschule Halle und wurde zur Saison 1977/78 zum Halleschen FC Chemie delegiert. Dort spielte er zunächst in der Jugend- später in der Juniorenmannschaft. 1981 wurde er in den Kader der DDR-Junioren-Nationalmannschaft aufgenommen und bestritt bis 1982 zehn Junioren-Länderspiele, in denen er zunächst als Libero, später im Mittelfeld eingesetzt wurde. 1982 gab Peschke auch seinen Einstand in der DDR-Oberliga. Als am 18. Spieltag Verteidiger Jürgen Schliebe bereits in der sechsten Minute ausscheiden musste, gab Trainer Jürgen Koitzsch dem 18-Jährigen die Gelegenheit, sich im Männerbereich zu bewähren. Peschke nutzte die Chance und wurde für den Rest der Saison als Vorstopper eingesetzt. Diese Position behielt er auch unter dem neuen Trainer Klaus Urbanczyk in der Oberligasaison 1982/83. Der 1,86 m große Peschke bestritt 25 der 26 Punktspiele und wurde obendrein mit acht Treffern zweitbester Torschütze des HFC. Inzwischen war Peschke auch in die DDR-Nachwuchs-Nationalmannschaft aufgenommen worden und hatte bis zum Mai 1983 bereits fünf Nachwuchs-Länderspiele bestritten.

Stammspieler beim FC Carl Zeiss Jena[]

Damit brachte er die Voraussetzungen mit, sich in einem Spitzenklub zu bewähren. Zum Saisonbeginn 1983/84 und nach bestandenem Abitur wechselte Peschke zum Oberligisten FC Carl Zeiss Jena. Dort setzte er zunächst seine Karriere als Vorstopper fort und setzte sich sofort als Stammspieler durch. Gleichzeitig wirkte er weiter in der Nachwuchs-Nationalmannschaft mit, für die er bis 1987 insgesamt 26 Länderspiele bestritt. Im Laufe der Saison 1985/86 wechselte Peschke bei FC Carl Zeiss auf die Libero-Position, die er danach bei den Jenaern bis 1991 besetzte. Dabei blieb er nach wie vor torgefährlich und erzielte in jeder Spielzeit mindestens 3 Punktspieltreffer.

Olympiaauswahl und A-Nationalspieler[]

Zwischen 1986 und 1988 gehörte Peschke zum Aufgebot der Fußballolympiaauswahl der DDR. Er bestritt sechs Qualifikationsspiele für das olympische Fußballturnier in Seoul und erzielte dabei als Libero zwei Tore. Die DDR konnte sich jedoch nicht für das Olympiaturnier qualifizieren. Trotz seiner bisher beeindruckenden Laufbahn kam Peschke erst spät zur DDR-Nationalmannschaft. Sein erstes A-Länderspiel absolvierte er am 28. März 1990 im Testspiel DDR gegen USA (3:2) auf seiner gewohnten Position als Libero. Auch in den folgenden vier Länderspielen war er als Libero mit von der Partie, sein einziges A-Länderspieltor erzielte er am 11. April 1990 gegen Ägypten, als er bei 2:0-Sieg den ersten Treffer erzielte. Am 12. September 1990 gehörte er zum Kreis der Spieler, die das letzte Länderspiel der DDR-Nationalmannschaft beim 2:0-Auswärtserfolg in Belgien bestritten.

Bundesliga und 2. Bundesliga in Uerdingen[]

Seine letzte Saison für den FC Carl Zeiss Jena spielte Peschke 1990/91. Es war zugleich die letzte Saison der DDR-Oberliga und gleichzeitig die Qualifikationsrunde für die Bundesliga und 2. Bundesliga. Peschke, inzwischen 28 Jahre alt, absolvierte noch einmal 25 Punktspiele und erzielte sieben Tore. Als Sechster qualifizierten sich die Jenaer für die 2. Bundesliga, Peschke verließ jedoch zum Saisonende den Klub. Nach acht Spielzeiten hatte er für die Zeiss-Städter 188 Oberligaspiele bestritten, in denen er 45 Tore erzielte. Außerdem war er in 27 nationalen Pokalspielen (9 Tore) und acht Europapokalspielen (ohne Torerfolg) eingesetzt worden.

Peschke setzte 1991/92 seine Laufbahn beim Bayer 05 Uerdingen in der 2. Bundesliga fort. Bereits in seiner ersten Saison erreichte er mit den Uerdingern den Aufstieg in die Bundesliga und hatte dazu mit 31 Spielen als Mittelfeldspieler beigetragen. In der Bundesliga spielte Peschke 25-mal als Verteidiger, konnte aber den sofortigen Abstieg nicht verhindern. 1993/94 war er mit 35 Einsätzen erneut am Aufstieg beteiligt, und diesmal konnte sich Bayer für zwei Spielzeiten in der Bundesliga halten. Dabei konnte Peschke sein Erstligakonto auf insgesamt 67 Einsätze erhöhen und erzielte fünf Tore. Seine letzte Saison als Berufsspieler absolvierte Peschke als Abwehrspieler wieder in der 2. Bundesliga. Es war seine dritte Zweitligasaison, in der er auf insgesamt 92 Spiele mit vier Toren gekommen war.

Trainerlaufbahn[]

Anschließend schlug Peschke eine Laufbahn als Fußballtrainer ein. Bereits 1991 hatte er das Diplom zum Sportlehrer erworben, später erwarb er die B- und A-Trainerlizenz und 1998 die Fußballlehrerlizenz. Den Fußballlehrer-Lehrgang in Köln beendete er als Lehrgangs-Bester. Von 1997 bis 2000 trainierte er Anadolu Türkspor Krefeld und führte die Mannschaft in die Landesliga. Anfang 2001 übernahm Heiko Peschke den Verbandsligisten VfR Neuss, konnte die Mannschaft jedoch nicht vor dem Abstieg bewahren. Nach einer weiteren Trainerstation beim 1. FC Krefeld wurde Peschke Sportlehrer an einer Schule im Kreis Wesel und betätigte sich als Talentespäher.

Literatur[]

  • Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3, S. 353.
  • Andreas Baingo, Michael Horn: Die Geschichte der DDR-Oberliga. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-428-6, S. 320, 322.
  • Uwe Nuttelmann (Hrsg.): DDR-Oberliga. 1962–1991. Eigenverlag, Jade 2007, ISBN 978-3-930814-33-6.

Weblinks[]


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