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Heiko Herrlich
Heiko Herrlich
Heiko Herrlich als Hospitant beim 1. FC Köln
Personalia
Geburtstag 3. Dezember 1971
Geburtsort MannheimDeutschland
Größe 186 cm
Position Mittelstürmer


Heiko Herrlich (* 3. Dezember 1971 in Mannheim) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und aktueller Trainer. Er spielte von 1989 bis 2004 258 Mal in der Fußball-Bundesliga für Bayer 04 Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund und schoss 76 Tore.

Karriere als Spieler[]

Verein[]

Bayer 04 Leverkusen[]

Herrlich wurde zur Saison 1989/90 in den Profikader von Bayer 04 Leverkusen aufgenommen. Sein Debüt in Deutschlands höchster Fußballklasse gab er für die Werkself am 5. Spieltag, dem 23. August 1989, gegen den Karlsruher SC. Zehn Minuten vor Schluss wechselte ihn Trainer Jürgen Gelsdorf für Marek Lesniak ein. Das Spiel endete 1:1-Unentschieden.[1] In seinem ersten Profijahr kam Herrlich zwar auf 16 Ligaeinsätze, wurde aber 15-mal nur eingewechselt. Auf insgesamt 373 Spielminuten kam der Stürmer dabei.[2] Seinen einzigen Auftritt in der Startelf der Rot-Schwarzen hatte der damals 18jährige am 32. Spieltag bei der 0:2-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf.[3] Schuld an den wenigen Einsätzen war, dass Bayer vor allem auf die Qualitäten des Sturmduos Demandt/Lesniak setzte. In der Folgesaison kam Herrlich schon auf mehr Einsätze und konnte seinen ersten Profitreffer erzielen. Beim 2:2-Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt am 24. November 1990 erzielte er drei Minuten vor Abpfiff den Ausgleich und setzte damit das Endresultat des Spiels fest.[4] Zur Spielzeit 1991/92 kam Herrlich dann zu seinen meisten Ligaeinsätzen innerhalb einer Saison im Trikot von Leverkusen. In 28 Einsätzen erzielte er drei Treffer. Allerdings war er nie Stammspieler. 24-mal wurde er ein- bzw. ausgewechselt. Auch ein Jahr später veränderte sich seine Situation nicht, und Herrlich war mehr Zuschauer als Aktiver, da er weder Ulf Kirsten noch Andreas Thom aus der Startelf verdrängen konnte.[5] Im DFB-Pokal erreichte die Mannschaft in der Spielzeit 1992/93 das Finale. In diesem wurden die Amateure von Hertha BSC mit 1:0 besiegt. Es war der erste nationale Titel Herrlichs. Allerdings wurde er im Finalspiel nicht eingesetzt.

Borussia Mönchengladbach[]

Um mehr Partien bestreiten zu können, wechselte Herrlich im Sommer 1993 zu Borussia Mönchengladbach. Gleich in seinem ersten Jahr dort konnte er überzeugen und war mit acht Treffern zusammen mit Martin Max und Karlheinz Pflipsen zweitbester Schütze der Fohlen. Nur Martin Dahlin war um vier Tore besser. Mit 65 Toren stellte die Mannschaft in dieser Saison die zweitbeste Offensivabteilung der Liga. Mit 68 Treffern war nur Meister FC Bayern München besser. Trotzdem reichte es nur zu einem enttäuschenden zehnten Platz.[6] Ein Jahr später war Herrlich dann auch bester Schütze seiner Mannschaft. Mit 20 erzielten Treffern holte er sich außerdem den Titel des Torschützenkönigs, den er sich mit Mario Basler von Werder Bremen teilte. Die Mannschaft verbesserte sich auf den 5. Platz und qualifizierte sich für den UEFA-Pokal. Auch im DFB-Pokal sorgte Herrlich für Aufsehen: In sechs Spielen bis zum Finale erzielte der Angreifer sechs Tore. Sowohl im Viertelfinale beim 3:2-Sieg gegen den FC Schalke 04 als auch im Halbfinale beim 1:0-Erfolg nach Verlängerung erzielte Herrlich die entscheidenden Treffer seiner Mannschaft. Auch im Endspiel gegen den VfL Wolfsburg steuerte er einen Treffer zum 3:0 bei. Nachdem er 1993 noch Zuschauer war, holte Herrlich sich den Titel zum zweiten Mal und stand dabei über die volle Spielzeit auf dem Platz. Diese Leistungen blieben natürlich anderen Teams nicht verborgen, und so war nach zwei Jahren das Kapitel Mönchengladbach für Heiko Herrlich beendet.

Borussia Dortmund[]

Im Jahr 1995 wollte Herrlich trotz eines laufenden Vertrags vorzeitig von Mönchengladbach nach Dortmund wechseln und berief sich dabei auf eine angebliche mündliche Zusage des damaligen Mönchengladbacher Managers Rolf Rüssmann. Dieser bestritt jedoch, eine solche Zusage gemacht zu haben. Herrlich verweigerte daraufhin das Training bei seinem Arbeitgeber und hielt sich stattdessen zwischenzeitlich beim SC Fortuna Köln fit. Er ließ jedoch davon ab, als er auf das Thema der ungeklärten Versicherungsfragen aufmerksam gemacht wurde. Mönchengladbach bestand auf Vertragserfüllung, und es kam zu einem Arbeitsgerichtstermin, in dem der Richter den Spieler an seine Vertragspflicht erinnerte, ohne allerdings bereits ein Urteil zu fällen. Herrlich verweigerte jedoch weiter die Arbeit in Mönchengladbach. Unter Vermittlung des DFB einigten sich schließlich Mönchengladbach und Dortmund auf einen Transfer und die höchste innerdeutsche Ablösesumme, die bis dahin gezahlt wurde, etwa elf Millionen Mark.

In seinem ersten Jahr als Dortmunder war der Verein vom Verletzungspech verfolgt. Herrlich kam auf nur 16 Einsätze, hatte damit aber nur zwei weniger als Karlheinz Riedle, der die meisten Partien als Stürmer bestritt. Mit sieben Treffern war Herrlich gleichauf mit Riedle bester Angreifer des BVB. Die Mittelfeldspieler Andreas Möller und Michael Zorc waren allerdings erfolgreicher.[7] Trotz der personellen Ausfälle verteidigte die Mannschaft den deutschen Meistertitel, und Herrlich konnte seine erste Meisterschaft feiern.

2002 wurde er wieder Deutscher Meister und gewann 1997 die Champions League und den Weltpokal mit den Dortmundern.

Nationalmannschaft[]

Im Jahr 1995 trug er fünfmal das Trikot der Nationalmannschaft und erzielte einen Treffer.

Sein Debüt für den DFB gab er am 29. März 1995 gegen Georgien. Beim 2:0-Sieg stand er die vollen 90 Minuten auf dem Platz und bildete mit Jürgen Klinsmann das Sturmduo der Nationalmannschaft.[8] Nach dem Spiel äußerte sich Klinsmann wie folgt zum Debüt Herrlichs: „Mein Nebenmann Heiko Herrlich hat sich bei seinem Debüt abgerackert, war aber etwas unglücklich im Abschluss.“[9] Einen Monat später, beim 1:1-Unentschieden gegen Wales, erzielte Herrlich in der 42. Minuten den Ausgleichstreffer.[10] Im Rückspiel, am 11. Oktober 1995, absolvierte der damalige Dortmunder sein letztes Spiel für die DFB-Elf.[11] Alle fünf Einsätze hatte Herrlich in Qualifikationsspielen zur Fußball-Europameisterschaft 1996 in England, bei der Deutschland den Pokal gewinnen konnte.[12] Wegen Verletzungen verpasste er die Berufung in den Turnierkader.

Krankheit[]

Im Herbst 2000 wurde bei Herrlich ein bösartiger Gehirntumor festgestellt, der erfolgreich per Strahlentherapie bekämpft werden konnte. Im Jahr 2001 bestritt Herrlich sein Comeback in der Bundesliga, erreichte aber nicht mehr die Form vergangener Tage und beendete 2004 nach weiteren Verletzungen seine Laufbahn als Fußballprofi.

Karriere als Trainer[]

Im Jahr 2005 erwarb Herrlich seine DFB-Trainerlizenz und war seitdem A-Jugend-Trainer bei Borussia Dortmund. Herrlich engagierte sich als Botschafter für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der Menschen mit Behinderung in Deutschland. Er gewann als Trainer mit der A-Jugend des BVB im Jahr 2007 nach einem 8:7 gegen den Ruhrgebietsrivalen FC Schalke 04 den Westfalenpokal. Am 1. Juli 2007 übernahm Heiko Herrlich die Funktion des U-17-Auswahltrainers innerhalb des DFB. Mit der U 17 schaffte er es bei der WM 2007 in Südkorea auf Platz 3, das bis dahin beste Ergebnis einer U-17 (bzw. U-16)-Nationalauswahl seit dem Finaleinzug 1985 in China. Im August 2008 übernahm er als Trainer die U 19-Junioren.[13] Anfang des Jahres 2009 wurde Herrlich als Nachfolger von Dieter Eilts gehandelt, um die U 21-Auswahl zu trainieren. Herrlich lehnte diese Offerte allerdings mit der Begründung, sich auf die U-19 konzentrieren zu wollen, ab.[14] Ab dem 27. Oktober 2009 war Herrlich Cheftrainer beim VfL Bochum.[15] Am 29. April 2010 trennte sich der VfL Bochum zwei Tage vor dem vorletzten Spieltag von ihm.[16]

Weblinks[]

Quellen[]


Kopie vom 16.02.2011, Quelle: Wikipedia, Artikel, Autoren in der Wikipedia
Lokale Autorenseite, Lizenz: GFDL, CC-by-sa 3.0
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