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Hans Tilkowski
Hans Tilkowski an seinem 70
Personalia
Geburtstag 12. Juli 1935
Geburtsort Dortmund-HusenDeutschland

Hans Tilkowski (* 12. Juli 1935 in Dortmund-Husen) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler (Torwart) und -trainer.

Spielerkarriere[]

Verein[]

Tilkowski spielte zwischen 1956 und 1963 in der Oberliga West für Westfalia Herne.

Nach Einführung der Bundesliga zur Spielzeit 1963/64 wechselte der damals 28jährige zu Borussia Dortmund. Dort war er auf Anhieb Stammtorhüter der Schwarz-Gelben. Nach Ablauf des ersten Jahres erreichte die Mannschaft den vierten Rang. Mit 57 Gegentreffern kassierte Tilkowski die fünftmeisten Tore und musste sogar fünf Mal öfter hinter sich greifen als der Keeper des Absteigers Preußen Münster. Zur Folgesaison stand der Torhüter in allen Hinspielbegegnungen zwischen den Pfosten seines Teams, wurde dann aber zur Winterpause von Bernhard Wessel abgelöst. Erst am 30. und letzten Spieltag der Saison löste er Wessel wieder ab und stand auch im Finale um den DFB-Pokal auf dem Feld, als die Dortmunder Alemannia Aachen mit 2:0 bezwingen konnten. Sein Konkurrent Wessel hatte alle vorherigen Partien im Pokal absolviert.

Zur Spielzeit 1965/66 war Tilkowski wieder die unangefochtene Nummer eins beim BVB. Als einziger Akteur neben Dieter Kurrat und Lothar Emmerich verpasste er keine Partie. Als Krönung zog der Klub zum 5. Mai 1966 ins Endspiel um den Europapokal der Pokalsieger. Dort setzte man sich mit 2:1 nach Verlängerung gegen den FC Liverpool durch. In der Liga reichte es nur zur Vizemeisterschaft. Die Saison 1966/67 verlief schlecht für Tilkowski und sein Konkurrent Wessel kam jetzt vermehrt zum Zug, so dass er ihn schließlich auf der Bank ablöste.

Auf nur neun Ligapartien brachte es der Torwart, so dass er im Sommer 1967 schließlich zu Eintracht Frankfurt wechselte. Doch auch dort lief es für Tilkowski nicht leicht und er kassierte in den ersten beiden Ligapartien für die Eintracht sieben Gegentore. Zwischenzeitlich wurde er von Peter Kunter abgelöst und 1968/69 endgültig verdrängt. In seinem letzten Profijahr kam Tilkowski zu keinem weiteren Einsatz für die Frankfurt.

1965 wurde er auch zum Fußballer des Jahres in Deutschland gewählt. Er war der erste Torhüter, der diese Auszeichnung bekam.

Nationalmannschaft[]

Zwischen 1957 und 1967 bestritt Tilkowski 39 Länderspiele für den DFB, davon 18 als Spieler von Westfalia Herne und 21 in seiner Zeit bei Borussia Dortmund.

Sein Debüt im Dress mit dem Adler gab der Torhüter am 3. April 1957 in Amsterdam gegen die Niederlande. Bei der Weltmeisterschaft in Schweden, im Jahr darauf, gehört er zuerst zum vorläufigen Kader, wurde aber wieder nach Hause geschickt.

1962 stand er im Aufgebot für die Fußball-Weltmeisterschaft 1962 in Chile, kam dort aber nicht zum Einsatz, weil Bundestrainer Sepp Herberger überraschenderweise dem jungen Wolfgang Fahrian den Vorzug gab. 1966 nahm Tilkowski als Stammtorwart an der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 in England teil und erreichte mit der Deutschen Fußballnationalmannschaft den zweiten Platz. Gegen den Gastgeber England wurde im Endspiel mit 2:4 verloren. Tilkowski war somit auch der Torhüter, der das berühmt gewordene, von Geoff Hurst erzielte Wembley-Tor nicht verhindern konnte. Letztmalig im Tor des DFB-Team war Tilkowski beim 6:0 Sieg am 8. April 1967 bei EM-Qualifikationsspiel gegen Albanien im Dortmunder Stadion Rote Erde.

Besonderes Lob erhielt Tilkowski im Jahr 2009 für seine Rede als Gast in Aserbaidschan. Anlässlich der Präsentation einer neuen Skulptur vor dem Stadion in Baku war Tilkowski offiziell eingeladen worden. Es handelte sich um die Einweihung einer Bronzeplastik mit dem Abbild von Tofiq Bachramov, eben jenem in Aserbaidschan sehr populären Linienrichter, der 1966 in Wembley den Ball hinter der Linie gesehen hatte. Tilkowski stellte mit dem ersten Satz seines Vortrages klar, dass es sich keineswegs um ein Tor gehandelt habe, schaffte es dann mit rhetorischem Geschick die Gastgeber nicht weiter zu verärgern und lobte stattdessen den angemessenen Kultstatus, den Bachramov bei seinen Landsleuten genießt.

Erfolge als Spieler[]

Verein[]

  • Pokal der Pokalsieger mit Borussia Dortmund: 1966
  • Deutscher Pokalsieger mit Borussia Dortmund: 1965
  • Vizemeister mit Borussia Dortmund: 1966

Nationalmannschaft[]

  • Vizeweltmeister: 1966

Individuell[]

  • Fußballer des Jahres in Deutschland: 1965

Trainerkarriere[]

Nach seiner aktiven Zeit als Spieler war er als Trainer aktiv. Erster Verein wurde am 17. März 1970 Werder Bremen, wo er die Nachfolge von Fritz Rebell antrat. In Bremen war er nur bis Saisonende aktiv, da bereits Robert Gebhardt für die neue Spielzeit verpflichtet wurde.

Auf seine nächste Trainerstation musste Tilkowski bis zur Saison 1973/74 warten. Damals verpflichtete ihn der damalige Regionalligist 1. FC Nürnberg, die er auf Anhieb in die 2. Liga führte. Dort hielt man die Klasse. Er blieb noch bis Sommer 1976, ehe er erneut zu Werder Bremen kam. Im ersten Jahr führte er die Hanseaten auf einen Mittelfeldplatz. Inmitten der zweiten Saison verließ Hans Tilkowski die Mannschaft keine 24 Stunden vor dem DFB-Pokal-Viertelfinale, da ein nicht namentlich bekannter Spieler ihm vorher, entgegen der mannschaftsinternen Absprache, das Ergebnis einer Spielerabstimmung mitteilte, bei der sich drei Viertel aller Spieler gegen Tilkowskis Verbleib ausgesprochen hatten. Da auch der Vorstand vorher informiert war, wähnte er sich als Opfer einer Intrige und ging, wobei er in Kauf nahm, ausstehende Gehälter nicht zu erhalten.

Bereits am 22. Februar des Folgejahres war er Cheftrainer beim 1. FC Saarbrücken. Dort war es Aufgabe den Bundesliga-Klassenerhalt zu schaffen, was aber nicht gelang. Anschließend trennten sie die Wege beider Parteien. 1981 kam es nochmal zu einem Comeback auf dem Trainerstuhl, als der griechische Klub AEK Athen Tilkowski lockte.

Erfolge als Trainer[]

  • Aufstieg in die 2. Bundesliga mit 1. FC Nürnberg: 1974

Auszeichnungen[]

Werke[]

  • Und ewig fällt das Wembley-Tor. Die Geschichte meines Lebens. Die Werkstatt, Göttingen 2006. ISBN 3-89533-518-5
  • Keine Angst vor scharfen Schüssen. Copress, München 1965.

Einzelnachweise[]

Weblinks[]



nds:Hans Tilkowski


Kopie vom 16.02.2011, Quelle: Wikipedia, Artikel, Autoren in der Wikipedia
Lokale Autorenseite, Lizenz: GFDL, CC-by-sa 3.0
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