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Hans Speth (* 6. Juli 1934 in Halberstadt; † 31. August 2016 in Zwickau)[1] war Fußballspieler und Fußballtrainer im Fußballspielbetrieb der DDR.

Oberligaspieler[]

Hans Speth begann als Jugendlicher in seiner Heimatstadt Halberstadt bei der Betriebssportgemeinschaft Empor mit dem Fußballspielen. Mit 18 Jahren ging er 1952 nach Halle (Saale) und schloss sich dort im Oktober zunächst der BSG Empor Halle an, die in der drittklassigen Bezirksliga Halle spielte. Nachdem er in zwei Punktspielen mitgewirkt hatte, wechselte er schon nach einem Monat zum aktuellen DDR-Fußballmeister BSG Turbine Halle und bestritt dort als Linksaußenstürmer sieben Oberligaspiele. Zu Beginn der 2. Halbserie der Oberligasaison 1952/53 nahm Speth erneut einen Wechsel vor und ging zum Bezirksrivalen BSG Stahl Thale, der ebenfalls in der Oberliga spielte. Hier kam er jedoch in der laufenden Saison nicht mehr zum Einsatz. In der Spielzeit 1953/54 nahm Speth die Position des halblinken Stürmers ein, bestritt 27 der 28 ausgetragenen Oberligapunktspiele und erzielte dabei fünf Tore. Da Stahl Thale am Saisonende absteigen musste, spielte Speth noch ein halbes Jahr in der zweitklassigen DDR-Liga. Anschließend hielt er sich mehrere Monate in der Bundesrepublik auf, spielte dort aber nicht im höherklassigen Fußball.

Mit Beginn der Übergangsrunde zur Umstellung des Spieljahres auf das Kalenderjahr im Herbst 1955 trat Speth für den DDR-Oberligisten SC Empor Rostock an. Bis zum Ende der 1956 bestritt Speth alle 39 Punktspiele, in denen er wie bisher als Angreifer auf der linken Seite eingesetzt wurde. Ende 1956 erlebte er zum zweiten Mal den Abstieg aus der DDR-Oberliga. Binnen eines Jahres gelang den Rostockern die Rückkehr in die Oberliga, und Speth war daran mit Einsätzen wiederum in allen Punktspielen und 14 Toren maßgeblich beteiligt. Überraschend erreichte der SC Empor als Zweitligist das Endspiel um den DDR-Fußballpokal. In der Partie am 22. Dezember 1957 stand Speth als Linksaußenstürmer in der Endspielmannschaft, konnte jedoch die 1:2-Niederlage gegen den SC Lok Leipzig nicht verhindern. Bis zum Oktober 1959 gehörte Speth zum Spielerstamm der Rostocker Oberligamannschaft und fehlte nur in sechs Punktspielen. Mit Wirkung vom 21. Oktober 1959 wurde er wegen disziplinarischer Verfehlungen im Klub und in seiner Arbeitsstelle aus dem SC Empor ausgeschlossen und für ein halbes Jahr für jeglichen Spielverkehr gesperrt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er für die Rostocker 103 Punktspiele mit 30 Toren bestritten (Oberliga: 77/16).

Bundesarchiv Bild 183-B0501-0092-001, FDGB-Pokal, Motor Zwickau - Chemie Zeitz

Pokalfinale 1963 in Altenburg

Nach Ablauf seiner Sperre spielte Speth bis zum Ende der Saison 1964/65 für den Oberligisten BSG Motor Zwickau. Sein erstes Punktspiel für die Zwickauer bestritt Speth am 14. Oberligaspieltag der Saison 1960 gegen den SC Rotation Leipzig (7. August, 0:2). Was ihm 1957 nicht gelang, erreichte er sechs Jahre später mit dem Pokalgewinn am 1. Mai 1963 in Altenburg mit einem 3:0-Sieg über Chemie Zeitz. Mit zwei Toren half er maßgeblich selbst zu diesem Erfolg bei. In Zwickau absolvierte Speth mit 121 Einsätzen seine meisten Oberligaspiele und war hier auch mit 27 Toren am erfolgreichsten. Anschließend ließ er seine aktive Laufbahn jeweils für ein Jahr bei den zweitklassigen Mannschaften von Motor Eisenach (1965/66) und WEMA Plauen (1966/67) ausklingen. Von 1952 bis 1965 kam Speth auf 232 Spiele in der höchsten DDR-Fußballklasse, in denen er 48 Tore schoss.

Nationalspieler[]

Hans Speth ist in die Geschichte der DDR-Fußballnationalmannschaft als jüngster und einziger drittklassiger Spieler eingegangen. Als er zum Länderspiel gegen Rumänien am 26. Oktober 1952 berufen wurde, war er 18 Jahre und drei Monate alt und hatte bisher im Männerbereich nur zwei Bezirksligaspiele absolviert. Gegen Rumänien spielte er als Linksaußen und erlebte eine 1:3-Niederlage. Sein zweiter Länderspieleinsatz erfolgte am 29. Juni 1958 gegen Polen (1:1) im heimischen Ostseestadion Rostock. Hier stand er allerdings nicht der Startelf, sondern wurde in der 38. Minute für den mit einer Risswunde ausgeschiedenen Tröger zuerst auf der Mittelstürmer-Position, später als Linksaußen eingesetzt. Zwischen 1953 und 1959 wurde Speth noch fünfmal in der B-Nationalmannschaft eingesetzt.

Trainer[]

Seine Trainerkarriere begann Speth 1967 im westsächsischen Reichenbach bei Blau-Weiß in der drittklassigen Bezirksliga Karl-Marx-Stadt. Nach vierjähriger Tätigkeit wechselte er 1971 zu seiner früheren Wirkungsstätte Zwickau zurück, wo die BSG Motor inzwischen in BSG Sachsenring umbenannt worden war. Für ein Jahr betreute er die in der zweitklassigen DDR-Liga spielende Reservemannschaft, ehe er zur Saison 1976/77 zum Cheftrainer der 1. Mannschaft berufen wurde. Mit den Plätzen 8 und 10 konnte Speth Zwickau zwar als beste BSG-Mannschaft in der Oberliga halten, musste aber am Ende der Saison 1977/78 sein Amt an Gerhard Bäßler abgeben. Danach trainierte er für eine Spielzeit die Junioren des FC Karl-Marx-Stadt. Im Juli 1979 wurde Speth Trainer bei der gerade aus der Oberliga abgestiegenen BSG Chemie Böhlen. Binnen eines Jahres führte er die Mannschaft wieder in die höchste Spielklasse zurück, konnte aber 1981 den erneuten Abstieg nicht verhindern. Die nächste Trainerstation war die BSG Wismut Gera, mit der er zwischen 1981 und 1984 Plätze zwischen 5 und 9 in der DDR-Liga erreichte. Nach einem einjährigen Zwischenspiel als Nachwuchstrainer in Zwickau übernahm Speth am 1. Januar 1986 den Cheftrainerposten der Oberligamannschaft der BSG Wismut Aue. Er führte die Mannschaft vom 13. Platz bis zum Ende der Saison auf einen gesicherten Rang 11. In der folgenden Saison 1986/87 erreichte Speth mit Wismut Aue seinen größten Trainer-Erfolg mit einem 4. Oberligaplatz. Dagegen verlief die Saison 1987/88 enttäuschend. Nachdem Wismut nach dem 21. Spieltag am 16. April 1988 nach einer 2:5-Niederlage bei Stahl Brandenburg auf dem 12. Platz landete, wurde Speth als Trainer entlassen. Damit endete für ihn 53-jährig die Fußballlaufbahn im Leistungssport.

Stationen im Überblick[]

Spieler Trainer
1946–1952 Empor Halberstadt 1967–1971 Blau-Weiß Reichenbach
1952 Empor Halle 1971/72 Sachsenring Zwickau II
1952 Turbine Halle 1976–1978 Sachsenring Zwickau
1953–1954 Stahl Thale 1978/79 FC Karl-Marx-Stadt (Junioren)
1955–1959 Empor Rostock 1979–1980 Chemie Böhlen
1961–1965 Motor Zwickau 1981–1984 Wismut Gera
1965/66 Motor Eisenach 1984–1986 Sachsenring Zwickau (Nachwuchs)
1966/67 Motor WEMA Plauen 1986–1988 Wismut Aue

Literatur[]

  • Deutsches Sportecho: Jahrgänge 1952–1988. ISSN 0323-8628
  • Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3, S. 422.
  • Andreas Baingo, Michael Horn: Die Geschichte der DDR-Oberliga. 2. Auflage. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2004, ISBN 3-89533-428-6, S. 320, 339, 345, 350.

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

  1. Anzeige von Hans Speth. In: gedenken.freiepresse.de. Freie Presse, 17. September 2016, abgerufen am 18. September 2016 (Traueranzeige).


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