Hans-Josef Kapellmann | ||
Personalia | ||
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Geburtstag | 19. Dezember 1949 | |
Geburtsort | Bardenberg, Deutschland | |
Größe | 172 cm | |
Position | Mittelfeld / Abwehr | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
1957–1968 | SC 1930 Bardenberg | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1968–1970 | Alemannia Aachen | 42 | ( 8)
1970–1973 | 1. FC Köln | 91 (11) |
1973–1979 | FC Bayern München | 165 (17) |
1979–1981 | TSV 1860 München | 40 | ( 0)
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1967–1968 | DFB-Jugendauswahl | 7 | ( 1)
1969–1973 | Deutschland U-23 | 6 | ( 0)
1972–1975 | Deutschland B | 3 | ( 0)
1973–1974 | Deutschland | 5 | ( 0)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele. |
Hans-Josef „Jupp“ Kapellmann (* 19. Dezember 1949 in Bardenberg, heute ein Stadtteil von Würselen) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und Arzt.
Karriere[]
Vereine[]
Vom achten bis neunzehnten Lebensjahr durchlief Kapellmann alle Jugendklassen seines Heimatvereines, des SC 1930 Bardenberg, ehe er 1968 einen Profi-Vertrag bei Alemannia Aachen unterschrieb. Sein Bundesliga-Debüt war ein gelungenes, denn sein Verein gewann am 17. August 1968 (1. Spieltag) mit 4:1 Toren beim amtierenden Meister, dem 1. FC Nürnberg. Sein erstes Bundesliga-Tor erzielte er am 19. Oktober 1968 (10. Spieltag) zum zwischenzeitlichen 1:1 bei der 2:4-Heimniederlage gegen den FC Bayern München. Für Aachen bestritt er außerdem sieben DFB-Pokal-Spiele.
Von 1970 bis 1973 gehörte er zum Kader des 1. FC Köln, für den er auch erstmals im europäischen Pokalwettbewerb eingesetzt wurde; insgesamt 17 Mal (3 Tore). Des Weiteren spielte er 20 Mal im DFB-Pokal (2 Tore) und wurde 1973 A-Nationalspieler. In seiner Kölner Zeit studierte er nebenbei Betriebswirtschaftslehre.
Mit dem FC Bayern München – der für den Wechsel die damalige Rekord-Ablösesumme von 800.000 bis knapp 1 Million DM gezahlt hatte[1] – konnte er von 1973 bis 1979 seine größten sportlichen Erfolge feiern. 16 DFB-Pokal-Spiele (3 Tore), 32 europäische Pokalspiele (1 Tor), zwei Weltpokal-Spiele und zwei in der A-Nationalmannschaft bestritt er zudem für den FC Bayern München. Auch in dieser Zeit verfolgte er ein Studium, wechselte in München jedoch die Studienrichtung hin zu Medizin. Darauf gründete auch sein Spitzname Apotheke.
Danach wechselte er aus eigenem Antrieb zum TSV 1860 München – nach eigenen Angaben auch, weil sein ehemaliger Mitspieler Uli Hoeneß, zu dem seit jeher ein angespanntes Verhältnis bestand, Manager bei den Bayern wurde und er nicht mit Hoeneß als Vorgesetztem arbeiten wollte. Uli Hoeneß bemerkte dazu, Kapellmann sei wohl gegangen, weil er gewusst habe, dass er (Hoeneß) seinen Vertrag nicht habe verlängern wollen.
Beim TSV 1860 München verletzte er sich bald schwer am rechten Knie. Trotz intensiver Reha fand er nicht zu alter Form zurück und beendete mit seinem letzten Spiel am 14. Februar 1981 (21. Spieltag) beim 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern seine Fußballer-Karriere. Kapellmann absolvierte 338 Bundesligaspiele und erzielte dabei 36 Treffer.
Nationalmannschaft[]
Am 26. November 1967 debütierte Kapellmann im Nationaltrikot und erzielte auch den einzigen Treffer bei der 1:3-Niederlage der DFB-Jugendauswahl in Flensburg gegen die Auswahl Dänemarks. 1968 kam er in dieser Auswahl sechsmal zum Einsatz, davon in drei Spielen während des UEFA-Juniorenturniers in Frankreich. Von 1969 bis 1973 spielte er sechsmal für die U-23-Nationalmannschaft, erstmals am 24. September bei der 1:2-Niederlage in Bukarest gegen Rumänien, letztmals am 27. März in Duisburg beim 5:1-Sieg über die USA. Für die B-Nationalmannschaft kam er dreimal zum Einsatz; 1972, 1974 und 1975 je einmal. Am 12. Mai 1973 debütierte er in der A-Nationalmannschaft, die in Hamburg mit 3:0 gegen Bulgarien gewann. Ende des Jahres verletzte er sich bei einem Länderspiel gegen Österreich infolge eines Foulspiels mit einem Kreuz- und Innenbandriss am Knie schwer, so dass er im folgenden Jahr bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land keine Chance gegen Berti Vogts hatte und ohne Einsatz blieb.[2] Mit der Mannschaft gewann er den Weltmeistertitel. Sein letztes Länderspiel bestritt Kapellmann bereits im selben Jahr am 20. November 1974 in Piräus beim 2:2-Unentschieden gegen Griechenland, als er in der 78. Minute für Bernd Cullmann eingewechselt wurde.
Für seine Aufnahme in den Kader der Weltmeistermannschaft 1974 und den Gewinn der Fußballweltmeisterschaft erhielt er mit dem Kader am 23. September 1974 von Bundespräsident Walter Scheel das Silberne Lorbeerblatt.[3]
Erfolge[]
- Weltmeister 1974 (ohne Einsatz)
- Weltpokal-Sieger 1976 mit dem FC Bayern München
- Europapokalsieger der Landesmeister 1974, 1975, 1976 mit dem FC Bayern München
- Deutscher Meister 1974 mit dem FC Bayern München
- Torschütze des Monats Januar 1973[4]
Nach der Karriere[]
Hans-Josef Kapellmann promovierte im Jahr 1988 an der Universität München zum Thema Die Bedeutung des Ausscheidungsurogrammes nach Angio-Kardiographie bei 7700 Patienten zum Dr. med.[5] und war als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie langjährig in Rosenheim tätig. Er arbeitet seit 2010 als Orthopäde in Saudi-Arabien, wo er in einer Klinik Leiter der Abteilung Orthopädie und Traumatologie ist. Arabisch hat er dabei als seine fünfte Fremdsprache gelernt, wie er angab.[6][2] Mehrmals im Jahr reist er dabei zum Urlaub nach Rosenheim.[2]
Seine ehemalige Ehefrau Ariane (geboren Beate Schnorrenberg), die er 1975 heiratete, war als Sängerin erfolgreich und hatte überdies Biologie und Französisch studiert, um Lehrerin zu werden. Die beiden waren bekannt dafür, fast nur französisch miteinander zu sprechen. Mit ihr hat er eine gemeinsame Tochter.[7] Außerdem hat Kapellmann weitere sechs Kinder. Um das Jahr 2000 heiratete er erneut: Gabi Kapellmann (geboren Viernstein), die Tochter seines früheren Professors im Medizinstudium, wurde seine Ehefrau.[2]
Weblinks[]
- Hans-Josef Kapellmann in der Datenbank von fussballdaten.de
- Christian Gödecke: Bayern München in den Siebzigern: „Gerd war mehr wert als der Franz“. einestages auf Spiegel Online, 16. Mai 2012
Siehe auch[]
- Deutschland bei der WM 1974 in Deutschland
Einzelnachweise[]
- ↑ Jupp Kapellmann wird ein Sechziger, abgerufen am 24. Oktober 2015
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Von den Bayern zu den Löwen, abgerufen am 24. Oktober 2015
- ↑ DFB NEWS: Artikel von Udo Musas zum 23. 9. 1974: Helden von Bern, Verlierer von Brüssel .... Vor 40 Jahren wird Weltmeister Deutschland geehrt: Der komplette Kader erhält von Bundespräsident Walter Scheel in Bonn das Silberne Lorbeerblatt ...
- ↑ Torschütze des Monats
- ↑ Nachweis in der DNB
- ↑ Christian Gödecke: Bayern München in den Siebzigern: „Gerd war mehr wert als der Franz“. einestages auf Spiegel Online, 16. Mai 2012, abgerufen am 13. August 2015.
- ↑ … Ariane. Auf: Talente ‘70, was-wurde-aus.at; abgerufen am 13. August 2015.
Franz Beckenbauer | Rainer Bonhof | Paul Breitner | Bernhard Cullmann | Heinz Flohe | Jürgen Grabowski | Dieter Herzog | Jupp Heynckes | Uli Hoeneß | Bernd Hölzenbein | Horst-Dieter Höttges | Hans-Josef Kapellmann | Wolfgang Kleff | Helmut Kremers | Sepp Maier | Gerd Müller | Günter Netzer | Norbert Nigbur | Wolfgang Overath | Georg Schwarzenbeck | Berti Vogts | Herbert Wimmer
Personendaten | |
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NAME | Kapellmann, Hans-Josef |
ALTERNATIVNAMEN | Kapellmann, Jupp |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 19. Dezember 1949 |
GEBURTSORT | Bardenberg, Deutschland |
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