Guzzi Lantschner | |||||||||||||||||||
Nation | Österreich Deutsches Reich | ||||||||||||||||||
Geburtstag | 12. August 1910 | ||||||||||||||||||
Geburtsort | Innsbruck | ||||||||||||||||||
Karriere | |||||||||||||||||||
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Disziplin | Abfahrt, Slalom, Kombination | ||||||||||||||||||
Verein | Innsbrucker Skiläufervereinigung | ||||||||||||||||||
Status | zurückgetreten | ||||||||||||||||||
Karriereende | 1937 | ||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | |||||||||||||||||||
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Gustav „Guzzi“ Lantschner (* 12. August 1910 in Innsbruck) ist ein ehemaliger österreichisch-deutscher Skirennläufer. Er war in den 1930er Jahren einer der Stars des alpinen Skisports. Lantschner wurde 1932 Weltmeister in der Abfahrt. Er gewann insgesamt drei Medaillen bei Weltmeisterschaften und bei den Olympischen Winterspielen 1936 die Silbermedaille.
Leben
Gustav Lantschner stammt wie seine beiden Schwestern Inge und Hadwig und seine Brüder Otto und Gerhard aus einer skibegeisterten Familie. Er studierte an der Universität Innsbruck und nahm ab Ende der 1920er-Jahre sowohl im nordischen als auch im alpinen Skisport an Bewerben teil, seine weitaus größeren Erfolge feierte er bei den Alpinen. 1929 siegte er im Slalom von Davos erstmals in einem internationalen Rennen. Am 14. Jänner 1930 erzielte er im ersten Kilometer-Lancé-Rennen in St. Moritz mit 105,675 km/h einen neuen Geschwindigkeitsrekord auf Skiern.
Ein großer Erfolg gelang dem 19-Jährigen, als er 1930 in Davos vor seinem Bruder Otto Akademischer Weltmeister in der Abfahrt wurde. Bei der ersten alpinen Skiweltmeisterschaft 1931 in Mürren kam er in der Abfahrt hinter vier Schweizern auf den fünften Platz. Bei den Akademischen Weltmeisterschaften 1931 in Gstaad erreichte er im Abfahrtslauf, im Sprunglauf und in der Kombination jeweils den zweiten Platz.
Seinen größten Erfolg feierte Lantschner bei der Weltmeisterschaft 1932 im italienischen Cortina d’Ampezzo. Mit 2,6 Sekunden Vorsprung auf den Schweizer David Zogg gewann er die Goldmedaille in der Abfahrt und wurde damit der erste österreichische Weltmeister in der Geschichte des alpinen Skisports. Mit Platz zehn im Slalom holte er auch noch die Bronzemedaille in der Kombination. Ein Jahr später gewann Lantschner bei der Weltmeisterschaft 1933 in seiner Heimatstadt Innsbruck hinter seinem Tiroler Landsmann Anton Seelos die Silbermedaille im Slalom. Wegen einer verpatzten Abfahrt kam er in der Kombination aber nur auf den fünften Platz.
1934 gewann er die Deutschen Meisterschaften in Abfahrtslauf und Kombination.
In den folgenden Jahren konzentrierte sich Lantschner verstärkt auf seine berufliche Karriere beim Film, übersiedelte nach Berlin und nahm 1935 die deutsche Staatsbürgerschaft an. 1936 kehrte er nochmals in den Skisport zurück und ging für das Deutsche Reich bei den Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen an den Start. Bei der erstmals im olympischen Programm stehenden Alpinkonkurrenz sicherte er sich dank einer guten Leistung im Slalom die Silbermedaille hinter Franz Pfnür und sorgte so für einen deutschen Doppelerfolg. 1937 beendete er seine Sportlerkarriere endgültig.
Lantschners Erfolge auf Skiern machten ihn auch zu einem bekannten Star verschiedener Abenteuer- und Bergfilme. 1930 war er in Arnold Fancks Stürme über dem Mont Blanc erstmals vor der Kamera zu sehen. Im Jahr darauf spielte er an der Seite von Leni Riefenstahl in Der weiße Rausch. Der Erfolg dieses Skifilmklassikers, in dem er gemeinsam mit dem Innsbrucker Walter Riml ein Hamburger Zimmermanns-Paar darstellte, führte zu weiteren gemeinsamen Rollen in Abenteuer im Engadin (1932) und in dem teilweise in Grönland gedrehten Film Nordpol - Ahoi! (1934). Lantschner und Riml galten danach als deutsche Antwort auf das Komikerduo Pat & Patachon. Zwischen 1936 und 1938 arbeitete Lantschner als Kameramann an Riefenstahls Olympia-Filmen mit, nachdem sie ihn zuvor ein Dreivierteljahr lang ausgebildet hatte. Zusammen mit Harald Reinl, ebenfalls ein Mitarbeiter Fancks, drehte er 1938/39 die Dokumentarfilme Wildwasser und Osterskitour in Tirol. Beide Streifen wurden von Riefenstahl produziert.
Nach dem Krieg wohnte Lantschner einige Zeit in Südtirol, ehe er für sieben Jahre nach Argentinien übersiedelte. Dort drehte er weitere Filme und war mit seinem Landsmann Hans Nöbl am Aufbau mehrerer Skischulen beteiligt. Zu Beginn der 1960er-Jahre kehrte er nach Europa zurück, heiratete und wurde Vater eines Sohnes. Heute lebt Lantschner im oberbayrischen Krailling. Mit dem Skifahren hörte er erst im Alter von 88 Jahren auf. Im Jahr 2008 wirkte er im Dokumentarfilm Ski Heil - Die zwei Bretter, die die Welt bedeuten neben seinen früheren Rennläuferkollegen Eberhard Kneisl, Karl Koller und Richard Rossmann mit.
Sportliche Erfolge
Olympische Winterspiele
- Garmisch-Partenkirchen 1936: 2. Kombination
Weltmeisterschaften
- Mürren 1931: 5. Abfahrt
- Cortina d’Ampezzo 1932: 1. Abfahrt, 3. Kombination, 10. Slalom
- Innsbruck 1933: 2. Slalom, 5. Kombination, 16. Abfahrt
Weblinks
Gustav Lantschner in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch) Gustav Lantschner in der Alpine Ski Database (englisch)
- Gustav Lantschner in der Datenbank von Sports-Reference (englisch; archiviert vom Original)
- Gustav Lantschner in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
1931: Walter Prager | 1932: Gustav Lantschner | 1933: Walter Prager | 1934: David Zogg | 1935: Franz Zingerle | 1936: Rudolf Rominger | 1937: Émile Allais | 1938: James Couttet | 1939: Hellmut Lantschner | 1948: Henri Oreiller | 1950: Zeno Colò | 1952: Zeno Colò | 1954: Christian Pravda | 1956: Toni Sailer | 1958: Toni Sailer | 1960: Jean Vuarnet | 1962: Karl Schranz | 1964: Egon Zimmermann | 1966: Jean-Claude Killy | 1968: Jean-Claude Killy | 1970: Bernhard Russi | 1972: Bernhard Russi | 1974: David Zwilling | 1976: Franz Klammer | 1978: Josef Walcher | 1980: Leonhard Stock | 1982: Harti Weirather | 1985: Pirmin Zurbriggen | 1987: Peter Müller | 1989: Hansjörg Tauscher | 1991: Franz Heinzer | 1993: Urs Lehmann | 1996: Patrick Ortlieb | 1997: Bruno Kernen | 1999: Hermann Maier | 2001: Hannes Trinkl | 2003: Michael Walchhofer | 2005: Bode Miller | 2007: Aksel Lund Svindal | 2009: John Kucera | 2011: Erik Guay | 2013: Aksel Lund Svindal | 2015: Patrick Küng | 2017: Beat Feuz
Personendaten | |
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NAME | Lantschner, Gustav |
ALTERNATIVNAMEN | Lantschner, Guzzi |
KURZBESCHREIBUNG | österreichisch-deutscher Skirennläufer |
GEBURTSDATUM | 12. August 1910 |
GEBURTSORT | Innsbruck, Österreich |
en:Gustav Lantschner fi:Gustav Lantschner fr:Gustav Lantschner no:Gustav Lantschner pl:Gustav Lantschner