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'''Gustav „Guzzi“ Lantschner''' (* [[12. August]] [[1910]] in [[Innsbruck]]) ist ein ehemaliger [[österreich]]isch-[[Deutschland|deutscher]] [[Ski Alpin|Skirennläufer]]. Er war in den 1930er Jahren einer der Stars des alpinen Skisports. Lantschner wurde 1932 Weltmeister in der Abfahrt. Er gewann insgesamt drei Medaillen bei Weltmeisterschaften und bei den Olympischen Winterspielen 1936 die Silbermedaille.
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'''Gustav „Guzzi“ Lantschner''' (* 12. August 1910 in [[Innsbruck]]; † 19. März 2011 in [[Krailling]]<ref>{{Internetquelle | url=http://www.waldkirche-planegg.de/Gemeindebrief/Gemeindebrief%20Juni%20-%20August%202011.pdf | titel=Gemeindebrief Juni bis August 2011 | zugriff=2012-01-10 | format=PDF; 9,0&nbsp;MB | archiv-bot=2018-04-13 06:35:28 InternetArchiveBot | offline=ja }}</ref>) war ein [[österreich]]isch-[[Deutschland|deutscher]] [[Ski Alpin|Skirennläufer]], [[Regisseur]], [[Kameramann]] und [[Filmschauspieler]]. Er war in den 1930er Jahren einer der Stars des alpinen Skisports. Lantschner wurde 1932 Weltmeister in der Abfahrt. Er gewann insgesamt drei Medaillen bei Weltmeisterschaften und bei den Olympischen Winterspielen 1936 die Silbermedaille.
   
 
== Leben ==
 
== Leben ==
Gustav Lantschner stammt wie seine beiden Schwestern [[Inge Wersin-Lantschner|Inge]] und [[Hadwig Lantschner|Hadwig]] und seine Brüder [[Otto Lantschner|Otto]] und [[Gerhard Lantschner|Gerhard]] aus einer skibegeisterten Familie. Er studierte an der [[Universität Innsbruck]] und nahm ab Ende der 1920er-Jahre sowohl im [[Ski Nordisch|nordischen]] als auch im [[Ski Alpin|alpinen]] Skisport an Bewerben teil, seine weitaus größeren Erfolge feierte er bei den Alpinen. 1929 siegte er im Slalom von [[Davos]] erstmals in einem internationalen Rennen. Am 14. Jänner 1930 erzielte er im ersten ''Kilometer-Lancé-Rennen'' in [[St. Moritz]] mit 105,675 km/h einen neuen Geschwindigkeitsrekord auf Skiern.
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Gustav Lantschner stammte wie seine beiden Schwestern [[Inge Wersin-Lantschner|Inge]] und [[Hadwig Lantschner|Hadwig]] und seine Brüder [[Otto Lantschner|Otto]] und [[Gerhard Lantschner|Gerhard]] aus einer skibegeisterten Familie. Er studierte an der [[Universität Innsbruck]] und nahm ab Ende der 1920er-Jahre sowohl im [[Ski Nordisch|nordischen]] als auch im [[Ski Alpin|alpinen]] Skisport an Bewerben teil, seine weitaus größeren Erfolge feierte er bei den Alpinen. 1929 siegte er im Slalom von [[Davos]] erstmals in einem internationalen Rennen. Am 14. Jänner 1930 erzielte er im ersten ''Kilomètre-Lancé''-Rennen in [[St. Moritz]] mit 105,675 km/h einen neuen [[Weltrekorde im Geschwindigkeitsskifahren|Geschwindigkeitsrekord]] auf Skiern.
   
 
Ein großer Erfolg gelang dem 19-Jährigen, als er 1930 in Davos vor seinem Bruder Otto Akademischer Weltmeister in der Abfahrt wurde. Bei der ersten alpinen [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1931|Skiweltmeisterschaft 1931]] in [[Mürren]] kam er in der Abfahrt hinter vier Schweizern auf den fünften Platz. Bei den Akademischen Weltmeisterschaften 1931 in [[Gstaad]] erreichte er im Abfahrtslauf, im Sprunglauf und in der Kombination jeweils den zweiten Platz.
 
Ein großer Erfolg gelang dem 19-Jährigen, als er 1930 in Davos vor seinem Bruder Otto Akademischer Weltmeister in der Abfahrt wurde. Bei der ersten alpinen [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1931|Skiweltmeisterschaft 1931]] in [[Mürren]] kam er in der Abfahrt hinter vier Schweizern auf den fünften Platz. Bei den Akademischen Weltmeisterschaften 1931 in [[Gstaad]] erreichte er im Abfahrtslauf, im Sprunglauf und in der Kombination jeweils den zweiten Platz.
   
Seinen größten Erfolg feierte Lantschner bei der [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1932|Weltmeisterschaft 1932]] im italienischen [[Cortina d’Ampezzo]]. Mit 2,6 Sekunden Vorsprung auf den Schweizer [[David Zogg]] gewann er die Goldmedaille in der Abfahrt und wurde damit der erste österreichische [[Liste der Weltmeister im Alpinen Skisport|Weltmeister]] in der Geschichte des alpinen Skisports. Mit Platz zehn im Slalom holte er auch noch die Bronzemedaille in der Kombination. Ein Jahr später gewann Lantschner bei der [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1933|Weltmeisterschaft 1933]] in seiner Heimatstadt Innsbruck hinter seinem Tiroler Landsmann [[Anton Seelos]] die Silbermedaille im Slalom. Wegen einer verpatzten Abfahrt kam er in der Kombination aber nur auf den fünften Platz. 1934 gewann er die Deutschen Meisterschaften in Abfahrtslauf und Kombination.
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Seinen größten Erfolg feierte Lantschner bei der [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1932|Weltmeisterschaft 1932]] im italienischen [[Cortina d’Ampezzo]]. Mit 2,6 Sekunden Vorsprung auf den Schweizer [[David Zogg]] gewann er die Goldmedaille in der Abfahrt und wurde damit der erste österreichische [[Liste der Weltmeister im Alpinen Skisport|Weltmeister]] in der Geschichte des alpinen Skisports. Mit Platz zehn im Slalom holte er auch noch die Bronzemedaille in der Kombination. Ein Jahr später gewann Lantschner bei der [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1933|Weltmeisterschaft 1933]] in seiner Heimatstadt Innsbruck hinter seinem Tiroler Landsmann [[Anton Seelos]] die Silbermedaille im Slalom. Wegen einer verpatzten Abfahrt kam er in der Alpinen Kombination aber nur auf den fünften Platz. Im [[Nordische Skiweltmeisterschaften 1933|WM]]-[[Skispringen]] von der [[Bergiselschanze]] platzierte er sich auf dem 47. Endrang.
   
 
In den folgenden Jahren konzentrierte sich Lantschner verstärkt auf seine berufliche Karriere beim Film, übersiedelte nach [[Berlin]] und nahm 1935 die deutsche Staatsbürgerschaft an. 1936 kehrte er nochmals in den Skisport zurück und ging für das Deutsche Reich bei den [[Olympische Winterspiele 1936|Olympischen Winterspielen]] in [[Garmisch-Partenkirchen]] an den Start. Bei der erstmals im olympischen Programm stehenden Alpinkonkurrenz sicherte er sich dank einer guten Leistung im Slalom die Silbermedaille hinter [[Franz Pfnür]] und sorgte so für einen deutschen Doppelerfolg. 1937 beendete er seine Sportlerkarriere endgültig.
 
In den folgenden Jahren konzentrierte sich Lantschner verstärkt auf seine berufliche Karriere beim Film, übersiedelte nach [[Berlin]] und nahm 1935 die deutsche Staatsbürgerschaft an. 1936 kehrte er nochmals in den Skisport zurück und ging für das Deutsche Reich bei den [[Olympische Winterspiele 1936|Olympischen Winterspielen]] in [[Garmisch-Partenkirchen]] an den Start. Bei der erstmals im olympischen Programm stehenden Alpinkonkurrenz sicherte er sich dank einer guten Leistung im Slalom die Silbermedaille hinter [[Franz Pfnür]] und sorgte so für einen deutschen Doppelerfolg. 1937 beendete er seine Sportlerkarriere endgültig.
   
Lantschners Erfolge auf Skiern machten ihn auch zu einem bekannten Star verschiedener Abenteuer- und Bergfilme. 1930 war er in [[Arnold Fanck]]s ''[[Stürme über dem Mont Blanc]]'' erstmals vor der Kamera zu sehen. Im Jahr darauf spielte er an der Seite von [[Leni Riefenstahl]] in ''[[Der weiße Rausch – neue Wunder des Schneeschuhs|Der weiße Rausch]]''. Der Erfolg dieses Skifilmklassikers, in dem er gemeinsam mit dem Innsbrucker [[Walter Riml]] ein Hamburger Zimmermanns-Paar darstellte, führte zu weiteren gemeinsamen Rollen in ''[[Abenteuer im Engadin]]'' (1932) und in dem teilweise in Grönland gedrehten Film ''[[Nordpol - Ahoi!]]'' (1934). Lantschner und Walter Riml galten danach als deutsche Antwort auf das Komikerduo [[Pat & Patachon]]. Zwischen 1936 und 1938 arbeitete Lantschner als Kameramann an Riefenstahls [[Olympia (Film)|Olympia-Filmen]] mit, nachdem sie ihn zuvor ein Dreivierteljahr lang ausgebildet hatte. Zusammen mit [[Harald Reinl]], ebenfalls ein Mitarbeiter Fancks, drehte er 1938/39 die Dokumentarfilme ''[[Wildwasser (Film)|Wildwasser]]'' und ''[[Osterskitour in Tirol]]''. Beide Streifen wurden von Riefenstahl produziert.
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Lantschners Erfolge auf Skiern machten ihn auch zu einem bekannten Star verschiedener Abenteuer- und Bergfilme. 1930 war er in [[Arnold Fanck]]s ''[[Stürme über dem Mont Blanc]]'' erstmals vor der Kamera zu sehen. Im Jahr darauf spielte er an der Seite von [[Leni Riefenstahl]] in ''[[Der weiße Rausch – neue Wunder des Schneeschuhs|Der weiße Rausch]]''. Der Erfolg dieses Skifilmklassikers, in dem er gemeinsam mit dem Innsbrucker [[Walter Riml]] ein Hamburger Zimmermanns-Paar darstellte, führte zu weiteren gemeinsamen Rollen in ''[[Abenteuer im Engadin]]'' (1932) und in dem teilweise in Grönland gedrehten Film ''[[Nordpol Ahoi!]]'' bzw. ''Hoppla&nbsp;– wir beide!''<ref>(Bildunterschrift:) {{ANNO|dib|11|01|1934|17|AUTOR=|Guzzi Lantschner und Walter Riml, die beiden lustigen Wintersportler, in „Hoppla, wir beide.“ |ZUSATZ=Nr. 2/1934 (LIII. Jahrgang)|ALTSEITE=17, unten links.}}.</ref> (1934). Lantschner und Walter Riml galten danach als deutsche Antwort auf das [[Komikerduo]] [[Pat & Patachon]]. Nach der Regieassistenz für seine frühere Filmpartnerin Leni Riefenstahl bei dem Dokumentarfilm [[Triumph des Willens]] über den Reichsparteitag 1934<ref>[[Angelika Taschen]]: ''Leni Riefenstahl. Fünf Leben.'' Taschen, Köln 2000, S. 289</ref> arbeitete Lantschner zwischen 1936 und 1938 als Kameramann der ''[[Olympia-Film|Olympia-Film G.m.b.H.]]'' an Riefenstahls [[Olympia (Film)|Olympia-Filmen]] mit, nachdem sie ihn zuvor ein Dreivierteljahr lang ausgebildet hatte. Zusammen mit [[Harald Reinl]], ebenfalls ein Mitarbeiter Fancks, drehte er 1938/39 die Dokumentarfilme ''[[Wildwasser (Film)|Wildwasser]]'' und ''[[Osterskitour in Tirol]]''. Beide Streifen wurden von Riefenstahl produziert.
   
Nach dem Krieg wohnte Lantschner einige Zeit in [[Südtirol]], ehe er für sieben Jahre nach [[Argentinien]] übersiedelte. Dort drehte er weitere Filme und war mit seinem Landsmann [[Hans Nöbl]] am Aufbau mehrerer [[Skischule]]n beteiligt. Zu Beginn der 1960er-Jahre kehrte er nach Europa zurück, heiratete und wurde Vater eines Sohnes. Heute lebt Lantschner im oberbayrischen [[Krailling]] und in [[Innsbruck]]. Mit dem Skifahren hörte er erst im Alter von 88 Jahren auf. Im Jahr 2008 wirkte er im Dokumentarfilm ''[[Ski Heil - Die zwei Bretter, die die Welt bedeuten]]'' neben seinen früheren Rennläuferkollegen [[Eberhard Kneisl]], [[Karl Koller (Skiläufer)|Karl Koller]] und [[Richard Rossmann (Skiläufer)|Richard Rossmann]] mit.
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Nach dem Krieg wohnte Lantschner einige Zeit in [[Südtirol]], ehe er für sieben Jahre nach [[Argentinien]] übersiedelte. Dort drehte er weitere Filme und war mit seinem Landsmann [[Hans Nöbl]] am Aufbau mehrerer [[Skischule]]n beteiligt. Zu Beginn der 1960er-Jahre kehrte er nach Europa zurück, heiratete und wurde Vater eines Sohnes. Mit dem Skifahren hörte er erst im Alter von 88 Jahren auf. Im Jahr 2008 wirkte er im Dokumentarfilm ''[[Ski Heil Die zwei Bretter, die die Welt bedeuten]]'' neben seinen früheren Rennläuferkollegen [[Eberhard Kneisl]], [[Karl Koller (Skirennläufer)|Karl Koller]] und [[Richard Rossmann (Skirennläufer)|Richard Rossmann]] mit. Zuletzt lebte Lantschner in [[München]].<ref>[http://www.nachrichten.at/sport/mehr_sport/art109,440692 ÖSV-Skiveteran Gustav Lantschner wird 100.] Oberösterreichische Nachrichten, 10. August 2010, abgerufen am 1. November 2010</ref>
   
 
== Sportliche Erfolge ==
 
== Sportliche Erfolge ==
 
=== Olympische Winterspiele ===
 
=== Olympische Winterspiele ===
*[[Olympische Winterspiele 1936|Garmisch-Partenkirchen 1936]]: 2. Kombination
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* [[Olympische Winterspiele 1936|Garmisch-Partenkirchen 1936]]: 2. Kombination
   
 
=== Weltmeisterschaften ===
 
=== Weltmeisterschaften ===
*[[Alpine Skiweltmeisterschaft 1931|Mürren 1931]]: 5. Abfahrt
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* [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1931|Mürren 1931]]: 5. Abfahrt
*[[Alpine Skiweltmeisterschaft 1932|Cortina d’Ampezzo 1932]]: 1. Abfahrt, 3. Kombination, 10. Slalom
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* [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1932|Cortina d’Ampezzo 1932]]: 1. Abfahrt, 3. Kombination, 10. Slalom
*[[Alpine Skiweltmeisterschaft 1933|Innsbruck 1933]]: 2. Slalom, 5. Kombination, 16. Abfahrt
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* [[Alpine Skiweltmeisterschaft 1933|Innsbruck 1933]]: 2. Slalom, 5. Kombination, 16. Abfahrt
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== Literatur ==
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* [[Österreichischer Skiverband]] (Hrsg.): ''Österreichische Skistars von A–Z''. Innsbruck 2008, ISBN 978-3-9502285-7-1, S. 228f
   
 
== Weblinks ==
 
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Aktuelle Version vom 10. Juli 2018, 08:57 Uhr

Guzzi Lantschner Ski Alpin
Nation OsterreichÖsterreich Österreich
Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Deutsches Reich
Geburtstag 12. August 1910
Geburtsort Innsbruck
Sterbedatum 19. März 2011
Sterbeort Krailling
Karriere
Disziplin Abfahrt, Slalom, Kombination
Verein Innsbrucker Skiläufervereinigung
Karriereende 1937
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 0 × Gold 1 × Silber 0 × Bronze
WM-Medaillen 1 × Gold 1 × Silber 1 × Bronze
Olympische Ringe Olympische Winterspiele
Silber Garmisch-Partenkirchen 1936 Kombination
FIS Alpine Skiweltmeisterschaften
Gold Cortina d’Ampezzo 1932 Abfahrt
Bronze Cortina d’Ampezzo 1932 Kombination
Silber Innsbruck 1933 Slalom
 

Gustav „Guzzi“ Lantschner (* 12. August 1910 in Innsbruck; † 19. März 2011 in Krailling[1]) war ein österreichisch-deutscher Skirennläufer, Regisseur, Kameramann und Filmschauspieler. Er war in den 1930er Jahren einer der Stars des alpinen Skisports. Lantschner wurde 1932 Weltmeister in der Abfahrt. Er gewann insgesamt drei Medaillen bei Weltmeisterschaften und bei den Olympischen Winterspielen 1936 die Silbermedaille.

Leben[]

Gustav Lantschner stammte wie seine beiden Schwestern Inge und Hadwig und seine Brüder Otto und Gerhard aus einer skibegeisterten Familie. Er studierte an der Universität Innsbruck und nahm ab Ende der 1920er-Jahre sowohl im nordischen als auch im alpinen Skisport an Bewerben teil, seine weitaus größeren Erfolge feierte er bei den Alpinen. 1929 siegte er im Slalom von Davos erstmals in einem internationalen Rennen. Am 14. Jänner 1930 erzielte er im ersten Kilomètre-Lancé-Rennen in St. Moritz mit 105,675 km/h einen neuen Geschwindigkeitsrekord auf Skiern.

Ein großer Erfolg gelang dem 19-Jährigen, als er 1930 in Davos vor seinem Bruder Otto Akademischer Weltmeister in der Abfahrt wurde. Bei der ersten alpinen Skiweltmeisterschaft 1931 in Mürren kam er in der Abfahrt hinter vier Schweizern auf den fünften Platz. Bei den Akademischen Weltmeisterschaften 1931 in Gstaad erreichte er im Abfahrtslauf, im Sprunglauf und in der Kombination jeweils den zweiten Platz.

Seinen größten Erfolg feierte Lantschner bei der Weltmeisterschaft 1932 im italienischen Cortina d’Ampezzo. Mit 2,6 Sekunden Vorsprung auf den Schweizer David Zogg gewann er die Goldmedaille in der Abfahrt und wurde damit der erste österreichische Weltmeister in der Geschichte des alpinen Skisports. Mit Platz zehn im Slalom holte er auch noch die Bronzemedaille in der Kombination. Ein Jahr später gewann Lantschner bei der Weltmeisterschaft 1933 in seiner Heimatstadt Innsbruck hinter seinem Tiroler Landsmann Anton Seelos die Silbermedaille im Slalom. Wegen einer verpatzten Abfahrt kam er in der Alpinen Kombination aber nur auf den fünften Platz. Im WM-Skispringen von der Bergiselschanze platzierte er sich auf dem 47. Endrang.

In den folgenden Jahren konzentrierte sich Lantschner verstärkt auf seine berufliche Karriere beim Film, übersiedelte nach Berlin und nahm 1935 die deutsche Staatsbürgerschaft an. 1936 kehrte er nochmals in den Skisport zurück und ging für das Deutsche Reich bei den Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen an den Start. Bei der erstmals im olympischen Programm stehenden Alpinkonkurrenz sicherte er sich dank einer guten Leistung im Slalom die Silbermedaille hinter Franz Pfnür und sorgte so für einen deutschen Doppelerfolg. 1937 beendete er seine Sportlerkarriere endgültig.

Lantschners Erfolge auf Skiern machten ihn auch zu einem bekannten Star verschiedener Abenteuer- und Bergfilme. 1930 war er in Arnold Fancks Stürme über dem Mont Blanc erstmals vor der Kamera zu sehen. Im Jahr darauf spielte er an der Seite von Leni Riefenstahl in Der weiße Rausch. Der Erfolg dieses Skifilmklassikers, in dem er gemeinsam mit dem Innsbrucker Walter Riml ein Hamburger Zimmermanns-Paar darstellte, führte zu weiteren gemeinsamen Rollen in Abenteuer im Engadin (1932) und in dem teilweise in Grönland gedrehten Film Nordpol – Ahoi! bzw. Hoppla – wir beide![2] (1934). Lantschner und Walter Riml galten danach als deutsche Antwort auf das Komikerduo Pat & Patachon. Nach der Regieassistenz für seine frühere Filmpartnerin Leni Riefenstahl bei dem Dokumentarfilm Triumph des Willens über den Reichsparteitag 1934[3] arbeitete Lantschner zwischen 1936 und 1938 als Kameramann der Olympia-Film G.m.b.H. an Riefenstahls Olympia-Filmen mit, nachdem sie ihn zuvor ein Dreivierteljahr lang ausgebildet hatte. Zusammen mit Harald Reinl, ebenfalls ein Mitarbeiter Fancks, drehte er 1938/39 die Dokumentarfilme Wildwasser und Osterskitour in Tirol. Beide Streifen wurden von Riefenstahl produziert.

Nach dem Krieg wohnte Lantschner einige Zeit in Südtirol, ehe er für sieben Jahre nach Argentinien übersiedelte. Dort drehte er weitere Filme und war mit seinem Landsmann Hans Nöbl am Aufbau mehrerer Skischulen beteiligt. Zu Beginn der 1960er-Jahre kehrte er nach Europa zurück, heiratete und wurde Vater eines Sohnes. Mit dem Skifahren hörte er erst im Alter von 88 Jahren auf. Im Jahr 2008 wirkte er im Dokumentarfilm Ski Heil – Die zwei Bretter, die die Welt bedeuten neben seinen früheren Rennläuferkollegen Eberhard Kneisl, Karl Koller und Richard Rossmann mit. Zuletzt lebte Lantschner in München.[4]

Sportliche Erfolge[]

Olympische Winterspiele[]

  • Garmisch-Partenkirchen 1936: 2. Kombination

Weltmeisterschaften[]

  • Mürren 1931: 5. Abfahrt
  • Cortina d’Ampezzo 1932: 1. Abfahrt, 3. Kombination, 10. Slalom
  • Innsbruck 1933: 2. Slalom, 5. Kombination, 16. Abfahrt

Literatur[]

  • Österreichischer Skiverband (Hrsg.): Österreichische Skistars von A–Z. Innsbruck 2008, ISBN 978-3-9502285-7-1, S. 228f

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

  1. Gemeindebrief Juni bis August 2011. (PDF; 9,0 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 10. Januar 2012.@1@2Vorlage:Toter Link/www.waldkirche-planegg.de (Seite nicht mehr abrufbar; Suche in Webarchiven  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.)
  2. (Bildunterschrift:) Guzzi Lantschner und Walter Riml, die beiden lustigen Wintersportler, in „Hoppla, wir beide.“ . In: Das interessante Blatt / Wiener Illustrierte, Nr. 2/1934 (LIII. Jahrgang), 11. Vorlage:Monat Name-Zahl 1934, S. 17, unten links. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/dib.
  3. Angelika Taschen: Leni Riefenstahl. Fünf Leben. Taschen, Köln 2000, S. 289
  4. ÖSV-Skiveteran Gustav Lantschner wird 100. Oberösterreichische Nachrichten, 10. August 2010, abgerufen am 1. November 2010


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