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Gunda Niemann-Stirnemann Eisschnelllauf
Gunda Kleemann 1988 bei den DDR-Einzelstrecken-Meisterschaften
Nation DDR DDR
DeutschlandDeutschland Deutschland
Geburtstag 7. September 1966
Geburtsort Sondershausen, DDR
Karriere
Verein SC Turbine Erfurt
ESC Erfurt
Trainer Gabriele Fuß
Stephan Gneupel
Klaus Ebert
Status zurückgetreten
Karriereende 27. Oktober 2005
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 3 × Gold 4 × Silber 1 × Bronze
WM-Medaillen 19 × Gold 5 × Silber 0 × Bronze
Weltcup-Medaillen 98 × Gold 24 × Silber 9 × Bronze
EM-Medaillen 8 × Gold 3 × Silber 0 × Bronze
Nationale Medaillen 35 × Gold 0 × Silber 6 × Bronze
Olympische Ringe Olympische Winterspiele
Gold 1992 Albertville 5000 m
Gold 1992 Albertville 3000 m
Silber 1992 Albertville 1500 m
Silber 1994 Lillehammer 5000 m
Bronze 1994 Lillehammer 1500 m
Silber 1998 Nagano 5000 m
Gold 1998 Nagano 3000 m
Silber 1998 Nagano 1500 m
ISU Mehrkampfweltmeisterschaften
Silber 1989 Lake Placid Mehrkampf
Gold 1991 Hamar Mehrkampf
Gold 1992 Heerenveen Mehrkampf
Gold 1993 Berlin Mehrkampf
Gold 1995 Tynset Mehrkampf
Gold 1996 Inzell Mehrkampf
Gold 1997 Nagano Mehrkampf
Gold 1998 Heerenveen Mehrkampf
Gold 1999 Hamar Mehrkampf
Silber 2000 Milwaukee Mehrkampf
ISU Einzelstreckenweltmeisterschaften
Gold 1996 Hamar 3000 m
Gold 1997 Warschau 5000 m
Gold 1997 Warschau 3000 m
Gold 1997 Warschau 1500 m
Gold 1998 Calgary 5000 m
Gold 1998 Calgary 3000 m
Silber 1998 Calgary 1500 m
Gold 1999 Heerenveen 5000 m
Gold 1999 Heerenveen 3000 m
Silber 1999 Heerenveen 1500 m
Gold 2000 Nagano 5000 m
Silber 2000 Nagano 3000 m
Gold 2001 Salt Lake City 5000 m
Gold 2001 Salt Lake City 3000 m
ISU Mehrkampfeuropameisterschaften
Silber 1988 Kongsberg Mehrkampf
Gold 1989 Berlin Mehrkampf
Gold 1990 Heerenveen Mehrkampf
Gold 1991 Sarajevo Mehrkampf
Gold 1992 Heerenveen Mehrkampf
Gold 1994 Hamar Mehrkampf
Gold 1995 Heerenveen Mehrkampf
Gold 1996 Heerenveen Mehrkampf
Silber 1997 Heerenveen Mehrkampf
Silber 2000 Hamar Mehrkampf
Gold 2001 Baselga di Pinè Mehrkampf
Platzierungen im Eisschnelllauf-Weltcup
 Debüt im Weltcup 21. November 1987
 Weltcupsiege 98
 Gesamt-WC 1500 1. (1990/91, 1991/92,
1992/93, 1994/95,
1995/96, 1997/98,
1998/99, 1999/2000)
 Gesamt-WC 3000/5000 1. (1989/90, 1991/92,
1992/93, 1993/94,
1994/95, 1995/96,
1997/98, 1998/99,
1999/2000, 2000/01)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 1000 Meter 2 2 0
 1500 Meter 39 9 4
 3000 Meter 42 11 4
 5000 Meter 15 2 1
 

Gunda Niemann-Stirnemann (* 7. September 1966 in Sondershausen, geb. Kleemann) ist eine ehemals für den ESC Erfurt startende deutsche Eisschnellläuferin.

Entwicklung[]

Bundesarchiv Bild 183-1989-1125-014, Gunda Kleemann

Noch als Gunda Kleemann beim Eisschnelllauf-Weltcup am 25. November 1989 in Berlin

Erst spät kam die Thüringerin zum Eisschnelllaufen. In ihrer Kindheit probierte sie verschiedenste Sportarten aus, darunter Radfahren, Schwimmen, Volleyball, Tischtennis und Leichtathletik. Im September 1983 entdeckte sie den Kufensport für sich. 1985 gewann sie bei der Kinder- und Jugendspartakiade in Karl-Marx-Stadt ihre erste Goldmedaille. Den ersten internationalen Erfolg feierte Gunda Niemann 1989 mit ihrem ersten EM-Titel. 1991 wurde sie in Hamar erstmals Weltmeisterin im Mehrkampf, den Titel holte sie auch 1993 in Berlin und 1996 auch auf der Einzelstrecke. Die erste olympische Goldmedaille gewann sie bei den Winterspielen 1992.

Die Fachwelt gab der jungen Gunda Kleemann anfangs kaum eine Chance. Ihr charakteristischer, breiter Laufstil wurde als unästhetisch und ineffektiv empfunden. Mit unbändigem Ehrgeiz und eiserner Disziplin – oft absolvierte sie Trainingseinheiten der Männer – strafte sie alle Kritiker Lügen und lief in die Herzen der Eislauffans. Besonders in den eislaufbegeisterten Niederlanden wurde sie regelmäßig mit frenetischem Jubel empfangen.

Der überraschenden Einführung des Klappschlittschuhs in den 1990er Jahren, die von den deutschen Funktionären verschlafen worden war, und der damit verbundenen Änderung der Lauftechnik begegnete Gunda, indem sie heimlich, ohne Wissen und gegen den Widerstand der Trainer und Funktionäre mit dem neuen Gerät trainierte und mitten in der laufenden Saison den Schlittschuh wechselte. Der Erfolg gab ihr auch hier recht und angesichts der Medaillen verstummte die Kritik bald.

Nach der Trennung von ihrer Erfolgstrainerin Gabi Fuß im Sommer 1994 wechselte sie zu deren Nachfolger Stephan Gneupel. Seit 2000 trainierte sie bei Klaus Ebert. Am 17. Februar 2001 verbesserte sie in Hamar ihren alten Weltrekord über 3000 m auf 4:00.26 Minuten. Nach der Babypause meldete sie sich in der Saison 2003/2004 mit dem Sieg über 5000 m in den Deutschen Meisterschaften und 2. bis 5. Plätzen bei Weltcups und Weltmeisterschaften eindrucksvoll zurück. Am 27. Oktober 2005 gab sie wegen anhaltender Rückenbeschwerden ihr Karriereende bekannt.

Erfolge[]

Mit acht Olympischen Medaillen (dreimal Gold, viermal Silber, einmal Bronze) aus vier Spielen, 19 WM-, 8 EM- und 34 deutschen Meistertiteln, 98 Einzelstrecken- und 19 Gesamtsiegen im Weltcup sowie vielen zweiten und dritten Plätzen ist Gunda Niemann-Stirnemann die erfolgreichste Eisschnellläuferin der Geschichte. 19-mal stellte sie neue Weltrekorde auf und war 11 Jahre lang (ab 1994) Inhaberin des inoffiziellen Rekords über 10.000 Meter der Damen, der erst im Jahre 2005 von der Kanadierin Clara Hughes um weniger als 3 Sekunden unterboten wurde. Sie dominierte in den 1990er Jahren die Lang- und Mittelstrecken sowie den Mehrkampf fast beliebig und galt als nahezu unschlagbar. In der Saison 1994/95 gewann sie die deutschen, Europa- und Weltmeisterschaften im Mehrkampf mit Siegen über jeweils alle Strecken. Bei den Olympischen Spielen 1998 kam es zu einem dramatischen Finale. Gunda Niemann lief erstmals die 5.000 Meter unter 7 Minuten, konnte sich aber nur wenige Minuten über diesen Erfolg freuen. Die diesmal nach ihr startende Claudia Pechstein hatte somit eine Zeitvorgabe und unterbot die Zeit um 4 Hundertstel Sekunden, was ungefähr einer Schlittschuhlänge entspricht, die Pechstein nach 5 km die Ziellinie eher überquerte. Gunda Niemann hat in einer einmaligen Karriere 215 Podiumsplatzierungen bei Olympia, Weltcup, Weltmeisterschaften, Europameisterschaften und Deutschen Meisterschaften erlaufen. Dabei war sie 163 mal siegreich.

Ehrungen[]

Sie wurde zur Eisschnellläuferin des Jahrhunderts gewählt. Zahlreiche internationale Publikums- und Fachjurypreise komplettieren die Erfolgsbilanz. 2001 erhielt die neue Eisschnelllaufhalle in Erfurt, die ohne ihre Initiative kaum entstanden wäre, den Namen Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle. 1999 und 2001 wählten die Leser Gunda Niemann-Stirnemann zur nd-Sportlerin des Jahres.

Familie[]

Gunda Niemann-Stirnemann ist nach der Scheidung von ihrem ersten Mann (Niemann) in zweiter Ehe mit ihrem Schweizer Manager Oliver Stirnemann verheiratet und seit 2002 Mutter einer Tochter.

Statistik[]

  • Olympische Winterspiele
    • 1992: Gold über 3.000 m, 5.000 m und Silber über 1.500 m
    • 1994: Silber über 5.000 m und Bronze über 1.500 m
    • 1998: Gold über 3.000 m sowie jeweils Silber über 5.000 m und 1.500 m
  • Weltmeisterschaften - Mehrkampf
    • 1989: Silber
    • 1991–1993: Gold
    • 1995–1999: Gold
    • 2000: Silber
  • Weltmeisterschaften - Einzelstrecken
    • 1996: Gold über 3.000 m
    • 1997: Gold über 1.500 m, 3.000 m und 5.000 m
    • 1998: Gold über 3.000 m und 5.000 m sowie Silber über 1.500 m
    • 1999: Gold über 3.000 m und 5.000 m sowie Silber über 1.500 m
    • 2000: Gold über 5.000 m und Silber über 3.000 m
    • 2001: Gold über 3.000 m und 5.000 m

Trainerin[]

2014 wurde sie in Erfurt Trainerin der Trainingsgruppe mit Stephanie Beckert, Patrick Beckert sowie Judith Hesse.[1]

Literatur[]

Einzelnachweise[]

Weblinks[]


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