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{{Dieser Artikel|behandelt den deutschen ehemaligen Profifußballspieler Gerhard „Gerd“ Müller. Für andere Personen siehe [[Gerd Müller (Begriffsklärung)]] bzw. [[Gerhard Müller]].}}
 
 
 
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'''Gerhard „Gerd“ Müller''' (* 3. November 1945 in [[Nördlingen]]) ist ein ehemaliger [[Fußball in Deutschland|deutscher]] [[Profifußball|Fußballprofi]].
   
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Mit 365 Toren ist der „Bomber der Nation“ Rekordtorschütze der [[Fußball-Bundesliga]] und gilt aufgrund seiner außergewöhnlichen Körperbeherrschung und Fähigkeit zur [[Antizipation (Sport)|Antizipation]]<ref name="genie" /> als einer der besten Stürmer aller Zeiten.
'''Gerhard „Gerd“ Müller''' (* 3. November 1945 in [[Nördlingen]]), genannt ''Der Bomber der Nation'', ist ein ehemaliger [[Deutschland|deutscher]] [[Fußball]]spieler und amtierender Rekordtorschütze der [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|Fußballnationalmannschaft]], der [[Fußball-Bundesliga|Bundesliga]] und des [[FC Bayern München]], wo er heute als Co-Trainer für die [[FC Bayern München#Die zweite Mannschaft|zweite Mannschaft]] tätig ist.
 
   
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Als Spieler des [[FC Bayern München]] (1964 bis 1979) gewann Müller vier [[Liste der deutschen Fußballmeister|deutsche Meisterschaften]], viermal den [[DFB-Pokal]], dreimal den [[UEFA Champions League|Europapokal der Landesmeister]], einmal den [[Europapokal der Pokalsieger (Fußball)|Europapokal der Pokalsieger]] sowie einmal den [[Weltpokal (Vereinsfußball)|Weltpokal]]. Mit der [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|deutschen Nationalmannschaft]] wurde er [[Fußball-Europameisterschaft 1972|1972 Europa-]] und [[Fußball-Weltmeisterschaft 1974|1974 Weltmeister]]. Im Verlauf seiner Karriere wurde Müller bei 18 unterschiedlichen Wettbewerben Torschützenkönig (u. a. siebenmal in der Bundesliga).
Wegen seiner außergewöhnlichen Körperbeherrschung und Fähigkeit zur [[Antizipation (Sport)|Antizipation]] des Fußballspiels<ref>[http://gestern.nordbayern.de/artikel.asp?art=1312144&kat=31 ''Sanfter Bomber und stilles Genie''] Nürnberger Nachrichten vom 3. November 2010</ref> gilt der frühere Webergeselle als einer der besten Stürmer aller Zeiten. Sein Markenzeichen war die blitzschnelle Drehung auf engstem Raum mit überraschendem Torschuss selbst aus ungünstigsten Positionen, so wie beim Siegtor im WM-Finale von München 1974, sein nach eigener Aussage „wichtigstes Tor“. Das geschickte Ausnutzen von Unaufmerksamkeiten der gegnerischen Abwehr („[[Glossar der Fußballbegriffe#A|Abstaubertore]]“) machte ihn ebenso bekannt. Wegen seiner Torgefährlichkeit stellten viele Mannschaften gleich zwei Gegenspieler zu seiner [[Manndeckung]] ab.
 
   
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Nach dem Karriereende war er von 1992 bis 2014 im Trainerstab der [[FC Bayern München#Die zweite Mannschaft|zweiten Mannschaft des FC Bayern]] tätig.
== Karriere ==
 
=== Vereine ===
 
==== Jugend und Anfänge bei Bayern München (bis 1965) ====
 
Müller begann seine Fußballkarriere beim [[TSV 1861 Nördlingen]], für den er in der 2. Amateurliga in der Saison 1962/1963 180 der insgesamt 204 Treffer erzielte<ref name=fifa>[http://de.fifa.com/classicfootball/players/player=174790/index.html Gerd Müller - “Bomber der Nation” schrieb Rekorde für die Ewigkeit] auf ''fifa.com''; abgerufen am 5. Januar 2011</ref><ref>[http://www.sueddeutsche.de/sport/saisontore-der-kanonier-aus-noerdlingen-1.927171 ''180 Saisontore – Der Kanonier aus Nördlingen'']. Von: Von Mike Szymanski; in: ''sueddeutsche.de''; 3. November 2005; abgerufen am 7. Januar 2011</ref><ref>Laut [http://www.tsv1861-noerdlingen.de/cms/front_content.php?idcat=26&lang=1 Internet-Auftritt des TSV 1861 Nördlingen] hat Gerd Müller 18 Tore erzielt und nicht 180.</ref>. Nachdem er sich beim [[TSV 1860 München]] beworben hatte, erschien im Frühjahr 1964 [[Walter Fembeck]], Geschäftsführer des FC Bayern München, zur Vertragsunterzeichnung, der seinem Kollegen der ''60er'' um wenige Minuten zuvor kam. Müller glaubte bis zur Unterschrift, die Herren aus München seien vom TSV 1860. Doch die ''Bayern'' waren ihm genau so recht. Und so wechselte er 1964 zum [[FC Bayern München]] in die [[Fußball-Regionalliga|Regionalliga]] Süd (damals die zweithöchste Spielklasse). In seiner ersten Saison in München wurde er 26 Mal eingesetzt und erzielte gleich 33 Tore; auch in seinem ersten Spiel, am 18. Oktober 1964 (12. Spieltag), beim 11:2-Sieg im Auswärtsspiel gegen den [[Freiburger FC]] in dem er zum zwischenzeitlichen 3:0 traf. Als [[Fußball-Regionalliga 1964/65#Abschlusstabelle 5|Meister]] der Regionalliga Süd qualifizierte sich sein Verein für die Aufstiegsrunde zur Bundesliga, in der er mit sechs (von 18 Toren) maßgeblich zum Aufstieg in die [[Fußball-Bundesliga|Bundesliga]] beitrug.
 
   
  +
== Jugend ==
==== Bundesligazeit bei Bayern München (1965 - 1979) ====
 
  +
[[Datei:Gerd Müllers Geburtshaus.JPG|miniatur|Müllers Geburtshaus]]
In den 14 Bundesligaspielzeiten (vom 14. August 1965 bis 3. Februar 1979) bestritt er 427 Spiele und erzielte 365 Tore. Seine ersten beiden Tore erzielte er am 28. August 1965 (3. Spieltag) beim 4:2-Sieg im Auswärtsspiel gegen [[Eintracht Braunschweig]]. In der folgenden Jahren avancierte der FC Bayern München mit Gerd Müller zur dominierenden Mannschaft in Deutschland und in Europa. Sie gewannen vier Deutsche Meisterschaften (1969, 1972-1974), viermal den DFB-Pokal (1966, 1967, 1969, 1971), dreimal den Europapokal der Landesmeister (1974-1976), einmal den Europapokalsieger der Pokalsieger (1967) sowie den Weltpokal (1976).
 
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Gerd Müller wurde am [[3. November]] [[1945]] im [[Schwaben (Bayern)|schwäbischen]] [[Nördlingen]] geboren. Er war das fünfte und jüngste Kind von Johann Heinrich Müller und dessen Ehefrau Christina Karoline geb. Jung.
   
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1958 trat der zwölfjährige Müller in die C-Jugend des [[TSV 1861 Nördlingen]] ein<ref>Udo Muras, Patrick Strasser: Gerd Müller, Der Bomber der Nation; ISBN 978-3-86883-700-1, S. 35</ref> und zeigte bereits als Jugendspieler Torjägerqualitäten. In der [[A-Jugend]] soll er während der Saison 1962/63 von insgesamt 204 Saisontoren 180 erzielt haben<ref name="fifa" /><ref name="sued" /><ref>{{Internetquelle| url=http://www.tsv1861-noerdlingen.de/cms/front_content.php?idcat=26&lang=1 | titel=TSV 1861 Nördlingen – Fußball| werk=tsv1861-noerdlingen.de| hrsg=TSV 1861 Nördlingen e.V| zugriff=2014-09-29}}</ref> und wurde in die Jugendauswahl des [[Bayerischer Fußball-Verband|Bayerischen Fußball-Verbands]] berufen.
Sein letztes Tor in der Bundesliga war der Anschlusstreffer in der 84. Minute bei der 1:2-Niederlage im Auswärtsspiel gegen den [[1. FC Kaiserslautern]] am 18. November 1978 (14. Spieltag). Mit der Auswechslung (für [[Norbert Janzon]]) acht Minuten vor Spielende endete für ihn am 21. Spieltag mit der 1:2-Niederlage im Auswärtsspiel gegen [[Eintracht Frankfurt]] seine Bundesliga-Karriere.
 
   
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Der aus einfachen Verhältnissen stammende Müller erreichte im Alter von 14 Jahren den [[Hauptschule|Hauptschulabschluss]] und begann eine [[Weber]]lehre in einem Nördlinger Unternehmen.
==== Karriereende in den USA (1979 - 1982) ====
 
Im Jahr 1979 wechselte er in die [[North American Soccer League]] (NASL) zu den ''[[Fort Lauderdale Strikers]]'', für die er bis 1981 spielte. Die Rückkehr nach München für ein halbes Jahr im Herbst 1979 während der NASL-Winterpause, in der Müller bereits mit der Mannschaft des [[TSV 1860 München]] trainierte, scheiterte an den finanziellen Forderungen seitens des US-amerikanischen Vereins.<ref>Claudius Mayer: ''Geschichte eines Traditionsvereins – TSV München von 1860'' (erweiterte 3. Auflage). Gotteswinter Verlag, München 2007, S. 190</ref> Deshalb blieb Müller in den [[Vereinigte Staaten|USA]] und beendete seine Karriere 1982 bei dem Verein ''Smiths Brothers Lounge'', für die er noch ein Jahr aktiv war.
 
   
=== Nationalmannschaft ===
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== Vereinskarriere ==
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=== TSV 1861 Nördlingen ===
[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F025342-0009, Bonn, Landesvertretung Bayern, Fußballmanschaft.jpg|miniatur|Gerd Müller (1967) beim Signieren von Fußbällen. Im Hintergrund: [[Franz Beckenbauer]] und [[Werner Olk]]]]
 
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Am 27. April 1963 gab der 17-jährige Müller in der Partie gegen die [[TSG Augsburg 85]] sein Debüt für die Herrenmannschaft des TSV ([[Bezirksliga]] Schwaben). In seiner ersten kompletten Saison (1963/64) hatte der bullige [[Stürmer (Fußball)|Mittelstürmer]] mit 47 Toren bei 28 Einsätzen erheblichen Anteil am Aufstieg des Vereins in die [[Landesliga#Fußball|Landesliga]].
Seine Karriere in der [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|A-Nationalmannschaft]] begann am 12. Oktober 1966 in Ankara gegen die [[Türkische Fußballnationalmannschaft|Türkei]]. Vor seinem zweiten A-[[Länderspiel]] stand er im Aufgebot der [[Deutsche Fußballnationalmannschaft (U-23-Männer)|U-23-Nationalmannschaft]], die am 16. November 1966 in Bukarest durch seinen Treffer zu einem 1:1-Unentschieden gegen Bulgarien kam. In seinem zweiten A-Länderspiel am 8. April 1967 in Dortmund gegen [[Albanische Fußballnationalmannschaft|Albanien]] erzielte er die ersten vier seiner 68 Tore in der Nationalelf.
 
   
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Der Bundesligist [[TSV 1860 München]] wurde auf den Stürmer aufmerksam und wollte ihn für die kommende Saison verpflichten. Doch im Frühjahr 1964 erschien [[Walter Fembeck]], Geschäftsführer des [[FC Bayern München]], nur eine Stunde vor dem Kollegen der Sechziger bei den Müllers zu Hause, um ihm einen Vertrag anzubieten. Müller, der sich beim TSV 1860 kaum Chancen auf einen Stammplatz ausrechnete, gab schließlich den Bayern den Zuschlag. In der Wohnung von Vereinspräsident [[Wilhelm Neudecker]] unterschrieb er am 10. Juli 1964 einen Vierjahresvertrag und wechselte für die Ablösesumme von 4.400 [[Deutsche Mark|DM]] zum FC Bayern.<ref>[http://www.bundesliga.de/de/liga/news/die-verpflichtung-von-gerd-mueller-fc-bayern-muenchen.jsp ''Die Verpflichtung von Gerd Müller''] bundesliga.de, 25. März 2014</ref> Nebenher wurde Müller eine Anstellung als Halbtagskraft bei einem Münchener Möbelhändler vermittelt.
Der erste Höhepunkt seiner Länderspielkarriere war die Teilnahme an der [[Fußball-Weltmeisterschaft 1970|Weltmeisterschaft 1970]] in Mexiko. Bereits in der Vorrunde schoss er sieben Tore und im [[Fußball-Weltmeisterschaft 1970#Viertelfinale|Viertelfinale]] das Siegtor gegen [[Englische Fußballnationalmannschaft|England]]. Ein weiteres herausragendes Spiel war das [[Fußball-Weltmeisterschaft 1970#Halbfinale|Halbfinale]] gegen [[Italienische Fußballnationalmannschaft|Italien]], in dem er zwei Tore in der Verlängerung schoss (Endstand 3:4). Als Müller bei diesem Spiel zwei Verteidigern auf der Torlinie den schon geklärten Ball noch vom Fuß ins Tor spitzelte, kommentierte dies Fernsehreporter [[Ernst Huberty]] mit den Worten: ''Wenn Sie jemals ein echtes Müller-Tor gesehen haben, dann jetzt''. Wegen seiner Klasse und Spannung wurde das Spiel als [[Jahrhundertspiel]] bekannt. Müller wurde bei dem Turnier mit zehn Treffern Torschützenkönig. 1972 wurde Gerd Müller mit der [[Deutscher Fußball-Bund|DFB]]-Auswahl [[Fußball-Europameisterschaft 1972|Europameister]]. Bei diesem Turnier wurde er mit vier Treffern erneut Torschützenkönig.
 
   
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=== FC Bayern München ===
Die Länderspielkarriere endete am 7. Juli 1974 mit dem Gewinn der [[Fußball-Weltmeisterschaft 1974|Weltmeisterschaft]] in seinem [[Olympiastadion München|Heimatstadion]] in München, wo er im Finale gegen die [[Niederländische Fußballnationalmannschaft|Niederlande]] das Siegtor zum 2:1 in der 43. Minute erzielte.
 
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[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F025342-0009, Bonn, Landesvertretung Bayern, Fußballmanschaft.jpg|miniatur|Gerd Müller (1967) beim Signieren von Fußbällen; im Hintergrund [[Franz Beckenbauer]] und [[Werner Olk]]]]
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[[Datei:Gerd Müller c1973.jpg|miniatur|Gerd Müller um 1973]]
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Bayern-Trainer [[Zlatko Čajkovski]] zeigte zunächst wenig Begeisterung für den jungen, gedrungenen Stürmer aus der schwäbischen Provinz: „Was soll isch mit dieses Junge, diese Figur, unmöglich.“<ref>Ralf Grengel, Rafael Jockenhöfer: ''100 Jahre FC Bayern München…und ein Paar Titel mehr''; Berlin: powerplay-Verlag, 2001; ISBN 3-9804611-3-0; S. 120</ref> Daher fand Müller zunächst keine Berücksichtigung für den Kader der Mannschaft, die selbstbewusst den Aufstieg von der [[Fußball-Regionalliga Süd|Regionalliga Süd]] in die [[Fußball-Bundesliga|Bundesliga]] anstrebte. Erst auf Druck des Präsidenten wurde die Neuverpflichtung am 18. Oktober 1964 in der Partie beim [[Freiburger FC]] aufgestellt und erzielte beim 11:2-Sieg einen Treffer. Anschließend schaffte Müller als [[Stürmer (Fußball)#Halbstürmer|Halbstürmer]] den Sprung in die Stammformation und mit Spielern wie [[Werner Olk]], [[Rainer Ohlhauser]], [[Dieter Brenninger]], [[Franz Beckenbauer]] oder [[Sepp Maier]] gelang den Bayern am Saisonende souverän der [[Fußball-Regionalliga 1964/65#Süd|Aufstieg in die Bundesliga]]. Gerd Müller gelangen dabei 33 Treffer und sechs Treffer in der Aufstiegsrunde.
   
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Am [[Fußball-Bundesliga 1965/66|14. August 1965]] bestritt Müller sein erstes Bundesligaspiel (0:1 gegen 1860 München) und erzielte 14 Tore bei 33 Einsätzen in seiner Bundesliga-Premierensaison. Die Bayern belegten am Saisonende den dritten Tabellenplatz und mit dem [[DFB-Pokal 1965/66|Sieg im DFB-Pokal]] ([[DFB-Pokal 1965/66#Finale|4:2-Sieg]] über den [[Meidericher SV]]) konnte man den ersten Titel seit neun Jahren gewinnen. Eine Besonderheit für Müller in seiner ersten Ligasaison war auch ein Einsatz als Torwart. Im Auswärtsspiel gegen den [[Hamburger SV]] am 20. Oktober 1965 ersetzte er für kurze Zeit den verletzten Torhüter [[Sepp Maier]].<ref>[http://www.spiegel.de/einestages/gerd-mueller-wird-70-fussball-legende-torjaeger-torhueter-a-1058111.html Einsatz als Torhüter 1965], Bericht auf spiegel.de vom 3. November 1965, abgerufen am 21. August 2017</ref> In der [[Fußball-Bundesliga 1966/67|Saison 1966/67]] gelang Müller der endgültige Durchbruch: Mit 28 Treffern wurde er erstmals [[Liste der Torschützenkönige der Fußball-Bundesliga|Bundesliga-Torschützenkönig]] (gemeinsam mit [[Lothar Emmerich]]) und erhielt die Auszeichnung als [[Fußballer des Jahres (Deutschland)|„Fußballer des Jahres.“]] Mit Gewinn des [[Europapokal der Pokalsieger 1966/67|Europapokal der Pokalsieger 1967]] errangen die Bayern ihren ersten internationalen Titelgewinn. Parallel zur persönlichen Entwicklung Müllers gelang dem FC Bayern unter Trainer [[Branko Zebec]] Ende der 1960er Jahre der Aufstieg zur Spitzenmannschaft, der mit dem Gewinn des [[Double (Sport)|Doubles]] aus [[Fußball-Bundesliga 1968/69|Meisterschaft]] und [[DFB-Pokal 1968/69|Pokalsieg 1968/69]] gekrönt wurde. Müller, der durch das harte Konditionstraining Zebecs sieben Kilo Körpergewicht verloren hatte, war der überragende Spieler und er wurde abermals Torschützenkönig (30 Spiele/30 Tore) sowie zum zweitenmal „Fußballer des Jahres.“ Im [[DFB-Pokal 1968/69#Finale|Pokalfinale]] erzielte er beide Tore zum 2:1-Sieg über den [[FC Schalke 04]].
Nach der Weltmeisterschaft 1974 erklärte Gerd Müller im Alter von nur 28 Jahren seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Einige Quellen bringen seinen Rücktritt in Zusammenhang mit seinen Äußerungen über seine Verärgerung über den DFB wegen dessen Umgang mit den Spielerfrauen, die in den Stadien schlechte Plätze zugewiesen bekommen hätten und nicht zum Festbankett nach dem gewonnenen WM-Titel eingeladen wurden. Außerdem habe der DFB nach Müllers Meinung zu niedrige Prämien („lachhaft“) für einen WM-Erfolg ausgelobt.<ref name=fifa /> Müller besteht aber darauf, dass er den Entschluss zum Rücktritt bereits drei Tage vor dem WM-Finale Trainer [[Helmut Schön]] mitgeteilt habe und private Gründe für seine Entscheidung maßgeblich gewesen seien. Müller hätte mehr Zeit mit seiner Frau und seiner damals dreijährigen Tochter Nicole verbringen wollen.<ref>[http://www.dfb.de/index.php?id=500014&tx_dfbnews_pi1&#91;showUid&#93;=22171&tx_dfbnews_pi4&#91;cat&#93;=56 ''Nationalmannschaft DFB.DE SPEZIAL – WM 1974: Titelgewinn im eigenen Land, Teil 10 '']. In: ''dfb.de''; 12. März 2010; abgerufen am 7. Januar 2011</ref> Schön hätte ihn gebeten, mit der Bekanntgabe des Rücktritts noch bis nach dem Endspiel zu warten.
 
   
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Die Verpflichtung von [[Udo Lattek]] als neuem Trainer läutete zu Beginn der 1970er Jahre die bisher erfolgreichste Ära der Vereinsgeschichte des FC Bayern ein. Nach dem Gewinn des [[DFB-Pokal 1970/71|DFB-Pokals 1971]] gewann die Mannschaft zwischen [[Fußball-Bundesliga 1971/72|1972]] und [[Fußball-Bundesliga 1973/74|1974]] drei Meisterschaften in Folge. Trotz talentierter Neuzugänge wie [[Uli Hoeneß]], [[Paul Breitner]] und [[Rainer Zobel]] war die Achse Maier-Beckenbauer-Müller zentrales Gerüst der Erfolgsmannschaft. Gerd Müller war ein Weltklassestürmer, der in der [[Fußball-Bundesliga 1971/72|Saison 1971/72]] 40 Bundesligatore erzielte, eine historische Marke, die bis heute Bestand hat. Dem nationalen Titel-Hattrick folgte der dreifache Gewinn des [[UEFA Champions League|Europapokals der Landesmeister]] ([[Europapokal der Landesmeister 1973/74|1974]], [[Europapokal der Landesmeister 1974/75|1975]], [[Europapokal der Landesmeister 1975/76|1976]]) und des [[Liste der Weltpokal-Spiele#Weltpokal 1976|Weltpokals 1976]]. Im Juli 1973 versuchte der FC Barcelona Gerd Müller zu verpflichten. Der FC Barcelona bot dem FC Bayern drei Millionen Mark Ablöse und dem Spieler die gleiche Summe als Gehalt. Der Wechsel scheiterte, weil der DFB Gerd Müller eine Sperre für die WM 1974 androhte. Daraufhin verzichtete Gerd Müller auf einen Wechsel, schrieb aber in einem offenen Brief: "Ich respektiere die Entscheidung des DFB. Meine persönliche Meinung dazu ist, dass ich entsprechend des deutschen Grundgesetzes den Standpunkt vertrete, dass jeder Mensch in der Bundesrepublik das Recht der freien Berufswahl hat." <ref name=":0">{{Internetquelle |autor=Alex Raack |url=http://www.spiegel.de/einestages/wm-held-gerd-mueller-quadratisch-praktisch-gut-a-1217463.html#ref=recom-outbrain |titel="... und dann war der Ball drin" |datum=12.07.18 |zugriff=15.07.18}}</ref>
== Statistiken und Rekorde ==
 
=== In der Nationalmannschaft ===
 
Gerd Müller erzielte 68 Tore in 62 Länderspielen (eine Quote von 1,097, die bei einer vergleichbaren Anzahl von Spielen nur knapp von [[Sándor Kocsis]] übertroffen wird). Nur in 24 seiner 62 Länderspiele schoss er kein Tor. Er ist bis heute der [[Deutsche Fußballnationalmannschaft#Rekordtorschützen|erfolgreichste Torschütze der deutschen Nationalmannschaft]].
 
   
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Doch nach dreizehn Titelgewinnen in zehn Jahren neigte sich Ende der 1970er Jahre die große Zeit des FC Bayern ihrem Ende zu. Man hatte nicht mehr die Spitzenmannschaft vergangener Jahre und rutschte ins Mittelfeld der Bundesliga ab. Nach dem Abgang Beckenbauers in die [[USA]] wurde Müller vor Beginn der [[Fußball-Bundesliga 1977/78|Saison 1977/78]] dessen Nachfolger als Bayern-Kapitän und mit 24 Toren zwar zum siebten Mal Torschützenkönig (gemeinsam mit [[Dieter Müller (Fußballspieler)|Dieter Müller]]), allerdings hatte der „Bomber der Nation“ aufgrund eines [[Bandscheibenvorfall]]s immer wieder mit Verletzungsproblemen zu kämpfen.
Müller ist neben [[Edmund Conen]] der einzige Deutsche, der in einem Weltmeisterschaftsspiel einen klassischen [[Hattrick#Fußball|Hattrick]] erzielen konnte. In zwei weiteren Länderspielen gelangen ihm Hattricks, darunter sogar vier Tore hintereinander zwischen der 49. und 65. Minute beim Spiel Deutschland gegen die Sowjetunion am 26. Mai 1972. Insgesamt erzielte er in vier Spielen je drei und in weiteren vier Spielen je vier Treffer. Damit ist er der deutsche Spieler, dem es am häufigsten gelang, [[Deutsche Fußballnationalmannschaft/Statistik#Rangliste der Spieler mit mindestens 3 Toren in einem Spiel|mindestens drei Tore in einem Spiel]] zu erzielen.
 
   
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Am [[Fußball-Bundesliga 1978/79|3. Februar 1979]] wurde Gerd Müller während der 1:2-Auswärtsniederlage bei [[Eintracht Frankfurt]] erstmals in seiner Karriere aus sportlichen Gründen vorzeitig ausgewechselt, was zum Zerwürfnis mit Trainer [[Pál Csernai]] führte. Müller, der dem Vorstand seinen Abschied zum Saisonende bereits angekündigt hatte, forcierte daraufhin durch seine fristlose Kündigung einen vorzeitigen Vereinswechsel. Am 25. Februar wurde der Vertrag zwischen Spieler und Verein einvernehmlich aufgelöst. Somit war die Partie gegen [[Borussia Dortmund]] (4:0) am 10. Februar 1979 das letzte Bundesligaspiel Müllers. Sein letztes Tor hatte er am 18. November 1978 bei der 1:2-Niederlage gegen den [[1. FC Kaiserslautern]] erzielt.
Er hat bei zwei WM-Teilnahmen, Mexiko (1970) und Deutschland (1974), 14 Tore erzielt und belegte in der ewigen WM-Torschützenliste 32 Jahre lang Platz 1. Bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006|WM 2006 in Deutschland]] wurde er vom Brasilianer Ronaldo abgelöst, der bei vier Weltmeisterschaften (drei gespielten) insgesamt 15 Tore erzielte. Bei der WM 2010 wurde sein Rekord von [[Miroslav Klose]] (drei WM-Teilnahmen) im [[Fußball-Weltmeisterschaft_2010/Finalrunde#Argentinien_-_Deutschland|Viertelfinalspiel gegen Argentinien]] eingestellt. Bessere Quoten als Gerd Müller erzielten nur [[Just Fontaine]] bei der WM 1958 mit 13 Toren und [[Sándor Kocsis]] bei der WM 1954 mit elf Toren.
 
   
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Erst für den 20. September 1983 wurde im [[Olympiastadion München|Münchener Olympiastadion]] ein Abschiedsspiel zwischen dem FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft organisiert.
Bei Europameisterschaften erzielte Müller 16 Tore (in 12 Spielen, einschließlich Qualifikationsrunden). Zählt man nur die Tore bei Endrunden, ist Müller nicht bei den Besten zu finden, da die EM-Endrunden bis einschließlich 1976 nur aus Halbfinalspielen und Finale bestanden.
 
   
=== Als Vereinsspieler international ===
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=== Fort Lauderdale Strikers ===
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Im März 1979 unterzeichnete Müller einen gut dotierten Vertrag bei den [[Fort Lauderdale Strikers (1977–1983)|Fort Lauderdale Strikers]] aus der [[North American Soccer League|nordamerikanischen Profiliga NASL]], in der Ende der 1970er Jahre zahlreiche europäische Altstars spielten (u.&nbsp;a. Franz Beckenbauer, [[George Best]], [[Giorgio Chinaglia]], [[Teófilo Cubillas]], [[Carlos Alberto Torres|Carlos Alberto]]).
In den europäischen Vereinswettbewerben erzielte er 66 Tore in 74 Spielen und führte damit die Rangliste lange Zeit (nur [[Raúl González Blanco|Raúl]] und [[Filippo Inzaghi|Inzaghi]] sind knapp besser) deutlich an. 35 Treffer gelangen ihm im [[UEFA Champions League|Landesmeister]]-Wettbewerb, in dem er mit einer Quote von 1,0 die beste der Top-12-Torschützen aufweist, 20 im [[Europapokal der Pokalsieger (Fußball)|Pokalsieger]]-Wettbewerb, 7 im [[Messepokal]] und 4 im [[UEFA-Pokal]].<ref>[http://www.rsssf.com/players/players-in-ec.html Players' Records of Goals and Matches in European Cups]</ref>
 
   
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Sein erstes Pflichtspiel absolvierte Müller am 28. April 1979 und erzielte in drei Saisons insgesamt 38 Tore in 71 Meisterschaftsspielen. In der NASL-Winterpause im Herbst 1979 kehrte Müller für ein halbes Jahr nach München zurück und trainierte mit der Mannschaft des [[TSV 1860 München]]. Ein geplanter Transfer zum TSV scheiterte an den finanziellen Forderungen seitens des US-amerikanischen Vereins.<ref>Claudius Mayer: ''Geschichte eines Traditionsvereins – TSV München von 1860'' (erweiterte 3.&nbsp;Auflage). Gotteswinter Verlag, München 2007, S. 190.</ref> Der Höhepunkt seiner Zeit in den USA war die Teilnahme am Endspiel um die US-Meisterschaft im September 1980. Die Strikers verloren im [[Robert F. Kennedy Memorial Stadium]] von [[Washington, D.C.]] 0:3 gegen die hoch favorisierten [[New York Cosmos]] um Franz Beckenbauer.
Gerd Müller wurde 1970 (mit 38 Toren) und 1972 (mit 40 Toren) jeweils zum besten Torschützen aller europäischen Ligen gekürt. Im Gegensatz zur Phase von 1996/97 bis heute, in der die Torschützenkönige aus stärkeren Ligen durch Multiplikation mit dem Faktor 2 oder 1,5 bevorzugt werden, schoss Müller damals tatsächlich die meisten Tore aller Spieler in Europa.<ref>[http://www.rsssf.com/miscellaneous/gboot.html Golden Boot ("Soulier d'Or") Awards]</ref> 1970 wurde er als erster Deutscher zu Europas Fußballer des Jahres gewählt.
 
   
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Mit der Partie gegen die [[Jacksonville Tea Men]] am 11. August 1981 (1:2) beendete Gerd Müller im 36. Lebensjahr seine Profikarriere.
=== Als Vereinsspieler national ===
 
Müller erzielte 365 Tore in 427 [[Fußball-Bundesliga|Bundesligaspielen]] und wurde am häufigsten [[Torschützenkönig]] der Bundesliga (sieben Mal). Er hält nicht nur den Rekord innerhalb einer Bundesliga-Saison mit 40 Treffern (1971/72), sondern auch die zweitbeste (38 Tore 1969/70) und drittbeste (36 Tore 1972/73) Marke. Von 1966/67 bis 1977/78 befand sich Gerd Müller 12 Saisons in Folge unter den Top 3 der Bundesliga-Torschützenliste und erzielte dabei jedes Mal mindestens 20 Tore. Gerd Müller erzielte in fünf Spielzeiten mindestens 30 Tore; dies gelang, allerdings nur jeweils einmal, noch den Spielern [[Uwe Seeler]], [[Lothar Emmerich]], [[Jupp Heynckes]] und [[Dieter Müller (Fußballspieler)|Dieter Müller]]. Gerd Müller war lange Zeit der einzige Bundesliga-Spieler, der es innerhalb einer Saison schaffte – bei mindestens 20 geschossenen Toren – mehr Tore zu erzielen als Spiele zu absolvieren (1969/70, 1971/72, 1972/73, 1975/76, 1976/77). In der [[Fußball-Bundesliga 2008/09]] schaffte [[Grafite]] ebenfalls, mehr Tore zu schießen als Spiele zu absolvieren. Er traf 28 Mal bei 25 Einsätzen, allerdings auch acht Mal per [[Strafstoß|Elfmeter]]. Dazu hält Müller den Vorsprung-Rekord (18 Tore) zwischen dem Ersten und Zweiten der Bundesliga-Torschützenliste (40:22 in der Saison 1971/72 und 38:20 1969/70). Er ist der bislang erfolgreichste [[Stürmer (Fußball)|Stürmer]] der deutschen Fußballgeschichte. Im DFB-Pokal schoss Gerd Müller in 64 Spielen 79 Tore, was ebenfalls einen Rekord darstellt.
 
   
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== Nationalmannschaft ==
Insgesamt erzielte Gerd Müller in Pflicht- und Freundschaftsspielen 1.455 dokumentierte Tore in 1.204 Spielen (1,21 Tore/Spiel).
 
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[[Datei:Gerd Müller 7-7-74.png|miniatur|Gerd Müller während des WM-Endspiels 1974]]
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Seine Karriere in der [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|A-Nationalmannschaft]] begann am 12. Oktober 1966 in Ankara gegen die [[Türkische Fußballnationalmannschaft|Türkei]]. In seinem zweiten A-Länderspiel am 8. April 1967 in Dortmund gegen [[Albanische Fußballnationalmannschaft|Albanien]] erzielte er die ersten vier seiner 68 Tore in der Nationalelf.
   
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Der erste Höhepunkt seiner Länderspielkarriere war die Teilnahme an der [[Fußball-Weltmeisterschaft 1970|Weltmeisterschaft 1970]] in Mexiko. Bereits in der Vorrunde schoss er sieben Tore. Im [[Fußball-Weltmeisterschaft 1970#Viertelfinale|Viertelfinale]] gelang ihm das Siegtor zum 3:2 gegen [[Englische Fußballnationalmannschaft|England]]. Im anschließenden „[[Jahrhundertspiel]]“, dem [[Fußball-Weltmeisterschaft 1970#Halbfinale|Halbfinale]] gegen [[Italienische Fußballnationalmannschaft|Italien]], erzielte er zwei Tore in der Verlängerung (Endstand 3:4). Als Müller sich bei einem scheinbar schon geklärten Eckball zwischen einen italienischen Verteidiger und den Torwart drängte und den Ball ins Tor spitzelte, kommentierte dies Fernsehreporter [[Ernst Huberty]] mit den Worten: „Wenn Sie jemals ein echtes Müller-Tor gesehen haben, dann jetzt.“<ref>[https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=WDDwuLRzz8E Szene mit Originalkommentar auf Youtube.com]</ref> Müller wurde bei diesem Turnier mit zehn Treffern Torschützenkönig und wurde im selben Jahr als erster Deutscher zu ''[[Ballon d’Or|Europas Fußballer des Jahres]]'' gewählt.
== Titel und Erfolge ==
 
=== In der Nationalmannschaft ===
 
* [[Fußball-Weltmeisterschaft|Weltmeister]]: 1974
 
* [[Fußball-Europameisterschaft|Europameister]]: 1972
 
* [[Fußball-Weltmeisterschaft 1970#Statistik|WM-Torschützenkönig]]: 1970 (10 Tore)
 
* [[Fußball-Europameisterschaft#Rekordtorschützen|EM-Torschützenkönig]]: 1972 (4 Tore)
 
   
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1972 wurde er mit der [[Deutscher Fußball-Bund|DFB]]-Auswahl [[Fußball-Europameisterschaft 1972|Europameister]]. Bei diesem Turnier wurde er mit vier Treffern erneut Torschützenkönig.
=== Als Vereinsspieler international ===
 
* [[Weltpokal (Vereinsfußball)|Vereinsfußball-Weltpokal]]-Sieger: 1976
 
* [[UEFA Champions League|Europapokalsieger der Landesmeister]]: 1974, 1975, 1976
 
* [[Europapokal der Pokalsieger (Fußball)|Europapokalsieger der Pokalsieger]]: 1967
 
* [[Goldener Schuh (UEFA)|Bester Torschütze Europas]]: 1970 (38 Tore), 1972 (40 Tore)
 
* [[Liste der Torschützenkönige des Europapokals der Landesmeister und der UEFA Champions League|Torschützenkönig im Europapokals der Landesmeister]] '''(4)''': 1973, 1974, 1975, 1977
 
   
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[[Datei:Finale wereldkampioenschap voetbal 1974 in Munchen, West Duitsland tegen Nederla, Bestanddeelnr 927-3080.jpg|miniatur|rechts|[[Wolfgang Overath]] und Gerd Müller (rechts) nach dem Sieg 1974]]
=== Als Vereinsspieler national ===
 
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Die Länderspielkarriere endete am 7. Juli 1974 mit dem Gewinn der [[Fußball-Weltmeisterschaft 1974|Weltmeisterschaft]] in seinem [[Olympiastadion München|Heimatstadion]] in München, wo er im Finale gegen die [[Niederländische Fußballnationalmannschaft|Niederlande]] in der 43. Minute das Siegtor zum 2:1 erzielte.
* [[Deutsche Fußballmeisterschaft|Deutscher Meister]]: 1969, 1972, 1973, 1974
 
* [[DFB-Pokal]]-Sieger: 1966, 1967, 1969, 1971
 
* [[Bundesliga-Torschützenkönig]] '''(7)''': 1967, 1969, 1970, 1972, 1973, 1974, 1978
 
   
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Nach der WM 1974 erklärte Müller nach 62 Länderspielen im Alter von nur 28 Jahren seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Einige Quellen bringen seinen Rücktritt in Zusammenhang mit seinen Äußerungen über seine Verärgerung über den DFB. Der DFB hätte nach Ansicht Müllers den Spielerfrauen in den Stadien schlechte Plätze zugewiesen und sie nicht zum Festbankett nach dem gewonnenen WM-Titel eingeladen. Außerdem habe der DFB zu niedrige Prämien („lachhaft“) für einen WM-Erfolg ausgelobt.<ref name="fifa" /> Müller besteht aber darauf, dass sein Entschluss zum Rücktritt bereits ein Vierteljahr vor der WM gefallen ist und er diese Entscheidung drei Tage vor dem WM-Finale Trainer [[Helmut Schön]] mitgeteilt habe und private Gründe für seine Entscheidung maßgeblich gewesen seien. Er habe mehr Zeit mit seiner Frau und seiner damals dreijährigen Tochter Nicole verbringen wollen. Schön habe ihn gebeten, mit der Bekanntgabe bis nach dem Endspiel zu warten.<ref name="dfb" /> Viele Jahre später erklärte er in einem Interview, dass er fast nie daheim war. Wenn er heimkam, fragte seine kleine Tochter: "Ist der Onkel heute wieder da?" <ref name=":0" />
== Auszeichnungen ==
 
=== International ===
 
* [[Europas Fußballer des Jahres]]: 1970
 
* Mitglied der [[FIFA 100]] (Liste der besten, lebenden 125 Spieler der Welt; Auswahl: [[Pelé]], 4. März 2004)
 
* Berufungen in die offizielle [[FIFA]]-Auswahl: 1971, 1972, 1973
 
* Nominierung in die [[UEFA]]-Auswahl: 1973
 
   
  +
Mitte April 1976 gab es, nachdem Müller soeben für Bayern München drei wichtige Treffer (im Europacup 2:0 gegen Real Madrid und in der Meisterschaft 1:0 gegen den HSV) erzielt hatte, Diskussionen um dessen Rückkehr in das Nationalteam, doch Müller lehnte ab.<ref>{{AZ|«Gerd Müller: Nie wieder im Team»|1976|4|20|11}}</ref>
=== National ===
 
* [[Fußballer des Jahres (Deutschland)|Deutschlands Fußballer des Jahres]]: 1967, 1969
 
* Verdienstkreuz am Bande des [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland]]: 1977
 
* [[Silbernes Lorbeerblatt]]: 1967
 
* [[Tor des Monats|Torschütze des Monats]]<ref>[http://www.sportschau.de/sp/tor_des_monats/html/popup.php5?show=suche&spieler=Gerd+M%FCller Torschütze des Monats]</ref>: 3/1972, 6/1972, 11/1972, 9/1976, 10/1976
 
* Goldener [[Bravo Otto]]: 1973, 1974
 
* Silberner Bravo Otto: 1975
 
* Bronzener Bravo Otto: 1972, 1978
 
* WM-Botschafter für die Stadt München auf dem Weg zur [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006|FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006 ™]]
 
* Umbenennung des [[Nördlingen|Nördlinger]] „Stadions im Rieser Sportpark“ in „Gerd-Müller-Stadion“ (2008)
 
   
== Privatleben ==
+
== Spielweise ==
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Müllers Beiname als ''„Bomber der Nation“'' entsprach kaum seiner Spielweise. Vielmehr war er ein klassischer Strafraumstürmer, der nicht von einem kraftvollen Schuss, sondern von seiner unberechenbaren Raffinesse lebte. Sein Markenzeichen war die schnelle Drehung auf engstem Raum, die ihm seine relativ kurzen Beine (78 cm) und der damit verbundene "niedrige Körperschwerpunkt" ermöglichten. Hatte er sich den nötigen Freiraum verschafft, folgte der überraschende Torabschluss selbst aus ungünstigsten Positionen heraus. Bot sich Müller eine Gelegenheit, überlegte er nicht lange und suchte den direkten Weg zum Torabschluss. Typisch waren sein gutes Gespür für Spielsituationen, seine Reaktionsschnelligkeit sowie sein Vermögen, selbst aus scheinbar unmöglichen Positionen und Lagen, Tore zu schießen: aus der Drehung, mit dem Rücken zum Tor, im Laufen, im Liegen, Stehen und Fallen, mit dem Fuß, mit dem Kopf, dem Knie und manchmal sogar mit dem Hinterteil. Diese unnachahmliche Art, Tore zu erzielen, nannten die Journalisten "Müllern." Beispielhaft ist sein nach eigener Aussage „wichtigstes Tor“,<ref name="fifa" /> das Siegtor im [[Fußball-Weltmeisterschaft_1974#Finale|WM-Finale 1974]] von München.<ref>[https://www.youtube.com/watch?feature=player_detailpage&v=BQ2zAJ3LzRk Müllers Siegtor im WM-Finale 1974] in [[YouTube]] (englisch)</ref>
Im März 1979 zog Müller nach [[Fort Lauderdale]], Florida (USA), um fortan für die ''Strikers'' zu spielen.
 
Nachdem er dort erfolglos ein Restaurant betrieben hatte, kehrte er im April 1984 nach München zurück. Er verfiel zunehmend der [[Alkoholkrankheit]], die er jedoch 1991 überwinden konnte, nachdem ihn sein ehemaliger Mannschaftskollege [[Uli Hoeneß]]<ref>[http://www.abendzeitung.de/sport/fc_bayern/145976 Gerd Müller: „Allein hätte ich das nicht geschafft“] auf ''abendzeitung.de''</ref> zu einer Entziehungskur überredet hatte. Danach erhielt der ehemalige „Bomber“, vermittelt durch [[Franz Beckenbauer]], eine Stelle beim FC Bayern München, zunächst als Torwart- und Stürmertrainer im Amateur- und Jugendbereich, dann als Co-Trainer der zweiten Mannschaft des Vereins, wo er bis heute tätig ist. 1992 erwarb er die A-[[Trainerlizenz]]. Sein Vertrag läuft noch bis 2012.
 
   
  +
Aufgrund dieser unberechenbaren Spielweise stellte Müller die gegnerischen [[Abwehrspieler]] vor ein nahezu unlösbares Problem. Gegen seine Drehungen, seine Reaktionsfähigkeit und seine Intuition halfen weder [[Manndeckung|Mann-]] noch [[Raumdeckung]].
Müller lebt in München, ist verheiratet und hat eine Tochter.
 
   
== Trivia ==
 
* Gerd Müller engagierte sich für das Team der Augsburger [[Benefiz]]-Fußballelf ''[[Datschiburger Kickers]]'', die sich dem [[Fundraising]] für wohltätige Zwecke verschrieben hat.
 
* Mit dem Lied „Dann macht es bumm“ betätigte er sich 1974 als Sänger.
 
* Der brasilianische Fußballspieler [[Luis Antonio Correa da Costa]] gab sich in Anlehnung an Gerd Müller den Künstlernamen ''Müller''.
 
* In den 70er-Jahren gab es das geflügelte Wort vom „müllern“.<ref>[http://www.sportschau.de/sp/fifawm2010/wm_historie/index_51.html ''Gerd Müller – Die Torfabrik'']. Von: Frank Menke; in: sportschau.de; abgerufen am 6. Januar 2011</ref>
 
 
== Zitate ==
 
 
{{Zitat
 
{{Zitat
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| Text = Müller war kurz, gedrungen, wirkte ungelenk und war nicht erwähnenswert schnell; er passte nie in die herkömmliche Vorstellung von einem großen Fußballer. Aber er hatte eine tödliche Beschleunigung über kurze Entfernungen, ein bemerkenswertes Kopfballspiel und einen unheimlichen Torinstinkt. Seine kurzen Beine gaben ihm einen eigentümlich niedrigen Schwerpunkt. So konnte er sich schnell und mit perfektem Gleichgewicht drehen, in Räumen und mit Geschwindigkeiten, bei denen andere Spieler hinfallen würden. Darüber hinaus verfügte er über die Gabe, Tore in ungewöhnlichen Situationen zu erzielen.
| Text=Mein wichtigstes Tor war sicherlich das 2:1 im WM-Finale 1974 in München. … Der Ball kam von Rainer Bonhof in den Strafraum, ich lief mit zwei Holländern vor, dann wieder zurück, weil der Pass in meinen Rücken gespielt wurde. Der Ball sprang mir auch noch vom linken Fuß, ich drehe mich ein wenig und plötzlich war der Ball drin.
 
| Autor=Gerd Müller
+
| Autor = David Winner
  +
| ref = <ref>Brilliant Orange: The Neurotic Genius of Dutch Football (Bloomsbury, 2000)</ref>
| Quelle=''fifa.com''
 
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}}
| lang=de
 
| ref=<ref name=fifa />}}
 
   
 
{{Zitat
 
{{Zitat
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| Text=Ob im Liegen oder im Sitzen, stehend oder laufend, mit beiden Füßen und Oberschenkeln, dem Knie, dem Po oder auch schon mal mit dem Bauch: Es gab einfach keine Lage, aus der Gerd Müller nicht doch noch ein Tor gemacht hätte.
| Text=Dieses Turnier ''<nowiki>[</nowiki>[[Fußball-Weltmeisterschaft 1970|WM 1970]]<nowiki>]</nowiki>'' hat für mich sogar noch eine größere Bedeutung als das 1974. Wir hatten damals eine herausragende Mannschaft, auch wenn viele unsere Europameistermannschaft von 1972 für die beste halten.
 
| Autor=Gerd Müller
+
| Autor=Frank Menke
  +
| ref=<ref name="sportschau"/>
| Quelle=''fifa.com''
 
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}}
| lang=de
 
| ref=<ref name=fifa />}}
 
   
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== Späteres Leben ==
{{Zitat
 
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[[Datei:BOMBERGERDMUELLER.JPG|miniatur|Gerd Müller (2006)]]
| Text=Was soll ich mit einem Gewichtheber?
 
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Nach Beendigung seiner Spielerkarriere blieb Müller mit seiner Familie in [[Fort Lauderdale]], [[Florida]]. Gemeinsam mit einem befreundeten deutschen Ehepaar eröffneten sie in der Stadt ein Steakhouse, das ''Gerd Mueller’s Ambry.''<ref>[https://www.welt.de/sport/fussball/article116516399/In-Gerd-Muellers-Restaurant-kennt-ihn-kaum-jemand.html ''"Ambry" in Florida. In Gerd Müllers Restaurant kennt ihn kaum jemand''.] [[Die Welt]], 28. Mai 2013, abgerufen am 29. Mai 2013.</ref> Das Restaurant lebte vornehmlich von deutschen Besuchern, während die US-Kundschaft ausblieb. Müller fühlte sich in seiner Rolle als [[Prominenz|prominenter Gastgeber]] unwohl und verfiel zunehmend dem Alkohol.
| Autor=[[Zlatko Cajkovski]], sein erster Trainer bei Bayern München
 
| Quelle=''fifa.com''
 
| lang=de
 
| ref=<ref name=fifa />}}
 
   
  +
Im April 1984 kehrte die Familie nach München zurück, wo sich Müllers [[Alkoholkrankheit|Alkoholabhängigkeit]] und private Probleme verstärkten. Auf Drängen alter Freunde und Mitspieler wie Uli Hoeneß und Franz Beckenbauer begann Müller im November 1991 eine [[Entziehungskur]]<ref>[http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.fc-bayern-gerd-mueller:-allein-haette-ich-das-nicht-geschafft.6822bc03-5dfc-454c-ba83-8499cdc54781.html ''Gerd Müller: „Allein hätte ich das nicht geschafft“''.] In: ''abendzeitung.de''</ref><ref>[http://www.welt.de/sport/fussball/article13497850/Gerd-Mueller-Die-Nation-leidet-mit-ihrem-Bomber.html| ''Gerd Müller – Die Nation leidet mit ihrem Bomber''.] In: [[Die Welt]] vom 20. Juli 2011 (abgerufen am 9. Juni 2013)</ref> und erhielt nach deren erfolgreichem Abschluss im Januar 1992 eine Anstellung beim FC Bayern München. Dort arbeitete er als Stürmer- und Torwarttrainer im Stab der zweiten Mannschaft unter [[Hermann Gerland]] und [[Mehmet Scholl]].
{{Zitat
 
| Text=kleines, dickes Müller
 
| Autor=so begrüßte ihn [[Zlatko Cajkovski|Tschik Cajkowski]] 1964 beim Zweitlisgisten FC Bayern München
 
| Quelle=''fifa.com''
 
| lang=de
 
| ref=<ref name=fifa />}}
 
   
  +
Seit Herbst 2014 kann Müller aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr als Assistenztrainer arbeiten. Im Oktober 2015 gab der FC Bayern München bekannt, dass bei Müller [[Demenz]] aufgrund einer [[Alzheimer-Krankheit|Alzheimer-Erkrankung]] diagnostiziert worden war und er bereits seit Jahresbeginn professionell betreut werde.<ref>[http://www.fcbayern.de/de/news/news/2015/gerd-mueller-wird-70-061015.php ''Gerd Müller wird 70''.] ''fcbayern.de'' vom 6. Oktober 2015, abgerufen am 6. Oktober 2015</ref>
{{Zitat
 
| Text=Müller war kein Bomber; er war mit 68 Kilogramm bei 1,77 Meter Körpergröße auch weder auffällig klein noch dick, und ein Abstauber war er erst recht nicht.
 
| Quelle=Hans Böller, Nürnberger Nachrichten zum Müllers 65.
 
| ref=<ref>Hans Böller in den Nürnberger Nachrichten zu Müllers 65. Geburtstag</ref>
 
}}
 
   
  +
Müller ist verheiratet und hat eine Tochter und einen Enkel.<ref>[http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.fc-bayern-ein-schoenes-stadion-hast-du-gerd.e45227bb-c830-4b65-9897-72d897435e66.html ''FC Bayern: „Ein schönes Stadion hast du, Gerd“''], Abendzeitung, 20. Juli 2008</ref>
{{Zitat
 
| Text=Alles, was der FC Bayern geworden ist, verdankt er Gerd Müller.
 
| Autor=[[Franz Beckenbauer]]
 
| Quelle=''fifa.com''
 
| lang=de
 
| ref=<ref name=fifa />}}
 
   
== Weblinks ==
+
== Statistiken und Rekorde ==
  +
=== In der Nationalmannschaft ===
* {{Commonscat}}
 
  +
Gerd Müller erzielte 68 Tore in 62 Länderspielen (eine Quote von 1,097, die bei einer vergleichbaren Anzahl von Spielen nur knapp von [[Sándor Kocsis]] übertroffen wurde). Nur in 24 seiner 62 Länderspiele schoss er kein Tor. Er war von 1972 bis 2014 der [[Liste der Torschützen der deutschen Fußballnationalmannschaft|erfolgreichste Torschütze der deutschen Nationalmannschaft]]. Am 6. September 2013 zog [[Miroslav Klose]] mit Müller gleich, am 6. Juni 2014 übertraf dieser den gemeinsamen Rekord mit seinem 69. Länderspieltor, er benötigte dafür allerdings 132 Spiele.
* {{DNB-Portal|118737465}}
 
* {{fußballdaten|ID=muellergerhard|NAME=Gerd Müller}}
 
* {{wfb|gerd-mueller|NAME=Gerd Müller}}
 
* [http://www.fcbayern.t-home.de/de/verein/ev/hall_of_fame/00137.php?fcb_sid=c5e65b5175dd0f9dce78e25195d0da9c Gerd Müller] in der ''Hall of Fame'' des FC Bayern München
 
* [http://www.nasljerseys.com/Players/M/Mueller.Gerd.htm Gerd Müller auf nasljerseys.com]
 
   
  +
Müller ist neben [[Edmund Conen]] der einzige Deutsche, der in einem Weltmeisterschaftsspiel einen klassischen [[Hattrick#Fußball|Hattrick]] erzielte. In zwei weiteren Länderspielen gelangen ihm Hattricks, darunter vier Tore hintereinander zwischen der 49. und 65. Minute beim Spiel gegen die Sowjetunion am 26. Mai 1972. Insgesamt erzielte er in vier Spielen je drei und in weiteren vier Spielen je vier Treffer. Damit ist er der deutsche Spieler, dem es am häufigsten gelang, [[Deutsche Fußballnationalmannschaft/Statistik#Rangliste der Spieler mit mindestens 3 Toren in einem Spiel|mindestens drei Tore in einem Spiel]] zu erzielen. Dabei war Müller der erste, dem es fast 25 Jahre nach dem letzten Viererpack von [[Ernst Willimowski]] wieder gelang, vier Tore in einem Länderspiel zu erzielen; nach seinem vierten und letzten Viererpack dauerte es wiederum fast 32 Jahre, bis mit [[Michael Ballack]] erneut ein deutscher Spieler vier Tore in einem Länderspiel erzielte.
== Einzelnachweise ==
 
<references/>
 
   
  +
[[Datei:Muller, Beckenbauer en trainer Schon 1974.jpg|miniatur|Gerd Müller mit [[Franz Beckenbauer]] und Trainer [[Helmut Schön]] nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1974]]
  +
Er hat bei zwei WM-Teilnahmen, in Mexiko (1970, 10 Tore) und Deutschland (1974, 4 Tore), 14 Tore erzielt und belegte in der [[Fußball-Weltmeisterschaft#Rekordspieler|ewigen WM-Torschützenliste]] 32 Jahre lang Platz 1. Bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006|WM 2006 in Deutschland]] wurde er vom Brasilianer Ronaldo abgelöst, der bei vier Weltmeisterschaften (drei gespielten) insgesamt 15 Tore erzielte. Bei der WM 2010 wurde sein Rekord von Miroslav Klose, dem aktuellen Rekordhalter, im [[Fußball-Weltmeisterschaft 2010/Finalrunde#Argentinien - Deutschland|Viertelfinalspiel gegen Argentinien]] eingestellt und bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2014]] bei dessen vierter Teilnahme übertroffen. Bessere Quoten als Gerd Müller erzielten nur [[Just Fontaine]] bei der WM 1958 mit 13 Toren und Sándor Kocsis bei der WM 1954 mit elf Toren. Nach 1970 konnte kein Spieler mehr als 8 Tore bei einem WM-Turnier erzielen, obwohl die besten vier Mannschaften ab 1974 sieben statt sechs Spiele bestreiten müssen.
   
  +
Bei Europameisterschaften erzielte Müller 16 Tore (in zwölf Spielen, einschließlich Qualifikationsrunden). Zählt man nur die Tore bei Endrunden, ist Müller nicht bei den Besten zu finden, da die EM-Endrunden bis einschließlich 1976 nur aus Halbfinalspielen und Finale bestanden.
{{Folgenleiste multi
 
|AMT=[[Ballon d'Or|Europas Fußballer des Jahres]]
 
|ZEIT=1970
 
|VORGÄNGER=<br />[[Gianni Rivera]]
 
|NACHFOLGER=<br />[[Johan Cruyff]]
 
|AMT2=[[Deutschlands Fußballer des Jahres]]
 
|ZEIT2=1967<br />1969
 
|VORGÄNGER2=<br />[[Franz Beckenbauer]]<br />[[Franz Beckenbauer]]
 
|NACHFOLGER2=<br />[[Franz Beckenbauer]]<br />[[Uwe Seeler]]
 
|AMT3=[[Fußball-Weltmeisterschaft#Torschützenkönige (Goldener Schuh)|WM-Toptorschütze]]
 
|ZEIT3=1970
 
|VORGÄNGER3=<br />[[Eusébio]] (Portugal)
 
|NACHFOLGER3=<br />[[Grzegorz Lato]] (Polen)
 
|AMT4=[[Liste der Torschützenkönige der Fußball-Bundesliga|Torschützenkönig der Bundesliga]]
 
|ZEIT4=[[Fußball-Bundesliga 1966/67|1966/67]] (mit [[Lothar Emmerich]])<br />[[Fußball-Bundesliga 1968/69|1968/69]], [[Fußball-Bundesliga 1969/70|1969/70]]<br />[[Fußball-Bundesliga 1971/72|1971/72]], [[Fußball-Bundesliga 1972/73|1972/73]], [[Fußball-Bundesliga 1973/74|1973/74]] (mit [[Jupp Heynckes]])<br />[[Fußball-Bundesliga 1977/78|1977/78]] (mit [[Dieter Müller (Fußballspieler)|Dieter Müller]])
 
|VORGÄNGER4=<br />[[Lothar Emmerich]]<br />[[Hannes Löhr]]<br />[[Lothar Kobluhn]]<br />[[Dieter Müller (Fußballspieler)|Dieter Müller]]
 
|NACHFOLGER4=<br />[[Hannes Löhr]]<br />[[Lothar Kobluhn]]<br />[[Jupp Heynckes]]<br />[[Klaus Allofs]]
 
   
  +
=== Als Vereinsspieler international ===
|VORGÄNGER5=<br /><br />[[Petar Schekow]]<br />[[Josip Skoblar]]<br />
 
  +
In den europäischen Vereinswettbewerben erzielte er 69 Tore in 77 Spielen und führte damit die Rangliste jahrzehntelang an. 35 Treffer gelangen ihm im [[UEFA Champions League|Landesmeister]]-Wettbewerb, in dem er mit einer Quote von 1,0 die beste der Top-12-Torschützen aufweist, 20 im [[Europapokal der Pokalsieger (Fußball)|Pokalsieger]]-Wettbewerb, 7 im [[Messepokal]], 4 im [[UEFA-Pokal]], 3 im [[UEFA Super Cup|Supercup]].<ref>[http://www.rsssf.com/players/players-in-ec.html Players' Records of Goals and Matches in European Cups]</ref>
|NACHFOLGER5=<br /><br />[[Josip Skoblar]]<br />[[Eusébio]]<br />
 
|AMT5=Erfolgreichster Torjäger Europas ([[Goldener Schuh (UEFA)|Goldener Schuh]])
 
|ZEIT5=1969/70<br />1971/72
 
   
  +
Gerd Müller wurde 1970 mit 38 Toren und 1972 mit 40 Toren jeweils zum besten Torschützen aller europäischen Ligen gekürt und erhielt dafür den ''Soulier d'Or'', den ''[[Goldener Schuh (UEFA)|Goldenen Schuh]]''. Im Gegensatz zur Phase von 1996/97 bis heute, in der die Torschützenkönige aus stärkeren Ligen durch Multiplikation mit dem Faktor 2 oder 1,5 bevorzugt werden, schoss Müller damals tatsächlich die meisten Tore aller Spieler in Europa.<ref>[http://www.rsssf.com/miscellaneous/gboot.html Golden Boot ("Soulier d'Or") Awards]</ref> Außerdem wurde er viermal Torschützenkönig des Europapokals der Landesmeister, was bis zur Einführung der [[UEFA Champions League|Champions League]] einen Rekord darstellte.
|VORGÄNGER6=<br /><br />[[Antal Dunai]], [[Johan Cruyff]], [[Lou Macari]], [[Sylvester Takac]]<br />[[Jupp Heynckes]]
 
|NACHFOLGER6=<br /><br />[[Jupp Heynckes]]<br />[[Allan Simonsen (Fußballspieler)|Allan Simonsen]]
 
|AMT6=[[Liste der Torschützenkönige des Europapokals der Landesmeister und der UEFA Champions League|Torschützenkönig des Europapokals der Landesmeister]]
 
|ZEIT6=[[Europapokal der Landesmeister 1972/73|1972/73]], [[Europapokal der Landesmeister 1973/74|1973/74]], [[Europapokal der Landesmeister 1974/75|1974/75]] (mit [[Eduard Markarov]])<br />[[Europapokal der Landesmeister 1976/77|1976/77]] (mit [[Franco Cucinotta]])
 
}}
 
   
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=== Als Vereinsspieler national ===
{{Normdaten|PND=118737465|LCCN=n/83/211212|VIAF=15564770}}
 
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Gerd Müller ist der bislang erfolgreichste [[Stürmer (Fußball)|Stürmer]] der deutschen Fußballgeschichte. Er erzielte 365 Tore in 427 [[Fußball-Bundesliga|Bundesligaspielen]] (alle für den [[FC Bayern München]]) und ist mit sieben Titeln [[Torschützenkönig|Rekordtorschützenkönig]] der Bundesliga. Dabei gelang es ihm als einzigem, in drei aufeinander folgenden Spielzeiten (1971/72 bis 1973/74) Torschützenkönig zu werden. Von 1966/67 bis 1977/78 befand sich Gerd Müller zwölf Saisons in Folge unter den besten drei der Bundesliga-Torschützenliste und erzielte dabei jedes Mal mindestens 20 Tore. Gerd Müller hält zudem mit deutlichem Abstand den Bundesliga-Rekord für den höchsten Schnitt von erzielten Toren je Saison. In seinen 14 Bundesliga-Saisons erzielte er im Schnitt 26,07 Tore je Saison.<ref>[http://bluemeranterquacksalber.blogspot.de/2017/05/bundesliga-tormaschinen-in-serie-teil-3.html ''Bundesliga-Tormaschinen in Serie, Teil 3''] abgerufen am 9. Mai 2017</ref>
   
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Er hält nicht nur den Rekord innerhalb einer Bundesliga-Saison mit 40 Treffern (1971/72), sondern auch die zweitbeste (38 Tore 1969/70) und drittbeste (36 Tore 1972/73) Marke. Müller erzielte in fünf Spielzeiten mindestens 30 Tore. Ihm gelang es in fünf Saisons (1969/70, 1971/72, 1972/73, 1975/76, 1976/77), mehr Tore zu erzielen, als Spiele zu absolvieren.
{{SORTIERUNG:Muller, Gerd}}
 
[[Kategorie:Fußballnationalspieler (Deutschland)]]
 
[[Kategorie:Fußballweltmeister]]
 
[[Kategorie:Fußballeuropameister]]
 
[[Kategorie:Europas Fußballer des Jahres]]
 
[[Kategorie:Deutscher Meister (Fußball)]]
 
[[Kategorie:Träger des Bundesverdienstkreuzes (am Bande)]]
 
[[Kategorie:Sportler (München)]]
 
[[Kategorie:Geboren 1945]]
 
[[Kategorie:Mann]]
 
   
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Im DFB-Pokal schoss Gerd Müller in 62 Spielen 78 Tore, was ebenfalls einen Rekord darstellt. Insgesamt erzielte Gerd Müller in Pflicht- und Freundschaftsspielen 1455 dokumentierte Tore in 1204 Spielen (1,21 Tore/Spiel).
{{Personendaten
 
|NAME=Müller, Gerd
 
|ALTERNATIVNAMEN=Müller, Gerhard (wirklicher Name)
 
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Fußballspieler
 
|GEBURTSDATUM=3. November 1945
 
|GEBURTSORT=[[Nördlingen]]
 
|STERBEDATUM=
 
|STERBEORT=
 
}}
 
   
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Ein weiterer, aber eher negativer Rekord Müllers sind die in seiner Karriere insgesamt zwölf verschossenen Elfmeter. Kein anderer Bundesligaspieler hat bisher mehr Elfmeter verschossen.<ref>Hinweis in: RevierSport 78/2012, S. 54</ref> Mit seinen 51 verwandelten Elfmetern ist Müller gleichzeitig der Spieler mit den zweitmeisten Elfmetertoren in der Bundesliga.
   
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Im Kalenderjahr 1972 erzielte Müller 85 Tore in 60 Pflichtspielen (1,42 Tore pro Spiel).<ref>[http://www.spiegel.de/sport/fussball/lionel-messi-bricht-gerd-muellers-torrekord-a-871840.html ''Messi bricht Gerd Müllers Torrekord''.] Spiegel Online, 9. Dezember 2012, abgerufen am 23. Dezember 2012</ref> Erst im Jahre 2012 wurde dieser Rekord überboten. [[Lionel Messi]] erzielte 91 Tore in 69 Pflichtspielen (1,32 Tore pro Spiel).<ref>[http://sport.orf.at/stories/2157863/2157862/ ''Messi beendet Jahr mit 91 Toren''.] ORF, 23. Dezember 2012, abgerufen am 23. Dezember 2012</ref>
[[az:Herd Müller]]
 
   
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=== Übersicht ===
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{| class="wikitable" style="text-align: center;"
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|-
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!Spiele
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!Tore
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|-
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|rowspan="2"|[[TSV 1861 Nördlingen]]
  +
|rowspan="2"|[[Bezirksliga]]
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|1962/63
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|3||4||-||-||-||-||-||-||3||4
  +
|-
  +
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|-
  +
!colspan="3" |Gesamt
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|-
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|rowspan="15"|[[FC Bayern München]]
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|-
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|[[Fußball-Bundesliga 1966/67|1966/67]]
  +
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  +
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|-
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|[[Fußball-Bundesliga 1969/70|1969/70]]
  +
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|-
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|[[Fußball-Bundesliga 1970/71|1970/71]]
  +
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|-
  +
|[[Fußball-Bundesliga 1972/73|1972/73]]
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  +
|-
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|[[Fußball-Bundesliga 1973/74|1973/74]]
  +
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  +
|-
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|[[Fußball-Bundesliga 1974/75|1974/75]]
  +
|33||23||3||2||7||5||-||-||43||30
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|-
  +
|[[Fußball-Bundesliga 1975/76|1975/76]]
  +
|22||23||6||7||7||5||-||-||35||35
  +
|-
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|[[Fußball-Bundesliga 1976/77|1976/77]]
  +
|25||28||4||11||6||8||2||1||37||48
  +
|-
  +
|[[Fußball-Bundesliga 1977/78|1977/78]]
  +
|33||24||3||4||6||4||-||-||42||32
  +
|-
  +
|[[Fußball-Bundesliga 1978/79|1978/79]]
  +
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  +
|-
  +
!colspan="3" |Gesamt
  +
!453!!398!!62!!78!!77!!69!!15!!21!!607!!567
  +
|-
  +
|rowspan="3"|[[Fort Lauderdale Strikers (1977–1983)|Fort Lauderdale Strikers]]
  +
|rowspan="3"|[[North American Soccer League|NASL]]
  +
|1979
  +
|25||19||-||-||-||-||-||-||25||19
  +
|-
  +
|1980
  +
|29||14||-||-||-||-||7||2||38||16
  +
|-
  +
|1981
  +
|17||5||-||-||-||-||-||-||17||5
  +
|-
  +
!colspan="3" |Gesamt
  +
!71!!38!!-!!-!!-!!-!!7!!2!!80!!40
  +
|-
  +
!colspan="3" |Karriere Gesamt
  +
!555!!487!!62!!78!!77!!69!!22!!23!!718!!658
  +
|}
   
  +
{| class="wikitable" style="text-align:center"
[[bn:গার্ড ম্যুলার]]
 
  +
! colspan=3 | [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|Nationalmannschaft]]
  +
|-
  +
!Jahr!!Spiele!!Tore
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|-
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|1966||1||0
  +
|-
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|1967||4||6
  +
|-
  +
|1968||3||2
  +
|-
  +
|1969||7||9
  +
|-
  +
|1970||12||13
  +
|-
  +
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  +
|-
  +
|1972||7||12
  +
|-
  +
|1973||8||7
  +
|-
  +
|1974||12||7
  +
|-
  +
|'''Gesamt'''||'''62'''||'''68'''
  +
|}
   
  +
== Titel und Auszeichnungen ==
  +
[[Datei:Gerd Müller 1974.jpg|thumb|upright=0.6|Gerd Müller 1974 mit dem Weltmeisterpokal]]
   
  +
=== Nationalmannschaft ===
[[da:Gerd Müller]]
 
  +
* [[Fußball-Weltmeisterschaft|Weltmeister]]: [[Fußball-Weltmeisterschaft 1974|1974]], [[Fußball-Weltmeisterschaft 1970|Dritter 1970]]
  +
* [[Fußball-Europameisterschaft|Europameister]]: [[Fußball-Europameisterschaft 1972|1972]]
   
  +
=== Verein ===
[[en:Gerd Müller]]
 
  +
* [[Fußball-Regionalliga Süd|Regionalliga-Meister]]: [[Fußball-Regionalliga 1964/65#Süd|1965]]
[[es:Gerd Müller]]
 
  +
* [[Deutsche Fußballmeisterschaft|Deutscher Meister]] (4): [[Fußball-Bundesliga 1968/69|1968/69]], [[Fußball-Bundesliga 1971/72|1971/72]], [[Fußball-Bundesliga 1972/73|1972/73]], [[Fußball-Bundesliga 1973/74|1973/74]]
  +
* [[DFB-Pokal|DFB-Pokal-Sieger]] (4): [[DFB-Pokal 1965/66|1966]], [[DFB-Pokal 1966/67|1967]], [[DFB-Pokal 1968/69|1969]], [[DFB-Pokal 1970/71|1971]]
  +
* [[Europapokal der Pokalsieger (Fußball)|Europapokalsieger der Pokalsieger]]: [[Europapokal der Pokalsieger 1966/67|1967]]
  +
* [[UEFA Champions League|Europapokalsieger der Landesmeister]] (3): [[Europapokal der Landesmeister 1973/74|1974]], [[Europapokal der Landesmeister 1974/75|1975]], [[Europapokal der Landesmeister 1975/76|1976]]
  +
* [[Weltpokal (Vereinsfußball)|Weltpokalsieger]]: [[Liste der Weltpokal-Spiele#Weltpokal 1976|1976]]
   
  +
=== Persönlich ===
  +
* [[Bundesliga-Torschützenkönig]] (7): 1966/67 (28 Tore), 1968/69 (30 Tore), 1969/70 (38 Tore), 1971/72 (40 Tore), 1972/73 (36 Tore), 1973/74 (30 Tore), 1977/78 (24 Tore)
  +
* [[Liste der Torschützenkönige des DFB-Pokals|DFB-Pokal-Torschützenkönig]] (3): 1967 (9 Tore), 1969 (7 Tore), 1971 (11 Tore)
  +
* [[Liste der Torschützenkönige des Europapokals der Landesmeister und der UEFA Champions League|Torschützenkönig im Europapokal der Landesmeister]] (4): 1973 (12 Tore), 1974 (9 Tore), 1975 (5 Tore), 1977 (8 Tore)
  +
* [[Goldener Schuh (UEFA)|Bester Torschütze Europas]] (2): 1970 (38 Tore), 1972 (40 Tore)
  +
* [[Fußball-Weltmeisterschaft|WM-Torschützenkönig]]: 1970 (10 Tore)
  +
* [[Fußballer des Jahres (Deutschland)|Deutschlands Fußballer des Jahres]]: 1967, 1969
  +
* [[Ballon d’Or|Europas Fußballer des Jahres]]: 1970 (Dritter 1969, Zweiter 1972, Dritter 1973)
  +
* Mitglied der [[FIFA 100]] (Liste der besten, lebenden 125 Spieler der Welt, erstellt von [[Pelé]] am 4. März 2004)
  +
* Berufungen in die offizielle [[FIFA]]-Auswahl: 1971, 1972, 1973
  +
* Nominierung in die [[UEFA]]-Auswahl: 1973
  +
* [[FIFA-Verdienstorden]] 1998<ref>[http://resources.fifa.com/mm/document/fifafacts/r%26a-awards/01/20/85/43/170490-factsheet-fifaorderofmerit%281984-2010%29_neutral.pdf Liste der FIFA-Verdienstorden-Träger], abgerufen am 25. Oktober 2012 (PDF; 71&nbsp;kB)</ref>
  +
* Verdienstkreuz am Bande des [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland]]: 1977
  +
* [[Silbernes Lorbeerblatt]]: 1967
  +
* [[Tor des Monats]]:<ref name="TdM">{{Internetquelle| url=http://www1.sportschau.de/sportschau_specials/tordesmonats/tor_des_monats/html/popup.php5?show=suche&spieler=Gerd+M| titel=ARD Sportschau – Tor des Monats – Suchergebnisse für Gerd Müller| werk=sportschau.de| autor=[[Westdeutscher Rundfunk Köln]]| zugriff=2011-05-18}}</ref> 3/1972, 6/1972, 11/1972, 9/1976, 10/1976
  +
* [[Tor des Jahres]]:<ref name="TdM" /> 1972, 1976
  +
* Goldener [[Bravo Otto]]: 1973, 1974
  +
* Silberner Bravo Otto: 1975
  +
* Bronzener Bravo Otto: 1972, 1978
  +
* Einstufung als Weltklasse in der [[Rangliste des deutschen Fußballs]]: [[Rangliste des deutschen Fußballs/1970er#Sommer 1970|Sommer 1970]], [[Rangliste des deutschen Fußballs/1970er#Winter 1970/71|Winter 1970/71]], [[Rangliste des deutschen Fußballs/1970er#Sommer 1971|Sommer 1971]], [[Rangliste des deutschen Fußballs/1970er#Winter 1971/72|Winter 1971/72]], [[Rangliste des deutschen Fußballs/1970er#Sommer 1972|Sommer 1972]], [[Rangliste des deutschen Fußballs/1970er#Winter 1972/73|Winter 1972/73]], [[Rangliste des deutschen Fußballs/1970er#Sommer 1974|Sommer 1974]], [[Rangliste des deutschen Fußballs/1970er#Sommer 1976|Sommer 1976]], [[Rangliste des deutschen Fußballs/1970er#Winter 1976/77|Winter 1976/77]]
  +
* WM-Botschafter für die Stadt München auf dem Weg zur [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]]
  +
* Umbenennung des rund 10.000 Zuschauer fassenden [[Nördlingen|Nördlinger]] „Stadions im Rieser Sportpark“ in „Gerd-Müller-Stadion“ (2008)
  +
* „[[Sport Bild|Sport-Bild]]-Award 2013“ („Lebenswerk“)<ref>[https://www.welt.de/sport/article118939628/Sport-Bild-ehrt-Bayern-Matthaeus-und-Gerd-Mueller.html ''Sport Award 2013: Sport Bild ehrt Bayern, Matthäus und Gerd Müller''.] In: ''[[Die Welt|welt.de]]'', 12. August 2013, abgerufen am 28. August 2014.</ref><ref>{{Internetquelle| url=http://sportbild.bild.de/sport-bild-award/2013/gala-in-hamburg-31787538.sport.html | titel=SPORT BILD-Award 2013: Alle Preisträger, alle Stars| werk=bild.de| datum=2013-08-12| zugriff=2014-08-28}}</ref>
   
  +
== Trivia ==
  +
* Gerd Müller engagierte sich für das Team der Augsburger [[Benefiz]]-Fußballelf ''[[Datschiburger Kickers]]'', die sich dem [[Fundraising]] für wohltätige Zwecke verschrieben hat.
  +
* Mit dem Lied ''Dann macht es bumm'' betätigte sich Müller 1969 als Sänger.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.discogs.com/Gerd-M%C3%BCller-Dann-Macht-Es-Bumm/release/11245256 |titel=Gerd Müller - Dann Macht Es Bumm |zugriff=2018-06-19 |sprache=en}}</ref>
  +
* Der brasilianische Fußballspieler [[Luís Antônio Corrêa da Costa]] vom [[São Paulo FC]], der unter anderem selbst auch Fußballweltmeister und Weltpokalsieger wurde, gab sich in Anlehnung an Gerd Müller den Künstlernamen ''Müller'' inklusive Umlaut.
  +
* In den 1970er Jahren kam das geflügelte Wort „müllern“ auf. Im ''Fußball-Lied'' des bayerischen Liedermachers [[Fredl Fesl]] von 1976 heißt es wörtlich: „Plötzlich müllerts vor dem Kasten, das Volk schreit Uwe, wie’s mir scheint. Doch da schießt der Müller knapp daneben, denn er war ja nicht gemeint.“
  +
* Gerd Müller machte in den Jahren 2010 bis 2014 erneut Werbung für [[Müller-Milch]], zusammen mit dem Nationalspieler [[Thomas Müller]].<ref>[http://www.tz.de/sport/fc-bayern/thomas-gerd-mueller-lustig-ihre-milch-werbung-meta-966174.html ''Thomas und Gerd Müller: So lustig ist ihre Milch-Werbung''.] In: ''[[tz|tz.de]]'', abgerufen am 20. März 2014.</ref> Bereits in den 1970er Jahren nutzte das Unternehmen Müller die Namensgleichheit, um für Buttermilch zu werben.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=PxweYlCgq6Y Werbespot] in YouTube, abgerufen am 8. Oktober 2012.</ref>
   
  +
== Zitate ==
  +
* „Wenns denkst, is eh zu spät!“ – <span class="Person">Gerd Müller</span> über das Toreschießen
   
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* „Als Torjäger musst du wissen, wo das Tor steht. Und das habe ich gewusst.“<ref name="faz-7013889933">{{Internetquelle | url=http://www.faz.net/1.3889933 | titel=Die Unschuld des Bombers | autor=Michael Horeni | werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung#FAZ.NET|FAZ.net]] | datum=2015-11-03 |zugriff=2018-10-13}}</ref> – <span class="Person">Gerd Müller</span>
   
  +
* „Mein wichtigstes Tor war sicherlich das 2:1 im WM-Finale 1974 in München. … Der Ball kam von Rainer Bonhof in den Strafraum, ich lief mit zwei Holländern vor, dann wieder zurück, weil der Pass in meinen Rücken gespielt wurde. Der Ball sprang mir auch noch vom linken Fuß, ich drehe mich ein wenig und plötzlich war der Ball drin.“ – <span class="Person">Gerd Müller</span>
   
  +
* „Ohne ihn würden wir uns heute noch in der alten Holzhütte aus den 60er Jahren am Trainingsplatz an der Säbener Straße umziehen. Ohne seine Tore stünde der FC Bayern heute nicht da, wo er ist.“ – <span class="Person">[[Franz Beckenbauer]]</span>
   
  +
* „Gerd Müller ist der wichtigste und größte Fußballer, den Deutschland nach 1954 gehabt hat. Gerd Müller ist der FC Bayern, Gerd Müller ist die deutsche Nationalmannschaft. Oder andersrum: Der FC Bayern und die Nationalelf sind das, was sie geworden sind, durch Gerd Müller. Weil er derjenige war, der die Pokale und die Titel gebracht hat - kein anderer.“ – <span class="Person">[[Paul Breitner]]</span>
   
  +
* „Er wollte immer gewinnen, jedes Trainingsspiel. Und wenn wir bei einem Freundschaftsspiel 28:0 geführt haben, wollte er in der 88. Minute noch unbedingt das 29. Tor machen. Das hat ihn ausgezeichnet.“ – <span class="Person">[[Uli Hoeneß]]</span>
   
  +
* „Gerd Müller hat das, was man als Fußballspieler nicht lernen kann: Eine Art angeborenen Instinkt für Situationen und Torgelegenheiten.“ – <span class="Person">[[Willi Schulz]]</span>
[[it:Gerd Müller]]
 
[[ja:ゲルト・ミュラー]]
 
   
  +
* „Wenn man gegen den Gerd Müller spielt, dann darf man sich während des Spiels nicht mal umgucken.“ – <span class="Person">[[Gerhard Wörner (Fußballspieler)|Gerhard Wörner]]</span>
   
  +
* „Er wusste vorher, wo er hinzulaufen hatte und wo der Ball landet. Machte er ein Tor, hieß es dann: Er stand mal wieder richtig. So ein Unsinn! Es ist eine Kunst, dort zu stehen und den Ball über die Linie zu befördern. Diese große Gabe hatte er, und wir haben sie ganz bewusst geschult.“ – <span class="Person">[[Dettmar Cramer (Fußballtrainer)|Dettmar Cramer]]</span>
   
  +
* „Meine Damen und Herren, wenn Sie jemals ein Müller-Tor gesehen haben, dann jetzt.“ – <span class="Person">[[Ernst Huberty]]</span> nach dem Treffer zur 2:1-Führung im „[[Jahrhundertspiel]]“ gegen [[Italienische Fußballnationalmannschaft|Italien]]
   
  +
* „Tore, die Müller macht. Die nur Müller macht, weil er die kürzesten Reflexe hat.“ – <span class="Person">[[Rudi Michel]]</span> nach dem Treffer zum 2:1 gegen die Niederlande im WM-Finale 1974
   
  +
* „Was ich sollen mit solche Spieler? Sie sehen doch selbst. Haben unmögliche Figur, kann nie werden große Fußballer.“ – <span class="Person">[[Zlatko Čajkovski]]</span> (August 1964).
[[mr:गेर्ड म्युलर]]
 
   
  +
* „Sie kleines dickes Müller, das nicht sehen kann Ball, wenn liegt unter Bauch.“ – Zlatko Čajkovski<ref>Udo Muras und Patrick Strasser: ''Gerd Müller - Der Bomber der Nation'', Riva-Verlag, ISBN 978-3-86883-700-1; S. 200 ff.</ref>
   
  +
== Weblinks ==
  +
{{Commonscat}}
  +
* {{DNB-Portal|118737465}}
  +
* {{fußballdaten|ID=muellergerhard|NAME=Gerd Müller}}
  +
* {{wfb|gerd-mueller|NAME=Gerd Müller}}
  +
{{Hall of Fame des deutschen Sports|1=70er-jahre|2=60}}
  +
* [http://fcb-erlebniswelt.de/de/historie/hall-of-fame/gerd-mueller/index.php Gerd Müller] in der ''Hall of Fame'' des FC Bayern München
  +
* [http://www.nasljerseys.com/Players/M/Mueller.Gerd.htm Gerd Müller] auf nasljerseys.com (englisch)
   
  +
== Einzelnachweise ==
  +
<references>
  +
<ref name="genie">
  +
{{Internetquelle| url=http://www.genios-presse.de/artikel,NN,20101103,sanfter-bomber-und-stilles-genie,F6B307D24C3EC326C12577D0000F9244.html| titel=Sanfter Bomber und stilles Genie| autor=Hans Böller| hrsg=Nürnberger Nachrichten| datum=2010-11-03| zugriff=2010-11-19}}
  +
</ref>
  +
<ref name="fifa">
  +
{{Internetquelle| url=http://de.fifa.com/classicfootball/players/player=174790/index.html| titel=Gerd Müller – „Bomber der Nation“ schrieb Rekorde für die Ewigkeit| werk=fifa.com| hrsg=[[FIFA]]| zugriff=2011-05-05}}
  +
</ref>
  +
<ref name="sportschau">{{Internetquelle| url=http://www1.sportschau.de/sportschau_specials/fussball/wm2014/wm_historie/index_51.html| titel=Gerd Müller – Die Torfabrik| autor=Frank Menke| werk=sportschau.de| zugriff=2013-06-07}}
  +
</ref>
  +
<ref name="sued">
  +
{{Internetquelle| url=http://www.sueddeutsche.de/sport/saisontore-der-kanonier-aus-noerdlingen-1.927171| titel=180 Saisontore – Der Kanonier aus Nördlingen| autor=Mike Szymanski| werk=sueddeutsche.de| hrsg=[[Süddeutsche Zeitung]]| datum=2005-11-03| zugriff=2011-05-05}}
  +
</ref>
  +
<ref name="dfb">
  +
[http://www.dfb.de/news/detail/wm-1974-titelgewinn-im-eigenen-land-22171/ ''Nationalmannschaft DFB.DE SPEZIAL – WM 1974: Titelgewinn im eigenen Land, Teil 10 '']. In: ''dfb.de''; 12. März 2010; abgerufen am 7. Januar 2011
  +
</ref>
  +
</references>
   
  +
{{NaviBlock
  +
|Navigationsleiste Weltmeister-Kader Deutschlands 1974
  +
|Navigationsleiste Ballon d’Or
  +
|Navigationsleiste Deutschlands Fußballer des Jahres
  +
|Navigationsleiste Torschützenkönige der Fußball-Weltmeisterschaft
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|Navigationsleiste Torschützenkönige der Fußball-Europameisterschaft der Männer
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Aktuelle Version vom 18. Oktober 2018, 09:33 Uhr

Gerd Müller
Muller 1974
Gerd Müller bei der WM 1974
Personalia
Name Gerhard Müller
Geburtstag 3. November 1945
Geburtsort NördlingenDeutschland
Größe 176 cm
Position Sturm
Junioren
Jahre Station
1958–1963 TSV 1861 Nördlingen
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1963–1964 TSV 1861 Nördlingen 31 0(51)
1964–1979 FC Bayern München 453 (398)
1979–1981 Fort Lauderdale Strikers 71 0(38)
1981–1982 Smiths Brothers Lounge 42 0(33)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1966 Deutschland U-23 1 00(1)
1966–1974 Deutschland 62 0(68)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1992–2014 FC Bayern München Am./II (Co-Trainer)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Gerhard „Gerd“ Müller (* 3. November 1945 in Nördlingen) ist ein ehemaliger deutscher Fußballprofi.

Mit 365 Toren ist der „Bomber der Nation“ Rekordtorschütze der Fußball-Bundesliga und gilt aufgrund seiner außergewöhnlichen Körperbeherrschung und Fähigkeit zur Antizipation[1] als einer der besten Stürmer aller Zeiten.

Als Spieler des FC Bayern München (1964 bis 1979) gewann Müller vier deutsche Meisterschaften, viermal den DFB-Pokal, dreimal den Europapokal der Landesmeister, einmal den Europapokal der Pokalsieger sowie einmal den Weltpokal. Mit der deutschen Nationalmannschaft wurde er 1972 Europa- und 1974 Weltmeister. Im Verlauf seiner Karriere wurde Müller bei 18 unterschiedlichen Wettbewerben Torschützenkönig (u. a. siebenmal in der Bundesliga).

Nach dem Karriereende war er von 1992 bis 2014 im Trainerstab der zweiten Mannschaft des FC Bayern tätig.

Jugend[]

Gerd Müllers Geburtshaus

Müllers Geburtshaus

Gerd Müller wurde am 3. November 1945 im schwäbischen Nördlingen geboren. Er war das fünfte und jüngste Kind von Johann Heinrich Müller und dessen Ehefrau Christina Karoline geb. Jung.

1958 trat der zwölfjährige Müller in die C-Jugend des TSV 1861 Nördlingen ein[2] und zeigte bereits als Jugendspieler Torjägerqualitäten. In der A-Jugend soll er während der Saison 1962/63 von insgesamt 204 Saisontoren 180 erzielt haben[3][4][5] und wurde in die Jugendauswahl des Bayerischen Fußball-Verbands berufen.

Der aus einfachen Verhältnissen stammende Müller erreichte im Alter von 14 Jahren den Hauptschulabschluss und begann eine Weberlehre in einem Nördlinger Unternehmen.

Vereinskarriere[]

TSV 1861 Nördlingen[]

Am 27. April 1963 gab der 17-jährige Müller in der Partie gegen die TSG Augsburg 85 sein Debüt für die Herrenmannschaft des TSV (Bezirksliga Schwaben). In seiner ersten kompletten Saison (1963/64) hatte der bullige Mittelstürmer mit 47 Toren bei 28 Einsätzen erheblichen Anteil am Aufstieg des Vereins in die Landesliga.

Der Bundesligist TSV 1860 München wurde auf den Stürmer aufmerksam und wollte ihn für die kommende Saison verpflichten. Doch im Frühjahr 1964 erschien Walter Fembeck, Geschäftsführer des FC Bayern München, nur eine Stunde vor dem Kollegen der Sechziger bei den Müllers zu Hause, um ihm einen Vertrag anzubieten. Müller, der sich beim TSV 1860 kaum Chancen auf einen Stammplatz ausrechnete, gab schließlich den Bayern den Zuschlag. In der Wohnung von Vereinspräsident Wilhelm Neudecker unterschrieb er am 10. Juli 1964 einen Vierjahresvertrag und wechselte für die Ablösesumme von 4.400 DM zum FC Bayern.[6] Nebenher wurde Müller eine Anstellung als Halbtagskraft bei einem Münchener Möbelhändler vermittelt.

FC Bayern München[]

Bundesarchiv B 145 Bild-F025342-0009, Bonn, Landesvertretung Bayern, Fußballmanschaft

Gerd Müller (1967) beim Signieren von Fußbällen; im Hintergrund Franz Beckenbauer und Werner Olk

Gerd Müller c1973

Gerd Müller um 1973

Bayern-Trainer Zlatko Čajkovski zeigte zunächst wenig Begeisterung für den jungen, gedrungenen Stürmer aus der schwäbischen Provinz: „Was soll isch mit dieses Junge, diese Figur, unmöglich.“[7] Daher fand Müller zunächst keine Berücksichtigung für den Kader der Mannschaft, die selbstbewusst den Aufstieg von der Regionalliga Süd in die Bundesliga anstrebte. Erst auf Druck des Präsidenten wurde die Neuverpflichtung am 18. Oktober 1964 in der Partie beim Freiburger FC aufgestellt und erzielte beim 11:2-Sieg einen Treffer. Anschließend schaffte Müller als Halbstürmer den Sprung in die Stammformation und mit Spielern wie Werner Olk, Rainer Ohlhauser, Dieter Brenninger, Franz Beckenbauer oder Sepp Maier gelang den Bayern am Saisonende souverän der Aufstieg in die Bundesliga. Gerd Müller gelangen dabei 33 Treffer und sechs Treffer in der Aufstiegsrunde.

Am 14. August 1965 bestritt Müller sein erstes Bundesligaspiel (0:1 gegen 1860 München) und erzielte 14 Tore bei 33 Einsätzen in seiner Bundesliga-Premierensaison. Die Bayern belegten am Saisonende den dritten Tabellenplatz und mit dem Sieg im DFB-Pokal (4:2-Sieg über den Meidericher SV) konnte man den ersten Titel seit neun Jahren gewinnen. Eine Besonderheit für Müller in seiner ersten Ligasaison war auch ein Einsatz als Torwart. Im Auswärtsspiel gegen den Hamburger SV am 20. Oktober 1965 ersetzte er für kurze Zeit den verletzten Torhüter Sepp Maier.[8] In der Saison 1966/67 gelang Müller der endgültige Durchbruch: Mit 28 Treffern wurde er erstmals Bundesliga-Torschützenkönig (gemeinsam mit Lothar Emmerich) und erhielt die Auszeichnung als „Fußballer des Jahres.“ Mit Gewinn des Europapokal der Pokalsieger 1967 errangen die Bayern ihren ersten internationalen Titelgewinn. Parallel zur persönlichen Entwicklung Müllers gelang dem FC Bayern unter Trainer Branko Zebec Ende der 1960er Jahre der Aufstieg zur Spitzenmannschaft, der mit dem Gewinn des Doubles aus Meisterschaft und Pokalsieg 1968/69 gekrönt wurde. Müller, der durch das harte Konditionstraining Zebecs sieben Kilo Körpergewicht verloren hatte, war der überragende Spieler und er wurde abermals Torschützenkönig (30 Spiele/30 Tore) sowie zum zweitenmal „Fußballer des Jahres.“ Im Pokalfinale erzielte er beide Tore zum 2:1-Sieg über den FC Schalke 04.

Die Verpflichtung von Udo Lattek als neuem Trainer läutete zu Beginn der 1970er Jahre die bisher erfolgreichste Ära der Vereinsgeschichte des FC Bayern ein. Nach dem Gewinn des DFB-Pokals 1971 gewann die Mannschaft zwischen 1972 und 1974 drei Meisterschaften in Folge. Trotz talentierter Neuzugänge wie Uli Hoeneß, Paul Breitner und Rainer Zobel war die Achse Maier-Beckenbauer-Müller zentrales Gerüst der Erfolgsmannschaft. Gerd Müller war ein Weltklassestürmer, der in der Saison 1971/72 40 Bundesligatore erzielte, eine historische Marke, die bis heute Bestand hat. Dem nationalen Titel-Hattrick folgte der dreifache Gewinn des Europapokals der Landesmeister (1974, 1975, 1976) und des Weltpokals 1976. Im Juli 1973 versuchte der FC Barcelona Gerd Müller zu verpflichten. Der FC Barcelona bot dem FC Bayern drei Millionen Mark Ablöse und dem Spieler die gleiche Summe als Gehalt. Der Wechsel scheiterte, weil der DFB Gerd Müller eine Sperre für die WM 1974 androhte. Daraufhin verzichtete Gerd Müller auf einen Wechsel, schrieb aber in einem offenen Brief: "Ich respektiere die Entscheidung des DFB. Meine persönliche Meinung dazu ist, dass ich entsprechend des deutschen Grundgesetzes den Standpunkt vertrete, dass jeder Mensch in der Bundesrepublik das Recht der freien Berufswahl hat." [9]

Doch nach dreizehn Titelgewinnen in zehn Jahren neigte sich Ende der 1970er Jahre die große Zeit des FC Bayern ihrem Ende zu. Man hatte nicht mehr die Spitzenmannschaft vergangener Jahre und rutschte ins Mittelfeld der Bundesliga ab. Nach dem Abgang Beckenbauers in die USA wurde Müller vor Beginn der Saison 1977/78 dessen Nachfolger als Bayern-Kapitän und mit 24 Toren zwar zum siebten Mal Torschützenkönig (gemeinsam mit Dieter Müller), allerdings hatte der „Bomber der Nation“ aufgrund eines Bandscheibenvorfalls immer wieder mit Verletzungsproblemen zu kämpfen.

Am 3. Februar 1979 wurde Gerd Müller während der 1:2-Auswärtsniederlage bei Eintracht Frankfurt erstmals in seiner Karriere aus sportlichen Gründen vorzeitig ausgewechselt, was zum Zerwürfnis mit Trainer Pál Csernai führte. Müller, der dem Vorstand seinen Abschied zum Saisonende bereits angekündigt hatte, forcierte daraufhin durch seine fristlose Kündigung einen vorzeitigen Vereinswechsel. Am 25. Februar wurde der Vertrag zwischen Spieler und Verein einvernehmlich aufgelöst. Somit war die Partie gegen Borussia Dortmund (4:0) am 10. Februar 1979 das letzte Bundesligaspiel Müllers. Sein letztes Tor hatte er am 18. November 1978 bei der 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern erzielt.

Erst für den 20. September 1983 wurde im Münchener Olympiastadion ein Abschiedsspiel zwischen dem FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft organisiert.

Fort Lauderdale Strikers[]

Im März 1979 unterzeichnete Müller einen gut dotierten Vertrag bei den Fort Lauderdale Strikers aus der nordamerikanischen Profiliga NASL, in der Ende der 1970er Jahre zahlreiche europäische Altstars spielten (u. a. Franz Beckenbauer, George Best, Giorgio Chinaglia, Teófilo Cubillas, Carlos Alberto).

Sein erstes Pflichtspiel absolvierte Müller am 28. April 1979 und erzielte in drei Saisons insgesamt 38 Tore in 71 Meisterschaftsspielen. In der NASL-Winterpause im Herbst 1979 kehrte Müller für ein halbes Jahr nach München zurück und trainierte mit der Mannschaft des TSV 1860 München. Ein geplanter Transfer zum TSV scheiterte an den finanziellen Forderungen seitens des US-amerikanischen Vereins.[10] Der Höhepunkt seiner Zeit in den USA war die Teilnahme am Endspiel um die US-Meisterschaft im September 1980. Die Strikers verloren im Robert F. Kennedy Memorial Stadium von Washington, D.C. 0:3 gegen die hoch favorisierten New York Cosmos um Franz Beckenbauer.

Mit der Partie gegen die Jacksonville Tea Men am 11. August 1981 (1:2) beendete Gerd Müller im 36. Lebensjahr seine Profikarriere.

Nationalmannschaft[]

Gerd Müller 7-7-74

Gerd Müller während des WM-Endspiels 1974

Seine Karriere in der A-Nationalmannschaft begann am 12. Oktober 1966 in Ankara gegen die Türkei. In seinem zweiten A-Länderspiel am 8. April 1967 in Dortmund gegen Albanien erzielte er die ersten vier seiner 68 Tore in der Nationalelf.

Der erste Höhepunkt seiner Länderspielkarriere war die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko. Bereits in der Vorrunde schoss er sieben Tore. Im Viertelfinale gelang ihm das Siegtor zum 3:2 gegen England. Im anschließenden „Jahrhundertspiel“, dem Halbfinale gegen Italien, erzielte er zwei Tore in der Verlängerung (Endstand 3:4). Als Müller sich bei einem scheinbar schon geklärten Eckball zwischen einen italienischen Verteidiger und den Torwart drängte und den Ball ins Tor spitzelte, kommentierte dies Fernsehreporter Ernst Huberty mit den Worten: „Wenn Sie jemals ein echtes Müller-Tor gesehen haben, dann jetzt.“[11] Müller wurde bei diesem Turnier mit zehn Treffern Torschützenkönig und wurde im selben Jahr als erster Deutscher zu Europas Fußballer des Jahres gewählt.

1972 wurde er mit der DFB-Auswahl Europameister. Bei diesem Turnier wurde er mit vier Treffern erneut Torschützenkönig.

Finale wereldkampioenschap voetbal 1974 in Munchen, West Duitsland tegen Nederla, Bestanddeelnr 927-3080

Wolfgang Overath und Gerd Müller (rechts) nach dem Sieg 1974

Die Länderspielkarriere endete am 7. Juli 1974 mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft in seinem Heimatstadion in München, wo er im Finale gegen die Niederlande in der 43. Minute das Siegtor zum 2:1 erzielte.

Nach der WM 1974 erklärte Müller nach 62 Länderspielen im Alter von nur 28 Jahren seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Einige Quellen bringen seinen Rücktritt in Zusammenhang mit seinen Äußerungen über seine Verärgerung über den DFB. Der DFB hätte nach Ansicht Müllers den Spielerfrauen in den Stadien schlechte Plätze zugewiesen und sie nicht zum Festbankett nach dem gewonnenen WM-Titel eingeladen. Außerdem habe der DFB zu niedrige Prämien („lachhaft“) für einen WM-Erfolg ausgelobt.[3] Müller besteht aber darauf, dass sein Entschluss zum Rücktritt bereits ein Vierteljahr vor der WM gefallen ist und er diese Entscheidung drei Tage vor dem WM-Finale Trainer Helmut Schön mitgeteilt habe und private Gründe für seine Entscheidung maßgeblich gewesen seien. Er habe mehr Zeit mit seiner Frau und seiner damals dreijährigen Tochter Nicole verbringen wollen. Schön habe ihn gebeten, mit der Bekanntgabe bis nach dem Endspiel zu warten.[12] Viele Jahre später erklärte er in einem Interview, dass er fast nie daheim war. Wenn er heimkam, fragte seine kleine Tochter: "Ist der Onkel heute wieder da?" [9]

Mitte April 1976 gab es, nachdem Müller soeben für Bayern München drei wichtige Treffer (im Europacup 2:0 gegen Real Madrid und in der Meisterschaft 1:0 gegen den HSV) erzielt hatte, Diskussionen um dessen Rückkehr in das Nationalteam, doch Müller lehnte ab.[13]

Spielweise[]

Müllers Beiname als „Bomber der Nation“ entsprach kaum seiner Spielweise. Vielmehr war er ein klassischer Strafraumstürmer, der nicht von einem kraftvollen Schuss, sondern von seiner unberechenbaren Raffinesse lebte. Sein Markenzeichen war die schnelle Drehung auf engstem Raum, die ihm seine relativ kurzen Beine (78 cm) und der damit verbundene "niedrige Körperschwerpunkt" ermöglichten. Hatte er sich den nötigen Freiraum verschafft, folgte der überraschende Torabschluss selbst aus ungünstigsten Positionen heraus. Bot sich Müller eine Gelegenheit, überlegte er nicht lange und suchte den direkten Weg zum Torabschluss. Typisch waren sein gutes Gespür für Spielsituationen, seine Reaktionsschnelligkeit sowie sein Vermögen, selbst aus scheinbar unmöglichen Positionen und Lagen, Tore zu schießen: aus der Drehung, mit dem Rücken zum Tor, im Laufen, im Liegen, Stehen und Fallen, mit dem Fuß, mit dem Kopf, dem Knie und manchmal sogar mit dem Hinterteil. Diese unnachahmliche Art, Tore zu erzielen, nannten die Journalisten "Müllern." Beispielhaft ist sein nach eigener Aussage „wichtigstes Tor“,[3] das Siegtor im WM-Finale 1974 von München.[14]

Aufgrund dieser unberechenbaren Spielweise stellte Müller die gegnerischen Abwehrspieler vor ein nahezu unlösbares Problem. Gegen seine Drehungen, seine Reaktionsfähigkeit und seine Intuition halfen weder Mann- noch Raumdeckung.

„Müller war kurz, gedrungen, wirkte ungelenk und war nicht erwähnenswert schnell; er passte nie in die herkömmliche Vorstellung von einem großen Fußballer. Aber er hatte eine tödliche Beschleunigung über kurze Entfernungen, ein bemerkenswertes Kopfballspiel und einen unheimlichen Torinstinkt. Seine kurzen Beine gaben ihm einen eigentümlich niedrigen Schwerpunkt. So konnte er sich schnell und mit perfektem Gleichgewicht drehen, in Räumen und mit Geschwindigkeiten, bei denen andere Spieler hinfallen würden. Darüber hinaus verfügte er über die Gabe, Tore in ungewöhnlichen Situationen zu erzielen.“

David Winner[15]

„Ob im Liegen oder im Sitzen, stehend oder laufend, mit beiden Füßen und Oberschenkeln, dem Knie, dem Po oder auch schon mal mit dem Bauch: Es gab einfach keine Lage, aus der Gerd Müller nicht doch noch ein Tor gemacht hätte.“

Frank Menke[16]

Späteres Leben[]

BOMBERGERDMUELLER

Gerd Müller (2006)

Nach Beendigung seiner Spielerkarriere blieb Müller mit seiner Familie in Fort Lauderdale, Florida. Gemeinsam mit einem befreundeten deutschen Ehepaar eröffneten sie in der Stadt ein Steakhouse, das Gerd Mueller’s Ambry.[17] Das Restaurant lebte vornehmlich von deutschen Besuchern, während die US-Kundschaft ausblieb. Müller fühlte sich in seiner Rolle als prominenter Gastgeber unwohl und verfiel zunehmend dem Alkohol.

Im April 1984 kehrte die Familie nach München zurück, wo sich Müllers Alkoholabhängigkeit und private Probleme verstärkten. Auf Drängen alter Freunde und Mitspieler wie Uli Hoeneß und Franz Beckenbauer begann Müller im November 1991 eine Entziehungskur[18][19] und erhielt nach deren erfolgreichem Abschluss im Januar 1992 eine Anstellung beim FC Bayern München. Dort arbeitete er als Stürmer- und Torwarttrainer im Stab der zweiten Mannschaft unter Hermann Gerland und Mehmet Scholl.

Seit Herbst 2014 kann Müller aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr als Assistenztrainer arbeiten. Im Oktober 2015 gab der FC Bayern München bekannt, dass bei Müller Demenz aufgrund einer Alzheimer-Erkrankung diagnostiziert worden war und er bereits seit Jahresbeginn professionell betreut werde.[20]

Müller ist verheiratet und hat eine Tochter und einen Enkel.[21]

Statistiken und Rekorde[]

In der Nationalmannschaft[]

Gerd Müller erzielte 68 Tore in 62 Länderspielen (eine Quote von 1,097, die bei einer vergleichbaren Anzahl von Spielen nur knapp von Sándor Kocsis übertroffen wurde). Nur in 24 seiner 62 Länderspiele schoss er kein Tor. Er war von 1972 bis 2014 der erfolgreichste Torschütze der deutschen Nationalmannschaft. Am 6. September 2013 zog Miroslav Klose mit Müller gleich, am 6. Juni 2014 übertraf dieser den gemeinsamen Rekord mit seinem 69. Länderspieltor, er benötigte dafür allerdings 132 Spiele.

Müller ist neben Edmund Conen der einzige Deutsche, der in einem Weltmeisterschaftsspiel einen klassischen Hattrick erzielte. In zwei weiteren Länderspielen gelangen ihm Hattricks, darunter vier Tore hintereinander zwischen der 49. und 65. Minute beim Spiel gegen die Sowjetunion am 26. Mai 1972. Insgesamt erzielte er in vier Spielen je drei und in weiteren vier Spielen je vier Treffer. Damit ist er der deutsche Spieler, dem es am häufigsten gelang, mindestens drei Tore in einem Spiel zu erzielen. Dabei war Müller der erste, dem es fast 25 Jahre nach dem letzten Viererpack von Ernst Willimowski wieder gelang, vier Tore in einem Länderspiel zu erzielen; nach seinem vierten und letzten Viererpack dauerte es wiederum fast 32 Jahre, bis mit Michael Ballack erneut ein deutscher Spieler vier Tore in einem Länderspiel erzielte.

Muller, Beckenbauer en trainer Schon 1974

Gerd Müller mit Franz Beckenbauer und Trainer Helmut Schön nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1974

Er hat bei zwei WM-Teilnahmen, in Mexiko (1970, 10 Tore) und Deutschland (1974, 4 Tore), 14 Tore erzielt und belegte in der ewigen WM-Torschützenliste 32 Jahre lang Platz 1. Bei der WM 2006 in Deutschland wurde er vom Brasilianer Ronaldo abgelöst, der bei vier Weltmeisterschaften (drei gespielten) insgesamt 15 Tore erzielte. Bei der WM 2010 wurde sein Rekord von Miroslav Klose, dem aktuellen Rekordhalter, im Viertelfinalspiel gegen Argentinien eingestellt und bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 bei dessen vierter Teilnahme übertroffen. Bessere Quoten als Gerd Müller erzielten nur Just Fontaine bei der WM 1958 mit 13 Toren und Sándor Kocsis bei der WM 1954 mit elf Toren. Nach 1970 konnte kein Spieler mehr als 8 Tore bei einem WM-Turnier erzielen, obwohl die besten vier Mannschaften ab 1974 sieben statt sechs Spiele bestreiten müssen.

Bei Europameisterschaften erzielte Müller 16 Tore (in zwölf Spielen, einschließlich Qualifikationsrunden). Zählt man nur die Tore bei Endrunden, ist Müller nicht bei den Besten zu finden, da die EM-Endrunden bis einschließlich 1976 nur aus Halbfinalspielen und Finale bestanden.

Als Vereinsspieler international[]

In den europäischen Vereinswettbewerben erzielte er 69 Tore in 77 Spielen und führte damit die Rangliste jahrzehntelang an. 35 Treffer gelangen ihm im Landesmeister-Wettbewerb, in dem er mit einer Quote von 1,0 die beste der Top-12-Torschützen aufweist, 20 im Pokalsieger-Wettbewerb, 7 im Messepokal, 4 im UEFA-Pokal, 3 im Supercup.[22]

Gerd Müller wurde 1970 mit 38 Toren und 1972 mit 40 Toren jeweils zum besten Torschützen aller europäischen Ligen gekürt und erhielt dafür den Soulier d'Or, den Goldenen Schuh. Im Gegensatz zur Phase von 1996/97 bis heute, in der die Torschützenkönige aus stärkeren Ligen durch Multiplikation mit dem Faktor 2 oder 1,5 bevorzugt werden, schoss Müller damals tatsächlich die meisten Tore aller Spieler in Europa.[23] Außerdem wurde er viermal Torschützenkönig des Europapokals der Landesmeister, was bis zur Einführung der Champions League einen Rekord darstellte.

Als Vereinsspieler national[]

Gerd Müller ist der bislang erfolgreichste Stürmer der deutschen Fußballgeschichte. Er erzielte 365 Tore in 427 Bundesligaspielen (alle für den FC Bayern München) und ist mit sieben Titeln Rekordtorschützenkönig der Bundesliga. Dabei gelang es ihm als einzigem, in drei aufeinander folgenden Spielzeiten (1971/72 bis 1973/74) Torschützenkönig zu werden. Von 1966/67 bis 1977/78 befand sich Gerd Müller zwölf Saisons in Folge unter den besten drei der Bundesliga-Torschützenliste und erzielte dabei jedes Mal mindestens 20 Tore. Gerd Müller hält zudem mit deutlichem Abstand den Bundesliga-Rekord für den höchsten Schnitt von erzielten Toren je Saison. In seinen 14 Bundesliga-Saisons erzielte er im Schnitt 26,07 Tore je Saison.[24]

Er hält nicht nur den Rekord innerhalb einer Bundesliga-Saison mit 40 Treffern (1971/72), sondern auch die zweitbeste (38 Tore 1969/70) und drittbeste (36 Tore 1972/73) Marke. Müller erzielte in fünf Spielzeiten mindestens 30 Tore. Ihm gelang es in fünf Saisons (1969/70, 1971/72, 1972/73, 1975/76, 1976/77), mehr Tore zu erzielen, als Spiele zu absolvieren.

Im DFB-Pokal schoss Gerd Müller in 62 Spielen 78 Tore, was ebenfalls einen Rekord darstellt. Insgesamt erzielte Gerd Müller in Pflicht- und Freundschaftsspielen 1455 dokumentierte Tore in 1204 Spielen (1,21 Tore/Spiel).

Ein weiterer, aber eher negativer Rekord Müllers sind die in seiner Karriere insgesamt zwölf verschossenen Elfmeter. Kein anderer Bundesligaspieler hat bisher mehr Elfmeter verschossen.[25] Mit seinen 51 verwandelten Elfmetern ist Müller gleichzeitig der Spieler mit den zweitmeisten Elfmetertoren in der Bundesliga.

Im Kalenderjahr 1972 erzielte Müller 85 Tore in 60 Pflichtspielen (1,42 Tore pro Spiel).[26] Erst im Jahre 2012 wurde dieser Rekord überboten. Lionel Messi erzielte 91 Tore in 69 Pflichtspielen (1,32 Tore pro Spiel).[27]

Übersicht[]

Verein Liga Saison Liga DFB-Pokal Europapokal Andere Gesamt
Spiele Tore Spiele Tore Spiele Tore Spiele Tore Spiele Tore
TSV 1861 Nördlingen Bezirksliga 1962/63 3 4 - - - - - - 3 4
1963/64 28 47 - - - - - - 28 47
Gesamt 31 51 - - - - - - 31 51
FC Bayern München Regionalliga Süd 1964/65 26 33 - - - - 8 8 34 41
Bundesliga 1965/66 33 14 6 1 - - - - 39 15
1966/67 32 28 4 7 9 8 - - 45 43
1967/68 34 20 4 4 8 7 - - 46 31
1968/69 30 30 5 7 - - - - 35 37
1969/70 33 38 1 3 2 0 - - 36 41
1970/71 32 22 9 11 8 7 - - 49 40
1971/72 34 40 6 5 8 5 - - 48 50
1972/73 33 36 5 7 6 12 5 12 49 67
1973/74 34 30 4 5 10 9 - - 48 44
1974/75 33 23 3 2 7 5 - - 43 30
1975/76 22 23 6 7 7 5 - - 35 35
1976/77 25 28 4 11 6 8 2 1 37 48
1977/78 33 24 3 4 6 4 - - 42 32
1978/79 19 9 2 4 - - - - 21 12
Gesamt 453 398 62 78 77 69 15 21 607 567
Fort Lauderdale Strikers NASL 1979 25 19 - - - - - - 25 19
1980 29 14 - - - - 7 2 38 16
1981 17 5 - - - - - - 17 5
Gesamt 71 38 - - - - 7 2 80 40
Karriere Gesamt 555 487 62 78 77 69 22 23 718 658
Nationalmannschaft
Jahr Spiele Tore
1966 1 0
1967 4 6
1968 3 2
1969 7 9
1970 12 13
1971 8 12
1972 7 12
1973 8 7
1974 12 7
Gesamt 62 68

Titel und Auszeichnungen[]

Gerd Müller 1974

Gerd Müller 1974 mit dem Weltmeisterpokal

Nationalmannschaft[]

Verein[]

Persönlich[]

  • Bundesliga-Torschützenkönig (7): 1966/67 (28 Tore), 1968/69 (30 Tore), 1969/70 (38 Tore), 1971/72 (40 Tore), 1972/73 (36 Tore), 1973/74 (30 Tore), 1977/78 (24 Tore)
  • DFB-Pokal-Torschützenkönig (3): 1967 (9 Tore), 1969 (7 Tore), 1971 (11 Tore)
  • Torschützenkönig im Europapokal der Landesmeister (4): 1973 (12 Tore), 1974 (9 Tore), 1975 (5 Tore), 1977 (8 Tore)
  • Bester Torschütze Europas (2): 1970 (38 Tore), 1972 (40 Tore)
  • WM-Torschützenkönig: 1970 (10 Tore)
  • Deutschlands Fußballer des Jahres: 1967, 1969
  • Europas Fußballer des Jahres: 1970 (Dritter 1969, Zweiter 1972, Dritter 1973)
  • Mitglied der FIFA 100 (Liste der besten, lebenden 125 Spieler der Welt, erstellt von Pelé am 4. März 2004)
  • Berufungen in die offizielle FIFA-Auswahl: 1971, 1972, 1973
  • Nominierung in die UEFA-Auswahl: 1973
  • FIFA-Verdienstorden 1998[28]
  • Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland: 1977
  • Silbernes Lorbeerblatt: 1967
  • Tor des Monats:[29] 3/1972, 6/1972, 11/1972, 9/1976, 10/1976
  • Tor des Jahres:[29] 1972, 1976
  • Goldener Bravo Otto: 1973, 1974
  • Silberner Bravo Otto: 1975
  • Bronzener Bravo Otto: 1972, 1978
  • Einstufung als Weltklasse in der Rangliste des deutschen Fußballs: Sommer 1970, Winter 1970/71, Sommer 1971, Winter 1971/72, Sommer 1972, Winter 1972/73, Sommer 1974, Sommer 1976, Winter 1976/77
  • WM-Botschafter für die Stadt München auf dem Weg zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006
  • Umbenennung des rund 10.000 Zuschauer fassenden Nördlinger „Stadions im Rieser Sportpark“ in „Gerd-Müller-Stadion“ (2008)
  • Sport-Bild-Award 2013“ („Lebenswerk“)[30][31]

Trivia[]

  • Gerd Müller engagierte sich für das Team der Augsburger Benefiz-Fußballelf Datschiburger Kickers, die sich dem Fundraising für wohltätige Zwecke verschrieben hat.
  • Mit dem Lied Dann macht es bumm betätigte sich Müller 1969 als Sänger.[32]
  • Der brasilianische Fußballspieler Luís Antônio Corrêa da Costa vom São Paulo FC, der unter anderem selbst auch Fußballweltmeister und Weltpokalsieger wurde, gab sich in Anlehnung an Gerd Müller den Künstlernamen Müller inklusive Umlaut.
  • In den 1970er Jahren kam das geflügelte Wort „müllern“ auf. Im Fußball-Lied des bayerischen Liedermachers Fredl Fesl von 1976 heißt es wörtlich: „Plötzlich müllerts vor dem Kasten, das Volk schreit Uwe, wie’s mir scheint. Doch da schießt der Müller knapp daneben, denn er war ja nicht gemeint.“
  • Gerd Müller machte in den Jahren 2010 bis 2014 erneut Werbung für Müller-Milch, zusammen mit dem Nationalspieler Thomas Müller.[33] Bereits in den 1970er Jahren nutzte das Unternehmen Müller die Namensgleichheit, um für Buttermilch zu werben.[34]

Zitate[]

  • „Wenns denkst, is eh zu spät!“ – Gerd Müller über das Toreschießen
  • „Als Torjäger musst du wissen, wo das Tor steht. Und das habe ich gewusst.“[35]Gerd Müller
  • „Mein wichtigstes Tor war sicherlich das 2:1 im WM-Finale 1974 in München. … Der Ball kam von Rainer Bonhof in den Strafraum, ich lief mit zwei Holländern vor, dann wieder zurück, weil der Pass in meinen Rücken gespielt wurde. Der Ball sprang mir auch noch vom linken Fuß, ich drehe mich ein wenig und plötzlich war der Ball drin.“ – Gerd Müller
  • „Ohne ihn würden wir uns heute noch in der alten Holzhütte aus den 60er Jahren am Trainingsplatz an der Säbener Straße umziehen. Ohne seine Tore stünde der FC Bayern heute nicht da, wo er ist.“ – Franz Beckenbauer
  • „Gerd Müller ist der wichtigste und größte Fußballer, den Deutschland nach 1954 gehabt hat. Gerd Müller ist der FC Bayern, Gerd Müller ist die deutsche Nationalmannschaft. Oder andersrum: Der FC Bayern und die Nationalelf sind das, was sie geworden sind, durch Gerd Müller. Weil er derjenige war, der die Pokale und die Titel gebracht hat - kein anderer.“ – Paul Breitner
  • „Er wollte immer gewinnen, jedes Trainingsspiel. Und wenn wir bei einem Freundschaftsspiel 28:0 geführt haben, wollte er in der 88. Minute noch unbedingt das 29. Tor machen. Das hat ihn ausgezeichnet.“ – Uli Hoeneß
  • „Gerd Müller hat das, was man als Fußballspieler nicht lernen kann: Eine Art angeborenen Instinkt für Situationen und Torgelegenheiten.“ – Willi Schulz
  • „Wenn man gegen den Gerd Müller spielt, dann darf man sich während des Spiels nicht mal umgucken.“ – Gerhard Wörner
  • „Er wusste vorher, wo er hinzulaufen hatte und wo der Ball landet. Machte er ein Tor, hieß es dann: Er stand mal wieder richtig. So ein Unsinn! Es ist eine Kunst, dort zu stehen und den Ball über die Linie zu befördern. Diese große Gabe hatte er, und wir haben sie ganz bewusst geschult.“ – Dettmar Cramer
  • „Meine Damen und Herren, wenn Sie jemals ein Müller-Tor gesehen haben, dann jetzt.“ – Ernst Huberty nach dem Treffer zur 2:1-Führung im „Jahrhundertspiel“ gegen Italien
  • „Tore, die Müller macht. Die nur Müller macht, weil er die kürzesten Reflexe hat.“ – Rudi Michel nach dem Treffer zum 2:1 gegen die Niederlande im WM-Finale 1974
  • „Was ich sollen mit solche Spieler? Sie sehen doch selbst. Haben unmögliche Figur, kann nie werden große Fußballer.“ – Zlatko Čajkovski (August 1964).
  • „Sie kleines dickes Müller, das nicht sehen kann Ball, wenn liegt unter Bauch.“ – Zlatko Čajkovski[36]

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

  1. Hans Böller: Sanfter Bomber und stilles Genie. Nürnberger Nachrichten, 3. November 2010, abgerufen am 19. November 2010.
  2. Udo Muras, Patrick Strasser: Gerd Müller, Der Bomber der Nation; ISBN 978-3-86883-700-1, S. 35
  3. 3,0 3,1 3,2 Gerd Müller – „Bomber der Nation“ schrieb Rekorde für die Ewigkeit. In: fifa.com. FIFA, abgerufen am 5. Mai 2011.
  4. Mike Szymanski: 180 Saisontore – Der Kanonier aus Nördlingen. In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, 3. November 2005, abgerufen am 5. Mai 2011.
  5. TSV 1861 Nördlingen – Fußball. In: tsv1861-noerdlingen.de. TSV 1861 Nördlingen e.V, abgerufen am 29. September 2014.
  6. Die Verpflichtung von Gerd Müller bundesliga.de, 25. März 2014
  7. Ralf Grengel, Rafael Jockenhöfer: 100 Jahre FC Bayern München…und ein Paar Titel mehr; Berlin: powerplay-Verlag, 2001; ISBN 3-9804611-3-0; S. 120
  8. Einsatz als Torhüter 1965, Bericht auf spiegel.de vom 3. November 1965, abgerufen am 21. August 2017
  9. 9,0 9,1 Alex Raack: "... und dann war der Ball drin". 12. Juli 18, abgerufen 15. Juli 18.
  10. Claudius Mayer: Geschichte eines Traditionsvereins – TSV München von 1860 (erweiterte 3. Auflage). Gotteswinter Verlag, München 2007, S. 190.
  11. Szene mit Originalkommentar auf Youtube.com
  12. Nationalmannschaft DFB.DE SPEZIAL – WM 1974: Titelgewinn im eigenen Land, Teil 10 . In: dfb.de; 12. März 2010; abgerufen am 7. Januar 2011
  13.  «Gerd Müller: Nie wieder im Team». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 20. April 1976, S. 11 (Digitalisat, arbeiter-zeitung.at – das offene Online-Archiv).
  14. Müllers Siegtor im WM-Finale 1974 in YouTube (englisch)
  15. Brilliant Orange: The Neurotic Genius of Dutch Football (Bloomsbury, 2000)
  16. Frank Menke: Gerd Müller – Die Torfabrik. In: sportschau.de. Abgerufen am 7. Juni 2013.
  17. "Ambry" in Florida. In Gerd Müllers Restaurant kennt ihn kaum jemand. Die Welt, 28. Mai 2013, abgerufen am 29. Mai 2013.
  18. Gerd Müller: „Allein hätte ich das nicht geschafft“. In: abendzeitung.de
  19. Gerd Müller – Die Nation leidet mit ihrem Bomber. In: Die Welt vom 20. Juli 2011 (abgerufen am 9. Juni 2013)
  20. Gerd Müller wird 70. fcbayern.de vom 6. Oktober 2015, abgerufen am 6. Oktober 2015
  21. FC Bayern: „Ein schönes Stadion hast du, Gerd“, Abendzeitung, 20. Juli 2008
  22. Players' Records of Goals and Matches in European Cups
  23. Golden Boot ("Soulier d'Or") Awards
  24. Bundesliga-Tormaschinen in Serie, Teil 3 abgerufen am 9. Mai 2017
  25. Hinweis in: RevierSport 78/2012, S. 54
  26. Messi bricht Gerd Müllers Torrekord. Spiegel Online, 9. Dezember 2012, abgerufen am 23. Dezember 2012
  27. Messi beendet Jahr mit 91 Toren. ORF, 23. Dezember 2012, abgerufen am 23. Dezember 2012
  28. Liste der FIFA-Verdienstorden-Träger, abgerufen am 25. Oktober 2012 (PDF; 71 kB)
  29. 29,0 29,1 Westdeutscher Rundfunk Köln: ARD Sportschau – Tor des Monats – Suchergebnisse für Gerd Müller. In: sportschau.de. Abgerufen am 18. Mai 2011.
  30. Sport Award 2013: Sport Bild ehrt Bayern, Matthäus und Gerd Müller. In: welt.de, 12. August 2013, abgerufen am 28. August 2014.
  31. SPORT BILD-Award 2013: Alle Preisträger, alle Stars. In: bild.de. 12. August 2013, abgerufen am 28. August 2014.
  32. Gerd Müller - Dann Macht Es Bumm. Abgerufen am 19. Juni 2018 (englisch).
  33. Thomas und Gerd Müller: So lustig ist ihre Milch-Werbung. In: tz.de, abgerufen am 20. März 2014.
  34. Werbespot in YouTube, abgerufen am 8. Oktober 2012.
  35. Michael Horeni: Die Unschuld des Bombers. In: FAZ.net. 3. November 2015, abgerufen am 13. Oktober 2018.
  36. Udo Muras und Patrick Strasser: Gerd Müller - Der Bomber der Nation, Riva-Verlag, ISBN 978-3-86883-700-1; S. 200 ff.


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