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Bundesarchiv Bild 183-P0706-0010, Mühlhausen, Gerd Bonk

Gerd Bonk (1975)

Gerd Bonk (* 26. August 1951 in Limbach (Vogtland)) ist ein ehemaliger deutscher Gewichtheber.

Werdegang

Der Vogtländer Gerd Bonk begann bei BSG Motor Nema Netzschkau als Leichtathlet und stellte 1967 im Kugelstoßen mit 17,82 m einen DDR-Jugendrekord auf. Neben dem Kugelstoßen betrieb er zum Aufbau der nötigen Kraft auch das Gewichtheben. Als er sich auch an Wettkämpfen im Gewichtheben beteiligte und die Erfolge hierin größer waren als im Kugelstoßen, entschied er sich 1969 ganz für das Gewichtheben, das er nunmehr beim SC Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) betrieb. Sein Trainer war Klaus Kroll, ein früherer Spitzenheber der DDR. 1971 wurde er erstmals DDR-Meister im Superschwergewicht (seinerzeit über 110 kg Körpergewicht). Sein internationales Debüt im gleichen Jahr beim Baltic-Cup in Lübeck ging jedoch schief, da er drei Fehlversuche im Drücken hatte. Trotzdem gelang ihm in kürzester Zeit der Sprung in die absolute Weltspitze, der er dann bis 1980 angehörte. Es gelang ihm aber nie Wassili Alexejew aus der UdSSR oder Rudolf Mang aus der Bundesrepublik Deutschland zu schlagen. Seine Spezialdisziplin war das Stoßen, worin er auch zwei Weltrekorde aufstellte. 1980 wurde er zwar noch einmal Dritter bei den Europameisterschaften und hob bei einer kleineren Veranstaltung noch einmal 430 kg (180-250) im Zweikampf, wurde aber nicht mehr für die Olympischen Spiele in Moskau nominiert.

Gerd Bonk trat daraufhin zurück. Der frühere Gewichtheber lebt wieder in seiner Heimatgemeinde Limbach/Vogtland. Er ist heute Frührentner und gilt als eines der bekanntesten Opfer des Dopings im DDR-Leistungssport.

2002 wurde er mit dem Georg von Opel-Preis für Stille Sieger in der Kategorie „Besondere Kämpfer“ ausgezeichnet.

Internationale Erfolge im Mehrkampf

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, S = Superschwergewicht, Wettbewerbe bis 1972 im olympischen Dreikampf, bestehend aus Drücken, Reißen und Stoßen, ab 1973 im Zweikampf, bestehend aus Reißen und Stoßen)

  • 1972, 2. Platz, "Großer Preis von Berlin" in Berlin (DDR), S, mit 540 kg, hinter Manfred Rieger, DDR, 572,5 kg; Werner Arnold
  • 1972, 3. Platz, EM in Constanţa, S, mit 565 kg, hinter Wassili Alexejew, UdSSR, 632,5 kg und Rudolf Mang, BRD, 630 kg;
  • 1972, Bronzemedaille, OS in München, S, mit 572,5 kg, hinter Alexejew, 640 kg und Mang, 610 kg;
  • 1972, 2. Platz, Grand Prix von Taschkent, S, mit 380 kg, hinter Serge Reding, Belgien, 390 kg;
  • 1973, unplaziert, EM in Madrid, S, nach drei Fehlversuchen im Reißen;
  • 1973, 4. Platz, WM in Havanna, S, mit 382,5 kg, hinter Alexejew, 402,5 kg, Mang, 400 kg und Stanislav Batischew, UdSSR, 392,5 kg;
  • 1974, 2. Platz, EM in Verona, S, mit 402,5 kg, hinter Alexejew, 422,5 kg und vor Reding, 400 kg;
  • 1974, unplaziert, WM in Manila, S, mit 3 Fehlversuchen im Stoßen;
  • 1975, 2. Platz, Großer Preis der UdSSR, S, mit 400 kg, hinter Jenaldiew, UdSSR, 412,5 kg und vor Kusmin, UdSSR, 395 kg;
  • 1975, 2. Platz, WM + EM in Moskau, S, mit 422,5 kg, hinter Alexejew, 427,5 kg und vor Plachkow, Bulgarien, 420 kg;
  • 1976, 1. Platz, EM in Berlin (DDR), S, mit 432,5 kg, vor Plachkow, 430 kg und Jürgen Heuser, DDR, 410 kg;
  • 1976, Silbermedaille, OS in Montreal, S, mit 405 kg, hinter Alexejew, 440 kg und vor Helmut Losch, DDR, 387,5 kg;
  • 1978, 3. Platz, EM in Havířov, S, mit 402,5 kg, hinter Alexejew, 514 kg und Heuser, 407,5 kg;
  • 1978, 3. Platz, WM in Gettysburg, S, mit 410 kg, hinter Heuser, 417,5 kg und Sultan Rachmanow, UdSSR, 417,5 kg;
  • 1979, 1. Platz, EM in Warna, S, mit 427,5 kg, vor Heuser, 422,5 kg und Rudolf Strejczek, CSSR, 390 kg (Rachmanow hatte drei Fehlversuche im Stoßen);
  • 1979, 3. Platz, WM in Saloniki, S, mit 412,5 kg, hinter Rachmanow, 430 kg und Heuser, 420 kg;
  • 1980, 3. Platz, EM in Belgrad, S, hinter Rachmanow und Jewgeni Popow, Bulgarien, 417,5 kg

Einzelmedaillen bei Welt- und Europameisterschaften

  • WM-Goldmedaillen: 1975 mit 242,5 kg und 1978 mit 235 kg, jeweils im Stoßen,
  • WM-Silbermedaillen: 1972 mit 217,5 kg, 1973 mit 222,5 kg, 1976 mit 235 kg und 1979 mit 230 kg, jeweils im Stoßen,
  • WM-Bronzemedaille: 1974 mit 172,5 kg im Reißen
  • EM-Goldmedaillen: 1974 mit 235 kg, 1975 mit 242,5 kg, 1976 mit 252,5 kg, jeweils im Stoßen,
  • EM-Silbermedaillen: 1979 mit 185 kg im Reißen, 1979 mit 242,5 kg und 1980 mit 235 kg jeweils im Stoßen,
  • EM-Bronzemedaillen: 1976 mit 180 kg im Reißen, 1971 mit 215 kg, 1978 mit 230 kg jeweils im Stoßen

DDR-Meisterschaften

Gerd Bonk wurde 1971, 1973, 1974, 1975, 1976, 1977 und 1979 DDR-Meister im Mehrkampf und gewann in den Einzeldisziplinen Drücken (bis 1972), Reißen und Stoßen noch einmal 15 DDR-Meistertitel.

Weltrekorde

(alle im Superschwergewicht erzielt)

im beidarmigen Stoßen:

  • 246,5 kg, 1975 in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz),
  • 252,5 kg, 1976 in Berlin

Weblinks

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