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Vorlage:Löschantragstext/JanuarKeine enzyklopädische Relevanz erkennbar - eine Episode aus der Vereinsgeschichte Eingangskontrolle 02:05, 1. Jan. 2010 (CET)


Das Fußballspiel zwischen Arminia Bielefeld und dem 1. FC Saarbrücken vom 18. Oktober 1986 ging als eines der groteskesten Spiele des deutschen Profifußballs in die Geschichte ein. Die durch Verletzungen gehandicapte Bielefelder Mannschaft musste das Meisterschaftsspiel der 2. Bundesliga mit zehn statt der üblichen elf Spieler beginnen und wurde nach zehn Minuten durch eine weitere Verletzung weiter dezimiert. Saarbrücken gewann das Spiel mit 3:1.

Vorgeschichte

Arminia Bielefeld belegte in der Vorsaison Platz vier und verpasste den Wiederaufstieg in die Bundesliga. Aufgrund finanzieller Probleme musste der Verein nach der Saison Leistungsträger wie Thomas Helmer, Horst Wohlers und Pasi Rautiainen abgeben und konnte nur junge, talentierte Spieler aus dem Amateurlager verpflichten. Der ohnehin schon kleine Kader wurde durch zahlreiche Verletzungen immer weiter ausgedünnt. Matthias Westerwinter musste sich einer Kieferoperation unterziehen. Torwart Wolfgang Kneib war an der Hand verletzt. Dietmar Schacht und Thomas Ridder litten an kleineren Verletzungen während Reiner Maurer Beschwerden am Ischias hatte. Zuvor fielen schon Ulrich Büscher, Kazuo Ozaki und Boris Ticic längerfristig verletzt aus. Um weitere Verletzungen zu vermeiden drosselte Trainer Horst Franz das Training in der Woche vor dem Spiel.

Am Tag vor dem Spiel fielen dann auch noch Thomas Gerstner und Andreas Ellguth mit einer Grippe aus. Somit standen Trainer Franz nur noch sieben Profis zur Verfügung. Da zur damaligen Zeit nicht mehr als drei Amateure bei Spielen der ersten und zweiten Bundesliga eingesetzt werden durften, bemühte sich die Bielefelder Vereinsführung, unter Vorlage von ärztlichen Attesten, das Spiel zu verlegen. Die Saarbrücker signalisierten ihre Zustimmung für eine Verschiebung des Spieles. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) lehnte eine Verlegung der Partie jedoch ab. Das Regelwerk sah die Möglichkeit der Terminverschiebung nur für solche Fälle vor, bei denen alle Spieler aus dem selben Grund nicht spielfähig waren. Vorsichtshalber drohte der DFB dem 1. FC Saarbrücken mit einem Punktabzug, falls die Saarbrücker nicht zum Spiel antreten würden.

Vor dem Spiel belegte die Bielefelder Mannschaft den 18. Platz während Saarbrücken an neunter Stelle geführt wurde.

Das Spiel

Die Arminia trat schließlich mit nur zehn Spielern an, davon sieben Profis und drei Amateure. Die Gastmannschaft hingegen lief mit elf Spielern auf. Nur 2.600 Zuschauer sahen die vom Schiedsrichter Karl-Heinz Tritschler geleitete Partie. Nach nur zehn Minuten musste der Bielefelder Thomas Ostermann nach einem Leistenbruch verletzt ausscheiden. Da Ostermann ein Profi war und die Arminia ohnehin schon mit den maximal zulässigen drei Amateuren spielte, konnte Ostermann nicht ersetzt werden.

„Wir warteten die gesamte erste Hälfte, dass Horst Franz endlich einen anderen Spieler brachte. Erst in der Halbzeitpause erfuhren wir: Er durfte nicht. […] Also waren wir nur noch neun. Wir fühlten uns wie Gladiatoren, umzingelt von Raubtieren. Wir wussten: Eigentlich können wir uns gleich in den Staub werfen und uns fressen lassen. Oder aber wir kämpfen bis zum Letzten, und das taten wir.“

Martin Kollenberg

In der 19. Spielminute brachte Theo Schneider die Gastmannschaft in Führung. Das Führungstor rüttelte die Bielefelder Mannschaft und die Fans wach. Die Zuschauer bejubelten jeden Bielefelder Schuss ins Toraus. Flog der Ball auf die Tribünen gaben die Zuschauer ihn erst nach ausdrücklicher Ermahnung durch den Stadionsprecher wieder zurück. Nach einer Standardsituation erzielte Thomas Sagel kurz vor der Halbzeit den Ausgleich. In der zweiten Hälfte hielten die neun Bielefelder dem Druck der Saarbrücker Mannschaft stand, ehe Zbigniew Kruszyński in der 78. Minute die Gäste wieder in Führung brachte. Fünf Minuten später erzielte Robert Brace das 3:1 für Saarbrücken, was gleichzeitig der Endstand der Partie war.

Die beiden auf Bielefelder Seite eingewechselten Amateure Michael Hausen und Oliver Roggensack absolvierten ihre jeweils einzigen Zweitligaeinsätze bei diesem Spiel.

Aufstellungen

Arminia Bielefeld 1. FC Saarbrücken
Logo von Arminia Bielefeld 18. Oktober 1986, 15:00 Uhr
Bielefelder Alm (Bielefeld)
Zuschauer: 2.600
Schiedsrichter: Karl-Heinz Tritschler (Freiburg)
Logo des 1
Dirk HellmannNorbert Eilenfeldt, Dirk Konerding, Martin Kollenberg, Thomas Ostermann, Volker Grahl, Andreas Golombek (69. Oliver Roggensack), Carsten Brilka (80. Michael Hausen), Helmut Schröder, Thomas Sagel
Trainer: Horst Franz
Armin ReichelNorbert Schlegel, Zbigniew Kruszyński, Walter Müller (69. Wenanty Fuhl), Theo Schneider, Klaus Berge, Franco Foda, Reinhold Hintermaier (46. Guido Szesni), Bertam Basenach, Robert Brace, Herbert Demange
Trainer: Otto Luttrop

Soccerball 1:1 Thomas Sagel (44.)
Soccerball 0:1 Theo Schneider (19.)

Soccerball 1:2 Zbigniew Kruszyński (79.)
Soccerball 1:3 Robert Brace (83.)
Yellow card Andreas Golombek Yellow card Walter Müller

Auswirkungen

Arminia Bielefeld schwebte bis weit in die Rückrunde in akuter Abstiegsgefahr. Erst eine Serie von acht Spielen ohne Niederlage zum Saisonende sicherte den Klassenerhalt für die Arminia. Das Rückspiel, welches am 9. Mai 1987 in Saarbrücken stattfand, konnten die Bielefelder mit 2:0 gewinnen. Bielefeld schloss die Saison als Neunter ab. Saarbrücken wurde Fünfzehnter.

Literatur

 Kirschneck, Uhlig u. a.: DSC Arminia Bielefeld – 100 Jahre Leidenschaft. Die Werkstatt, Göttingen 2005, ISBN 3-89533-479-0, S. 208.

Weblinks

52.0322718.516657Koordinaten: 52° 1′ 56″ N, 8° 31′ 0″ O

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