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Volunteer (engl. Ehrenamtlicher, Freiwilliger) ist eine aus dem englischen übernommene Bezeichnung für einen freiwilligen Helfer, der unentgeltlich eine ihm zugewiesene Aufgabe übernimmt.

Der Begriff wird meistens bei Sportgroßveranstaltungen, wie etwa den Olympischen Spielen, Fußballmeisterschaften usw. benutzt. Aber auch im sozialen Bereich wird immer mehr von Volunteers anstelle von freiwilligen Helfern oder Ehrenämtlern gesprochen.

Volunteers bei FIFA Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland[]

Bereits zum Konföderationen-Pokal 2005 in Deutschland hatte die FIFA Volunteers in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz gebracht. Die meisten Volunteers, die beim ConFedCup2005 dabei waren, werden auch bei der FIFA WM 2006 zum Einsatz kommen und konnten so schon einiges an Erfahrung gewinnen.

In jeder WM-Stadt werden etwa 1.000 bis 1.200 Volunteers im Einsatz sein, rechnet man alle zusammen sind dies ca. 15.000. Davon ist ein drittel weiblich. 64 % sind jünger als 30 Jahre aber unter den insgesamt 50.000 Bewerbern gab es auch ca. 2000 Rentner, die sich für das Team der Hilfsbereiten gemeldet haben. Die Bewerber stammen aus insgesamt 168 verschiedenen Nationen aller Kontinente von Aruba bis Zypern. Darunter werden auch alle teilnehmenden Landessprachen die an der WM teilnehmen abgedeckt sein.

Der bekannteste Volunteer dürfte der damalige Schalker Christofer Heimeroth (danach: Borussia Mönchengladbach) gewesen sein.

Voraussetzungen[]

Volunteer konnte jeder werden, der zum 1. Juni 2006 mindestens 18 Jahre alt ist. Eine Bewerbung war ausschließlich über das Internet möglich. Dazu gab es drei Anmeldephasen:

  • Die erste war zwischen Oktober und Dezember 2004.
  • Die zweite Anmeldephase begann im Juni 2005 und ging bis September 2005.
  • Die dritte und letzte Phase war von Januar bis Februar 2006.

Außerhalb dieser Zeiträume war eine Bewerbung als Volunteer nicht möglich. Zusätzlich sollte ein Volunteer über gute Deutschkenntnisse verfügen und Grundkenntnisse in Englisch haben. Auch im Ausland wohnende Personen konnten sich als Volunteer bewerben, solang sie die Anforderungen erfüllten. Hilfreich für eine erfolgreiche Bewerbungen sind laut Organisationskomitee auch Erfahrungen bei ehrenamtlichen Aufgaben.

Bei der Anmeldung konnte man unter anderem drei WM-Städte nennen, in denen man im Einsatz sein möchte, die Aufgabe, für die man sich bewirbt, den Zeitraum der Verfügbarkeit angeben und spezielle Interessen dem OK mitteilen. Während des Einsatzzeitraums muss jeder Volunteer selbst für seine Unterkunft sorgen, das Organisationskomitee stellt keine zur Verfügung. Als Volunteer erhält man lediglich die offizielle Volunteer-Kleidung von adidas sowie kostenlose Verpflegung in den Volunteer-Centern und den Transport im örtlichen Nahverkehr.

Alle Volunteers werden in der Nähe der ausgesuchten WM-Stadt einem sog. "Interview" unterzogen, wobei man sich ein Bild vom Bewerber machen möchte, über die Beweggründe Auskunft erhalten und die Interessen und Eignungen feststellen möchte. Diese Interviews fanden zwischen Sommer 2005 und Frühjahr 2006 statt. Eine Zusage bekam man, je nach Einsatzgebiet, entweder direkt im Anschluss an das Gespräch oder aber spätestens im Frühjahr 2006 schriftlich per Post.

Die Volunteers wurden im April/Mai 2006 einer Schulung unterzogen, wobei ihnen spezielle Informationen über ihr Einsatzgebiet mitgeteilt wurden und sie sich gegenseitig kennenlernen konnten. Im Vorfeld hierzu gab es, Ende März Anfang April, sogenannte Kick-Off-Veranstaltungen an jedem Standort an denen sich die zukünftigen Volunteers bereits kennen lernen konnten.

Einsatzgebiete[]

  • Akkreditierungen: In der Abteilung Akkreditierung sind die Volunteers für die Begrüßung im Akkreditierungszentrum sowie auch die für Ausgabe von Tagesausweisen zuständig. Zudem sollen sie bei der Lösung von Problemen und Unklarheiten bei der Akkreditierung eingesetzt werden. Einsatzort ist zumeist in der Nähe der Stadien.
  • IT & Telekommunikation: In diesem Bereich werden Leute mit Fachwissen im Bereich IT und Telekommunikation benötigt, die bei technischen Problemen den Medienvertretern Hilfe leisten sollen.
  • Logistik: In diesem Bereich sind die Volunteers unter anderem für die Be- und Entladung von logistischen Gütern sowie die Betreuung von Zwischenlagern verantwortlich.
  • Marketing: In diesem Bereich müssen die Volunteers darauf achten, dass die Offiziellen Partner der FIFA und die Nationalen Förderer richtig präsentiert werden und zudem darauf achten, dass nur genehmigte Werbung an den Spielstätten und anderen "werbefreien Zonen" auftaucht.
  • Offizielle Veranstaltungen: Hierunter fallen die Volunteers, die für die Betreuung der Mitwirkenden an den offiziellen Veranstaltungen zuständig sind. Eine Offizielle Veranstaltung ist zum Beispiel die Eröffnungsfeier vor dem Auftaktspiel in München. Die Gruppenbetreuer Eröffnungsfeier betreuen z.B. die Trachtengruppen, die an der Eröffnungsfeier teilnehmen.
  • PR, Medien und Kommunikation: Die Volunteers in diesem Bereich sollen den Medienvertretern Auskunft bei Fragen geben, aktuelle Informationen übergeben, die Wegen zu einzelnen Medienbereichen zeigen, technische Instruktionen erteilen und Spieler-Statements o.ä. in alle möglichen Sprachen übersetzen.
  • Projektmanagement: "Volunteers werden u. a. die strategisch-konzeptionelle Arbeit der Projekt-Manager im FIFA-Hauptquartier in Berlin während der gesamten Turnierphase administrativ unterstützen und ihre bisherige Erfahrung in das Projekt einbringen."
  • Sicherheit: Volunteers in diesem Bereich dienen im Stadion und der unmittelbaren Umgebung den Besuchern als informelle Ansprechpartner und unterstützen die Einlasskontrolle und entlasten so den Ordnungsdienst.
  • Ticketing: Beim Ticketing waren Volunteers verantwortlich für die Ticketausgabe und -kontrolle. Zudem wurden sie auch für die Bedienung des "Ticketsystems" eingesetzt.
  • Transport & Verkehr: Volunteers in diesem Bereich werden als Fahrer der Shuttle-Busse, die teilnehmende Mannschaften, Offizielle, Schiedsrichter sowie Medienvertreter transportieren, eingesetzt oder werden unterstützend in Leitzentralen eingebunden.
  • Turnierorganisation: Dieser Bereich umfasst die Begleitung von Mannschaften, Verantwortlichen und Schiedsrichtern vom Hotel zu den Spielorten sowie die Unterstützung in der medizinischen Versorgung.
  • Unterbringung und Tourismus: Unter diesen Bereich fallen die organisatorischen Belange der Gäste (z.B. Anreise, Abreise..) sowie die Betreuung dieser.
  • Volunteer-Management: Volunteers in diesem Bereich sind für die Betreuung der Volunteers zuständig sowie für die Unterstützung der Volunteer-Manager. Einsatzbereiche sind die Stadien und die Volunteer-Center.


zusätzlich gibt es noch

  • Springer: Hier sind in zwei verschiedenen Gruppen Volunteers eingesetzt, die in den anderen Aufgabenbereichen aushelfen. Die eine Gruppe wird nur im Bereich Sicherheit eingesetzt, die andere in allen anderen Gebieten.

WM-Stadt Volunteers[]

Neben den sogenannten FIFA Volunteers, gibt es in einzelnen WM-Städten auch sogenannte „Stadt“- oder „City-Volunteers.“ Diese werden von den jeweiligen Städten betreut und sind hauptsächlich im Stadtgebiet während der WM anzutreffen um weitere Informationen und Hilfen, ähnlich wie bei den FIFA Volunteers geben zu können.

Beispiel München[]

In München hat die Stadt 300 ehrenamtliche (meist jugendliche) Helfer engagiert. Im Rahmen der Gastfreundschaftskampagne der Stadt repräsentieren sie München als gastfreundliche und weltoffene Metropole. Einsatzgebiete der Munich-Volunteers sind u. a. Fan-Begleitung, Jugend-Übernachtung-Camps, Sport- und Event-Helfer u. v. m. Hauptaufgabe ist es, Gästen aus aller Welt Informationen rund um das Münchner Stadtleben zu geben. Die Freiwilligen sind im ganzen Stadtgebiet unterwegs und helfen in erster Linie Touristen, aber auch Bewohnern, sich in der zurecht zu finden. Jeder Munich-Volunteer ist mit einer Tasche ausgestattet, in der ausreichend Informationsmaterial mitgeführt wird. So z. B. Netzpläne des MVV, Stadtpläne, Veranstaltungskalender oder Übernachtungsinfos. Auch an den wichtigsten Bahnhöfen (z. B. Marienplatz, Hauptbahnhof) stehen die Munich-Volunteers den Gästen mit Rat und Tat zur Seite, wenn es darum geht, das komplexe Tarifsystem zu durchschauen.

Vorerst als Pilot-Projekt zur WM 2006 ins Leben gerufen, soll der Informations- und Gästeservice der Munich-Volunteers auch für weitere Großveranstaltungen genutzt und das Projekt als feste Institution in der Stadt zu etabliert werden. Was auch gelungen ist: Der erste Einsatz nach der WM erfolgte beim Besuch von Papst Benedikt XVI. im September 2006. Im Jahr 2007 warten mehrere Einsätze (z. B. Serenade im Park, 18jetzt) bei denen die Munich-Volunteers wieder im Einsatz sind. Der nächste "Großeinsatz" folgt im Jahr 2008 zur 850-Jahrfeier der Stadt München.

Rangliste[]

Die internationale Studentenorganisation AIESEC Leipzig führte eine repräsentative Umfrage in allen WM-Städten während der Vorrunde durch. Die Studierenden befragten fast 4000 WM-Gäste nach ihrer Einschätzung der Spiel-Städte. Die Studie wurde wissenschaftlich begleitet vom Lehrstuhl Marketing der Universität Leipzig.

Dabei wurde unter anderem auch gefragt, ob die FIFA-Freiwilligen hilfreich gewesen wären. An erster Position konnte sich die kleinste WM-Stadt Kaiserslautern mit 8,57 von 10 Punkten vor Berlin, Gelsenkirchen und Leipzig behaupten. Danach folgen Nürnberg, Hannover, Stuttgart, München, Köln, Frankfurt am Main, Hamburg und Schlusslicht Dortmund mit 6,77 Punkten. Erstaunlich bei dieser Umfrage war, dass die Städte die bereits eine erste Testphase beim Konföderationen-Pokal 2005 hatten bis auf Leipzig relativ schlecht abgeschnitten haben.

Weblinks[]

Medienecho[]


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