Der Freiburger FC ist der älteste Fußballverein in Freiburg im Breisgau. Der etwa 1144 Mitglieder zählende Verein wurde 1897 gegründet.
Geschichte[]
Entstehungsgeschichte[]
Um 1880 wurde in Freiburg eine englische Militärschule gegründet. Junge Männer zwischen 16 und 20 Jahren wurden auf ihren Dienst als Infanterieoffiziere vorbereitet. Teil der Ausbildung waren sportliche Aktivitäten in Form von Fußball, Hockey, Cricket und Rugby. Hierfür wurden 1889 zwei Wiesen an der Schwarzwaldstraße gepachtet. Freiburger Schüler beobachteten die bis dahin unbekannten Sportarten. Da für Fußball keine gesonderte Ausrüstung benötigt wird, konnte diese Sportart einfach nachgespielt werden. Der erste Freiburger Fußballverein wurde im „Nägelesee“ gegründet. Hierbei handelte es sich eher um einen losen Zusammenschluss der Schüler etlicher Freiburger Schulen als um einen Verein im heutigen Sinne. In den frühen 1890ern entstanden mehrere Vereine, in denen Fußball gespielt wurden: der „Verein zur Förderung der Volks- und Jugendspiele“, der „Fußballverein Freiburger Gymnasium“ und der „Verein Freiburger Oberrealschule“. Zu den Fußballspielern in Freiburg zählten zu dieser Zeit unter anderem der spätere Reichskanzler Joseph Wirth und der spätere Stadtkämmerer Berlins, Dr. Karding. Im Oktober 1897 lud der FC Basel den noch nicht existenten FC Freiburg zu einem Kräftemessen ein. Daraufhin wurde am 17. Dezember 1897 der Freiburger Fußball-Club gegründet. Der erste Vorsitzende war der in Freiburg studierende US-Amerikaner Georg Manning. Die Vereinsmitglieder waren größtenteils Studenten.
Geschichte bis 1945[]
Mit dem Erringen der Süddeutschen Meisterschaft (1898) war man gleich im ersten Jahr des Bestehens erfolgreich. Der FFC schlug den Sportverein Straßburg mit 3:2. Die auf die Meisterschaft folgende Popularität des Teams machte es nötig, nach einem größeren Sportgelände zu suchen. Da Freiburg Garnisonsstadt war, konnte der Exerzierplatz mitgenutzt werden, jedoch hatten militärische Übungen Vorrang und an Exerziertagen konnte nicht gespielt werden. Im Jahre 1899 wurden die Schüler der englischen Militärschule als Folge des Burenkriegs nach England zurückberufen, worauf 1903 schließlich die zentraler gelegenen und besser geeigneten Sportplätze der Militärschule vom FFC genutzt werden konnten.
Der größte sportliche Erfolg des Teams in der Saison 1905/1906 war der Gewinn der Gaumeisterschaft, erneut gegen den Straßburger FV. Dieser Erfolg konnte in der Saison 1906/07 durch Siege gegen den Straßburger FV und den FC Mülhausen (8:0 Punkte, 24:4 Tore) wiederholt werden. Die Kreismeisterschaft konnte durch Siege gegen den Karlsruher FV und die Stuttgarter Kickers errungen werden. Im Kampf um die Süddeutsche Meisterschaft wurden der FC Hanau 93 und der 1. FC Nürnberg ausgeschaltet. Somit war der FFC für die Deutsche Meisterschaft im Jahre 1907 qualifiziert. In Nürnberg wurde der VfB Leipzig 3:2 besiegt, im Finale in Mannheim schließlich wurde der BFC Viktoria 1889 vor 2000 Zuschauern mit 3:1 (1:1 zur Halbzeit) bezwungen. Die Mannschaft zerfiel nach diesem Erfolg recht schnell, da die meisten Spieler Studenten waren und einige Freiburg nach Abschluss ihres Studiums verließen. Der Meistertitel konnte 1908 nicht verteidigt werden. Zwar besiegte der FFC die Stuttgarter Kickers in der ersten Runde mit 1:0, das Spiel musste jedoch auf Grund einer fraglichen Schiedsrichterentscheidung wiederholt werden. Das Wiederholungsspiel gewannen die Stuttgarter mit 5:2.
In den folgenden Jahren war der Freiburger FC weiterhin die erfolgreichste Mannschaft aus Südbaden. Der nächste Titel war die Meisterschaft in der Kreisliga Südwest (1920), aber in den Spielen um die Süddeutsche Meisterschaft schied man im Halbfinale aus.
1922 wurde das Möslestadion eingeweiht.
Es dauerte wieder 10 Jahre bis der Freiburger FC seinen nächsten Titel errang (1930 Meister der Bezirksliga Württemberg/Baden, Gruppe Baden). In den Spielen um die Süddeutsche Meisterschaft blieb allerdings nur der letzte Platz unter 8 Mannschaften.
1933 schaffte der Freiburger FC die Qualifikation für die Gauliga Baden. In der Liga verblieb der Verein bis 1945 ohne größere Erfolge zu erringen.
Nachkriegsgeschichte[]
Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten die bisherigen Vereine aufgelöst werden und der Freiburger FC wurde als Fortuna Freiburg neu gegründet.
Zunächst wurde die Qualifikation für die Zonenliga, die oberste Spielklasse in der Französischen Besatzungszone verpasst. Jedoch schon ein Jahr später war Fortuna Freiburg 1947 wieder in der obersten Klasse dabei. 1949 wurde die Meisterschaft in der Gruppe Süd der Zonenliga errungen. In den Endspielen um die Zonenmeisterschaft scheiterte man jedoch am Meister der Nord-Gruppe, dem 1. FC Kaiserslautern.
1950 wurde die Zonenliga aufgelöst und die Vereine aus Südbaden dem Regionalverband Süd zugeteilt. Fortuna Freiburg, das im November 1949 wieder in Freiburger FC umbenannt worden war, spielte fortan in der II. Division.
Am 4. August brannte die Holztribüne des Mösle-Stadions ab. In den Flammen verbrannte auch der Meisterwimpel von 1907, ebenso zahlreiche Unterlagen. Da 1954 in Freiburg das Landesturnfest stattfinden sollte, wurde zügig mit dem Bau einer größeren Sportanlage an derselben Stelle begonnen.
Nach dem Meistertitel in der 2. Liga Süd (1956) spielte der Freiburger FC für eine Saison (1956/1957) in der Oberliga Süd, damals die höchste Spielklasse in Deutschland. Da man über den letzten Platz nicht hinaus kam, spielte man 1957 bis 1963 wieder in der 2. Liga Süd.
Von 1963 bis 1974 ging es in der Regionalliga Süd weiter, die nach Einführung der Bundesliga die 2. Liga Süd ablöste. Der Vizemeistertitel im Jahr 1969 berechtigte zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga. Hier scheiterte man punktgleich an RW Oberhausen aufgrund des etwas schlechteren Torquotienten.
1974 wurde die Qualifikation für die neu eingeführte 2. Bundesliga verpasst. Für den Freiburger FC bedeutete dies den Abstieg in die 1. Amateurliga Südbaden. Es dauerte drei Jahre, bis man 1977 doch noch den Aufstieg in die 2. Bundesliga Süd schaffte. 1978 stieg der SC Freiburg ebenfalls in die 2. Bundesliga Süd auf und so spielten erstmals seit langer Zeit die beiden Freiburger Vereine wieder in derselben Liga.
1981 schaffte der Freiburger FC die Qualifikation für die einteilige 2. Bundesliga, aus der sich der Verein jedoch schon nach einer Saison wieder verabschieden musste. Damit trennten sich auch die Wege der Freiburger Vereine. Der SC Freiburg verblieb in der 2. Bundesliga und hat sich nach mehreren Spielzeiten in der 1. Bundesliga (ab 1993) mittlerweile höherklassig etabliert.
Der Freiburger FC spielte in den ersten Jahren nach dem Abstieg an der Spitze der Amateuroberliga Baden-Württemberg mit. 1984 wurde man Meister, scheiterte jedoch in den Aufstiegsspielen zur 2. Bundesliga. Schließlich ging es 1990 noch eine Klasse tiefer in die Verbandsliga Südbaden. Kurzfristig gab es in den Jahren 1991 bis 1995 ein Comeback in der Oberliga Baden-Württemberg, aber von 1995 bis 2009 war die Verbandsliga Südbaden die Heimat des Freiburger FC.
1999 war der Lokalrivale SC Freiburg auf der Suche nach einem geeigneten Gelände für seine Freiburger Fußballschule. Dem Freiburger FC wurde ein Angebot zur Übernahme des Möslestadions unterbreitet, das dieser infolge seiner schlechten finanziellen Lage letztlich nicht ablehnen konnte. Im Jahr 2000 erfolgte dann der Umzug in das Schönbergstadion der Blau-Weiß Wiehre.
Im März 2008 wurde bekannt, dass der FFC erneut kurz vor der Insolvenz stand. Um den Spielbetrieb in der Rückrunde aufrecht erhalten zu können, waren kurzfristig Gelder in Höhe von 50.000 Euro notwendig. Als Hauptgrund für die schlechte finanzielle Situation wurden die Mietkosten für das Schönbergstadion genannt.
Im April 2008 wurde bekannt gegeben, dass der Kraftakt des Geldsammelns erfolgreich war und das Weiterbestehen des Vereins gesichert ist. Gleichzeitig wurde am 8. April 2008 mit Maximilian Heidenreich der Trainer fristlos entlassen, nachdem dieser sich in der Woche zuvor selbst als neuen Vorstand ins Gespräch gebracht hatte. Heidenreich war mit über sieben Jahren Amtszeit der bisher am längsten amtierende Cheftrainer in der über 110-jährigen Geschichte des Vereins.
Seit Juli 2008 hat der Traditionsverein wieder eine Heimat. Der Vorstand unter der Leitung von Giuseppe Lombardo, konnte nach langen Verhandlungen mit der Stadt sich das Dietenbachpark-Stadion sichern. Das „Freiburger“ Stadion, wie es dann umbenannt wurde (nach dem Freiburger Pilsner) soll dem Verein neue Einnahmequellen verschaffen. Mit der Brauerei Ganter konnte man einen Zehnjahresvertrag abschließen. Sportlich ging es allerdings in der Saison 2008/09 bergab. Die Mannschaft belegte in der Verbandsliga Südbaden den 13. Tabellenplatz und muss als Viertletzter in die Landesliga absteigen. Damit spielt der Traditionsverein FFC in der Saison 2009/10 nur noch siebtklassig.
Größte Erfolge[]
- Deutscher Meister 1907
- Oberliga Süd 1956/57
- 2. Bundesliga 1977 bis 1982
Spieler des Freiburger FC in der Deutschen Nationalmannschaft[]
- Josef Glaser trug fünfmal das Trikot der Nationalmannschaft: 1909 gegen England und gegen die Schweiz, 1910 gegen Belgien, 1912 gegen die Schweiz und Russland (dieses Spiel endete mit einem 16:0 für Deutschland). Dr. Joseph Glaser war in drei der fünf Länderspiele der Mannschaftskapitän der deutschen Mannschaft.
- Heiner Mechling spielte 1912 und 1913 jeweils gegen die Schweiz für das deutsche Team. Im ersten Spiel erzielte er im Alter von 19 Jahren ein Tor. Der Ersten Weltkrieg verhinderte weitere Einsätze im Nationalteam.
- Ernst Bantle spielte 1924 in der Nationalmannschaft gegen Ungarn.
Weitere Sportarten[]
Neben der größten Abteilung Fußball entstanden auch zahlreiche andere Abteilungen innerhalb des FFC.
Handball[]
Die Handballabteilung wurde 1922 gegründet. In der Saison 1936/37 spielte die Herrengroßfeldmannschaft in der badischen Gauliga. Ein weiterer Erfolg war der Gewinn des badischen Pokals.
Leichtathletik[]
Die Abteilung Leichtathletik besteht bereits seit kurz nach der Gründung des FFC. Erfolgreiche Sportler der Abteilung waren Wolrad Eberle, der bei den Olympischen Spielen 1932 die Bronzemedaille im Zehnkampf gewann oder Paul Sutter, der 1938 in Paris Europameister im Stabhochsprung wurde.
Tennis[]
1923 wurde die Tennisabteilung gegründet. Die alten Tennisplätze an der Lorettostraße wurden in Kleingärten umgewandelt, neue Plätze entstanden im Mösle-Park. 1929 machte sich die Abteilung selbstständig und nannte sich TC Rot-Weiß Freiburg.
Badminton[]
Im Jahre 1957 entstand die Abteilung Badminton. 1960 errang die Mannschaft die südbadische Mannschaftsmeisterschaft.
Weitere Abteilungen[]
Weitere Abteilungen unter dem Dach des FFC waren die Boxsport-Abteilung (1950 bis ???), Hockey (1902 bis 1945), Ringtennis (1929 bis etwa 1945) und Tischtennis.
Literatur[]
- 80 Jahre Freiburger Fußball-Club e. V.: 1897 - 1977; Festschrift. Hrsg.: Freiburger Fußball-Club e. V. Freiburg. Red.: Hugo Dietrich. Freiburg im Breisgau: Freiburger Fußball-Club, 1977.
- 100 Jahre FFC: 1897 - 1997; ein Stück Freiburger Stadtgeschichte. Freiburger Fußball-Club, Freiburg i. Br., 1997
Weblinks[]
Sprachversionen[]
- en:Freiburger FC
- fi:Freiburger FC
- lt:Freiburger FC
- nl:Freiburger FC
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