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Erich Besser (* 27. Februar 1890 in Aschersleben; † 5. April 1972 in Bernburg (Saale)) war ein kommunistischer Politiker.

Leben[]

Der Sohn eines Kürschnermeisters absolvierte die Mittelschule und arbeitete anschließend als Gärtner. Seit 1910 Mitglied der SPD und des freigewerkschaftlichen Deutschen Transportarbeiterverbandes begann er 1912 seinen Militärdienst und war seit Beginn des Ersten Weltkrieges Soldat. Besser schloss sich der 1917 gegründeten USPD an und gehörte 1919 in Bernburg zu deren örtlicher Führung. Parteiintern war Besser Mitglied des linken Flügels, welcher sich Ende 1920 mit der KPD zur VKPD zusammenschloss.

Hier zum „linken“ Parteiflügel um Ruth Fischer und Arkadi Maslow zählend, wurde er 1924 Orgleiter für den Parteibezirk Magdeburg-Anhalt und Abgeordneter des anhaltischen Landtages, 1925 zusätzlich Mitglied der politischen Kommission der Partei. Als Gegner der 1925 nach dem „offenen Brief“ Stalins eingesetzten neuen Parteiführung unter Ernst Thälmann protestierte er gegen den Ausschluss von Werner Scholem aus dem ZK und unterstützte die Linke Opposition in der Sowjetunion und verlor daher schon Ende 1925 seine Parteiämter und wurde 1927 aus der KPD ausgeschlossen. Nachdem er 1928 vor der Parteiführung kapitulierte, wurde er wieder in die KPD aufgenommen und zog erneut im gleichen Jahr und 1932 in den anhaltischen Landtag ein.

Nach der Machtübernahme der NSDAP wurde Besser Anfang April 1933 inhaftiert und bis 1935 in einem Konzentrationslager gefangen gehalten. Nach seiner Freilassung eröffnete er ein Kolonialwarengeschäft und wurde 1944 auf Grund von Kontakten zu der Widerstandsgruppe um Martin Schwantes erneut inhaftiert.

Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus 1945 Leiter des KPD-Unterbezirks Dessau und erster Vizepräsident der Bezirksverwaltung Dessau, stand Besser nach der Gründung der SED deren Bezirksverband Dessau vor. Im gleichen Jahr in den Landtag von Sachsen-Anhalt gewählt, wurde er 1947 zusätzlich Mitglied des SED-Sekretariats und 1949 Vorsitzender der SED-Landesparteikontrollkommission für Sachsen-Anhalt.

Im Juli 1950 denunzierte ein „Parteifreund“ Besser, der sofort durch sowjetische Stellen verhaftet wurde. Besser hatte während der Zeit des Nationalsozialismus in internen Diskussionen wiederholt erklärt, dass er mit Trotzki sympathisiere sowie die Moskauer Prozesse und den Hitler-Stalin-Pakt ablehne. Wegen dieser Äußerungen verurteilte ihn ein Militärtribunal der SMAD zu 25 Jahren Arbeitslager, bis zu seiner vorzeitigen Freilassung 1955 war Besser in einem Gulag in der Sowjetunion inhaftiert. Nach seiner Freilassung und Rückkehr in die DDR beharrte Besser auf seinen Standpunkten, trotzdem wurde er 1965 mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber geehrt.

Das Urteil gegen Besser von 1950 wurde erst 1996, 24 Jahre nach seinem Tode von den zuständigen Stellen in Russland aufgehoben.

Ehrungen[]

In Bernburg ist eine Straße nach Erich Besser benannt.

Literatur[]

  •  Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Karl Dietz Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6 (Online).

Weblinks[]


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