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Else Kröner-Fresenius-Stiftung

(EKFS)

Rechtsform: Stiftung privaten Rechts
Zweck: Förderung der medizinischen Forschung und medizinisch-humanitärer Hilfsprojekte
Vorsitz: Dieter Schenk (Vorsitzender Verwaltungsrat)
Karl Schneider (Stellv. Vorsitzender Verwaltungsrat)
Winfried Baranowski (Verwaltungsrat)
Andreas Berninger (Verwaltungsrat)
Rudolf Herfurth (Vorstand)
Susanne Schultz-Hector (Vorstand)
Bestehen: seit 1983
Stifter: Else Kröner
Stiftungskapital: 2,8 Mrd. Euro (Januar 2011)
Sitz: Bad Homburg v.d.H.
Website: www.ekfs.de

Die 1983 gegründete Else Kröner-Fresenius-Stiftung ist eine auf die Förderung der medizinisch-wissenschaftlicher und medizinisch-humanitärer Projekte ausgelegte, gemeinnützige Stiftung. Die EKFS zählt nach Stiftungskapital zu den fünf größten Privatstiftungen Deutschlands.

Geschichte[]

Else Kröner (geb. Fernau, 1925–1988) übernahm nach dem Zweiten Weltkrieg von ihrem Ziehvater und Förderer Eduard Fresenius dessen Pharmaunternehmen „Dr. Eduard Fresenius chemisch-pharmazeutische Industrie KG“ und führte es bis zu ihrem Tod 1988, zuerst als Geschäftsführerin und ab 1982 als Vorsitzende des Aufsichtsrates. Um nach ihrem Tod den Fortbestand des Unternehmens zu sichern und um das Andenken an Eduard Fresenius zu pflegen, gründete Else Kröner am 7. April 1983 die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung. Zunächst wurde die Stiftung mit einem Kapitalstock von 50.000 DM ausgestattet. Die Stifterin verfügte aber testamentarisch, dass im Falle ihres Todes ihr gesamtes Privatvermögen – unter anderem 95 Prozent des Fresenius-Stammkapitals – auf die EKFS übergehen sollte. Um die Gemeinnützigkeit der Stiftung zu garantieren, wurde beschlossen, keine Förderanträge zu bewilligen, durch die die Fresenius Firmengruppe oder andere Pharmaunternehmen begünstigt werden könnten. Am 5. Juni 1988 verstarb Else Kröner überraschend im Alter von 63 Jahren und die EKFS wurde in vollem Umfang handlungsfähig.

Stiftungszweck[]

In ihrem Testament legte Else Kröner den Stiftungszweck wie folgt fest:

„(1) Die Stiftung dient der Förderung der medizinischen Wissenschaft, und zwar vorrangig auf den Gebieten der Erforschung und der Behandlung von Erkrankungen, einschließlich der Entwicklung von Geräten und Präparaten, beispielsweise von künstlichen Nieren. Die Stiftung darf nur solche Forschungsaufgaben fördern, deren Ergebnisse der Allgemeinheit zugänglich sind. Die Stiftung dient ferner der Förderung der Ausbildung von Ärzten oder sonstigen in der Krankenbehandlung und Krankenpflege, vornehmlich auf dem Gebiet der Dialyse tätigen Personen, sowie der Förderung der Bildung und Erziehung besonders begabter Schüler und Studenten.“
(2) Unter Beachtung des § 53 der Abgabenordnung verfolgt die Stiftung auch mildtätige Zwecke durch die Förderung von Unfallgeschädigten und deren Altenhilfe sowie durch Unterstützung von Personen, die infolge ihres geistigen, körperlichen oder seelischen Zustandes auf die Hilfe anderer angewiesen sind.“.[1]

Organe[]

Die EKFS setzt sich aus Vorstand und Verwaltungsrat zusammen. Hinzu kommt seit 2006 die Wissenschaftskommission, die über die Förderung wissenschaftlicher Projektanträge entscheidet, über die Aufstellung von Fördergrundsätzen berät und für die Festlegung des Budgets verantwortlich ist. Vorstandsmitglieder sind Rudolf Herfurth und Susanne Schultz-Hector. Dem Verwaltungsrat gehören an: Dieter Schenk (Vorsitzender), Karl Schneider (stellv. Vorsitzender), Winfried Baranowski und Andreas Berninger. Die Wissenschaftskommission bilden Hans-Peter Schuster (Vorsitzender), Konrad Meßmer (stellv. Vorsitzender), Sascha Pahernik und Heike L. Pahl. Die Beauftragte für humanitäre Projekte ist Carolin Kröner.[2] (Stand 2011)

Aktivitäten[]

Der Arbeitsschwerpunkt der Else Kröner-Fresenius-Stiftung liegt in der Finanzierung „klinisch orientierter biomedizinischer Forschungsprojekte“.[3] Dabei werden Forschungsanträge aus allen Bereichen der Medizin berücksichtigt. Von 1983 bis Mitte 2010 hatte die Stiftung etwa 900 Projekte mit einem Volumen von nahezu 100 Millionen Euro gefördert. Etwa 6,7 Millionen Euro davon stellte die Stiftung für medizinisch-humanitäre Projekte zur Verfügung. Allein 2009 wurden ca. 10,5 Millionen Euro an Fördermitteln bewilligt. Davon entfiel etwa ein Fünftel auf humanitäre Projekte. Neben der Projektfinanzierung hat die EKFS in den vergangenen zwanzig Jahren weitere Möglichkeiten der Förderung medizinischer Wissenschaft erschlossen. Dazu zählen von der Stiftung ausgelobte Stipendien, Stiftungsprofessuren und zunehmend die Förderung strukturierter Maßnahmen zu Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Else Kröner-Memorial-Stipendien[]

In den Anfangsjahren hatte sich die Vergabe von Stipendien an Schüler und Studenten als schwierig herausgestellt und war deshalb in den Folgejahren vermieden worden. Um dem in Else Kröners Testament ausdrücklich formulierten Willen – der Stiftungszweck beinhalte auch die Vergabe von Stipendien – Rechnung zu tragen, konzentrierten sich die Stiftungsgremien ab 2002 explizit auf ein neues durchführbares Verfahren zur Vergabe von Stipendien. Das Konzept sah vor, speziell jungen Wissenschaftlern mit bereits abgeschlossenem medizinischem Studium die Möglichkeit zu bieten, über zwei Jahre ein eigenes Gehalt zu garantieren, damit sich diese, von der Klinikarbeit befreit, auf ihre Forschungsarbeit konzentrieren könnten. Bewerber sollten möglichst schon außergewöhnliche Forschungsleistungen vorweisen können und entweder die Habilitation verfolgen oder vor nicht mehr als fünf Jahren habilitiert wurden. 2002 schrieb die Stiftung zunächst zwei Stipendien aus. Wegen der großen Nachfrage und der qualitätsvollen Bewerbungen werden seit 2007 jedes Jahr fünf Else Kröner-Memorial-Stipendien vergeben.

Else Kröner-Fresenius-Stiftungslehrstühle[]

Seit den 1990er Jahren vergibt die EKFS Mittel zur Finanzierung von speziell ausgerichteten Lehrstühlen an deutschen Universitäten. 2001 begann die Stiftung ein großes Projekt, bei dem gleich mehrere Stiftungslehrstühle begründet wurden. In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München entstand in Weihenstephan das Else Kröner-Fresenius-Zentrum fur Ernährungsmedizin mit einer klinischen Abteilung im Klinikum rechts der Isar in München. An dem von der EKFS voll ausgestatteten Institut, für das die Stiftung insgesamt 23,36 Millionen DM aufbrachte, wurden neben einem Stiftungslehrstuhl zusätzlich drei Extraordinariate für Experimentelle, für Molekulare und für Pädiatrische Ernährungsmedizin eingerichtet. Seit 2009 unterstützt die Stiftung den Lehrstuhl für Nanomedizin an der medizinischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg.

Graduiertenkolleg für Pharmazeuten und Forschungskollegs für junge Ärzte und Ärztinnen[]

Unter dem verbindenden Dach einer gemeinsamen Forschungsrichtung werden junge Forscherinnen und Forscher gezielt angeleitet und in ihrer wissenschaftlichen Entwicklung gefördert. In 2009 wurde die Finanzierung des Hans Kröner-Graduiertenkollegs bewilligt. Es richtet sich weltweit an junge Wissenschaftler aus der molekularen Medizin, Pharmazie und Biologie. International renommierte Wissenschaftler begleiten das Kolleg fachlich auf dem Forschungsgebiet der klinisch bedeutsamen Eikosanoide und Sphingolipide und ihrer Rolle bei Krankheiten wie Entzündungen, Schlaganfall und Krebs. Insgesamt acht Doktoranden können in 4,5 Jahren ausgebildet werden. Ein aktueller Schwerpunkt ist die Förderung der wissenschaftlichen Ausbildung von wissenschaftlich besonders interessierten jungen Ärzten und Ärztinnen. In 2011 erfolgt die Endauswahl von drei Forschungskollegs, in denen dem Leitbild des clinician scientist, folgend Brücken geschlagen werden zwischen Mechanismen orientierter Forschung und klinischer Anwendung.

Literatur[]

  • Michael Kamp, Florian Neumann: Forschung Fördern – Menschen helfen 1983–2008. 25 Jahre Else Kröner-Fresenius-Stiftung. August Dreesbach Verlag, München 2008, ISBN 978-3-940061-18-8.

Weblinks[]

Einzelnachweise[]


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