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'''Edith Baumann''' (* 1. August 1909 in [[Berlin]]-[[Prenzlauer Berg]]; † 7. April 1973 in [[Ost-Berlin]]) war eine [[Freie Deutsche Jugend|FDJ]]- und [[SED]]-Funktionärin in der [[DDR]]. Von 1947 bis 1953 war sie mit [[Erich Honecker]] verheiratet.
[[Datei:Stamps of Germany (DDR) 1989, MiNr 3222.jpg|miniatur|Edith Baumann auf einer Briefmarke der DDR, 1989.]]
 
'''Edith Baumann''' (* [[1. August]] [[1909]] in [[Berlin]]-[[Prenzlauer Berg]]; † [[7. April]] [[1973]] in [[Ost-Berlin]]) war eine [[Freie Deutsche Jugend|FDJ]]- und [[SED]]-Funktionärin in der [[DDR]]. Von 1947 bis 1953 war sie mit [[Erich Honecker]] verheiratet.
 
   
 
== Leben ==
 
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Die gelernte Stenotypistin schloss sich 1925 der [[Sozialistische Arbeiter-Jugend|Sozialistischen Arbeiter-Jugend]] an und war Mitglied der Reichsleitung der [[Jungsozialisten#1918-1969|Jungsozialisten]], 1931 schloss sie sich der [[Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (1931)|SAPD]] an und war Leitungsmitglied des [[Sozialistischer Jugend-Verband Deutschlands|SJVD]]. Auf dem Parteitag der SAPD im März 1933 in den Vorstand gewählt, wurde sie im Herbst 1933 verhaftet und war bis 1936 inhaftiert.
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Die Tochter eines Maurers und gelernte Stenotypistin schloss sich 1925 der [[Sozialistische Arbeiter-Jugend|Sozialistischen Arbeiter-Jugend]] an und war Mitglied der Reichsleitung der [[Jusos#1904–1968|Jungsozialisten]], 1931 schloss sie sich der [[Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (1931)|SAPD]] an und war Leitungsmitglied des [[Sozialistischer Jugend-Verband Deutschlands|SJVD]]. Auf dem Parteitag der SAPD im März 1933 in den Vorstand gewählt, wurde sie im Herbst 1933 verhaftet und war bis 1936 inhaftiert.
   
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Im September 1945 wurde die Sozialdemokratin bei der Bildung des Zentralen Jugendausschusses für die Sowjetische Besatzungszone mit Erich Honecker als Leiter die stellvertretende Leiterin und im März 1946 Mitbegründerin der FDJ. Sie wurde zuerst Generalsekretär und später bis 1949 stellvertretende Vorsitzende der FDJ, wiederum als Stellvertreterin Honeckers. Durch die [[Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED]] 1946 wurde sie Mitglied der SED und war seitdem bis zu ihrem Tod 1973 Mitglied des Parteivorstandes bzw. des [[ZK der SED|Zentralkomitees der SED]] (ZK). Von 1949 bis 1953 gehörte sie dem Sekretariat des ZK der SED an und war von 1953 bis 1955 Sekretär der SED-Bezirksleitung Berlin. Von 1955 bis 1961 war sie Leiterin der Arbeitsgruppe bzw. der Abt. Frauen beim ZK und gehörte in der Zeit von 1958 bis 1963 dem [[Politbüro der SED|Politbüro]] als [[Kandidat#Kandidaten kommunistischer Parteien|Kandidat]] an. Von 1961 bis 1963 war sie zugleich Sekretär des ZK der SED. Anschließend war sie bis 1973 Stadtverordnete, Stadtrat und Sekretär des Magistrats von Berlin.
1945 schloss sie sich als Sozialdemokratin der FDJ an und wurde durch die [[Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED|Zwangsvereinigung von SPD und KPD 1946]] Mitglied der [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]]. Von 1946 bis 1949 war sie in der Folge stellvertretende FDJ-Vorsitzende, von 1949 bis 1953 Mitglied des ZK-Sekretariats der SED, 1953–1955 Sekretärin der SED-Bezirksleitung Berlin und 1949 bis 1954 sowie 1958 bis 1973 Mitglied der [[Volkskammer]]. 1958 bis 1963 war sie auch Kandidatin des Politbüros des ZK der SED.
 
   
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Edith Baumann war 1947 Mitbegründerin des [[Demokratischer Frauenbund Deutschlands|DFD]] und bis 1964 Mitglied des Bundesvorstandes des DFD und gehörte seit 1949 bis zu ihrem Tod der [[Volkskammer]] der DDR an.
Edith Baumann war seit 1947 mit [[Erich Honecker]] verheiratet<ref>Biografie von Erich Honecker (Stiftung Haus der Geschichte)[http://www.hdg.de/lemo/html/biografien/HoneckerErich/index.html]</ref>, die gemeinsame Tochter Erika wurde 1950 geboren. Nachdem [[Margot Honecker|Margot Feist]] 1952 eine uneheliche Tochter von Honecker bekommen hatte, ließ sich Baumann 1953 von ihm scheiden. Edith Baumanns Urne wurde in der ''Gedenkstätte der Sozialisten'' auf dem [[Zentralfriedhof Friedrichsfelde]] in [[Bezirk Lichtenberg|Berlin-Lichtenberg]] beigesetzt.
 
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== Auszeichnungen ==
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* 1955, 1959 und 1960 Orden [[Banner der Arbeit]]
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* 1955 [[Clara-Zetkin-Medaille]]
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* 6. Mai 1955 [[Vaterländischer Verdienstorden]] in Silber
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* 1965 [[Vaterländischer Verdienstorden]] in Gold
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* 1969 Ehrenspange zum [[Vaterländischer Verdienstorden|Vaterländischen Verdienstorden]] in Gold
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== Privates ==
 
Edith Baumann war seit 1947 mit [[Erich Honecker]] verheiratet,<ref>[http://www.hdg.de/lemo/html/biografien/HoneckerErich/index.html Biografie von Erich Honecker (Stiftung Haus der Geschichte)]</ref> die gemeinsame Tochter Erika wurde 1950 geboren. Nachdem [[Margot Honecker|Margot Feist]] 1952 eine nichteheliche Tochter von Honecker bekommen hatte, ließ sich Baumann 1953 von ihm scheiden.
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[[File:Berlin Friedrichsfelde Zentralfriedhof, Gedenkstätte der Sozialisten (Urnenwand) - Baumann.jpg|miniatur|hochkant|Grabstätte]]
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Edith Baumanns Urne wurde in der ''Gedenkstätte der Sozialisten'' auf dem [[Zentralfriedhof Friedrichsfelde]] in [[Bezirk Lichtenberg|Berlin-Lichtenberg]] beigesetzt.
   
 
Die [[Deutsche Post der DDR]] gab ihr zu Ehren 1989 eine [[Sonderbriefmarke]] heraus.
 
Die [[Deutsche Post der DDR]] gab ihr zu Ehren 1989 eine [[Sonderbriefmarke]] heraus.
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== Literatur ==
 
== Literatur ==
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* {{Munzinger|00000010011|Edith Baumann||in: ''Internationales Biographisches Archiv'' 20/1973 vom 7. Mai 1973}}
* {{WWW-DDR|149|Baumann, Edith|Helmut Müller-Enbergs}}
 
* [[Hans-Rainer Sandvoß]]: ''Widerstand in Prenzlauer Berg und Weißensee''. Band 12 der Schriftenreihe über den Widerstand in Berlin von 1933 bis 1945, Gedenkstätte Deutscher Widerstand 2000, ISSN 0175-3592. (Darstellung ihrer Tätigkeit im [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus |antifaschistischen Widerstand]])
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* [[Hans-Rainer Sandvoß]]: ''Widerstand in Prenzlauer Berg und Weißensee''. (= Schriftenreihe ''Widerstand 1933–1945'', ISBN 3-926082-03-8; Band 12). Gedenkstätte Deutscher Widerstand, 2000 (Darstellung ihrer Tätigkeit im [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus|antifaschistischen Widerstand]])
 
* {{WWW-DDR|149|Baumann, Edith|Helmut Müller-Enbergs u. [[Bernd-Rainer Barth]]}}
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* [[Mario Niemann]], [[Andreas Herbst (Historiker)|Andreas Herbst]]: ''SED-Kader. Die mittlere Ebene. Biographisches Lexikon.'' 2010, S. 101.
   
 
== Weblinks ==
 
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{{Commonscat|Edith Baumann (politician)|Edith Baumann}}
 
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* {{DNB-Portal|1038235553|NAME=Edith Baumann}}
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* [https://www.mdr.de/zeitreise/artikel92510.html Zur Ehe mit Erich Honecker], MDR
   
 
== Einzelnachweise ==
 
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<references />
 
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Aktuelle Version vom 10. August 2018, 07:03 Uhr

Bundesarchiv Bild 183-S80854, Berlin-Weissensee, Edith Baumann, Erich Honecker

Edith Baumann (Mitte links) und Erich Honecker (rechts), 1948

Bundesarchiv Bild 183-R71089, Berlin, Rückkehr FDJ-Delegation aus Sowjetunion

Edith Baumann und Erich Honecker, 5. August 1947

Edith Baumann (* 1. August 1909 in Berlin-Prenzlauer Berg; † 7. April 1973 in Ost-Berlin) war eine FDJ- und SED-Funktionärin in der DDR. Von 1947 bis 1953 war sie mit Erich Honecker verheiratet.

Leben[]

Die Tochter eines Maurers und gelernte Stenotypistin schloss sich 1925 der Sozialistischen Arbeiter-Jugend an und war Mitglied der Reichsleitung der Jungsozialisten, 1931 schloss sie sich der SAPD an und war Leitungsmitglied des SJVD. Auf dem Parteitag der SAPD im März 1933 in den Vorstand gewählt, wurde sie im Herbst 1933 verhaftet und war bis 1936 inhaftiert.

Im September 1945 wurde die Sozialdemokratin bei der Bildung des Zentralen Jugendausschusses für die Sowjetische Besatzungszone mit Erich Honecker als Leiter die stellvertretende Leiterin und im März 1946 Mitbegründerin der FDJ. Sie wurde zuerst Generalsekretär und später bis 1949 stellvertretende Vorsitzende der FDJ, wiederum als Stellvertreterin Honeckers. Durch die Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED 1946 wurde sie Mitglied der SED und war seitdem bis zu ihrem Tod 1973 Mitglied des Parteivorstandes bzw. des Zentralkomitees der SED (ZK). Von 1949 bis 1953 gehörte sie dem Sekretariat des ZK der SED an und war von 1953 bis 1955 Sekretär der SED-Bezirksleitung Berlin. Von 1955 bis 1961 war sie Leiterin der Arbeitsgruppe bzw. der Abt. Frauen beim ZK und gehörte in der Zeit von 1958 bis 1963 dem Politbüro als Kandidat an. Von 1961 bis 1963 war sie zugleich Sekretär des ZK der SED. Anschließend war sie bis 1973 Stadtverordnete, Stadtrat und Sekretär des Magistrats von Berlin.

Edith Baumann war 1947 Mitbegründerin des DFD und bis 1964 Mitglied des Bundesvorstandes des DFD und gehörte seit 1949 bis zu ihrem Tod der Volkskammer der DDR an.

Auszeichnungen[]

Privates[]

Edith Baumann war seit 1947 mit Erich Honecker verheiratet,[1] die gemeinsame Tochter Erika wurde 1950 geboren. Nachdem Margot Feist 1952 eine nichteheliche Tochter von Honecker bekommen hatte, ließ sich Baumann 1953 von ihm scheiden.

Berlin Friedrichsfelde Zentralfriedhof, Gedenkstätte der Sozialisten (Urnenwand) - Baumann

Grabstätte

Edith Baumanns Urne wurde in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt.

Die Deutsche Post der DDR gab ihr zu Ehren 1989 eine Sonderbriefmarke heraus.

Schriften[]

  • Die Geschichte der deutschen Jugendbewegung. Ein Vortrag. Berlin 1947.
  • Bericht über die Ratstagung der IDFF in Peking und ihre Bedeutung für unsere Arbeit in Deutschland. Berlin 1956

Literatur[]

  • Edith Baumann, in: Internationales Biographisches Archiv 20/1973 vom 7. Mai 1973, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  • Hans-Rainer Sandvoß: Widerstand in Prenzlauer Berg und Weißensee. (= Schriftenreihe Widerstand 1933–1945, ISBN 3-926082-03-8; Band 12). Gedenkstätte Deutscher Widerstand, 2000 (Darstellung ihrer Tätigkeit im antifaschistischen Widerstand)
  • Helmut Müller-Enbergs u. Bernd-Rainer BarthBaumann, Edith. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1, Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
  • Mario Niemann, Andreas Herbst: SED-Kader. Die mittlere Ebene. Biographisches Lexikon. 2010, S. 101.

Weblinks[]

Einzelnachweise[]


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