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'''Dieter Speer''' (* 24. Februar 1942 in [[Legnica|Liegnitz]]) ist ein ehemaliger deutscher [[Biathlon|Biathlet]].
   
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== Werdegang ==
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Er wurde als erster Deutscher bei der [[Biathlon-Weltmeisterschaften 1971|WM 1971]] in [[Hämeenlinna]] Weltmeister im [[Biathlon]], als er den damals überragenden [[Alexander Iwanowitsch Tichonow|Alexander Tichonow]] (Sowjetunion) über 20 Kilometer besiegte. Tichonow hatte großen Anteil an dem Erfolg von Speer, da er diesem 1969 einen Hochschaft für sein Gewehr geschenkt hatte. Für seinen Sieg bei den Weltmeisterschaften wurde Speer mit dem [[Vaterländischer Verdienstorden|Vaterländischen Verdienstorden]] in Bronze ausgezeichnet.<ref>[[Berliner Zeitung]], 4. Dezember 1971, S. 4</ref>
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Drei Jahre später revanchierte sich Speer, als er bei den [[Olympische Winterspiele 1972|Olympischen Spielen 1972]] in [[Sapporo]] Tichonow seinen Ski überließ, als dieser während des Staffelrennens als Startläufer stürzte und sich seinen linken Ski zerbrach. Speer bemerkte diesen Skibruch beim Warmmachen. Die sowjetische Staffel wurde in diesem Rennen Olympiasieger, die DDR-Staffel kam hingegen noch auf den Bronzeplatz. Das Fairplay-Komitee Pierre de Coubertin bei der [[UNESCO]] verlieh daraufhin 1973 dem [[Oberleutnant]] der [[Deutsche Volkspolizei|Volkspolizei]] das Ehrendiplom.
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Nach seiner aktiven Laufbahn engagierte er sich bei der SG Dynamo Zinnwald als Nachwuchstrainer. Nach der Wende war er [[Fachmann für Personen- und Objektschutz|Personen- und Objektschützer]] bei der [[Sächsische Staatskanzlei|Sächsischen Staatskanzlei]].
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Speer lebt heute in Wachau und genießt seinen Ruhestand. In seiner Freizeit bestritt er bereits über 20 [[Marathonlauf|Marathonläufe]]. In [[Black Hills]]/[[South Dakota|Süddakota]] lief er im Oktober 1999 2:50:40&nbsp;h.
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=== Weitere Erfolge ===
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* 1965: Platz 2 in der Staffel [[DDR-Meisterschaften im Biathlon 1965|DDR-Meisterschaften]]
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* 1967: Platz 3 bei der Internationalen Sportwoche in [[Grenoble]]
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* 1968: [[DDR-Meisterschaften im Biathlon 1968|DDR-Meister in der Staffel]]
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* 1968: [[DDR-Meisterschaften im Biathlon 1968|DDR-Meister im Einzelrennen]]
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* 1968: Platz 18 bei den Olympischen Winterspielen
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* 1968: Platz 6 in der Staffel bei den Olympischen Winterspielen
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* 1970: Platz 4 im Einzel [[Biathlon-Weltmeisterschaften 1970]]
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* 1970: Platz 3 in der Staffel [[Biathlon-Weltmeisterschaften 1970]]
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* 1970: [[DDR-Meisterschaften im Biathlon 1970|DDR-Meister in der Staffel]]
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* 1970: [[DDR-Meisterschaften im Biathlon 1970|DDR-Meister im Einzelrennen]]
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* 1971: Platz 1 bei den [[Biathlon-Weltmeisterschaften 1971]]
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* 1971: [[DDR-Meisterschaften im Biathlon 1971|Platz 3 in der Staffel der DDR-Meisterschaften]]
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* 1972: Platz 1 im Einzel der [[DDR-Meisterschaften im Biathlon 1972|DDR-Meisterschaften]]
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* 1972: Platz 3 in der Staffel der [[DDR-Meisterschaften im Biathlon 1972|DDR-Meisterschaften]]
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* 1973: Platz 3 in der Staffel bei den [[Biathlon-Weltmeisterschaften 1973]]
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== Literatur ==
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* [[Volker Kluge]]: ''Das große Lexikon der DDR-Sportler'', Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2004, ISBN 3-89602-538-4
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== Einzelnachweise ==
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== Weblinks ==
 
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Aktuelle Version vom 25. Juli 2018, 09:02 Uhr

Dieter Speer Biathlon
Voller Name Dieter Speer
Verband DDR DDR
DeutschlandDeutschland Deutschland
Geburtstag 24. Februar 1942
Geburtsort Liegnitz, Deutschland
Karriere
Status zurückgetreten
Medaillenspiegel
WM-Medaillen 1 × Gold 0 × Silber 2 × Bronze
Weltcupbilanz
 

Dieter Speer (* 24. Februar 1942 in Liegnitz) ist ein ehemaliger deutscher Biathlet.

Werdegang[]

Speer wuchs in Sangerhausen auf. Seine sportliche Laufbahn begann er als Wasserballspieler. Anschließend wechselte er zur Leichtathletik und wurde Jugendmeister in der 3-mal-1000-Meter-Staffel. Während seines DHfK-Studiums kam er als 19-Jähriger mit dem Skilanglauf in Berührung. Als Langstreckenläufer erreichte er Bestzeiten von 15:12 min beim 5000-Meter-Lauf und 31:50 min beim 10.000-Meter-Lauf. 1964 wechselte er zum Biathlon. Speer trainierte bei der SG Dynamo Zinnwald. Seine Trainer waren Max Braun und Siegfried Forker.

Er wurde als erster Deutscher bei der WM 1971 in Hämeenlinna Weltmeister im Biathlon, als er den damals überragenden Alexander Tichonow (Sowjetunion) über 20 Kilometer besiegte. Tichonow hatte großen Anteil an dem Erfolg von Speer, da er diesem 1969 einen Hochschaft für sein Gewehr geschenkt hatte. Für seinen Sieg bei den Weltmeisterschaften wurde Speer mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Bronze ausgezeichnet.[1]

Drei Jahre später revanchierte sich Speer, als er bei den Olympischen Spielen 1972 in Sapporo Tichonow seinen Ski überließ, als dieser während des Staffelrennens als Startläufer stürzte und sich seinen linken Ski zerbrach. Speer bemerkte diesen Skibruch beim Warmmachen. Die sowjetische Staffel wurde in diesem Rennen Olympiasieger, die DDR-Staffel kam hingegen noch auf den Bronzeplatz. Das Fairplay-Komitee Pierre de Coubertin bei der UNESCO verlieh daraufhin 1973 dem Oberleutnant der Volkspolizei das Ehrendiplom.

Nach seiner aktiven Laufbahn engagierte er sich bei der SG Dynamo Zinnwald als Nachwuchstrainer. Nach der Wende war er Personen- und Objektschützer bei der Sächsischen Staatskanzlei. Speer lebt heute in Wachau und genießt seinen Ruhestand. In seiner Freizeit bestritt er bereits über 20 Marathonläufe. In Black Hills/Süddakota lief er im Oktober 1999 2:50:40 h.

Weitere Erfolge[]

  • 1965: Platz 2 in der Staffel DDR-Meisterschaften
  • 1967: Platz 3 bei der Internationalen Sportwoche in Grenoble
  • 1968: DDR-Meister in der Staffel
  • 1968: DDR-Meister im Einzelrennen
  • 1968: Platz 18 bei den Olympischen Winterspielen
  • 1968: Platz 6 in der Staffel bei den Olympischen Winterspielen
  • 1969: DDR-Meister in der Staffel
  • 1970: Platz 4 im Einzel Biathlon-Weltmeisterschaften 1970
  • 1970: Platz 3 in der Staffel Biathlon-Weltmeisterschaften 1970
  • 1970: DDR-Meister in der Staffel
  • 1970: DDR-Meister im Einzelrennen
  • 1971: Platz 1 bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 1971
  • 1971: Platz 3 in der Staffel der DDR-Meisterschaften
  • 1972: Platz 1 im Einzel der DDR-Meisterschaften
  • 1972: Platz 3 in der Staffel der DDR-Meisterschaften
  • 1973: Platz 3 in der Staffel bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 1973

Literatur[]

Einzelnachweise[]

  1. Berliner Zeitung, 4. Dezember 1971, S. 4

Weblinks[]


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