Dieter Müller | ||
Personalia | ||
---|---|---|
Geburtstag | 1. April 1954 | |
Geburtsort | Offenbach, Deutschland | |
Größe | 183 cm | |
Position | Sturm | |
Junioren | ||
Jahre | Station | |
1964–1969 | SG Götzenhain | |
1969–1972 | Kickers Offenbach | |
Herren | ||
Jahre | Station | Spiele (Tore)1 |
1972–1973 | Kickers Offenbach | 2 | (0)
1973–1981 | 1. FC Köln | 248 (159) |
1981–1982 | VfB Stuttgart | 30 | (14)
1982–1985 | Girondins Bordeaux | 93 | (43)
1985 | Grasshoppers Zürich | 7 | (3)
1985–1986 | 1. FC Saarbrücken | 23 | (4)
1986–1991 | Kickers Offenbach | 87 | (52)
Nationalmannschaft | ||
Jahre | Auswahl | Spiele (Tore) |
1973–1974 | Deutschland Amateure | 6 | (2)
1975–1981 | Deutschland B | 6 | (6)
1976–1978 | Deutschland | 12 | (9)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele. |
Dieter Müller (* 1. April 1954 in Offenbach am Main als Dieter Kaster) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und zwölffacher Nationalspieler. Er war zwölf Jahre lang Präsident von Kickers Offenbach. Heute betreibt er eine Fußballschule.
Vereinskarriere[]
Dieter Müller wuchs im hessischen Dreieich-Götzenhain auf. Er bestritt insgesamt 303 Bundesligaspiele für die Vereine Kickers Offenbach, 1. FC Köln, VfB Stuttgart und 1. FC Saarbrücken und schoss dabei 177 Tore.[1] Damit steht er auf Platz 8 der Liste der erfolgreichsten Torschützen.
Seine Profikarriere begann der damalige Jugendnationalspieler in der Saison 1972/73 bei Kickers Offenbach noch unter seinem Geburtsnamen Dieter Kaster (Vater Heinz Kaster spielte u. a. bei Eintracht Frankfurt). Erst nach dem Wechsel 1973 zum 1. FC Köln übernahm er den Nachnamen seines Adoptiv-Vaters und nannte sich Dieter Müller.
Mit dem 1. FC Köln wurde Dieter Müller einmal Deutscher Meister und zweimal DFB-Pokalsieger. Zudem war er zwei Mal Torschützenkönig des DFB-Pokals, wobei er 1977 Ernst Willimowskis Rekord von 14 Toren in einer Austragung einstellte und ein Jahr später mit 8 Toren erneut bester Torschütze wurde. Herausragend waren seine sechs Tore am 17. August 1977 beim 7:2-Sieg im Bundesligaspiel gegen Werder Bremen, ein bis heute gültiger Rekord[2]. Auch aufgrund dieser Leistung wurde er von den Lesern des Kölner Express zu Kölns Stürmer des Jahrhunderts gekürt.
1977 und 1978 war er Torschützenkönig der Fußball-Bundesliga.
Gegen Ende seiner Karriere wechselte Müller nach Frankreich zu Girondins Bordeaux. Dort spielte er mit Spielern wie Tigana und Giresse zusammen und gewann noch zweimal den Meistertitel (1984 und 1985). Er zählt zu den wenigen Fußballern, die insgesamt mehr als 200 Erstligatore erzielt haben.
In der Geschichte des UEFA-Pokals ist Müller mit 29 Treffern zusammen mit Jupp Heynckes (Borussia Mönchengladbach) der dritterfolgreichste Torjäger hinter Henrik Larsson (Celtic Glasgow, Helsingborgs IF) mit 40 Toren und Waldo (FC Valencia) mit 31 Toren.
Nationalmannschaft[]
Von Müllers Einsätzen in der Nationalmannschaft bleiben vor allem jene Spiele während der Fußball-Europameisterschaft 1976 in Erinnerung, als er als Debütant Torschützenkönig wurde und maßgeblich dazu beitrug, dass die DFB-Mannschaft ins Finale einzog. Müller wurde bei seinem ersten Länderspiel gegen Jugoslawien in der 79. Minute beim Spielstand von 1:2 eingewechselt. Er erzielte in dem Spiel noch drei Tore und Deutschland gewann mit 4:2 nach Verlängerung.
Er absolvierte – mutmaßlich wegen Meinungsverschiedenheiten mit dem damaligen Bundestrainer Helmut Schön – insgesamt nur zwölf Länderspiele.[3] Dennoch nahm er an der Fußball-Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien teil, da Schön auf den Torschützenkönig der Fußball-Bundesliga kaum verzichten konnte. Dort gelangen ihm gegen Mexiko und die Niederlande zwei Treffer. Sein letztes Länderspiel war die als Schmach von Córdoba in die Geschichte eingegangene Niederlage im letzten WM-Spiel gegen Österreich.
Privates[]
Müllers Sohn starb 1997 im Alter von 16 Jahren an Krebs.[4]
Am 30. September 2012 erlitt Dieter Müller einen Herzinfarkt und lag im Anschluss vorübergehend im Koma.[5][6] Aufgrund dessen hat er einen Herzschrittmacher erhalten, das Rauchen aufgegeben und seine Ernährung umgestellt.[7][8]
Statistik[]
Nationalmannschaftskarriere
- 17. Juni 1976 in Belgrad gegen Jugoslawien 4:2 n. V. – 3 Tore nach Einwechslung in der 79. Minute
- 20. Juni 1976 in Belgrad gegen die Tschechoslowakei 5:7 nach Elfmeterschießen – 1 Tor zum 1:2 Anschlusstreffer (28. Min.)
- 6. Oktober 1976 in Cardiff gegen Wales 2:0, eingewechselt in der 74. Min. für Uli Hoeneß
- 23. Februar 1977 in Paris gegen Frankreich 0:1, in der 69. Min. ausgewechselt für Erich Beer
- 27. April 1977 in Köln gegen Nordirland 5:0 – 1 Tor zum 3:0 in der 65. Min.
- 30. April 1977 in Belgrad gegen Jugoslawien 2:1 – 1 Tor zur 1:0-Führung in der 12. Min.
- 8. Juni 1977 in Montevideo gegen Uruguay 2:0 – 1 Tor zum 2:0 in der 90. Min.
- 14. Juni 1977 in Mexiko-Stadt gegen Mexiko 2:2, ersetzt durch Georg Volkert ab der 46. Min. beim Stande von 0:2
- 6. Juni 1978 in Córdoba gegen Mexiko 6:0 – 1 Tor zum 1:0 in der 14. Min.
- 10. Juni 1978 in Córdoba gegen Tunesien 0:0
- 18. Juni 1978 in Córdoba gegen die Niederlande 2:2 – 1 Tor zur 2:1-Führung in der 70. Min.
- 21. Juni 1978 in Córdoba gegen Österreich 2:3, ersetzt durch Klaus Fischer in der 61. Min. beim Stand von 1:1
- 12 Länderspiele - 9 Tore
- 6 B-Länderspiele - 6 Tore
- 6 Amateur-Länderspiele - 2 Tore
Vereine
- SG Götzenhain
- bis 1973 Kickers Offenbach
- 1973–1981 1. FC Köln
- 1981–1982 VfB Stuttgart
- 1982–1985 Girondins Bordeaux
- 1985 Grasshopper Club Zürich
- 1985–1986 1. FC Saarbrücken
- 1986–1990 Kickers Offenbach
- 1. Bundesliga
- 2 Spiele für Kickers Offenbach
- 248 Spiele für den 1. FC Köln - 159 Tore
- 30 Spiele für den VfB Stuttgart - 14 Tore
- 23 Spiele für den 1. FC Saarbrücken - 4 Tore
- DFB-Pokal
- 39 Spiele für den 1. FC Köln - 41 Tore
- Division 1
- 93 Spiele für Girondins de Bordeaux - 44 Tore
- Europapokal der Landesmeister; Europapokal der Pokalsieger; UEFA-Pokal
- 39 Spiele für den 1. FC Köln - 31 Tore
- 11 Spiele für Girondins de Bordeaux - 6 Tore
Erfolge[]
- Zweitbester Torschütze 1975 (hinter Jupp Heynckes) mit 24 Toren
- Vize-Europameister 1976
- EM-Torschützenkönig 1976 mit 4 Toren
- DFB-Pokal-Sieger 1977 (mit dem 1. FC Köln)
- Torschützenkönig 1977 mit 34 Toren
- Deutscher Meister 1978 (mit dem 1. FC Köln)
- DFB-Pokal-Sieger 1978 (mit dem 1. FC Köln, damit auch Gewinner des Doubles)
- Torschützenkönig 1978 mit 24 Toren
- Französischer Meister 1984 (mit Girondins Bordeaux)
- Französischer Meister 1985 (mit Girondins Bordeaux)
- Zweiterfolgreichster Torschütze in der Geschichte des DFB-Pokals mit 48 Toren
- Dritterfolgreichster Torschütze in der Geschichte des UEFA-Pokals mit 29 Toren
Weblinks[]
- Dieter Müller (Fußballspieler) in der Datenbank von weltfussball.de
- Dieter Müller (Fußballspieler) in der Datenbank von Fußballdaten.de
- Dieter Müller (Fußballspieler) in der Datenbank von National-Football-Teams.com (englisch)
- Dieter Müller Fußballschule
Einzelnachweise[]
- ↑ Matthias Arnhold: Dieter Müller - Matches and Goals in Bundesliga. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation. 1. Oktober 2015. Abgerufen am 9. Oktober 2015.
- ↑ Artikel über Müller Rekord
- ↑ Matthias Arnhold: Dieter Müller - Goals in International Matches. Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation. 1. Oktober 2015. Abgerufen am 9. Oktober 2015.
- ↑ Ex-Nationalspieler erlitt Herzinfarkt: Rekordmann Dieter Müller liegt im Koma… In: focus online. 5. Oktober 2012, abgerufen am 26. Dezember 2012
- ↑ Dieter Müller aus dem Koma erwacht auf spiegel.de v. 8. Oktober 2012
- ↑ http://www.dfb.de/news/detail/dieter-mueller-nach-herzinfarkt-ich-hatte-riesiges-glueck-39497/ DFB
- ↑ Ex-Nationalspieler wird 60: Dieter Müller will sein "zweites Leben" genießen, rp-online.de, 1. April 2014
- ↑ Torschützenkönig mit Faible für Gemüse, fnp.de, 6. April 2017
1960: Galić / Heutte / Iwanow / Jerković / Ponedelnik | 1964: Novák / Pereda / Bene | 1968: Džajić | 1972: G. Müller | 1976: D. Müller | 1980: Allofs | 1984: Platini | 1988: van Basten | 1992: Bergkamp / Brolin / Larsen / Riedle | 1996: Shearer | 2000: Kluivert / Milošević | 2004: Baroš | 2008: Villa | 2012: Torres | 2016: Griezmann
1964: Seeler | 1965: Brunnenmeier | 1966: Emmerich | 1967: Emmerich / Müller | 1968: Löhr | 1969: G. Müller | 1970: G. Müller | 1971: Kobluhn | 1972: G. Müller | 1973: G. Müller | 1974: Heynckes / G. Müller | 1975: Heynckes | 1976: Fischer | 1977: D. Müller | 1978: D. Müller / G. Müller | 1979: K. Allofs | 1980: Rummenigge | 1981: Rummenigge | 1982: Hrubesch | 1983: Völler | 1984: Rummenigge | 1985: K. Allofs | 1986: Kuntz | 1987: Rahn | 1988: Klinsmann | 1989: T. Allofs / Wohlfarth | 1990: Andersen | 1991: Wohlfarth | 1992: Walter | 1993: Kirsten / Yeboah | 1994: Kuntz / Yeboah | 1995: Basler / Herrlich | 1996: Bobic | 1997: Kirsten | 1998: Kirsten | 1999: Preetz | 2000: Max | 2001: Barbarez / Sand | 2002: Amoroso / Max | 2003: Christiansen / Élber | 2004: Aílton | 2005: Mintál | 2006: Klose | 2007: Gekas | 2008: Toni | 2009: Grafite | 2010: Džeko | 2011: Gómez | 2012: Huntelaar | 2013: Kießling | 2014: Lewandowski | 2015: Meier | 2016: Lewandowski | 2017: Aubameyang | 2018: Lewandowski
Tschammerpokal:
1935: Kuzorra |
1936: Budde / Poertgen |
1937: Männer |
1938: Schön |
1939: Adamkiewicz / Binder |
1940: Machate |
1941: Conen |
1942: Willimowski |
1943: Decker / Noack
DFB-Pokal:
1953: Islacker |
1954: Stollenwerk / Waldner |
1955: Sadlowski / D. Seeler / Kohn / Kunkel / Sommerlatt / Traub |
1956: U. Seeler / Ruppenstein / Termath |
1957: Jobst |
1958: Geiger |
1959: Rummel |
1960: Witlatschil / Brülls |
1961: Hänel |
1962: Wolfframm / Flachenecker / Haseneder / Wild |
1963: U. Seeler |
1964: Brunnenmeier |
1965: Haseneder / Wild / Koslowski / Gerhardt / Breuer / Emmerich |
1966: Osterhoff / Ohlhauser |
1967: G. Müller |
1968: Löhr |
1969: G. Müller |
1970: Löhr |
1971: G. Müller |
1972: Overath / Löhr / Rupp / Fischer |
1973: Löhr |
1974: Hölzenbein |
1975: Lindner |
1976: Toppmöller |
1977: D. Müller |
1978: D. Müller |
1979: Hoeneß |
1980: Burgsmüller / Allofs |
1981: Hartwig / Hrubesch / Remark |
1982: Rummenigge |
1983: Engels |
1984: Worm / Fischer |
1985: Dum |
1986: Allgöwer |
1987: Kurtenbach |
1988: Kuntz |
1989: Schreier |
1990: Rufer / Kuntz |
1991: Tönnies |
1992: Walter |
1993: Thom |
1994: Rufer |
1995: Herrlich |
1996: Bestschastnych / Häßler / Kuka |
1997: Winkler |
1998: Jancker |
1999: Weber |
2000: Kevrić |
2001: van Lent |
2002: Berbatow |
2003: Élber |
2004: Aílton |
2005: Jancker / Pizarro |
2006: Pizarro |
2007: Cacau |
2008: Gómez |
2009: Džeko / Olić |
2010: Senesie / Barrios / T. Müller |
2011: Lakić |
2012: Lewandowski |
2013: Gómez |
2014: T. Müller |
2015: Kießling / Schipplock |
2016: Mchitarjan |
2017: Lewandowski
Personendaten | |
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NAME | Müller, Dieter |
ALTERNATIVNAMEN | Kaster, Dieter (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 1. April 1954 |
GEBURTSORT | Offenbach am Main, Deutschland |
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