Der Deutsche Spendenrat ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Berlin und versteht sich als Dachverband Spenden sammelnder gemeinnütziger Organisationen. Ihm gehören private und kirchliche Vereinigungen aus den Tätigkeitsbereichen der humanitären Hilfe sowie des Tier-, Arten- und Naturschutzes an.[1]
Tätigkeit
Der Verein sieht es als seine Aufgaben an, sowohl die Spendenbereitschaft in der Bevölkerung zu fördern als auch gegen unlautere Methoden der Spendenwerbung vorzugehen. Er betrachtet sich dabei als Instrument der freiwilligen Selbstkontrolle.[2]
Die Mitgliedsorganisationen müssen sich in einer Selbstverpflichtungserklärung zur Einhaltung von über die Einhaltung geltenden Rechts hinausgehenden Mindeststandards verpflichten.[3] Die Nichteinhaltung dieser Standards kann mit Sanktionen von Missbilligung und Rüge bis hin zum Ausschluss der Mitgliedsorganisation geahndet werden.[4]
Geschichte
Der Deutsche Spendenrat wurde 1993 in Frankfurt am Main gegründet. Er sieht den Deutschen Presserat und den Deutschen Werberat als seine Vorbilder an.[5]
In der Folge traten ihm unter anderem der Deutsche Tierschutzbund, die deutsche Heilsarmee, World Vision, der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter, der Bund gegen Missbrauch der Tiere, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, die Von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel und die Vereinigung Geschenke der Hoffnung bei.[1]
Im Jahr 2008 schloss der Verband die Deutsche Kinderhilfe aus, nachdem diese wegen ihres internen Umgangs mit Spenden kritisiert worden war und daraufhin Abmahnungen gegen einen großen Teil der übrigen Mitgliedsorganisationen versendet hatte.[6][7]
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Alphabetische Liste der Mitgliedsorganisationen
- ↑ Darstellung der Vereinsziele
- ↑ Text der Selbstverpflichtungserklärung
- ↑ Verfahrensordnung des Schiedsausschusses
- ↑ Geschichte des Deutschen Spendenrates auf dessen Website
- ↑ Johannes Boie: Angriff auf Kinderhilfe, Süddeutsche Zeitung, 18. Mai 2009
- ↑ Kristian Frigelj: Spendenrat schließt umstrittene Kinderhilfe aus, Die Welt, 3. Juni 2008