Der Deutsche Motor Sport Bund e. V. (Abk.: DMSB) ist der Dachverband für den Motorsport in Deutschland. Träger des Vereins sind ADAC, AvD und DMV. Weitere Mitglieder sind neben 15 Landesverbänden der Allgemeine Deutsche Motorsport Verband (ADMV), der Veteranen-Fahrzeug-Verband (VFV), der Automobil-Club Verkehr (ACV) und der Porsche Club Deutschland (PCD).[1]
Er wurde am 8. Juni 1997 gegründet, um 1998 die Nachfolge der OMK und der ONS zu übernehmen.
Der DMSB ist Mitglied in der FIA, der FIM und der UEM sowie − national − im DOSB.[2] Der DMSB hat bei der FIA und der FIM den Status eines ASN (National Sporting Authority, Träger der nationalen Sporthoheit), und ist berechtigt internationale FIA- und FIM-Lizenzen für Ihre nationalen Lizenznehmer auszustellen.
Geleitet wird der Verein von einem fünfköpfigen Präsidium, dem bei Fachfragen ein Exekutivkomitee mit zahlreichen Ausschüssen beratend zur Seite steht. Im April 2008 löste Torsten Johne als DMSB-Präsident Hermann Tomczyk ab, der sich nicht wieder zur Wahl gestellt hatte [3]. Satzungsgemäßer Sitz des Vereins ist Frankfurt am Main.[4]
Aufgaben[]
Die in § 2 der Satzung definierten „Zweck, Ziele und Aufgaben“ umfassen vor allem die Überwachung und Austragung motorsportlicher Veranstaltungen in Deutschland.[4] Der Verein genehmigt Motorsportserien und sichert die regelgerechte Austragung. Außerdem obliegt ihm die Erstellung und Einhaltung der Veranstaltungspläne der von ihm betreuten Serien. Der Verein kümmert sich auch noch um die einzelnen Rennstrecken in Deutschland, nimmt sie ab und prüft und gewährleistet die Sicherheit. Er richtet auch selbst verschiedene Veranstaltungen und Meisterschaften aus, wie zum Beispiel DTM und DRM.[5]
Zusammenfassend hat er die Aufsicht über die gesamte Austragung aller nationalen motorsportlichen Veranstaltungen.
Lizenzen[]
Der DMSB vergibt in Deutschland Lizenzen für Fahrer, Beifahrer, Sportwarte und Instruktoren zur Teilnahme an nationalen Sportveranstaltungen des DMSBs bzw. den internationalen Veranstaltungen der FIA. Die Lizenzen werden jeweils für ein Jahr ab dem 1. Januar vergeben.
Die Lizenzen müssen jeweils beim DMSB oder bei einem der Dachverbände (ADAC, AvD oder DMV) schriftlich beantragt werden. Dabei sind Nachweise über die geforderten Voraussetzungen zur jeweiligen Lizenz zu erbringen. Diese umfassen zum Beispiel Gesundheitstest, Teilnahmen an Rennveranstaltungen inkl. Platzierungen, Teilnahme an Schulungsveranstaltungen oder vorhergehende Lizenzen.
Als Ausnahme kann im Automobilsport mit der internationalen Veranstaltungslizenz (Lizenz Stufe D/Event-Licence)[6] und im historischen Motorradsport mit der Inter-H-Lizenz[7] gestartet werden. Diese Veranstaltungslizenzen können bei zugelassenen Veranstaltungen direkt beim Veranstalter erworben werden und sind nur für eine Veranstaltung gültig.
Für die Ausstellung der Lizenzen sind Gebühren zu entrichten. Die Lizenz schließt eine Unfallversicherung mit ein.
Fahrerlizenz Automobilsport | Voraussetzung | Berechtigung |
---|---|---|
Nationale DMSB Lizenz | * keine (Altersbestimmungen je Veranstaltung) | Clubsport der Trägervereine, Rallye 200, Slalom, Gleichmäßigkeitsprüfung, Dragster (mit Einschränkungen), Autocross, Rallyecross |
Nationale Lizenz Stufe A | * Teilnahme an mindestens 3 Veranstaltungen mit DMSB- oder Junior-Lizenz und Platzierung unter den ersten 75% in den letzten 12 Monaten ODER * Teilnahme an einer zertifizierten Schulung |
wie DMSB Lizenz + Bergrennen, Kartrennen, Dragster, Leistungsprüfungen, Rundstreckenrennen |
Nationale EU Profi-Lizenz | * Teilnahme an mindestens 3 Veranstaltungen mit Stufe A oder Junior Lizenz und Platzierung unter den ersten 75% in den letzten 12 Monaten ODER * Erwirtschaftung von Einnahmen durch die Motorsporttätigkeit |
wie Stufe A + nationale Bewerbe anderer europäischer Länder |
Nationale DMSB-Junioren-Lizenz | * keine (Altersbestimmungen je Veranstaltung) | jeweils mit Einschränkungen: Dragster, Cross-Kart, Rallye, Gleichmäßigkeitsprüfung (nur Beifahrer), Slalom, Autocross, Rallyecross |
Nationale Junior-Lizenz | * mind. 6 Kartrennen * Sichtungs- und Fahrerlehrgang * mind. 3 Clubsport Rundstreckenrennen |
ADAC-Formel-Masters, Formel-V 1300, Tourenwagen Markenpokale, Kartrennen, Slalom |
Internationale Lizenz Stufe D (Event Licence) | keine (ab 18 J.) | einzelne Veranstaltungen mit internationaler Beteiligung |
Internationale Lizenz Stufe R | * Nationale A Lizenz oder EU-Profi Lizenz * Teilnahme an mind. 5 nationalen A-Wettbewerben in EU Ländern und Platzierung unter den ersten 50% in den letzten 24 Monaten * Teilnahme an mind. 5 historischen Rallyes mit Status NEAFP und Platzierung unter den ersten 50% in den letzten 24 Monaten |
Nationale Rallyes und Bergrennen |
Internationale Lizenz Stufe C | * Internationale Lizenz A, B, C ODER * je nach nationaler Lizenz Teilnahme an jeweils 5 Veranstaltungen der jeweiligen Klasse und Platzierung unter den ersten 50% in den letzten 24 Monaten |
Nationale und internationale Rundstreckenrennen / Kartrennen der Stufe C, Rallye, Slalom, Autocross, Rallyecross, LKW-Rennen, Wettbewerbe für Solar/Elektrofahrzeuge, Dragster (Einschränkungen), Historische Fahrzeuge |
Internationale Lizenz Stufe B | * Zieleinlauf und Wertungspunkte in mind. 5 nationalen oder internationalen Meisterschaftsläufen in den letzten 24 Monaten ODER * Platzierung unter den ersten 30% in mind. 6 Rennen in einer 2.0l Formelklasse, der Formel BMW, der ADAC Masters Formel oder der Formel V-1300 |
Internationale FIA-Rennen der Stufe B |
Internationale Lizenz Stufe A | * Platzierung unter den ersten 5 in mind. 6 Rennen der Stufe B innerhalb der letzten 24 Monate ODER * Erreichen des mind. 5ten Platzes in einer Meisterschaft der Stufe B des laufenden oder des Vorjahres |
Internationale FIA-Rennen der Stufe A |
Zusatzberechtigung Ovalrennen | * Internationale Lizenz Stufe C * Teilnahme an mind. 5 Rundstreckenrennen und Platzierung unter den ersten 50% innerhalb von 24 Monaten * Absolvierung eines Rookie-Tests |
|
Internationale Lizenz für Historische Fahrzeuge Stufe B | keine (ab 18 J.) | Rennen mit historischen Renn- und Sportwagen |
Internationale Lizenz für Drag Racing Stufen 4,3,2 und 1 | * DMSB Junior Lizenz * Einsatznachweis im Dragstersport |
Nationale und Internationale Dragster Wettbewerbe (Unterteilt in 4 Stufen und 3 Klassen) |
Periodika[]
Eine Sammlung der für Funktionäre und Aktive wichtigen Bestimmungen wird jährlich in Form eines "Automobilsport-Handbuchs" bzw. "DMSB-Handbuch Motorradsport" verschickt. Ab 2009 erscheinen diese auch auf Mini-CD. Aktuelle Mitteilungen werden in der Zeitschrift "Vorstart" veröffentlicht, die sechsmal jährlich erscheint.
Meisterschaften für Automobile[]
Der DMSB schreibt für 2008 folgende Automobil-Rennserien aus:
- Deutsche Tourenwagen-Masters
- Formel 3 Euroserie (zusammen mit der FFSA)
- Deutsche Rallye-Meisterschaft
- Deutsche Automobil-Berg-Meisterschaft
- Deutsche Slalom-Meisterschaft für Fahrer und Teams
- Deutsche Rennslalom-Meisterschaft
- Deutsche Rallycross-Meisterschaft
- Deutsche Autocross-Meisterschaft
Pokale[]
- DMSB-Rallye-Pokal in den Regionen Nord, West, Ost, Mitte und Süd
- DMSB-Bergpokal für Tourenwagen
- DMSB-Bergpokal für Rennsportfahzeuge
DMSB Staffel[]
Die DMSB-Staffel war die erste Sicherheitsstaffel im gesamten Automobilsport weltweit.[8] Nach einer Idee von Herbert Linge 1972 gegründet, fand der Premiereneinsatz 1973 auf dem Hockenheimring statt. Noch heute sichert sie die Rennstrecken in aller Welt und birgt viele verunglückte Fahrer aus ihren Fahrzeugen. Zum 30-jährigen Jubiläum 2002 zählte die Staffel 150 freiwillige Mitglieder.
Weblinks[]
Quellen[]
- ↑ Mitglieder. DMSB, 01.01.2007
- ↑ Die Dachverbände des DMSB e.V.. DMSB, 2006
- ↑ Präsidium. DMSB, 2008.
- ↑ 4,0 4,1 Satzung des DMSB - Deutscher Motor Sport Bund e. V.. DMSB, 07.10.2006
- ↑ DMSB-Meisterschaften / -Serien. DMSB, 2006
- ↑ DMSB Automobilsport-Lizenzbestimmungen 2010. DMSB, 08. Februar 2010
- ↑ DMSB Motorradsport Lizenzinformationen 2010. DMSB, 08. Februar 2010
- ↑ DMSB-Streckensicherungs-Staffel. DMSB, 2006
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