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* 1983–1990: [[Alexander Freiherr von Elverfeldt]]
 
* 1983–1990: [[Alexander Freiherr von Elverfeldt]]

Version vom 29. September 2009, 20:50 Uhr

Der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) ist der Dachverband der deutschen Forstwirtschaft und versteht sich als repräsentative Vertretung aller mit der Forstwirtschaft und dem Wald befassten Kreise der Bundesrepublik Deutschland. Er ist die bundespolitische Interessenvertretung von ca. 2 Millionen deutschen Waldbesitzern die auf 11,1 Millionen Hektar Waldfläche und damit ca. 30 Prozent der deutschen Landesfläche, Forstwirtschaft betreiben. Der Deutsche Forstwirtschaftsrat e. V. wurde 1950 als Nachfolgeorganisation des 1919 errichteten Reichsforstwirtschaftsrates gegründet, der 1934 durch die Diktatur der Nationalsozialisten aufgelöst wurde. Der Sitz des Forstwirtschaftsrates war bis zum Dezember 2007 in Bonn, bevor er im Januar 2008 seine Arbeit in Berlin aufgenommen hat.

Ziele

Als forstpolitische Institution vertritt der Deutsche Forstwirtschaftsrat die Belange der Forstwirtschaft gemäß den Zielsetzungen der Nachhaltigkeit, die sich auf drei Säulen stützt:

Ökonomische Nachhaltigkeit

Erhalt und Sicherung der Ertragslage der Forstwirtschaft; Ziel:

  • Erzeugung hochwertigen Holzes in stabilen Wäldern
  • Sicherung eines ausreichenden Einkommens für die Waldbesitzer
  • Schaffung und Sicherung von qualifizierten Arbeitsplätzen im Wald

Ökologische Nachhaltigkeit

Landschafts-, Natur- und Umweltschutz im Wald; Ziel:

  • Schutz und die Erhaltung einer vielfältigen Flora und Fauna und ihrer Habitate im Rahmen der nachhaltigen, naturnahen Forstwirtschaft
  • waldverträgliche Schalenwildbestände
  • Erhalt und Förderung der Biodiversität durch stufige artenreiche Waldbestände

Soziale Nachhaltigkeit

Erholungsfunktion, Schutzfunktion: Wasser, Boden, Klima; Ziel:

  • Klimaschutz durch nachhaltig bewirtschaftete Waldbestände: global, regional, lokal
  • Wasserwerk Wald: Trinkwasser, Hochwasser- und Bodenschutzes sowie Grundwasserfilter
  • Sicherung des Waldes als Erholungs- und Erlebnisraum für die Bürger

Organisation

Der Deutsche Forstwirtschaftsrat ist ein eingetragener Verein und hat seinen Sitz im Haus der Land- und Ernährungswirtschaft in Berlin. Die Geschäftsstelle des DFWR ist Organisationsplattform sowie Koordinationsstelle für alle Termine Sitzungen, Pressemitteilungen und sonstigen Projekte.

Die Organe des DFWR sind die Mitgliederversammlung, das Präsidium und der Präsident. Die Mitgliederversammlung besteht aus 70 Vertretern der Mitgliedsorganisationen. Das Präsidium besteht aus dem Präsidenten und sieben weiteren Mitgliedern. Der Präsident, die weiteren Präsidialmitglieder und ihre Stellvertreter werden von der Mitgliederversammlung auf drei Jahre gewählt. Die Mitglieder befassen sich mit der Erörterung von Fachfragen und Vorbereitung von Beschlüssen für das Präsidium und der Mitgliederversammlung.

Dem Präsidium steht Georg Schirmbeck als Präsident vor, der zudem Mitglied des Deutschen Bundestages ist. Außerdem ist Carsten Leßner Geschäftsführer des Deutschen Forstwirtschaftsrates.

Der DFWR setzt sich aus ca. 70 ehrenamtlichen Mitgliedern aller Teilbereiche der Forstwirtschaft zusammen.

Die fachliche Arbeit wird in verschiedenen Arbeitskreisen und Ausschüssen getätigt in denen anerkannte Experten ihrer Fachrichtungen, die aktuellen Fragestellungen und Problematiken von rechtlichen Rahmenbedingungen bis hin zu Themen des praktischen Forstbetriebes beraten.

Die drei ständigen Ausschüsse des DFWR sind:

Ausschuss für Recht, Raumordnung und Umwelt

Zu Gesetzentwürfen mit forstlich relevanten Inhalten gibt der DFWR im Rahmen der Verbandsanhörungen differenzierte Stellungnahmen ab, damit die forstlichen Belange ausreichend Berücksichtigung finden. Die Beratung und Erarbeitung dieser Stellungnahmen stehen im Mittelpunkt der Arbeit des Ausschusses für Recht.

Holzmarktausschuss

Im Holzmarktausschuss werden die Entwicklungen auf den unterschiedlichen Holzmärkten (Nadelstammholz, Laubstammholz, Industrieholz, Papierholz) analysiert, um so Trends besser abschätzen zu können. Außerdem werden regelmäßig Fachforen zu aktuellen Themen wie z.B. die zusätzliche Mobilisierung von Holz durchgeführt.

Ausschuss für Betriebswirtschaft

Der Ausschuss für Betriebswirtschaft beschäftigt sich mit Fragen des forstlichen Rechnungswesens, mit neuen Ertragsmöglichkeiten für Forstbetriebe sowie mit steuerlichen Fragen. So wurden z.B. Empfehlungen zur Vereinheitlichung des forstlichen Rechnungswesens erarbeitet, mit denen ein bundesweiter Standard gesetzt wurde.

Präsidenten des Deutschen Forstwirtschaftsrates seit 1950

  • 1950–1953: Franz Freiherr von Perfall
  • 1953–1965: Julius Speer
  • 1965–1974: Kurt Mantel
  • 1974-1978: Gerhard Speidel
  • 1978–1983: Hans-Georg Primus
  • 1983–1990: Alexander Freiherr von Elverfeldt
  • 1990–1992: Ulrich Maier
  • 1992–1995: Erich Naujack
  • 1995–2007: Hermann Ilaender
  • seit 2007: Georg Schirmbeck

Literatur

  •  Johannes Fischbach-Einhoff, Ulrich Schraml, Andreas Katthagen, Deutscher Forstwirtschaftsrat (Hrsg.): Deutscher Forstwirtschaftsrat 1950–2000. 50 Jahre für Wald, Forstwirtschaft und Umwelt. Rheinbach bei Bonn 2000, ISBN 3-00-006273-4.

Weblinks