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Katholischer Studentenverein Neuenfels
Wappen Neuenfels
Wappen
Basisdaten
Gründung: 27. Februar 1927
Gründungsort: Freiburg im Breisgau
Korporationsverband: Kartellverband
Farben: Rot-Weiß-Rot
Stellung zur Mensur: nichtschlagend
Wahlspruch: Im Leben wahr, dem Ganzen treu!
Website: www.neuenfels.de

Der Katholische Studentenverein Neuenfels ist eine 1927 gegründete, nicht schlagende oder farbentragende, katholische Studentenkorporation an der Universität Freiburg. Seine Prinzipien sind religio, scientia und amicitia.

Geschichte[]

Gründung der Neuenfels[]

Neuenfels wurde 1927 in Freiburg gegründet.

Wahlspruch[]

Der K.St.V. Neuenfels hat den Wahlspruch: "Im Leben wahr, dem Ganzen treu!"

Farben[]

Die Wahl der Farben hat in zweifacher Hinsicht etwas mit der Freiburger Historie zu tun: Zum einen war das Wappen der Zähringer Stadtbegründer ein rotes Kreuz auf weißen Grund. Zum anderen war Freiburg ab 1689 war Freiburg für etwa 100 Jahre unter Habsburger bzw. österreichischer Herrschaft und rot-weiß-rot ziert noch immer die österreichische Nationalflagge

Namenswahl[]

Die Gründer beauftragten nach wochenlangem Raten um den Korporationsnamen Heinrich Kuhlmann mit der Namensfindung. Dieser kam dann in Anlehnung an die Burg Neuenfels bei Britzingen auf den Namen Neuenfels.

  • "Neu" steht für Neugründung einer ohne starre Traditionen behafteten Verbindung
  • "Fels" für die Beständigkeit und interne Einigkeit und Stärke

Hintergrund[]

Die Gründung entsprang zum einen aus der zu großen Aktivitas bei Germania-Hohentwiel, zum anderen aber auch aus der Idee, neue Formvorstellungen zu verwirklichen. Die Neuenfels "sollte als Gemeinschaft, als moderne, zeitoffene, als katholische Korporation die Aufgaben, die sich aus der Wesensbestimmung ergeben, mit dem frohen Optimismus der Jugend weiter meistern". Bei Germania-Hohentwiel war im Wintersemester ein wenig zufrieden stellender Verlauf im äußeren und inneren Leben zu verzeichnen. So war der zu große Fuxenstall uneinig und in Gruppen gespalten, die Philister ließen kein Interesse an der Neugestaltung des Korporationszieles erkennen, so dass immer mehr Aktive nicht mehr für die Reorganisation der alten Verbindung waren, sondern einen neuen, ohne starre Traditionen belasteten Verein für nötig hielten.

Über die Idee und die Ziele der Neuenfels haben sich die Gründer im 1. Bericht über das 1. Nf-Semester im November 1927 wie folgt geäußert: "Neuenfels will zwischen den extremen der Bierkorporationen und des Klubs seinen Weg gehen und sich vor beiden hüten. Jene ist unzeitgemäß, ist schädlich, diese stellt keine Korporation mehr dar. Unsere Ziele sind: Pflege und Auseinandersetzung mit Geistigem, Front gegen Rationalismus und Mechanisierung (Besinnung auf das Irrationale gegenüber der Ökonomisierung des Daseins), gedankliche Klärung des eigenen Tuns und des Zeitgeschehens unter katholischem Aspekt. Aber auch Veranstaltungen echt studentischen Frohsinns, Liedergesang, Becherklang und Tanz. Denn es soll nicht unjugendliche Geisthuberei Neuenfels prägen"

Zeitlicher Gründungsablauf[]

  • Ende 1926
Verwirklichung erster Gründungsbestrebungen vorrangig unter Führung von Bb Landolin Stulz
  • 12. Februar 1927
Mitteilung des Verbandsrates über die gesicherte finanzielle Grundlage der neuen Verbindung (erheblich gefestigt durch eine namhafte Spende S. Exz. des Hochw. Herrn Erzbischof)
Namensgebung nach Burg Neuenfels (bei Britzingen)
  • Mitte Februar
Vollzug der Gründung in einer Fensternische im Freiburger Friedrichsbau
  • Ende März
Vorort bejaht die Gründung, Nf wird ordentlicher Verein des KV
  • 11. Juni 1927
Feierliche Publikation von Nf anlässlich des 30. Stiftungsfestes der Germania-Hohentwiel

1927-1937[]

Die Gründer von 1927

Die Gründer von 1927

Der K.St.V. Neuenfels wurde durch 7 Aktive von Germania-Hohentwiel, 2 Inaktive und einem alten Herrn gegründet: In den ersten 10 Jahren konnte sich die Neuenfels als Verbindung behaupten und gewann zahlreiche neue Mitglieder. Jedoch erschwerten finanzielle Engpässe Anfang der 30er Jahre sowie die politische Situation das Verbindungsleben ehe dieses offiziell am 15. Mai 1936 seinen Schlusspunkt fand.

Die ersten Semester[]

Die ersten Semester übertrafen Anfangs alle Erwartungen und man gewann zahlreiche neue Mitglieder. So zählte der Verein im 5. Semester 26 Aktive, davon 17 Füxe. Auch der Wunsch einer eigenen Schwarzwaldhütte ließ sich verwirklichen. Diese wurde für damals 25 Reichsmark von einem Schwarzwaldbauern angemietet. Da die Neuenfels zu jener Zeit noch nicht im Besitz eines eigenen Hauses war, traf man sich anfangs in der Gastwirtschaft "Krokodil", später dann im "Klubzimmer" im Wiener Café. 1933 wechselte die Aktivitas in das Restaurant zum Ritter. In den Semesterberichten ist die Rede von zahlreichen Ausflügen, Spaziergängen, gut besuchten Kneipen und Damenveranstaltungen.

Veränderungen durch die Nationalsozialisten[]

Im Sommersemester 1933 wurde für alle Korporationen das Führerprinzip eingeführt. Im Januar 1934 wurden schließlich sämtliche Studentischen Verbände dem Reichsführer NSDStB und DST, Oskar Stäbel unterstellt. Dies brachte auch eine erzwungene Namensänderung in "Katholische Burschenschaft Neuenfels" mit sich. Ein Brief von Dr. Dr. Landolin Stulz zeigt deutlich, wie kritisch und besorgt er bereits zu diesem Zeitpunkt dem Wandel im politischen Geschehen gegenübersteht und alle Konphilister zur Auseinandersetzung mit dem Totalitätsanspruch des nationalsozialistischen Staates aufruft.

Zeitungsartikel vom 21. Februar 1933[]

Bereits Anfang des Jahres taucht der Name Neuenfels in der "nationalsozialistischen Tageszeitung Der Allemanne" auf.
Die Überschrift lautete: "Die katholische Verbindung Neuenfels wetteifert mit der Zentrums-Baden-Macht im Dienste Moskaus gegen die Kundgebungen der Reichsregierung". Weiter heißt es:
"Im Flugblatt der Führung der studentischen Zentrums-Gruppe mit der Überschrift "Heraus zur vaterländischen Studentenkundgebung" am Freitag, den 10.02.1933 in der Festhalle ist der Aufruf enthalten: "Katholische Studenten! Verschaffen wir als die berufenen künftigen Führer des Volkes unsern herrlichen katholischen Kulturgütern in der Öffentlichkeit Resonanz, Qualität und Format". Abgesehen davon, dass die katholische Studentenverbindung "Neuenfels" dieser vaterländischen Kundgebung fernzubleiben müssen glaubte (...) ist die angestrebte Solidarität mit den Badenwachteln im Bunde mit der gesamten Gottlosenfront SPD und KPD (...) in einer unverantwortlichen Einstellung gegen das auf wahrhaft christlicher Grundlage sich einigende Deutschland durch ein Schulbeispiel genannter Verbindung uns vor Augen geführt worden. Diese katholische Verbindung hat ihr Lokal im Hause des Wiener Café Kaiserstraße 25. Am Freitag abend wurde - wie in allen gutgeleiteten deutschbewussten Gaststätten - in dem behaglichen und von vielen Gästen aufgesuchten Kaffeehaus (...) die große Kanzlerrede unseres Führers aus dem Sport-Palast in Berlin durch Lautsprecher übertragen. Die klare Wiedergabe wurde aber durch ein ununterbrochen fortgesetztes Grölen - wohlbemerkt nicht Singen - von Kommersliedern durch die schöne Verbindung "Neuenfels" im Hause gestört(.)(...) Die Resonanz im Gebrüll war laut vernehmbar: Die Störung der Rundfunkübertragung war erreicht, das deutschbewusste, ordnungsliebende Pubikum war verärgert, die Judenhörigen dafür sichtlich befriedigt. (...) Dies erbärmliche Verhalten katholisch akademischer Jugend stllt erneut unter Beweis wie fahrlässig gleichgültig die kleine Minderheit des Volkes im Zentrum der "Erfüllung ihrer großen staatspolitischen Aufgaben" gegenüber steht. (...) Wenn am letzten Sonntag auf der Kanzel von einem katholischen Priester mit Recht die Verrohung der Jugend beklagt wird - siehe das taktlose, rüpelhafte Verhalten der Neuenfelser - ist der Vorwurf der bisher unfähigen parlamentarischen Staatsführung nur zu berechtigt, (…)."

Anfang 30er Jahre bis hin zur Auflösung[]

Anfang der 30er Jahre kam es allerdings zu einer Abnahme an Neumitgliedern und auch zu finanziellen Engpässen die jedoch gemeistert wurden ehe sich im Mai 1936 auch die Neuenfels dem Druck beugen musste und der damalige Senior, Hans-Alfons Kraus dem Rektor der Universität die Auflösung bekannt gab. Dennoch fand noch im selben Semester eine Rezeptionskneipe statt, auf der drei Füxe aufgenommen wurden. Der Kontakt blieb ebenso bestehen wie die inoffiziellen Treffen die jedoch im Sommersemester 1937 einen vorläufigen Schlusspunkt fanden.

Von der NS-Zeit zur Wiederbegründung[]

Neuenfels ließ sich während des 2. Weltkrieges nicht von den braunen Machthabern einnehmen und obwohl kein offener Widerstand geleistet wurde, machte man sich durch eine "Politik kleiner Nadelstiche" in Parteikreisen unbeliebt und brachte so die Ablehnung zum Ausdruck. Hier tat sich Karl Härringer hervor, der nach Erscheinen des oben genannten Zeitungsartikels vom 21.2.1933 der Neuenfels beitrat. Er berichtete des öfteren von oftmals handgreiflichen Auseinandersetzungen mit der SA. Auf Anraten ihm wohlwollender Professoren verließ er Freiburg, um einer Verhaftung zu entgehen, und setzte sein Studium in Kiel fort. Ein kleiner Kreis um Landolin Stulz versuchte im Krieg, den Kontakt unter den sich in der Heimat befindlichen Neuenfelsern nicht abreißen zu lassen.

Nach dem Krieg versuchte Peter Havers, die Neuenfels wieder auf die Beine zu bringen. Unterstützt durch den KV und viele Bundesbrüder suchte er nach den Übriggebliebenen und schaffte es bis 1949, die Neuenfelser zumindest lose wieder miteinander zu verbinden. Noch kam es allerdings nicht zu einer Neugründung des Altherrenvereins. Dies lag vor allem an den französischen Besatzern, die sich bei der Genehmigung von Vereinen sehr zurückhaltend zeigten. Erst im Jahre 1950 konnten Vereine ohne größere Probleme neu gegründet werden. Dies ging jedoch nur über die Bürgermeisterämter, bei denen man sowohl Satzungen als auch Mitgliederlisten zweisprachig einreichen musste. Die Genehmigungen wurden erst nach mehreren Wochen Wartezeit erteilt. Dies Problem stand wohl auch der Neuenfels im Wege. Dies änderte sich 1951, als für solche Fälle nur noch das Registergericht zuständig war. Warum es bei Neuenfels noch länger dauerte und erst nach 1953 zur Wiedergründung des Altherrenvereins kam, lässt sich aus den Akten nicht entnehmen.

1953-1970[]

Nach 16 Jahren ohne Neuenfels waren es im Februar 1953 Landolin Stulz, Peter Havers und Josef Schaffrath die erste Überlegungen anstellten wie eine Reaktivierung durchzuführen sei. Erneut war L. Stulz die treibende Kraft um im vorläufigen Vorstand die Arbeit voranzutreiben. Nach Gesprächen mit Germania-Hohentwiel stellte diese 5 Aktive und 3 Inaktive für die Reaktivierung. Die feierliche Bekanntgabe des Reeaktivierungsbeschlusses erfolgte dann am 25. Juli 1953 anlässlich des 56. Stiftungsfestes der Germania-Hohentwiel. Im Oktober folgte die Genehmigung des Reaktivierungsantrages auf der Vollversammlung des Verbandes. Dank guter Keilarbeit kamen zu den anfangs 16 Aktiven und Inaktiven gegen Ende des Sommersemesters 30 neue Mitglieder, Kartellbrüder und Füchse hinzu. Zeitgleich mit der 500-Jahrfeier der "Alma mater Friburgiensis" feierte die Neuenfels 1957 mit zahlreichen Alten Herren und vielen Gästen ihr 30-jähriges Bestehen.

Trotz einiger interner Unruhen und mangelndem Kontakt und Austausch der Aktivitas mit den Alten Herren kam das Verbindungsleben nie zum erliegen und jegliche Differenzen konnten friedlich gelöst werden. Die Jahre 1968/69 brachten mit den Studentenunruhen und der „APO“ auch für Neuenfels schlechte Zeiten. Wie viele andere Vereine litt auch Neuenfels unter Mitgliedermangel und die wenigen aktiven Neuenfelser hatten ihre eigenen Vorstellungen vom modernen Verbindungswesen, das sich mit den Vorstellungen der Alten Herren kaum in Einklang bringen ließ. Tatsächlich herrschte noch nicht einmal in der Aktivitas Einigkeit darüber, wie die zukünftige Ausrichtung der Verbindung aussehen sollte. In einem Brief an den Philistersenior Landolin Stulz und die Altherrenschaft versuchte der damalige Aktivensenior Wolfgang Tenberken den Konflikt zu entschärfen, indem er 1968 das Verbindungswesen auf seine eigene Art rechtfertigt: Der Ansicht der Aktiven nach sei eine Verbindung „geradezu eine ‚Schule für Demokratie‘“. Und weiter: „In einer Verbindung sollte Raum sein für alle Meinungen und Anschauungen. Dadurch, daß ich mich der Verbindung anschließe, erkenne ich die Tatsache an, daß der andere Recht auf eine abweichende Meinung hat“. Den demokratischen Grundgedanken fasst er folgendermaßen zusammen: „In dieser Spannung zwischen Freiheit des Einzelnen und Toleranz gegenüber der Gemeinschaft und Anspruch der Gemeinschaft auf Pflichten des Einzelnen ereignet sich die Demokratie.“ Auch die Prinzipien sollen und müssen in einer Verbindung ihren Platz haben. Die religio allerdings vor allem im persönlichen Leben, „durch die Feier eines Opfers mit Mahlgemeinschaft in freiwilligem Kreise“. Trotz dieser beschwichtigenden Gesten wurde der Dissens zwischen Altherrenschaft und Aktivitas schließlich unüberwindbar und im Jahre 1970 sprach die Altherrenschaft die Suspension der Aktivitas aus.

Seit 1987[]

Das Neuenfelshaus diente anfangs als Wohnheim für Freiburger Studenten und Treffpunkt der Altherrenschaft. Nach den unruhigen Zeiten zwischen den 60er und 80er Jahren, in denen viele Freiburger Verbindungen praktisch nur eine „Notbesatzung“ hatten, erwachte bei den Studenten wieder das Interesse für Verbindungsleben. In diese Zeit fallen auch die ersten Reaktivierungsbemühungen. Diese wurden maßgeblich von den Neuenfelsern des Baden-Badener Ortszirkels „Fettquelle“, unter ihnen Bb Rolf Osburg, vorangetrieben. Im Jahr 1987 nahmen drei Aktive der Germania-Hohentwiel, drei Brisgoven und ein Kb von Rhenania Erlangen erste Reaktivierungsgespräche auf. Im Oktober 1987 fanden die ersten Gespräche mit der Altherrenschaft statt, worauf am 23. Oktober das erste offizielle Treffen der Aktiven mit der Altherrenschaft in Freiburg bei AH Landolin Stulz folgte.

Darauf folgte am 28. November 1987 der Reaktivierungsconvent mit anschließendem feierlichen Essen auf dem Dattler, und der Aktivenvorstand unter Bb Michael Heil als Reaktivierungssenior nahm die Semesterarbeit auf. Im Januar 1988 erfolgte auf dem Freiburger Kreuzkommers die feierliche Publikation der Reaktivierung. Gleichzeitig musste das Neuenfelshaus der neuen Situation mit baulichen Maßnahmen angepasst werden, was auch wieder große Anstrengungen seitens der AHAH bedeutete. Pfingsten 1988 feierte die Aktivitas mit der Altherrenschaft und vielen Gästen das Reaktivierungsstiftungsfest. Dabei sicherte Kb Lübbers als Vertreter des KV-Rates die volle Unterstützung des Verbandes zu. Aus den sieben Aktiven von 1988 sind in den ersten zwei Semestern 16 Aktive geworden. Im Jahre 1991/92 übernahm das Freiburger Ortskartell den Vorort unter der Leitung eines Neuenfelsers, VOP Bb Ludger Beckmann. Bis 1997 wuchs die Zahl der Aktiven auf über dreißig. An Pfingsten 1997 konnte in festlichem Rahmen das 70. Stiftungsfest begangen werden.

Am 14.03.1998 verstarb nach langer Krankheit der Gründungssenior Neuenfels, Dr. Dr. Landolin Stulz, der seinem Verein das ganze Leben lang auf das Engste verbunden war und ohne den Neuenfels in der jetzigen Form nicht vorstellbar wäre.

Vom Wintersemester 2007/08 stellt der K.St.V. Neuenfels den Vorort des KV unter der Führung des Vorortspräsidenten Christian "Szandor" Knapp.

Bekannte Mitglieder[]

  • Dr. Rudolf Eberle (1926-1984), Deutscher Politiker, Minister für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr des Landes Baden-Württemberg
  • Dr. h. c. Karl Gnädinger (1905-1995, Ehrenmitglied), Weihbischof im Erzbistum Freiburg
  • Prof. Karl Härringer (1913-2008), Amtsgerichtsdirektor und Gründer des Jugendhilfswerks Freiburg
  • Dr. Friedrich-Adolf Jahn (*1935), Deutscher Politiker, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau und beim Bundesminister der Justiz
  • Prof. Dr. Karl Rohe (1935-2005), Politikwissenschaftler, Rektor der Universität Duisburg Essen

Von der Schwarzwaldhütte zum Neuenfelshaus[]

Nachdem man Anfangs noch auf öffentliche Räumlichkeiten zurückgreifen musstem, konnte man 1928 vom Wehrle-Bauer für monatlich 25 Reichsmark eine Schwarzwaldhütte anmieten. Doch der eigentliche Wunsch war ein eigenes Verbindungshaus in Freiburg. Deshalb wurde 1929 ein Hausbaufonds errichtet der anschließend in den neu gegründeten Hausbauverein überführt wurde. Bis zum Jahre 1932 kamen durch monatliche Beiträge seitens der Mitglieder ein Betrag von 1695.95 RM zusammen. Ab '34 wurde klar, dass das nationalsozialistische Regime über kurz oder lang das Vermögen der Korporationen einziehen würde. "Wir wollten aber den damaligen Machthabern die Freude nicht bereiten, unser mühsam erspartes Geld zu kassieren" [1]). Daher wurde der Verein aufgelöst und das Geld auf ein privates Konto überwiesen. Im Jahre 1948 betrug der Bestand noch 1503,87 Reichsmark die nach der Währungsreform in 90,19 DM umgestellt wurden.

Auf dem 30. Stiftungsfest wurden erstmalig ernstere Überlegungen über Möglichkeiten und Finanzierung eines eigenen Hauses angestellt. Von dem Gedanken ein Stockwerk oder Gebäudeteil zu mieten kam man in Anbetracht der hohen Preise recht schnell wieder ab. 1961 teilte eine Maklerfirma auf Anfrage mit, dass sie ein Grundstück Ecke Universitäts- und Niemensstraße zur Vermittlung an der Hand habe. Mit dem Grundstückseigentümer, der Brauerei Ganter, kam man schließlich zu einer Einigung. Neuenfels bekam ein Erbbaurecht an dem Grundstück was den Vorteil hatte, dass für die Anschaffung eines Grundstückes kein Geld aufzuwenden war und das gesamte Kapital für die Errichtung des Gebäudes verwendet werden konnte. Das Gebäude selbst sollte nicht als Korporationshaus im eigentlichen Stil konzipiert werden, sondern als Mehrzweckhaus. Im September 1963 konnte schließlich das Richtfest und Mitte 1964 die Einweihung gefeiert werden. Nach der Suspension der Aktivitas diente das Haus als Studentenwohnheim und Treffpunkt der Altherrenschaft. Nach der erneuten Reaktivierung 1987 wurden bauliche Maßnahmen fällig. So wurde der Parkplatz neben dem Haus bebaut, wodurch sich die Anzahl der Zimmer mehr als verdoppelte und ein repräsentativer Konventsraum geschaffen wurde. Im Herbst 1995 wurde der Neubautrakt des Neuenfelshauses eingeweiht.

Literatur[]

  • Thilo Berdami: Studien zur Geschichte des Kartellverbandes der Katholischen Deutschen Studentenvereine (KV). Würzburg 1991.

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

  1. Peter Havers in 40 Jahre K.St.V. Neuenfels


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