VereinsWiki
Advertisement
College Football CSU AF

College-Football-Spiel zwischen Colorado State Rams und Air Force Falcons.

Mit College Football wird seit über 100 Jahren der American-Football-Spielbetrieb an US-amerikanischen Universitäten (Colleges) bezeichnet. Die Geschichte des American Football wurde größtenteils an diesen Colleges geschrieben, da die Profi-Footballer der National Football League (NFL) erst in den 1930er Jahren abweichende Regeln einführten.

College Football wird von der National Collegiate Athletic Association (NCAA) und der National Association of Intercollegiate Athletics (NAIA) organisiert. Hunderte von Universitäten nehmen am Spielbetrieb teil, da der Sport eine wichtige Aufgabe bei der Identitätsbildung erfüllt und zudem eine Einnahmequelle ist. Die Spiele der bedeutendsten Mannschaften haben über 100.000 Zuschauer und werden an Samstagen live im Fernsehen übertragen. Die Profis spielen deshalb nur am Sonntag (bzw. am Montag, an dem ein Spiel stattfindet).

Siehe auch: Unterschiede in den Regelwerken der NFL und der NCAA

Geschichte[]

Der Ursprung des College-Footballs wird allgemein zurückdatiert auf den 6. November 1869, als die Mannschaften der Universitäten von Rutgers und Princeton in New Brunswick (New Jersey) 6:4 spielten – nach Fußball-ähnlichen Regeln, denn American Football sollte erst noch erfunden werden.

Im Jahre 1874 trafen die Mannschaft der Harvard-Universität und das Rugby-Team der kanadischen McGill University aus Montréal aufeinander, in Spielen mit Kompromiss-Regeln. Aus diesem Denkanstoß entwickelten sich dann Canadian Football und American Football.

Die maßgebende Persönlichkeit beim American Football war dabei Walter Camp, der ab 1876 als Spieler, Trainer und Funktionär an der Yale-Universität dessen Entwicklung (und die anderer Sportarten) bis 1925 entscheidend prägte. So wurde die Spielerzahl auf elf festgelegt, der exklusive Ballbesitz für mindestens drei Versuche eingeführt, und die Angriffsformation mit sieben Spielern an der Linie und vier im Rückraum üblich. Gespielt wurden ca. zehn Spiele von einschließlich September bis November, markiert durch die Feiertage Labor Day und Thanksgiving.

Camp stellte ebenfalls eine vielbeachtete „All America“-Auswahlmannschaft zusammen, die z. B. vom US-Präsidenten geehrt wird (siehe Filmszene in Forrest Gump). Die Spiele der Studenten an den „Ivy League“-Elite-Universitäten der Ostküste wurden populär, ab den 1890er Jahren waren 30.000 Zuschauer keine Ausnahme. Zu der Zeit gab es auch schon außeruniversitäre Wettkämpfe mit ersten professionellen Ansätzen, die jedoch noch mehrere Jahrzehnte lang im Schatten des College-Footballs stehen sollten. Im Jahre 1902 wurde mit dem Rose Bowl in Pasadena die Tradition der Bowl-Spiele an Neujahr begründet. Ein Turnier zur Bestimmung eines Meisters wurde nie eingeführt; die „National Championship“-Ehren wurden durch Umfragen bei Trainer und Journalisten bestimmt, wobei öfters Uneinigkeit herrschte.

Zu gleichen Zeit war der Football allerdings auch schon in einer anderen Krise, denn pro Jahr kamen mehr als ein Dutzend Spieler um, weil sie in Keil-Formationen miteinander verhakt aufeinander einstürmten. Der US-Präsident Theodore Roosevelt höchstpersönlich erzwang daraufhin Regeländerungen, die das Spiel sicherer machen sollten. Um das Jahr 1912 hatte der Football dann die heutige Form angenommen. Insbesondere die Einführung des Vorwärts-Passes markierte die Trennung vom Rugby endgültig. Ein Touchdown zählte fortan 6 Punkte. Die Spielfelddimensionen wurden an das neugebaute Stadion von Harvard angepasst.

Als wichtigste von diversen Auszeichnungen wird seit 1935 die Heisman Trophy an den besten (Angriffs-)Spieler eines Jahrgangs vergeben, zu deren Gewinnern auch O.J. Simpson gehörte. Eine weitere Auszeichnung ist der Jim Thorpe Award für den besten defensive back, der seit 1986 verliehen wird und nach Jim Thorpe benannt ist.

Struktur[]

College Football wird an Hunderten von Universitäten gespielt, die von der NCAA in die Divisionen Division I – Bowl Subdivision (bis 2005: Division I-A), Division I – Championship Subdivision (bis 2005: I-AA), Division II und Division III eingeteilt werden. (Die traditionellen Bezeichnungen "I-A" und "I-AA" werden inoffiziell weiterhin gebraucht.) Die Elite-Universitäten der Ivy League, die in der Gründerzeit dominiert haben, konnten mit Dartmouth zuletzt 1925 eine (geteilte) Meisterschaft verzeichnen und sind sportlich bestenfalls noch zweitklassig (Div I-AA).

Die wichtigste Division I setzt sich aus über 100 Mannschaften zusammen, die sich in Conferences zu meist zehn bis zwölf Teilnehmern zusammengeschlossen haben. Hier eine Auflistung:

  • Pacific Ten Conference (Arizona Wildcats, Arizona State Sun Devils, California Golden Bears, Oregon Ducks, Oregon State Beavers, Stanford Cardinal, UCLA Bruins, USC Trojans, Washington Huskies, Washington State Cougars)
  • Big Ten Conference (Illinois Fighting Illini, Indiana Hoosiers, Iowa Hawkeyes, Michigan Wolverines, Michigan State Spartans, Minnesota Golden Gophers, Northwestern Wildcats, Ohio State Buckeyes, Penn State Nittany Lions, Purdue Boilermakers, Wisconsin Badgers)
  • Big 12 Conference (Baylor Bears, Colorado Buffalos, Iowa State Cyclones, Kansas Jayhawks, Kansas State Wildcats, Missouri Tigers, Nebraska Cornhuskers, Oklahoma Sooners, Oklahoma State Cowboys, Texas Longhorns, Texas A&M Aggies, Texas Tech Red Raiders)
  • Atlantic Coast Conference (Boston College Eagles, Clemson Tigers, Duke Blue Devils, Florida State Seminoles, Georgia Tech Yellow Jackets, Maryland Terrapins, Miami Hurricanes, North Carolina Tar Heels, North Carolina State Wolfpack, Virginia Cavaliers, Virginia Tech Hokies, Wake Forest Demon Deacons)
  • Southeastern Conference (Alabama Crimson Tide, Arkansas Razorbacks, Auburn Tigers, Florida Gators, Georgia Bulldogs, Kentucky Wildcats, Louisiana State Tigers, Ole Miss Rebels, Mississippi State Bulldogs, South Carolina Gamecocks, Tennessee Volunteers, Vanderbilt Commodores)
  • Big East Conference (Cincinnati Bearcats, Connecticut Huskies, Louisville Cardinals, Pittsburgh Panthers, Rutgers Scarlet Knights, South Florida Bulls, Syracuse Orange, West Virginia Mountaineers)
  • Mountain West Conference (Air Force Falcons, BYU Cougars, Colorado State Rams, New Mexico Lobos, San Diego State Aztecs, TCU Horned Frogs, UNLV Rebels, Utah Utes, Wyoming Cowboys)
  • Sun Belt Conference (Arkansas State Red Wolves, Florida Atlantic Owls, Florida International Golden Panthers, Louisiana-Lafayette Ragin' Cajuns, Louisiana-Monroe Warhawks, Middle Tennessee Blue Raiders, North Texas Mean Green, Troy Trojans)
  • Western Athletic Conference (Boise State Broncos, Fresno State Bulldogs, Hawaii Warriors, Idaho Vandals, Louisiana Tech Bulldogs, Nevada Wolf Pack, New Mexico State Aggies, San Jose State Spartans, Utah State Aggies)
  • Conference USA (East Carolina Pirates, Houston Cougars, Marshall Thundering Herd, Memphis Tigers, Rice Owls, SMU Mustangs, Southern Miss Golden Eagles, Tulane Green Wave, Tulsa Golden Hurricane, UAB Blazers, UCF Knights, UTEP Miners)
  • Mid-American Conference (Akron Zips, Ball State Cardinals, Bowling Green Falcons, Buffalo Bulls, Central Michigan Chippewas, Eastern Michigan Eagles, Kent State Golden Flashes, Miami RedHawks, Northern Illinois Huskies, Ohio Bobcats, Temple Owls, Toledo Rockets, Western Michigan Broncos)

Dazu kommen die NCAA Independents, die früher zahlreicher waren. Einige bekannte Universitäten (Pennsylvania State University, University of Miami) haben sich Ligen angeschlossen, andere sind ausgetreten. So zählt die BigTen nun elf Teams, wobei im angepassten Logo die 11 trickreich unter dem T eingefügt wurde. Derzeit sind fünf Teams unabhängig in der Gestaltung ihres Spielplans. Diese sind neben den weniger spielstarken Army Black Knights und den Navy Midshipmen traditionell auch die legendären Notre Dame Fighting Irish. Auch die weniger bekannten North Carolina Eagles und die Savannah State Tigers sind NCAA Independents auf Division-I Niveau. Diese Ligen sind reine Nachwuchsligen. Die Spieler, die in diesen spielen, bekommen kein Gehalt.

Spieler[]

Die Studenten spielen in der Regel vier Spieljahre am College. Jedes Spieljahr wird dabei gesondert benannt - ein Spieler im ersten Spieljahr wird Freshman genannt, im zweiten Jahr wird er zum Sophomore, im dritten und vierten Jahr zum Junior beziehungsweise Senior. In den Anfangsjahren des College Football betrug die Spieldauer in der Regel drei Jahre. Spieler, die ein Studienjahr nicht aktiv waren und erst im zweiten Studienjahr in den Kader gelangten, werden Redshirt genannt. Spieler, die ihr Studium abbrechen und damit die Anzahl der Spieljahre verkürzen, werden als Underclassman bezeichnet. Das Risiko ohne Studienabschluss die Schule zu verlassen, gehen in der Regel Spieler ein, die sich bereits nach drei Spieljahren Chancen ausrechnen in der National Football League (NFL) einen Vertrag erhalten zu können. Eine Verlängerung des Studium ist natürlich möglich. Die Spieldauer in der Footballmannschaft bleibt aber auf vier aktive Jahre beschränkt.

Bowls & Meisterschaft[]

Da die Mannschaften ihre typischerweise zehn bis zwölf Spiele größtenteils unabhängig voneinander in ihren Conferences austragen, werden durch Umfragen bei Journalisten (Associated Press, United Press International), Trainern und anderen diverse Rankings der besten 25 Team der USA erstellt.

Früher haben die Bowl-Veranstalter Einladungen zur Teilnahme an den inzwischen über 30 Spielen um den Jahreswechsel herum nach ihren Traditionen oder Verträgen und somit unkoordiniert verteilt. In der Rose Bowl etwa trat traditionsgemäß der Sieger der fernen Big Ten gegen den der heimischen Pac Ten an. So konnten an Neujahr 1902 die ungeschlagenen Michigan Wolverines durch einen Sieg gegen Stanford Cardinal die erste Meisterschaft für ein Nicht-Ivy-League-Team verbuchen.

Mehrfach konnten jedoch am Ende mehrere Teams (ungeschlagen oder auch mit einer Niederlage) die Meisterschaft beanspruchen. In den 1990er Jahren war dies dreimal der Fall, denn die bisherigen Kooperationen hatten kein Aufeinandertreffen der Favoriten ergeben. Seit 1998 sorgt eine als Bowl Championship Series (BCS) bezeichnete Absprache dafür, dass in den vier wichtigsten Spielen (Sugar Bowl, Rose Bowl, Fiesta Bowl, Orange Bowl) die Sieger ihrer traditionellen Partner (Pac-10, Big-12, Big-10, SEC, ACC, Big East) plus zwei weitere frei wählbare Mannschaften so verteilt werden, dass eine Entscheidung herbeigeführt wird. Zur BCS gehört neben diesen vier Spielen außerdem das BCS National Championship Game zur Ermittlung des Landesmeisters.

Trotzdem gab es zuletzt nach der Saison von 2003 eine geteilte Meisterschaft: Die LSU Tigers mit 13:1-Bilanz und Sugar-Bowl-Sieg wurden von der Bowl Championship Series (BCS) und ESPN favorisiert, während die USC Trojans mit 12:1 und Rose-Bowl-Sieg von Associated Press vorne gesehen wurden.

Meisterschaften[]

Nach der Saison 2005 wurden die Meister der beiden Vorjahre, die USC Trojans, als Erstplatzierte vor den Texas Longhorns eingeschätzt. Beide Mannschaften wiesen eine makellose 12:0-Bilanz auf und haben am 4. Januar 2006 in der Rose Bowl die Meisterschaft untereinander ausgespielt, da alle anderen Teams 10:1 oder schlechter waren. In einem dramatischen Finale erlief der texanische Quarterback Vince Young in den letzten vier Minuten 14 Punkte und sorgte so höchstpersönlich für den 41:38-Sieg der Texas Longhorns und für eine „Vergeltung“ seiner Niederlage in der Wahl zur Heisman Trophy gegen den Trojaner Reggie Bush, der im Spiel weniger überzeugen konnte.

Weblinks[]

en:College football es:Fútbol americano universitario


ja:カレッジフットボール


Kopie vom 16.02.2011, Quelle: Wikipedia, Artikel, Autoren in der Wikipedia
Lokale Autorenseite, Lizenz: GFDL, CC-by-sa 3.0
Advertisement