VereinsWiki
Advertisement
Icon weblink Dieser Artikel ist nicht mit/von anderen Seiten verlinkt. Hilf mit und verlinke den Artikel!. (Mai 2010)

Im Berliner Philologenverband als Teil des Deutschen Philologen-Verbandes begann nach der Novemberrevolution 1918 eine Diskussion um die künftige Schulpolitik und damit auch über weitreichende Reformen im Schulwesen. Dabei zeigte sich bereits in den Weihnachtsferien 1918/19, dass es eine konservative, reaktionäre Mehrheit im Verband gab und nur eine kleine Gruppe von fortschrittlichen Pädagogen innerhalb des Verbandes weitreichende Reformen anstrebte.

Nachdem bis zum Sommer 1919 die Arbeitsbedingungen für diese kleine Gruppe innerhalb des Verbandes aufgrund grundsätzlicher unterschiedlicher Auffassungen in schulpolitischen und -reformerischen Fragen offenbar unerträglich geworden waren, spalteten zunächst 24 Pädagogen ab – unter ihnen Franz Hilker, Fritz Karsen, Siegfried Kawerau, Otto Koch, Paul Oestreich, Elisabeth Rotten und Anna Siemsen und gründeten auf einem Treffen am 18. September 1919 im Konferenzzimmer des Werner-Siemens-Realgymnasium in Berlin-Schöneberg den Bund entschiedener Schulreformer.

Innerhalb des Bundes kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zum Verhältnis von praktischer Erprobung der entschiedenen Reformvorstellungen des Bundes, z. B. der „Elastischen Einheitsschule“, der kollegialen Schulverwaltung u. a. m., einerseits und des Stellenwertes und der Rolle kulturpolitischer Agitation andererseits. Paul Oestreich forderte eine Konzentration auf fundamentalistische Agitation und wurde dabei immer dominanter. Bis 1925 schieden deswegen alle anderen führenden Köpfe der Anfangszeit aus dem Bund aus. 1933 wurde der Bund aufgelöst.

Werke[]

  • Die Neue Erziehung, Monatsschrift für entschiedene Schulreform und freiheitliche Schulpolitik, Jg. 1 (1919) – Jg. 15 (1933), Heft 7.

Literatur[]

  • Winfried Böhm: Kulturpolitik und Pädagogik Paul Oestreichs. Bad Heilbrunn 1973.
  • Siegfried Kawerau: Der Bund entschiedener Schulreformer. Werden und Wesen. Berlin 1922 (= Entschiedene Schulreform, 1).
  • Ingrid Neuner: Der Bund entschiedener Schulreformer 1919–1933. Programmatik und Realisation. Bad Heilbrunn 1980.
Info Sign Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten Versionsgeschichte importiert.
Advertisement