Die nachfolgend beschriebene Vereinigung ist nicht mehr aktiv und hat sich mittlerweile aufgelöst. |
ATSV Bremen 1860 | ||
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Vereinsdaten | ||
Gründung | 29. März 1891 | |
Auflösung der Fußballabteilung | 6. März 1998 (Fusion mit BBV Union zum FC Union60) | |
Vereinsfarben | Schwarz-Weiß-Rot | |
Internet | www.union60.de | |
Fußball-Abteilung | ||
Spielstätte | Sportplatz Pauliner Marsch | |
Spielkleidung | traditionell: schwarz-weiß, weiß, rot | |
Größte Erfolge | Deutscher Amateurmeister 1951, 1.Liga 1919-1933, 2.Liga 1933-1942, sowie 1949-1963 |
Der ATSV Bremen 1860, kurz Bremen 1860 war ein Fußballverein, der Bekanntheit durch den Gewinn der ersten Deutschen Amateurmeisterschaft 1951 erreichte. Der Verein besteht zwar noch, die Fußballabteilung hat sich aber durch Fusion vom restlichen Verein abgetrennt.
Frühzeit[]
Als Bremer SC wurde der Verein 1891 gegründet. Er ist wahrscheinlich nach dem Hamburger FC 88 (Vorgänger des Hamburger SV) der älteste Fußballverein Norddeutschlands. In der Frühzeit war der BSC der führende Verein Bremens. Von 1900-1902 gewann man dreimal die Stadtmeisterschaft und qualifizierte sich auch mehrmals für die Norddeutsche Meisterschaft, über die zweite Runde kam man aber nie hinaus. 1910 konnte der Sportplatz auf der Pauliner Marsch eröffnet werden. 1913 verlor man seine Bremer Führungsrolle und wurde von Werder Bremen abgelöst. Denn Werder und nicht der BSC qualifizierte sich für die Verbandsliga Norddeutschland. Doch schon nach einem Jahr gelang der Aufstieg, während Werder wieder abstieg. Der erste Weltkrieg verhinderte jedoch die Rückkehr in die erste Liga. 1919 wurde der Bremer SC Norddeutscher Vizemeister (0:2 im Endspiel gegen die Kriegsspielgemeinschaft Victoria/88 aus Hamburg).
1919-1945[]
Nach dem Krieg stimmte der Vorstand einer Fusion mit dem Schwimmclub 1885, sowie dem Allgemeinen Bremer TV zum ABTS Bremen 1860. 1920 konnte man ins Halbfinale der Norddeutschen Meisterschaft einziehen, ehe dort der SV Arminia Hannover mit 3:1 für das Ausscheiden sorgte. Insgesamt allerdings hatte man die Führungsrolle klar an Werder verloren und auch andere Klubs schickten sich an, 1860 zu überholen. Ab 1925 kam der Verein dann wieder in Bewegung. Für Schlagzeilen sorgte eine Amerikareise und zudem wollte der Verein ein großes Stadion bauen.
Schon ein Jahr später eröffnete man stolz die ABTS-Kampfbahn. Allerdings war der Verein durch den Bau so gut wie pleite, nach drei Jahren verließ man das Stadion und spielte wieder auf der Pauliner Marsch, nicht weit entfernt.
Der SV Werder übernahm das Stadion und benannte es in Weserstadion um und spielt auch noch heute dort. Aufgrund der Pleite musste man sich in Bremer Sportfreunde umbenennen, konnte den Spielbetrieb aber fortführen. 1930 war man das letzte Mal in der Endrunde um die Norddeutsche Meisterschaft, doch wie zehn Jahre zuvor schied man gegen den SV Arminia Hannover aus. Das war das letzte große Ereignis vor 1945. Erneut wurde man bei einer Ligareform nicht berücksichtigt und spielte nicht in der Gauliga. Nach dem Aufstieg 1942 mischte man noch drei Jahre mit. Dann stand der Verein vor einem Scherbenhaufen und wusste nicht, wie es weitergehen sollte.
Nach 1945[]
1946 fusionierte man erneut mit dem Allgemeinen Bremer Turnverein und nannte sich diesmal ATSV Bremen 1860. In der Bremer Stadtliga, der bundesweit zweithöchsten, mischte man gut mit und setzte 1951 zu einem Siegeszug in der deutschen Amateurmeisterschaft an. Schließlich erreichte der ATSV das Endspiel, das im Olympiastadion Berlin vor dem Endspiel der Vertragsspieler als Doppelveranstaltung ausgetragen wurde. Der Partie gegen den Karlsruher FV wohnten 70.000 Zuschauer bei. Der ATSV führte souverän 3:0, als man auf zwei verletzte Spieler verzichten musste und die Karlsruher noch auf 3:2 heran kamen. Am Ende war der Sieg glücklich. Eine Saison später wurde 1860 ungeschlagen und mit dem Torverhältnis von 129:16 Bremer Meister. In der Aufstiegsrunde fehlte jedoch ein Punkt zum Aufstieg. Nach der Saison wechselte Willi Schröder zum Hamburger SV (wo er auf Grund einer Sperre nie gespielt hat), dennoch konnte die Meisterschaft verteidigt werden. In der Aufstiegsrunde fehlte wieder ein Punkt. Und als ein Jahr später zum dritten Mal hintereinander das Scheitern in der Aufstiegsrunde kam, war die letzte große Zeit vorbei. Der ATSV war von nun an ein unauffälliger Amateurklub wie jeder andere. Was das Ende des Fußballs innerhalb des Vereins herbeiführte war die Tatsache, dass 1860 zu einem Großverein geworden war, in dem Fußball als zu teuer angesehen wurde. Daher fusionierte die Fußballabteilung mit dem BBV Union zum FC Union60 Bremen (Schreibweise ist so korrekt). Bis 2004 spielte der Verein in der Bremer Landesliga. Bekannter ist allerdings die Jugendarbeit. So spielte z.B. die A-Jugend bis 2005 in der Bundesliga.
Sportlicher Werdegang im Überblick[]
Von bis | Liganame | Ligalevel |
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1919-1920 | Kreisliga Bremen | 1 |
1920-1921 | Südkreisliga | 1 |
1921-1924 | Kreisliga Westkreis | 1 |
1924-1928 | Bezirksliga Weser/Jade | 1 |
1929-1933 | Oberliga Weser/Jade | 1 |
1933-1942 | Bezirksliga Bremen | 1 |
1942-1945 | Gauliga Weser/Ems | 1 |
1949-1963 | Amateurliga | 2 |
1963-1968 | Landesliga Bremen | 3 |
1968-1970 | Verbandsliga Bremen | 4 |
1970-1974 | Landesliga Bremen | 3 |
1974-1976 | Landesliga Bremen | 5 |
1978-1986 | Landesliga Bremen | 5 |
1986-1987 | Verbandsliga Bremen | 4 |
1987-1988 | Landesliga Bremen | 5 |
1991-1993 | Landesliga Bremen | 5 |
1994-1996 | Verbandsliga Bremen | 6 |
1996-1998 | Bezirksliga Bremen | 7 |
Literatur[]
- Hardy Grüne: Bremens Fußballpionier ohne Fußballabteilung in Legendäre Fußballvereine Norddeutschland, Kassel 2004 (Agon) ISBN 3-89784-223-8
- Norddeutscher Fussball-Verband e.V., Hamburg " 1905 NFV 1955; 50 Jahre Norddeutscher Fußball-Verband e.V."
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