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Bernd Hölzenbein
Bernd Hölzenbein
Bernd Hölzenbein (2010)
Personalia
Geburtstag 9. März 1946
Geburtsort DehrnDeutschland
Position Flügelspieler
Junioren
Jahre Station
1956–1964 TuS Dehrn
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1964–1966 TuS Dehrn
1967–1981 Eintracht Frankfurt 420 (160)
1981–1983 Fort Lauderdale Strikers 46 0(10)
1983–1984 Memphis Americans 89 0(41)
1985 Baltimore Blasts 24 00(4)
1986 FSV Salmrohr
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1969 Deutschland U-23 2 00(0)
1972 Deutschland B 1 00(0)
1973–1978 Deutschland 40 00(5)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.


Bernd Hölzenbein-Autogramm

Autogramm von Bernd Hölzenbein

Bernd Hölzenbein (* 9. März 1946 in Dehrn) ist ein deutscher ehemaliger Fußballspieler und heutiger Fußballfunktionär. Er absolvierte 420 Bundesligaspiele für Eintracht Frankfurt. Sein größter Erfolg zu seiner aktiven Zeit war der Titel bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1974.

Leben[]

Nach dem Abschluss der Realschule erlernte Hölzenbein den Beruf des Kaufmanns, verlegte sich dann aber hauptberuflich aufs Fußballspielen, zunächst in seinem Geburtsort beim TuS Dehrn. Am 1. Juli 1966 wechselte er zu Eintracht Frankfurt. Er kam in der Saison 1967/68 zu seinem Debüt in der Bundesliga. Am 4. November 1967, dem 12. Spieltag, wurde Hölzenbein beim 1:1 gegen den Hamburger SV von Trainer Elek Schwartz in der 78. Minute für Heiko Racky eingewechselt.

Bernd Hölzenbein 1979

Bernd Hölzenbein (1979)

In der Fußball-Bundesliga spielte er von 1967 bis 1981 420 Mal für Eintracht Frankfurt und wurde mit der Mannschaft 1974, 1975 und 1981 DFB-Pokalsieger sowie 1980 Gewinner des UEFA-Pokals. Seine 160 Bundesligatore sind bis heute Vereinsrekord. Bernd Hölzenbein ist Ehrenspielführer von Eintracht Frankfurt.

Nach dem Pokalendspiel am 2. Mai 1981 wechselte Hölzenbein zu den Fort Lauderdale Strikers in die USA. Mit den Memphis Americans (1983/84) sowie den Baltimore Blasts, für die er 1985 die US-Hallenrunde bestritt, war er für weitere US-Vereine aktiv. Zum Ende seiner Karriere 1986 kehrte er nach Deutschland zurück und spielte vom Januar bis Juni 1986 für den FSV Salmrohr in der Oberliga Südwest. Hier feierte er mit diesem Klub im Jahr 1986 den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Nach seiner aktiven Laufbahn war er kurzzeitig Co-Trainer bei Viktoria Aschaffenburg, bevor er von November 1988 bis November 1994 Vizepräsident von Eintracht Frankfurt war. Vom 1. Dezember 1994 bis 4. November 1996 war Hölzenbein bei Eintracht Frankfurt als Sportmanager tätig. Zudem war er zu dieser Zeit Eigentümer eines Tennis- und Squash-Zentrums in Sprendlingen.[1]

Ab 2004 war er als sportlicher Berater und Chefscout bei Eintracht Frankfurt tätig. Außerdem war er ein von Franz Beckenbauer ernannter Botschafter der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 und unterstützte als Schirmherr das Forschungsprojekt STOCCER zu dieser Fußball-WM.

Bernd Hölzenbein wohnt heute in Gravenbruch, einem Stadtteil von Neu-Isenburg. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Nationalmannschaft[]

Am 7. Mai 1969 beim 2:2-Unentschieden gegen die Auswahlmannschaft Österreichs in Graz und am 24. September 1969 bei der 1:2-Niederlage gegen die Auswahlmannschaft Rumäniens in Bukarest, bestritt Hölzenbein seine einzigen beiden Länderspiele für die U-23-Nationalmannschaft.[2] Danach bestritt er am 29. März 1972 sein einziges Länderspiel für die B-Nationalmannschaft, die in Tatabánya gegen die Auswahl Ungarns mit 2:1 gewann.[3]

Für die A-Nationalmannschaft spielte er von 1973 bis 1978 vierzigmal und erzielte fünf Tore. Sein erstes Turnier war die Fußball-WM 1974 in Deutschland. Bis auf ein Spiel gegen die DDR wurde er in jedem Spiel eingesetzt. 1974 wurde er in München mit der Nationalelf Fußballweltmeister. Nachdem Hölzenbein im WM-Finale gegen die Niederlande im Strafraum von Wim Jansen zu Fall gebracht wurde, schoss Paul Breitner per Elfmeter das Tor zum zwischenzeitlichen 1:1. Die Ansichten über die Berechtigung des Strafstoßes gingen auch nach Betrachtung der Zeitlupe auseinander. Die Bild-Zeitung behauptete einige Wochen nach dem Finale, Hölzenbein habe zugegeben, dass er sich fallen gelassen habe, musste diese Behauptung jedoch später mit dem Abdruck einer Gegendarstellung widerrufen. Hölzenbein bestritt nachdrücklich, diese Aussage je getätigt zu haben. Er wies zudem darauf hin, dass neuere Technik (DVD) es jedem ermögliche, das Foul und damit die Berechtigung des Elfmeters nachzuvollziehen. Dennoch fand die Bezeichnung „Schwalbe“ durch diesen Vorfall Eingang in die niederländische Sprache. In der 86. Minute wurde Hölzenbein im niederländischen Strafraum deutlich gefoult, der Schiedsrichter verzichtete jedoch darauf, einen dritten Elfmeter im Finale zu geben. Hölzenbein nahm zwei Jahre später an der Europameisterschaft 1976 teil, wo Deutschland Vize-Europameister wurde. Die Fußball-Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien, wo Deutschland nach der Niederlage gegen Österreich in der zweiten Finalgruppe aus dem Turnier ausschied, war das letzte Turnier, an dem er für die Nationalelf teilnahm.

Bernd Hölzenbein gehört dem Kuratorium der Stiftung Jugendfußball an. Die Stiftung Jugendfußball wurde im Jahr 2000 von Jürgen Klinsmann, weiteren erfolgreichen Nationalspielern sowie den Dozenten des Fußball-Lehrer-Sonderlehrgangs gegründet.

Erfolge[]

  • Weltmeister 1974
  • Vize-Europameister 1976
  • UEFA-Pokal Sieger 1980 mit Eintracht Frankfurt
  • EC-HF der Pokalsieger 1976
  • Bundesliga-Dritter 1975
  • Bundesliga-Vierter 1974 und 1977
  • DFB-Pokalsieger 1974 mit Eintracht Frankfurt
  • DFB-Pokalsieger 1975 mit Eintracht Frankfurt
  • DFB-Pokalsieger 1981 mit Eintracht Frankfurt

Trivia[]

Die Folge „Einfach irre“ (Staffel 4, Folge 7) der RTL-Sitcom Alles Atze dreht sich um ein Sammelbild von Bernd Hölzenbein.

Im Spielfilm Verliebt in Amsterdam (Deutschland 2017) wird Hölzenbeins WM-1974-„Schwalbe“ ausführlich und auf amüsante Weise thematisiert. Wobei wenigstens dort am Ende Einigkeit zwischen der deutschen und niederländischen Partei besteht, wie das Foul zu bewerten ist.

Ehrungen[]

Seit dem 23. Januar 2013 ziert ein Abbild von Bernd Hölzenbein eine der zwölf „Säulen der Eintracht“ in der U-Bahn-Station Willy-Brandt-Platz in Frankfurt.[4] Am 3. Dezember 2014 verlieh ihm – gemeinsam mit Jürgen Grabowski – der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier den Hessischen Verdienstorden.[5]

Aus Anlass des Gewinns der Fußballweltmeisterschaft 1974 erhielt er das Silberne Lorbeerblatt.

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

  1. Sport-Bild vom 18. Mai 1994, S. 41
  2. Kicker Almanach 1987 - S. 137 - ISBN 3-7679-0245-1
  3. Kicker Almanach 1987 - S. 104 - ISBN 3-7679-0245-1
  4. Eintracht Frankfurt Fußball AG − Die Legenden der Eintracht Frankfurt (Memento vom 17. Juni 2017 im Internet Archive) auf saeulen-der-eintracht.de
  5. Staatsanzeiger für das Land Hessen, 5. Januar 2015


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