VereinsWiki
Registrieren
Advertisement
Berliner TSC
Berliner TSC
Name Berliner Turn- und Sportclub e. V.
Vereinsfarben Rot-Weiß
Gegründet 18. Februar 1963
Mitglieder 2.613
Abteilungen 17
Vorsitzender Günter Polauke
Homepage www.berlinertsc.de

Der Berliner TSC (offiziell: Berliner Turn- und Sportclub e. V.) ist ein Sportverein aus dem Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Er wurde am 18. Februar 1963 in der DDR aus dem Zusammenschluss der drei DDR-Sportclubs SC Rotation Berlin, SC Einheit Berlin und TSC Oberschöneweide als TSC Berlin gegründet und bietet heute 17 Sportabteilungen für ca. 2.613 Mitglieder (Stand: Juni 2008[1]) an. Aus der Fußballabteilung des Vereins ging 1966 der 1. FC Union Berlin hervor.

Historische Entwicklung[]

1960er: Gründung und erste Erfolge[]

Im Jahr 1961 beschloss die Ost-Berliner SED-Bezirksleitung, dass in Ost-Berlin ein neuer Sportclub als „ziviles Gegenstück“ zu den beiden bereits existierenden Sportvereinigungen der Nationalen Volksarmee (Armeesportvereinigung Vorwärts) und der Volkspolizei (Sportvereinigung Dynamo) geschaffen werden sollte.

Zu diesem Zweck wurden die drei bestehenden Vereine SC Rotation Berlin, SC Einheit Berlin und TSC Oberschöneweide am 18. Februar 1963 – nach zweijähriger Vorbereitung – zum TSC Berlin zusammengefasst. Da der Verein am Anfang 21 Sportarten anbot, waren seine Spielstätten über den gesamten Ost-Berliner Raum verteilt. In Weißensee fanden Radsport und Tennis statt, in Pankow Handball, die Eishockeyabteilung (Werner-Seelenbinder-Halle) sowie die Leichtathleten (Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark) trainierten in Prenzlauer Berg und die Fußballer spielten im Stadion An der Alten Försterei in Köpenick.

Schnell folgten erste Erfolge der einzelnen Sportler in ihren jeweiligen Disziplinen. So gewannen z. B. die beiden Ruderer Jörg Lucke und Heinz-Jürgen Bothe im Ruderwettbewerb der Olympischen Sommerspiele 1968 die Goldmedaille oder wurde der Radrennfahrer Jürgen Geschke mehrfacher Weltmeister und olympischer Medaillengewinner.

Aufgrund einer Strukturänderung wurden aber bis zum Ende der 1960er Jahre einige Sportarten wieder ausgegliedert. Zunächst verließ die Fußballabteilung 1966 den Verein und gründet den Fußballclub 1. FC Union Berlin, 1968 folgten die Sportarten Schach, Tennis, Tischtennis (zur BSG Außenhandel Berlin), Basketball, Wasserball und Eishockey. Schließlich wurden 1969 auch die Wassersportarten Rudern, Segeln und Kanu an den neu gegründeten SC Berlin-Grünau abgegeben.

1970er und 1980er: Feste Heimat und viele Medaillen[]

Im Jahr 1973 bekam der TSC einen neuen Trainingskomplex nördlich der Werner-Seelenbinder-Halle (heutiger Standpunkt des Velodroms) an der Landsberger Allee übergeben und hatte damit endlich einen festen Sitz. Trotz der Verschlankung des sportlichen Angebots Ende der 60er Jahre konnte der Verein weiterhin viele Erfolge vorweisen. So konnten zum Beispiel im Radsport oder beim Schwimmen viele Medaillengewinner ausgebildet werden.

Aufgrund des Boykotts der Olympischen Sommerspiele 1984 durch die Ostblockstaaten blieben den TSC-Athleten die großen internationalen Erfolge in den 80ern zunächst versagt. Erst vier Jahre später in Seoul konnten einige Sportler des Vereins wieder zu Olympia-Medaillen kommen. So etwa der Kugelstoßer Ulf Timmermann, der außerdem auch mehrmals Weltmeister und Weltrekordler wurde.

Gegen Ende des Jahrzehnts erregten auch einige spätere Radprofis wie Jens Voigt oder Erik Zabel erste Aufmerksamkeit beim TSC Berlin.

1990er: Neugründung[]

Am 9. Juli 1991 wurde aus dem TSC Berlin der Berliner TSC. Der Name musste aufgrund rechtlicher Gründe gewechselt werden, da der im Westteil der Stadt angesiedelte TSC Berlin 1893 ältere Ansprüche auf die Bezeichnung besaß.[2]

Sportarten[]

Diese Übersicht erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll – sofern vorhanden – detailliertere Informationen der jeweiligen Sparte des Vereins bieten.

Eishockey (1963–1970)[]

Die Eishockey-Abteilung war bis zu ihrer Auflösung fester Bestandteil der DDR-Oberliga, spielte dort aber nur eine untergeordnete Rolle. Lediglich in ihrer letzten Spielzeit 1969/1970 konnte die Eishockey-Mannschaft die Vize-Meisterschaft erringen. Danach wurde die Oberliga jedoch auf die beiden Teams vom SC Dynamo Berlin und der SG Dynamo Weißwasser reduziert und alle anderen Oberliga-Mannschaften zwangsaufgelöst, was auch für die Eishockeysportler des TSC Berlin das Ende bedeutete.[3] Einige der Spieler schlossen sich daraufhin der BSG Monsator Berlin an, die in der DDR-Bestenermittlung (der DDR-Amateurmeisterschaft) antrat.[4]

Fußball (1963–1966)[]

Die Fußball-Mannschaft des TSC Berlin wurde ebenso wie deren Platz in der DDR-Liga vom Vorgänger TSC Oberschöneweide übernommen. Dort spielte man drei Jahre vergeblich um den Aufstieg in die DDR-Oberliga. Dieser gelang schließlich 1966; zu diesem Zeitpunkt hatte sich aber aus der Fußball-Abteilung bereits der 1. FC Union Berlin herausgebildet.

Gewichtheben[]

Die erste Mannschaft der Abteilung Gewichtheben hebt seit 1990 in der 1. Bundesliga Nord. 1991 und 1994 konnte sie die deutsche Mannschaftsmeisterschaft gewinnen, 1992 die Vizemeisterschaft und 1993 den dritten Platz.

Handball[]

In den 1970ern war die Handball-Abteilung eines der Aushängeschilder des Vereins. Besonders hervorzuheben waren in dieser Zeit die Handballerinnen, welche dreimal hintereinander den Europapokal gewinnen konnten (1977 und 1979 jeweils den Europapokal der Pokalsieger, 1978 den Europapokal der Landesmeister) und viele Spielerinnen für die ebenfalls sehr erfolgreiche Nationalmannschaft (u. a. Weltmeister 1971, 1975 und 1978 sowie Silber bzw. Bronze bei den Olympischen Sommerspielen 1976 bzw. 1980) abstellten. Aktuell spielen die Damen in der 3. Liga.

Rudern (1963–1969)[]

Bevor die Wassersportarten (darunter auch Rudern) an den SC Berlin-Grünau abgegeben wurden, brachten die Ruderer dem TSC eine Vielzahl an Titeln. So wurden u. a. folgende DDR-Meistertitel errungen:

  • 1x Herren Einer (1968)
  • 6x Herren Doppelzweier (1963 bis 1966, 1968 und 1969)
  • 3x Herren Zweier ohne Steuermann (1963, 1965 und 1968)
  • 1x Herren Zweier mit Steuermann (1968)
  • 1x Herren Vierer ohne Steuermann (1964 als Renngemeinschaft mit dem SC Dynamo Berlin)
  • 4x Herren Achter (1963 und 1964 jew. als Renngemeinschaft mit dem SC Dynamo Berlin, 1966 als Renngemeinschaft mit dem SC Einheit Dresden sowie 1967 allein)
  • 2x Damen Doppelvierer mit Steuerfrau (1963 und 1965 jew. als Renngemeinschaft mit dem SC DHfK Leipzig bzw. SC Einheit Dresden)
  • 2x Damen Vierer mit Steuerfrau (1963 allein und 1966 als Renngemeinschaft mit dem SC DHfK Leipzig)
  • 3x Damen Achter (1963 als Renngemeinschaft mit dem SC DHfK Leipzig sowie 1965 und 1966 jew. als Renngemeinschaft mit dem SC Dynamo Berlin)[5]

Darüber hinaus konnten die beiden Ruderer Jörg Lucke und Heinz-Jürgen Bothe im Ruderwettbewerb der Olympischen Sommerspiele 1968 die Goldmedaille gewinnen.

Volleyball[]

Die Volleyball-Herren des Berliner TSC spielten von 2006 bis 2009 in der Zweiten Bundesliga, zogen sich dann aber aus finanziellen Gründen in die Regionalliga zurück. Zu DDR-Zeiten wurden sie außerdem 1984 und 1986 DDR-Meister. Darüber hinaus ist der Berliner TSC einer der führenden Vereine in der Volleyball-Jugendarbeit und errang hier in den vergangenen Jahren zahlreiche Deutsche Meistertitel.

Weblinks[]

  1. Günter Polauke: Mitgliederversammlung 2008; Bericht des Vorstandes. (PDF) Berliner TSC e V., 2. Juni 2008, S. 21 und 28, abgerufen am 13. Januar 2009.
  2. Klaus Weise: „Repräsentieren allein reicht nicht“. In: Berliner Zeitung. Berliner Verlag GmbH, 18. Februar 2003, abgerufen am 13. Januar 2009.
  3. DDR-Meisterschaft - bis 1970 kein Einerlei. In: www.lotok.de/ost-eishockey. Matthias Opatz, abgerufen am 16. April 2009.
  4. Visitenkarte: Berliner Oldboys. In: www.lotok.de/ost-eishockey. Matthias Opatz, abgerufen am 16. April 2009.
  5. Wilfried Hoffmann: DDR-Rudermeisterschaften der Frauen und Männer von 1949 bis 1990 (Plätze 1 bis 3). In: www.rrk-online.de. Rüsselsheimer Ruder-Klub 08 e. V., abgerufen am 6. Mai 2009.


Kopie vom 16.02.2011, Quelle: Wikipedia, Artikel, Autoren in der Wikipedia
Lokale Autorenseite, Lizenz: GFDL, CC-by-sa 3.0
Advertisement