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| Bildbeschreibung = Andreas Klöden beim Auftakt der [[Rothaus Regio-Tour]] in Heitersheim.
 
| Bildbeschreibung = Andreas Klöden beim Auftakt der [[Rothaus Regio-Tour]] in Heitersheim.
 
| Spitzname = Klödi, Hilde
 
| Spitzname = Klödi, Hilde
| Geburtsdatum = 22. Juni 1975
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| Geburtsdatum = 22. Juni 1975 ({{Alter|1975|6|22}} Jahre)
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| Profijahre = 1998–2006<br />2007–2009<br />2010–2011<br />2012–2013
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| WichtigsteErfolge = 2. [[Tour de France]] [[Tour de France 2004|2004]] und [[Tour de France 2006|2006]]<br />
 
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Gewinner [[Paris–Nizza]] 2000<br />
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Gesamtwertung [[Tour de Romandie]] 2008<br />
Gewinner [[Baskenland-Rundfahrt]] 2000 und 2011<br />
 
 
[[Datei:MaillotAlemania.PNG|20px|Deutscher Meister]] [[Deutsche Straßen-Radmeisterschaften|Deutscher Meister - Straßenrennen]] 2004<br />
Gewinner [[Tirreno–Adriatico]] 2007<br />
 
 
[[Datei:Bronze medal.svg|16px|Bronze]] [[Olympische Sommerspiele 2000/Radsport|Olympisches Straßenrennen]] 2000
Gewinner [[Tour de Romandie]] 2008
 
 
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'''Andreas Klöden''' (* [[22. Juni]] [[1975]] in [[Mittweida]]) ist ein ehemaliger [[Deutschland|deutscher]] [[Radrennfahrer]].
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== Anfänge ==
 
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Im darauf folgenden Jahr, wieder als Helfer für Ullrich, konnte er diesen Erfolg jedoch nicht wiederholen: An elfter Position des Gesamtklassements der [[Tour de France 2005]] liegend, musste er das Rennen während der 17. Etappe wegen eines [[Handwurzelknochen|Kahnbeinbruchs]], den er sich tags zuvor bei einem Sturz zugezogen hatte, aufgeben.<ref>[http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_35339.htm radsport-news.com vom 20. Juli 2005: Schmerzen - Klöden steigt aus]</ref>
 
Im darauf folgenden Jahr, wieder als Helfer für Ullrich, konnte er diesen Erfolg jedoch nicht wiederholen: An elfter Position des Gesamtklassements der [[Tour de France 2005]] liegend, musste er das Rennen während der 17. Etappe wegen eines [[Handwurzelknochen|Kahnbeinbruchs]], den er sich tags zuvor bei einem Sturz zugezogen hatte, aufgeben.<ref>[http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_35339.htm radsport-news.com vom 20. Juli 2005: Schmerzen - Klöden steigt aus]</ref>
   
Nachdem Jan Ulrich bei der [[Tour de France 2006]] wegen des [[Dopingskandal Fuentes|Dopingskandals Fuentes]] Startverbot erhielt, bestritt Klöden das Rennen als Kapitän des Teams. Er beendete die Tour als Dritter und wurde nach der Doping-Disqualifikation des ursprünglich als Sieger geehrten [[Floyd Landis]] nachträglich als Zweiter klassiert.
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Nachdem Jan Ullrich bei der [[Tour de France 2006]] wegen des [[Dopingskandal Fuentes|Dopingskandals Fuentes]] Startverbot erhielt, bestritt Klöden das Rennen als Kapitän des Teams. Er beendete die Tour als Dritter und wurde nach der Doping-Disqualifikation des ursprünglich als Sieger geehrten [[Floyd Landis]] nachträglich als Zweiter klassiert.
   
 
== Nach dem Team Telekom ==
 
== Nach dem Team Telekom ==
[[Datei:Andreas Klöden (Tour de France 2007 - stage 8).jpg|mini|Andreas Klöden bei der 8. Etappe der Tour de France 2007]]
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[[Datei:Andreas Klöden (Tour de France 2007 - stage 8).jpg|miniatur|Andreas Klöden bei der 8. Etappe der Tour de France 2007]]
Zur Saison 2007 wechselte Klöden zum [[Team Astana]].<ref>[http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_40279.htm radsport-news.com vom 26. August 2006: Klöden und Kessler zu Astana]</ref> Er verpasste den Sieg des bei der [[Tour de France 2007|Tour de France]] in London abgehaltenen Prologs um 13 Sekunden Rückstand zum Sieger Fabian Cancellara.<ref>Welt Online: [https://www.welt.de/sport/article1006792/Kloeden-verpasst-Prologsieg-nur-knapp.html Klöden verpaßt Prologsieg nur knapp], 7. Juli 2007</ref> Wegen des vorzeitigen Rückzugs des Astana-Teams nach der positiven Dopingprobe des Kapitäns [[Alexander Nikolajewitsch Winokurow|Alexander Winokurow]] konnte Klöden die Tour nicht zu Ende fahren.<ref>[http://www.spiegel.de/sport/sonst/tour-de-france-blutdoping-bei-winokurow-astana-steigt-aus-a-496298.html spiegel.de vom 24. Juli 2007:Blutdoping bei Winokurow - Astana steigt aus]</ref>
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Zur Saison 2007 wechselte Klöden zum [[Team Astana]].<ref>[http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_40279.htm radsport-news.com vom 26. August 2006: Klöden und Kessler zu Astana]</ref> Er verpasste den Sieg des bei der [[Tour de France 2007|Tour de France]] in London abgehaltenen Prologs um 13 Sekunden Rückstand zum Sieger Fabian Cancellara.<ref>Welt Online: [https://www.welt.de/sport/article1006792/Kloeden-verpasst-Prologsieg-nur-knapp.html Klöden verpasst Prologsieg nur knapp], 7. Juli 2007</ref> Wegen des vorzeitigen Rückzugs des Astana-Teams nach der positiven Dopingprobe des Kapitäns [[Alexander Nikolajewitsch Winokurow|Alexander Winokurow]] konnte Klöden die Tour nicht zu Ende fahren.<ref>[http://www.spiegel.de/sport/sonst/tour-de-france-blutdoping-bei-winokurow-astana-steigt-aus-a-496298.html spiegel.de vom 24. Juli 2007:Blutdoping bei Winokurow - Astana steigt aus]</ref>
   
 
Das Team wurde im Jahr 2008 zunächst weder für den [[Giro d’Italia 2008]] noch für die [[Tour de France 2008]] eingeladen. Nachdem nachträglich eine Einladung für den Giro erfolgte,<ref>[http://www.spiegel.de/sport/sonst/giro-d-italia-skandalteam-astana-herzlich-willkommen-a-551737.html spiegel.de vom 7. Mai 2008: Skandalteam Astana? Herzlich willkommen!]</ref> startete Klöden dort mit Siegambitionen. Schließlich war er jedoch Helfer des nachgemeldeten [[Alberto Contador]] und stieg auf Rang 13 liegend wegen einer schweren Erkältung am vorletzten Tag aus.<ref>[http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_50006.htm radsport-news.com vom 31. Mai 2008: Kranker Klöden muss Giro beenden]</ref>
 
Das Team wurde im Jahr 2008 zunächst weder für den [[Giro d’Italia 2008]] noch für die [[Tour de France 2008]] eingeladen. Nachdem nachträglich eine Einladung für den Giro erfolgte,<ref>[http://www.spiegel.de/sport/sonst/giro-d-italia-skandalteam-astana-herzlich-willkommen-a-551737.html spiegel.de vom 7. Mai 2008: Skandalteam Astana? Herzlich willkommen!]</ref> startete Klöden dort mit Siegambitionen. Schließlich war er jedoch Helfer des nachgemeldeten [[Alberto Contador]] und stieg auf Rang 13 liegend wegen einer schweren Erkältung am vorletzten Tag aus.<ref>[http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_50006.htm radsport-news.com vom 31. Mai 2008: Kranker Klöden muss Giro beenden]</ref>
   
Nachdem Andreas Klöden vom [[Bund Deutscher Radfahrer]] nicht für die [[Olympische Sommerspiele 2008|Olympischen Sommerspiele 2008]] in Peking nominiert wurde, zeigte Klöden von der aus seiner Sicht nicht nachvollziehbaren Entscheidung enttäuscht und teilte mit, zukünftig nicht mehr für den [[Bund Deutscher Radfahrer]] zur Verfügung zu stehen.<ref>sport.ARD.de: {{Webarchiv|url=http://tour.ard.de/dtour/aktuell/kw35/kloeden_20080830.htm|wayback=20080912045847|text=''Klöden startet nicht mehr für den BDR''}}, 30. August 2008</ref>
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Nachdem Andreas Klöden vom [[Bund Deutscher Radfahrer]] nicht für die [[Olympische Sommerspiele 2008|Olympischen Sommerspiele 2008]] in Peking nominiert wurde, zeigte sich Klöden von der aus seiner Sicht nicht nachvollziehbaren Entscheidung enttäuscht und teilte mit, zukünftig nicht mehr für den Bund Deutscher Radfahrer zur Verfügung zu stehen.<ref>sport.ARD.de: {{Webarchiv|url=http://tour.ard.de/dtour/aktuell/kw35/kloeden_20080830.htm|wayback=20080912045847|text=''Klöden startet nicht mehr für den BDR''}}, 30. August 2008</ref>
   
 
Im Jahr 2009 konnte Klöden im Frühjahr starke Ergebnisse in Rundfahrten verzeichnen. Auch bei der [[Tour de France 2009]] konnte Klöden diesmal als Edelhelfer überzeugen. Stellenweise war er sogar stärker als Armstrong und hätte auf der 17. Etappe nach Le Grand-Bornand gar das Podium erreichen können, wenn er sich am letzten Anstieg nicht in einen Hungerast gefahren und damit am Ende viel Zeit liegen gelassen hätte. In der Gesamtwertung stand schließlich Platz 6 zu Buche.
 
Im Jahr 2009 konnte Klöden im Frühjahr starke Ergebnisse in Rundfahrten verzeichnen. Auch bei der [[Tour de France 2009]] konnte Klöden diesmal als Edelhelfer überzeugen. Stellenweise war er sogar stärker als Armstrong und hätte auf der 17. Etappe nach Le Grand-Bornand gar das Podium erreichen können, wenn er sich am letzten Anstieg nicht in einen Hungerast gefahren und damit am Ende viel Zeit liegen gelassen hätte. In der Gesamtwertung stand schließlich Platz 6 zu Buche.
   
Zusammen mit Teammanager [[Johan Bruyneel]] wechselte Klöden 2010 zum neu gegründeten US-amerikanischen [[Team RadioShack]] und 2012 nach dessen Fusion mit luxemburgischen Team [[Leopard Trek]] zum [[RadioShack-Nissan]]-Team dorthin.
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Zusammen mit Teammanager [[Johan Bruyneel]] wechselte Klöden 2010 zum neu gegründeten US-amerikanischen [[Team RadioShack]] und 2012 nach dessen Fusion mit dem luxemburgischen Team [[Leopard Trek]] zum [[RadioShack-Nissan]]-Team dorthin.
   
 
Im Frühjahr 2011 startete Klöden mit einer starken Form in die Saison und konnte neben Platz 2 einen Etappensieg bei [[Paris–Nizza]] verzeichnen. Außerdem gewann er das Zeitfahren des [[Critérium International]] und konnte die [[Baskenland-Rundfahrt]] für sich entscheiden.
 
Im Frühjahr 2011 startete Klöden mit einer starken Form in die Saison und konnte neben Platz 2 einen Etappensieg bei [[Paris–Nizza]] verzeichnen. Außerdem gewann er das Zeitfahren des [[Critérium International]] und konnte die [[Baskenland-Rundfahrt]] für sich entscheiden.
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== Dopingvorwürfe ==
 
== Dopingvorwürfe ==
[[Datei:KloedenVentoux2009.jpg|mini|Andreas Klöden, 20. Etappe der Tour de France 2009, Mont Ventoux]]
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[[Datei:KloedenVentoux2009.jpg|miniatur|Andreas Klöden, 20. Etappe der Tour de France 2009, Mont Ventoux]]
Im Frühjahr 2008 wurde Klöden durch einen Artikel der Süddeutschen Zeitung des Dopings beschuldigt. Laut Artikel behauptete die Zeitung, sie hätte die Aussage des geständigen Dopingsünders [[Patrik Sinkewitz]] vorliegen, der damit seine früheren Teamkollegen belastet. Andreas Klöden und [[Matthias Kessler]] seien dabei gewesen, als sich Sinkewitz bei der [[Tour de France 2006]] von Straßburg aus zum Blutdoping ins Uni-Klinikum Freiburg begab.<ref>[http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,540208,00.html Sinkewitz soll Klöden als Dopingbetrüger geoutet haben] Spiegel Online, 7. März 2008.</ref> Die dafür zuständige Staatsanwaltschaft hat die in der Presseberichterstattung behaupteten Informationen jedoch nicht bestätigt. Es sei nicht bekannt, wie die Presse an solche Detailinformationen gekommen sein solle.<ref>[http://www.andreas-kloeden.com/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=101&Itemid=26 Pressemitteilung] Andreas Klöden Official Homepage, 8. März 2008. (Homepage nicht mehr verfügbar).</ref>
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Im Frühjahr 2008 wurde Klöden durch einen Artikel der Süddeutschen Zeitung des Dopings beschuldigt. Laut Artikel behauptete die Zeitung, sie hätte die Aussage des geständigen Dopingsünders [[Patrik Sinkewitz]] vorliegen, der damit seine früheren Teamkollegen belastet. Andreas Klöden und [[Matthias Kessler]] seien dabei gewesen, als sich Sinkewitz bei der [[Tour de France 2006]] von Straßburg aus zum Blutdoping ins Uniklinikum Freiburg begab.<ref>[http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,540208,00.html Sinkewitz soll Klöden als Dopingbetrüger geoutet haben] Spiegel Online, 7. März 2008.</ref> Die dafür zuständige Staatsanwaltschaft hat die in der Presseberichterstattung behaupteten Informationen jedoch nicht bestätigt. Es sei nicht bekannt, wie die Presse an solche Detailinformationen gekommen sein solle.<ref>{{Webarchiv|text=Pressemitteilung |url=http://www.andreas-kloeden.com/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=101&Itemid=26 |wayback=20080928114904}} Andreas Klöden Official Homepage, 8. März 2008. (Homepage nicht mehr verfügbar).</ref>
   
Der am 13. Mai 2009 der Öffentlichkeit vorgestellte Abschlussbericht der Expertenkommission zur Aufklärung von Dopingvorwürfen gegenüber Ärzten der Abteilung Sportmedizin des Universitätsklinikums Freiburg stellt als gesichert fest, dass Andreas Klöden neben seinen damaligen Teamkollegen Kessler und Sinkewitz zur Tour de France 2006 mit Eigenblut gedopt wurde.<ref>[http://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/06_presse/pdfs-publikationen/Abschlussbericht.pdf Abschlussbericht] der Expertenkommission zur Aufklärung von Dopingvorwürfen gegenüber Ärzten der Abteilung Sportmedizin des Universitätsklinikums Freiburg, 13. Mai 2009</ref> Andreas Klöden und seine Rechtsanwälte haben dazu eine Presseerklärung abgegeben, in der sie unter anderem die Behauptungen für vage und nicht nachvollziehbar halten.<ref>[http://www.jensweinreich.de/2009/05/15/andreas-kloden-lasst-sagen/ jensweinreich.de vom 15. Mai 2009: Andreas Klöden lässt sagen … (Pressemitteilung Dopingvorwürfe)]</ref> Als Folge der Vorwürfe lehnte Andreas Klöden Interview-Anfragen deutscher Medien meist ab.<ref name=t-o /> Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurden gegen Zahlung einer Geldauflage an eine soziale Einrichtung eingestellt.<ref>{{ Webarchiv | url=http://www.swp.de/swp_import/sport/ueberregional/sportarten/radsport/news/art660357,235895 | wayback=20150403101315 | text= Klöden bestreitet Zahlung von Geldbuße swp.de 6. November 2009 }}</ref>
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Der am 13. Mai 2009 der Öffentlichkeit vorgestellte Abschlussbericht der Expertenkommission zur Aufklärung von Dopingvorwürfen gegenüber Ärzten der Abteilung Sportmedizin des Universitätsklinikums Freiburg stellt als gesichert fest, dass Andreas Klöden neben seinen damaligen Teamkollegen Kessler und Sinkewitz zur Tour de France 2006 mit Eigenblut gedopt wurde.<ref>[http://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/06_presse/pdfs-publikationen/Abschlussbericht.pdf Abschlussbericht] der Expertenkommission zur Aufklärung von Dopingvorwürfen gegenüber Ärzten der Abteilung Sportmedizin des Universitätsklinikums Freiburg, 13. Mai 2009</ref> Andreas Klöden und seine Rechtsanwälte haben dazu eine Presseerklärung abgegeben, in der sie unter anderem die Behauptungen für vage und nicht nachvollziehbar halten.<ref>[http://www.jensweinreich.de/2009/05/15/andreas-kloden-lasst-sagen/ jensweinreich.de vom 15. Mai 2009: Andreas Klöden lässt sagen … (Pressemitteilung Dopingvorwürfe)]</ref> Als Folge der Vorwürfe lehnte Andreas Klöden Interviewanfragen deutscher Medien meist ab.<ref name=t-o /> Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurden gegen Zahlung einer Geldauflage an eine soziale Einrichtung eingestellt.<ref>{{ Webarchiv | url=http://www.swp.de/swp_import/sport/ueberregional/sportarten/radsport/news/art660357,235895 | wayback=20150403101315 | text= Klöden bestreitet Zahlung von Geldbuße swp.de 6. November 2009 }}</ref>
 
== Sonstiges ==
 
Seit Anfang des Jahres 2017 ist Klöden Markenbotschafter des Fahrradherstellers [[Storck Bicycle]]. <ref>{{Internetquelle|url=https://velomotion.de/2017/02/andreas-kloeden-storck-markenbotschafter/|titel=Andreas Klöden neuer Storck Markenbotschafter - Velomotion|zugriff=2017-03-01}}</ref>
 
   
 
== Erfolge ==
 
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* [[Datei:Bronze medal.svg|15px|Bronze]] [[UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 1996|Straßenweltmeisterschaft]] Einzelzeitfahren U23
   
 
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* [[Niedersachsen-Rundfahrt]]
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* Gesamtwertung [[Niedersachsen-Rundfahrt]]
   
 
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* Gesamtwertung [[Paris–Nizza]]
* [[Baskenland-Rundfahrt]]
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* Gesamtwertung [[Baskenland-Rundfahrt]]
* [[Datei:Bronze medal.svg|16px|Bronze]] [[Olympische Sommerspiele 2000/Radsport|Olympisches Straßenrennen]]
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* [[Datei:MaillotAlemania.PNG|20px|Deutscher Meister]] [[Deutsche Straßen-Radmeisterschaften|Deutscher Meister im Straßenrennen]]
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* Gesamtwertung und eine Etappe [[Regio-Tour]]
 
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* [[Tirreno–Adriatico 2007|Tirreno–Adriatico]]
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* Gesamtwertung [[Circuit de la Sarthe 2007|Circuit de la Sarthe]]
   
 
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* [[Datei:Jersey yellow.svg|20px|Gelbes Trikot]] Gesamtwertung und [[Datei:Jersey green.svg|20px|Grünes Trikot]] [[Punktewertung (Radsport)|Punktewertung]] [[Baskenland-Rundfahrt_2011|Baskenland-Rundfahrt]]
 
* eine Etappe [[Giro del Trentino]]
 
* eine Etappe [[Giro del Trentino]]
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Aktuelle Version vom 19. Juli 2019, 05:13 Uhr

Andreas Klöden Straßenradsport
Andreas Klöden beim Auftakt der Rothaus Regio-Tour in Heitersheim.
Andreas Klöden beim Auftakt der Rothaus Regio-Tour in Heitersheim.
Zur Person
Spitzname Klödi, Hilde
Geburtsdatum 22. Juni 1975 (48 Jahre)
Nation DeutschlandDeutschland Deutschland
Disziplin Straße
Karriereende 2013
Team(s)
1998–2006
2007–2009
2010–2011
2012–2013
Telekom
Astana
RadioShack
RadioShack-Nissan
Wichtigste Erfolge

Gesamtwertung Paris–Nizza 2000
Gesamtwertung Baskenland-Rundfahrt 2000 und 2011
Gesamtwertung Tirreno–Adriatico 2007
Gesamtwertung Tour de Romandie 2008
Deutscher Meister Deutscher Meister - Straßenrennen 2004
Bronze Olympisches Straßenrennen 2000

Letzte Aktualisierung: 24. Oktober 2013

Andreas Klöden (* 22. Juni 1975 in Mittweida) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer.

Anfänge[]

Kurz nach seiner Geburt zog seine Familie nach Groß Schacksdorf bei Forst (Lausitz), wo er aufwuchs. Seine Radsportlaufbahn begann Klöden bei der SG Dynamo Forst und wurde von dort 1989 an die Kinder- und Jugendsportschule Berlin delegiert, wo er – wie Jan Ullrich – beim SC Dynamo Berlin trainierte.

Profi beim Team Telekom[]

Er begann seine Profilaufbahn im Mai 1998 beim Team Telekom[1], dem späteren T-Mobile Team. Dort war er vorrangig als sportlicher Helfer (Wasserträger) von Jan Ullrich tätig, zu dem ihn privat eine enge Freundschaft verbindet.[2]

Erste größere internationale Erfolge gelangen ihm im Frühjahr 2000, als er nacheinander die wichtigen Etappenrennen Paris–Nizza und Baskenland-Rundfahrt gewinnen konnte. Diese Erfolge bestätigte er im September desselben Jahres, als er hinter seinen Teamkollegen Jan Ullrich und Alexander Winokurow die Bronzemedaille im Straßenrennen bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney gewann.

An diese Erfolge konnte Klöden zunächst nicht weiter anknüpfen. Erst im Jahr 2004 gewann er zunächst den Titel des Deutschen Meisters im Straßenrennen in Freiburg im Breisgau. Wenige Wochen später erreichte er den zweiten Platz der Tour de France 2004 vor Teamkapitän Ullrich, der Vierter wurde.

Im darauf folgenden Jahr, wieder als Helfer für Ullrich, konnte er diesen Erfolg jedoch nicht wiederholen: An elfter Position des Gesamtklassements der Tour de France 2005 liegend, musste er das Rennen während der 17. Etappe wegen eines Kahnbeinbruchs, den er sich tags zuvor bei einem Sturz zugezogen hatte, aufgeben.[3]

Nachdem Jan Ullrich bei der Tour de France 2006 wegen des Dopingskandals Fuentes Startverbot erhielt, bestritt Klöden das Rennen als Kapitän des Teams. Er beendete die Tour als Dritter und wurde nach der Doping-Disqualifikation des ursprünglich als Sieger geehrten Floyd Landis nachträglich als Zweiter klassiert.

Nach dem Team Telekom[]

Andreas Klöden (Tour de France 2007 - stage 8)

Andreas Klöden bei der 8. Etappe der Tour de France 2007

Zur Saison 2007 wechselte Klöden zum Team Astana.[4] Er verpasste den Sieg des bei der Tour de France in London abgehaltenen Prologs um 13 Sekunden Rückstand zum Sieger Fabian Cancellara.[5] Wegen des vorzeitigen Rückzugs des Astana-Teams nach der positiven Dopingprobe des Kapitäns Alexander Winokurow konnte Klöden die Tour nicht zu Ende fahren.[6]

Das Team wurde im Jahr 2008 zunächst weder für den Giro d’Italia 2008 noch für die Tour de France 2008 eingeladen. Nachdem nachträglich eine Einladung für den Giro erfolgte,[7] startete Klöden dort mit Siegambitionen. Schließlich war er jedoch Helfer des nachgemeldeten Alberto Contador und stieg auf Rang 13 liegend wegen einer schweren Erkältung am vorletzten Tag aus.[8]

Nachdem Andreas Klöden vom Bund Deutscher Radfahrer nicht für die Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking nominiert wurde, zeigte sich Klöden von der aus seiner Sicht nicht nachvollziehbaren Entscheidung enttäuscht und teilte mit, zukünftig nicht mehr für den Bund Deutscher Radfahrer zur Verfügung zu stehen.[9]

Im Jahr 2009 konnte Klöden im Frühjahr starke Ergebnisse in Rundfahrten verzeichnen. Auch bei der Tour de France 2009 konnte Klöden diesmal als Edelhelfer überzeugen. Stellenweise war er sogar stärker als Armstrong und hätte auf der 17. Etappe nach Le Grand-Bornand gar das Podium erreichen können, wenn er sich am letzten Anstieg nicht in einen Hungerast gefahren und damit am Ende viel Zeit liegen gelassen hätte. In der Gesamtwertung stand schließlich Platz 6 zu Buche.

Zusammen mit Teammanager Johan Bruyneel wechselte Klöden 2010 zum neu gegründeten US-amerikanischen Team RadioShack und 2012 nach dessen Fusion mit dem luxemburgischen Team Leopard Trek zum RadioShack-Nissan-Team dorthin.

Im Frühjahr 2011 startete Klöden mit einer starken Form in die Saison und konnte neben Platz 2 einen Etappensieg bei Paris–Nizza verzeichnen. Außerdem gewann er das Zeitfahren des Critérium International und konnte die Baskenland-Rundfahrt für sich entscheiden.

Mit Ablauf der Saison 2013 beendete Klöden im August 2013 mit der USA Pro Cycling Challenge seine Karriere als Radprofi.[10] Er erklärte, es sei zu keiner Einigung über einen neuen Vertrag für die Saison 2014 gekommen.[11]

Dopingvorwürfe[]

KloedenVentoux2009

Andreas Klöden, 20. Etappe der Tour de France 2009, Mont Ventoux

Im Frühjahr 2008 wurde Klöden durch einen Artikel der Süddeutschen Zeitung des Dopings beschuldigt. Laut Artikel behauptete die Zeitung, sie hätte die Aussage des geständigen Dopingsünders Patrik Sinkewitz vorliegen, der damit seine früheren Teamkollegen belastet. Andreas Klöden und Matthias Kessler seien dabei gewesen, als sich Sinkewitz bei der Tour de France 2006 von Straßburg aus zum Blutdoping ins Uniklinikum Freiburg begab.[12] Die dafür zuständige Staatsanwaltschaft hat die in der Presseberichterstattung behaupteten Informationen jedoch nicht bestätigt. Es sei nicht bekannt, wie die Presse an solche Detailinformationen gekommen sein solle.[13]

Der am 13. Mai 2009 der Öffentlichkeit vorgestellte Abschlussbericht der Expertenkommission zur Aufklärung von Dopingvorwürfen gegenüber Ärzten der Abteilung Sportmedizin des Universitätsklinikums Freiburg stellt als gesichert fest, dass Andreas Klöden neben seinen damaligen Teamkollegen Kessler und Sinkewitz zur Tour de France 2006 mit Eigenblut gedopt wurde.[14] Andreas Klöden und seine Rechtsanwälte haben dazu eine Presseerklärung abgegeben, in der sie unter anderem die Behauptungen für vage und nicht nachvollziehbar halten.[15] Als Folge der Vorwürfe lehnte Andreas Klöden Interviewanfragen deutscher Medien meist ab.[2] Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurden gegen Zahlung einer Geldauflage an eine soziale Einrichtung eingestellt.[16]

Erfolge[]

1996

  • Bronze Straßenweltmeisterschaft Einzelzeitfahren U23

1998

  • Gesamtwertung Niedersachsen-Rundfahrt

2000

  • Gesamtwertung Paris–Nizza
  • Gesamtwertung Baskenland-Rundfahrt
  • Bronze Olympisches Straßenrennen

2004

  • Deutscher Meister Deutscher Meister - Straßenrennen

2005

  • eine Etappe Bayern-Rundfahrt

2006

  • Gesamtwertung und eine Etappe Regio-Tour

2007

  • Gesamtwertung Tirreno–Adriatico
  • Gesamtwertung Circuit de la Sarthe

2008

  • Gesamtwertung und eine Etappe Tour de Romandie

2009

  • eine Etappe Tirreno–Adriatico
  • eine Etappe Giro del Trentino
  • Mannschaftszeitfahren Tour de France

2011

  • eine Etappe Critérium International
  • Gelbes Trikot Gesamtwertung und Grünes Trikot Punktewertung Baskenland-Rundfahrt
  • eine Etappe Giro del Trentino

Platzierungen bei den Grand Tours[]

Grand Tour 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Pink jersey Giro d’Italia DNF
Yellow jersey Tour de France 26 DNF 2 DNF 2 DNF 6 14 DNF 11 30
red jersey Vuelta a España DNF 62 DNF DNF 20 DNF

Legende: DNF: did not finish, Fahrer hat eine Etappe nicht beendet

Weblinks[]

Einzelnachweise[]

  1. Karl-Heinz Otto: Das Debüt bei der Friedensfahrt – Der Berliner Andreas Klöden wird Jungprofi beim deutschen Team Telekom. In: Berliner Zeitung. 31. Dezember 1997, abgerufen am 16. Juni 2015.
  2. 2,0 2,1 t-online.de vom 24. Oktober 2013: Andreas Klöden beendet seine Karriere
  3. radsport-news.com vom 20. Juli 2005: Schmerzen - Klöden steigt aus
  4. radsport-news.com vom 26. August 2006: Klöden und Kessler zu Astana
  5. Welt Online: Klöden verpasst Prologsieg nur knapp, 7. Juli 2007
  6. spiegel.de vom 24. Juli 2007:Blutdoping bei Winokurow - Astana steigt aus
  7. spiegel.de vom 7. Mai 2008: Skandalteam Astana? Herzlich willkommen!
  8. radsport-news.com vom 31. Mai 2008: Kranker Klöden muss Giro beenden
  9. sport.ARD.de: Klöden startet nicht mehr für den BDR (Memento vom 12. September 2008 im Internet Archive), 30. August 2008
  10. RSN Rangliste, Platz 16: Andreas Klöden (RadioShack-Leopard). Bei der Abschieds-Tour als Etappenjäger überzeugt
  11. weser-kurier.de vom 24. Oktober 2013: 16 erfolgreiche Jahre als Radrennprofi - Andreas Klöden beendet Laufbahn
  12. Sinkewitz soll Klöden als Dopingbetrüger geoutet haben Spiegel Online, 7. März 2008.
  13. Pressemitteilung (Memento vom 28. September 2008 im Internet Archive) Andreas Klöden Official Homepage, 8. März 2008. (Homepage nicht mehr verfügbar).
  14. Abschlussbericht der Expertenkommission zur Aufklärung von Dopingvorwürfen gegenüber Ärzten der Abteilung Sportmedizin des Universitätsklinikums Freiburg, 13. Mai 2009
  15. jensweinreich.de vom 15. Mai 2009: Andreas Klöden lässt sagen … (Pressemitteilung Dopingvorwürfe)
  16. Klöden bestreitet Zahlung von Geldbuße swp.de 6. November 2009 (Memento vom 3. April 2015 im Internet Archive)


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