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Andreas Klöden beim Auftakt der Rothaus Regio-Tour in Heitersheim. | |
Zur Person | |
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Spitzname | Klödi, Hilde |
Geburtsdatum | 22. Juni 1975 (49 Jahre) |
Nation | ![]() |
Disziplin | Straße |
Karriereende | 2013 |
Team(s) | |
1998–2006 2007–2009 2010–2011 2012–2013 |
Telekom Astana RadioShack RadioShack-Nissan |
Wichtigste Erfolge | |
Gesamtwertung Paris–Nizza 2000 | |
Letzte Aktualisierung: 24. Oktober 2013 |
Andreas Klöden (* 22. Juni 1975 in Mittweida) ist ein ehemaliger deutscher Radrennfahrer.
Anfänge[]
Kurz nach seiner Geburt zog seine Familie nach Groß Schacksdorf bei Forst (Lausitz), wo er aufwuchs. Seine Radsportlaufbahn begann Klöden bei der SG Dynamo Forst und wurde von dort 1989 an die Kinder- und Jugendsportschule Berlin delegiert, wo er – wie Jan Ullrich – beim SC Dynamo Berlin trainierte.
Profi beim Team Telekom[]
Er begann seine Profilaufbahn im Mai 1998 beim Team Telekom[1], dem späteren T-Mobile Team. Dort war er vorrangig als sportlicher Helfer (Wasserträger) von Jan Ullrich tätig, zu dem ihn privat eine enge Freundschaft verbindet.[2]
Erste größere internationale Erfolge gelangen ihm im Frühjahr 2000, als er nacheinander die wichtigen Etappenrennen Paris–Nizza und Baskenland-Rundfahrt gewinnen konnte. Diese Erfolge bestätigte er im September desselben Jahres, als er hinter seinen Teamkollegen Jan Ullrich und Alexander Winokurow die Bronzemedaille im Straßenrennen bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney gewann.
An diese Erfolge konnte Klöden zunächst nicht weiter anknüpfen. Erst im Jahr 2004 gewann er zunächst den Titel des Deutschen Meisters im Straßenrennen in Freiburg im Breisgau. Wenige Wochen später erreichte er den zweiten Platz der Tour de France 2004 vor Teamkapitän Ullrich, der Vierter wurde.
Im darauf folgenden Jahr, wieder als Helfer für Ullrich, konnte er diesen Erfolg jedoch nicht wiederholen: An elfter Position des Gesamtklassements der Tour de France 2005 liegend, musste er das Rennen während der 17. Etappe wegen eines Kahnbeinbruchs, den er sich tags zuvor bei einem Sturz zugezogen hatte, aufgeben.[3]
Nachdem Jan Ullrich bei der Tour de France 2006 wegen des Dopingskandals Fuentes Startverbot erhielt, bestritt Klöden das Rennen als Kapitän des Teams. Er beendete die Tour als Dritter und wurde nach der Doping-Disqualifikation des ursprünglich als Sieger geehrten Floyd Landis nachträglich als Zweiter klassiert.
Nach dem Team Telekom[]

Andreas Klöden bei der 8. Etappe der Tour de France 2007
Zur Saison 2007 wechselte Klöden zum Team Astana.[4] Er verpasste den Sieg des bei der Tour de France in London abgehaltenen Prologs um 13 Sekunden Rückstand zum Sieger Fabian Cancellara.[5] Wegen des vorzeitigen Rückzugs des Astana-Teams nach der positiven Dopingprobe des Kapitäns Alexander Winokurow konnte Klöden die Tour nicht zu Ende fahren.[6]
Das Team wurde im Jahr 2008 zunächst weder für den Giro d’Italia 2008 noch für die Tour de France 2008 eingeladen. Nachdem nachträglich eine Einladung für den Giro erfolgte,[7] startete Klöden dort mit Siegambitionen. Schließlich war er jedoch Helfer des nachgemeldeten Alberto Contador und stieg auf Rang 13 liegend wegen einer schweren Erkältung am vorletzten Tag aus.[8]
Nachdem Andreas Klöden vom Bund Deutscher Radfahrer nicht für die Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking nominiert wurde, zeigte sich Klöden von der aus seiner Sicht nicht nachvollziehbaren Entscheidung enttäuscht und teilte mit, zukünftig nicht mehr für den Bund Deutscher Radfahrer zur Verfügung zu stehen.[9]
Im Jahr 2009 konnte Klöden im Frühjahr starke Ergebnisse in Rundfahrten verzeichnen. Auch bei der Tour de France 2009 konnte Klöden diesmal als Edelhelfer überzeugen. Stellenweise war er sogar stärker als Armstrong und hätte auf der 17. Etappe nach Le Grand-Bornand gar das Podium erreichen können, wenn er sich am letzten Anstieg nicht in einen Hungerast gefahren und damit am Ende viel Zeit liegen gelassen hätte. In der Gesamtwertung stand schließlich Platz 6 zu Buche.
Zusammen mit Teammanager Johan Bruyneel wechselte Klöden 2010 zum neu gegründeten US-amerikanischen Team RadioShack und 2012 nach dessen Fusion mit dem luxemburgischen Team Leopard Trek zum RadioShack-Nissan-Team dorthin.
Im Frühjahr 2011 startete Klöden mit einer starken Form in die Saison und konnte neben Platz 2 einen Etappensieg bei Paris–Nizza verzeichnen. Außerdem gewann er das Zeitfahren des Critérium International und konnte die Baskenland-Rundfahrt für sich entscheiden.
Mit Ablauf der Saison 2013 beendete Klöden im August 2013 mit der USA Pro Cycling Challenge seine Karriere als Radprofi.[10] Er erklärte, es sei zu keiner Einigung über einen neuen Vertrag für die Saison 2014 gekommen.[11]
Dopingvorwürfe[]

Andreas Klöden, 20. Etappe der Tour de France 2009, Mont Ventoux
Im Frühjahr 2008 wurde Klöden durch einen Artikel der Süddeutschen Zeitung des Dopings beschuldigt. Laut Artikel behauptete die Zeitung, sie hätte die Aussage des geständigen Dopingsünders Patrik Sinkewitz vorliegen, der damit seine früheren Teamkollegen belastet. Andreas Klöden und Matthias Kessler seien dabei gewesen, als sich Sinkewitz bei der Tour de France 2006 von Straßburg aus zum Blutdoping ins Uniklinikum Freiburg begab.[12] Die dafür zuständige Staatsanwaltschaft hat die in der Presseberichterstattung behaupteten Informationen jedoch nicht bestätigt. Es sei nicht bekannt, wie die Presse an solche Detailinformationen gekommen sein solle.[13]
Der am 13. Mai 2009 der Öffentlichkeit vorgestellte Abschlussbericht der Expertenkommission zur Aufklärung von Dopingvorwürfen gegenüber Ärzten der Abteilung Sportmedizin des Universitätsklinikums Freiburg stellt als gesichert fest, dass Andreas Klöden neben seinen damaligen Teamkollegen Kessler und Sinkewitz zur Tour de France 2006 mit Eigenblut gedopt wurde.[14] Andreas Klöden und seine Rechtsanwälte haben dazu eine Presseerklärung abgegeben, in der sie unter anderem die Behauptungen für vage und nicht nachvollziehbar halten.[15] Als Folge der Vorwürfe lehnte Andreas Klöden Interviewanfragen deutscher Medien meist ab.[2] Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurden gegen Zahlung einer Geldauflage an eine soziale Einrichtung eingestellt.[16]
Erfolge[]
1996 1998
2000 2004 2005
2006
|
2007
2008
2009
2011 |
Platzierungen bei den Grand Tours[]
Legende: DNF: did not finish, Fahrer hat eine Etappe nicht beendet
Weblinks[]
- Andreas Klöden in der Datenbank von Radsportseiten.net
- Andreas Klöden in der Datenbank der Tour de France (französisch/englisch)
Einzelnachweise[]
- ↑ Karl-Heinz Otto: Das Debüt bei der Friedensfahrt – Der Berliner Andreas Klöden wird Jungprofi beim deutschen Team Telekom. In: Berliner Zeitung. 31. Dezember 1997, abgerufen am 16. Juni 2015.
- ↑ 2,0 2,1 t-online.de vom 24. Oktober 2013: Andreas Klöden beendet seine Karriere
- ↑ radsport-news.com vom 20. Juli 2005: Schmerzen - Klöden steigt aus
- ↑ radsport-news.com vom 26. August 2006: Klöden und Kessler zu Astana
- ↑ Welt Online: Klöden verpasst Prologsieg nur knapp, 7. Juli 2007
- ↑ spiegel.de vom 24. Juli 2007:Blutdoping bei Winokurow - Astana steigt aus
- ↑ spiegel.de vom 7. Mai 2008: Skandalteam Astana? Herzlich willkommen!
- ↑ radsport-news.com vom 31. Mai 2008: Kranker Klöden muss Giro beenden
- ↑ sport.ARD.de: Klöden startet nicht mehr für den BDR (Memento vom 12. September 2008 im Internet Archive), 30. August 2008
- ↑ RSN Rangliste, Platz 16: Andreas Klöden (RadioShack-Leopard). Bei der Abschieds-Tour als Etappenjäger überzeugt
- ↑ weser-kurier.de vom 24. Oktober 2013: 16 erfolgreiche Jahre als Radrennprofi - Andreas Klöden beendet Laufbahn
- ↑ Sinkewitz soll Klöden als Dopingbetrüger geoutet haben Spiegel Online, 7. März 2008.
- ↑ Pressemitteilung (Memento vom 28. September 2008 im Internet Archive) Andreas Klöden Official Homepage, 8. März 2008. (Homepage nicht mehr verfügbar).
- ↑ Abschlussbericht der Expertenkommission zur Aufklärung von Dopingvorwürfen gegenüber Ärzten der Abteilung Sportmedizin des Universitätsklinikums Freiburg, 13. Mai 2009
- ↑ jensweinreich.de vom 15. Mai 2009: Andreas Klöden lässt sagen … (Pressemitteilung Dopingvorwürfe)
- ↑ Klöden bestreitet Zahlung von Geldbuße swp.de 6. November 2009 (Memento vom 3. April 2015 im Internet Archive)
1896, 1898 Alfred Köcher | 1910 Karl Wittig | 1913 Ernst Franz | 1919, 1923 Richard Golle | 1920 Paul Koch | 1921 Adolf Huschke | 1922, 1925 Richard Huschke | 1924 Paul Kohl | 1928 Felix Manthey | 1934 Kurt Stöpel | 1935 Bruno Roth | 1936 Georg Umbenhauer | 1937, 1941, 1950 Erich Bautz | 1938 Jupp Arents | 1939 Walter Löber | 1940 Georg Stach | 1946 Karl Kittsteiner | 1947 Georg Voggenreiter | 1948 Otto Schenk | 1949 Otto Ziege | 1951, 1952 Ludwig Hörmann | 1953 Heinz Müller | 1954 Hermann Schild | 1955 Hans Preiskeit | 1956 Valentin Petry | 1957 Franz Reitz | 1958 Klaus Bugdahl | 1959–1961 Hennes Junkermann | 1962 Dieter Puschel | 1963 Sigi Renz | 1964, 1970 Rudi Altig | 1965–1967 Winfried Bölke | 1968 Rolf Wolfshohl | 1969 Peter Glemser | 1971 Jürgen Tschan | 1972 Wilfried Peffgen | 1974 Günter Haritz | 1975, 1976 Dietrich Thurau | 1977 Jürgen Kraft | 1978, 1980, 1983 Gregor Braun | 1979 Hans-Peter Jakst | 1981, 1982 Hans Neumayer | 1984, 1986 Reimund Dietzen | 1985 Rolf Gölz | 1987 Peter Hilse | 1988 Hartmut Bölts | 1989 Darius Kaiser | 1990, 1995, 1999 Udo Bölts | 1991 Falk Boden | 1992 Heinrich Trumheller | 1993 Bernd Gröne | 1994 Jens Heppner | 1996 Christian Henn | 1997, 2001 Jan Ullrich | 1998, 2003 Erik Zabel | 2000 Rolf Aldag | 2002 Danilo Hondo | 2004 Andreas Klöden | 2005 Gerald Ciolek | 2006 Dirk Müller | 2007, 2008, 2012 Fabian Wegmann | 2009 Martin Reimer | 2010 Christian Knees | 2011 Robert Wagner | 2013, 2014, 2016 André Greipel | 2015 Emanuel Buchmann | 2017 Marcus Burghardt | 2018 Pascal Ackermann
Bis 1994 wurden die Meisterschaften getrennt nach Amateuren und Profis veranstaltet. Diese Liste führt bis 1994 die Profimeister auf, zu den Amateurresultaten → Deutsche Meister im Straßenrennen (Amateure)
1933 Alfons Schepers | 1934 Gaston Rebry | 1935 René Vietto | 1936, 1939 Maurice Archambaud | 1937 Roger Lapébie | 1938 Jules Lowie | 1940–1945 nicht ausgetragen | 1946 Fermo Camellini | 1947–1950 nicht ausgetragen | 1951 Roger Decock | 1952 Louison Bobet | 1953 Jean-Pierre Munch | 1954, 1960 Raymond Impanis | 1955 Jean Bobet | 1956, 1958 Fred De Bruyne | 1957, 1961, 1963, 1965, 1966 Jacques Anquetil | 1959 Jean Graczyk | 1962 Jef Planckaert | 1964 Jan Janssen | 1967 Tom Simpson | 1968 Rolf Wolfshohl | 1969, 1970, 1971 Eddy Merckx | 1972, 1973 Raymond Poulidor | 1974, 1975, 1979 Joop Zoetemelk | 1976 Michel Laurent | 1977 Freddy Maertens | 1978 Gerrie Knetemann | 1980 Gilbert Duclos-Lassalle | 1981 Stephen Roche | 1982 Francesco Moser | 1983, 1984, 1985, 1986, 1987, 1988 Sean Kelly | 1989, 1990 Miguel Indurain | 1991, 1994 Tony Rominger | 1992 Jean-François Bernard | 1993 Alex Zülle | 1995, 1996, 1997 Laurent Jalabert | 1998 Frank Vandenbroucke | 1999 Michael Boogerd | 2000 Andreas Klöden | 2001 Dario Frigo | 2002, 2003 Alexander Winokurow | 2004 Jörg Jaksche | 2005 Bobby Julich | 2006 Floyd Landis | 2007, 2010 Alberto Contador | 2008 Davide Rebellin | 2009 Luis León Sánchez | 2011 Tony Martin | 2012 Bradley Wiggins | 2013, 2015 Richie Porte | 2014 Carlos Betancur | 2016 Geraint Thomas | 2017 Sergio Henao | 2018 Marc Soler | 2019 Egan Bernal
Personendaten | |
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NAME | Klöden, Andreas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Radrennfahrer |
GEBURTSDATUM | 22. Juni 1975 |
GEBURTSORT | Mittweida |
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