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Rettungswagen der Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr Berlin-Gatow setzt sich aus Gatower Bürgerinnen und Bürger im Alter von 18 bis 60 Jahren aus verschiedenen Schichten und Berufen zusammen.

Die Hauptaufgabe ist der Notfallrettungsdienst. Dieses Tätigkeitsfeld umfasst Notfälle wie Herzinfarkte und Schlaganfälle, Wespenstiche und Kopfplatzwunden. Circa 80% der Alarmierungen entfallen auf diesen Bereich. Weitere Aufgaben sind die Brandbekämpfung und die technische Hilfeleistung (Verkehrsunfälle, umgestürzte Bäume).

Ihre Feuerwache befindet sich im Dorfkern von Gatow, Alt-Gatow 30. Der Ausrückebereich erstreckt sich von der Haveldüne bis zum Breitehornweg, jedoch steigt das Einsatzaufkommen seit Jahren an, sodass die FF Gatow immer öfter nach Wilhelmstadt, Staaken und Spandau ausrückt, teilweise auch weiter.

Alle Mitglieder der FF Gatow sind mit einem Digitalen Meldeempfänger („Pieper“) ausgestattet. Bei einem Alarm verlassen die Mitglieder ihren derzeitigen Aufenthaltsort, suchen die Feuerwache auf (zu Fuß, mit dem Auto, per Fahrrad), legen ihre Schutzkleidung an und besetzen die alarmierten Fahrzeuge. Der Zeitrahmen dafür beträgt 4 Minuten.

Technik[]

Die FF Gatow verfügt über einen Rettungstransportwagen (RTW 3210), ein Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug (LHF-B 3210) und ein Rettungsboot. Sie sind rund um die Uhr einsatzbereit. In Ausnahmefällen kann ein weiteres Löschfahrzeug in Dienst genommen werden.


Geschichte[]

Bevor im Januar 1909 die Freiwillige Feuerwehr Gatow gegründet wurde, gab es in Gatow eine so genannte vereinfachte Pflichtfeuerwehr. Es lässt sich nicht genau feststellen, wann die Gründung dieser Pflichtfeuerwehr stattfand. Die erste Überlieferung dieser Wehr stammt aus dem Jahr 1896, als ein Großbrand einer Scheune von der Pflichtfeuerwehr nicht unter kontrolle zu bringen war.

Ein Erlass der Landrates des Kreises Osthavelland, zu dem auch Gatow seinerzeit gehörte, führte 1908 zu der Überlegung, in Gaotw eine freiwillige Feuerwehr zu gründen, da man feststellen musste, dass die vereinfachte Pflichtfeuerwehr nicht ausreichte, um den Brandschutz in Gatow zu gewährleisten. Die Gründung einer freiwilligen Wehr wurde dann am 9. Januar 1909 in einem Wirtshaus beschlossen.

Ein älteres Model des LF 16

Am 25. Januar fand eine erneute Versammlung im Wirtshaus Gatow statt, bei der neben der Wehrführung auch die aktiven Feuerwehrmänner gewählt wurden. Als erstes Fahrzeug diente der FF Gatow ein einachsiger, mit einem Pferd zu bespannender Wagen, ein so genannter Doggart, der hauptsächlich für den Transport von Geräten gedacht war. Das Pferd stellte dabei jeweils einer der Ortsansässigen Landwirte. Die Alarmierung der Kameraden erfolgte über den Gemeindediener, der im Alarmfall mit einem Fahrrad und einem Horn durchs Dorf fuhr um die Angehörigen zu alarmieren. Kurze Zeit später wurde die Ausrüstung durch eine Handdruckspritze ergänzt, ein Geschenk von Kaiser Wilhelm II. Die Spritze leistete bis ins Jahr 1934 treue Dienste und wurde dann weiterverkauft.

Auch der Rettungsdienst hielt bereits in den Gründungsjahren Einzug bei der FF Gatow. Bereits im Jahre 1911 wurde ein Kamerad zum Samariter gewählt, der dann eine Tasche mit den notwendigen Heilmitteln zu beschaffen hatte und auch dafür verantwortlich war, dass diese bei den Alarmen mitgeführt wurde. In den Jahren 1914 bis 1915 wurde an der Dorfstraße (heute Alt-Gatow) ein neues Wachgebäude für die FF Gatow gebaut.

Nach der Gründung Groß-Berlins im Jahre 1920 wurde die Freiwillige Feuerwehr Gatow, wie die anderen Freiwilligen Feuerwehren der Bezirke auch, der Berufsfeuerwehr unterstellt. Die FF Gatow gehörte nunmehr zum Bezirk 8 von Groß-Berlin. Nach einem Umbau durch die Berufsfeuerwehr Berlin konnte das erste motorisierte Löschfahrzeug der FF Gatow am 30. April 1935 in Dienst gestellt werden, da die kaiserliche Kesselspritze den wachsenden Anforderungen nicht mehr gewachsen war.

Da die Berliner Feuerwehr im Rahmen ihrer Luftschutzmaßnahmen mit neuen Fahrzeugen ausgestattet wurde, erhielt die FF Gatow schon im darauf folgenden Jahr ein neuere Motorspritze, die bei der Berufsfeuerwehr ausgesondert wurde. Dabei handelte es sich um ein LF 25 auf Mercedes Aufbau mit einer Magirus Pumpe, das bis zum Ende des zweiten Weltkrieges seinen Dienst erfüllte und dann der sowjetischen Armee zum Opfer fiel. Von nun an war die Berliner Feuerwehr dafür zuständig, Fahrzeuge und Geräte zu stellen, wozu auch der Kraftstoff für das Fahrzeug gehörte. Das neue Fahrzeug der FF Gatow machte auch einen Umbau der Wache erforderlich.

Auch der 2. Weltkrieg ging an der FF Gatow nicht spurlos vorüber. Im September 1939 wurde der Feuerzug Gatow zur Ausbildung an einer Luftschutzübung nach Siemensstadt beordert. Am 1. September 1939 wurden die Gatower Feuerwehrmänner dann im Rahmen der Landesverteidigung aufgerufen und zur Feuerwehr eingezogen. Teilweise wurden die Kameraden dabei der FF Kladow zugeteilt. Der Krieg dezimierte auch bei der Gatower wehr die Mitgliederzahl, so dass die 9 übrigen Kameraden 1945 die Wehr neu gründen mussten. Vorhanden waren neben dem unversehrten Gerätehaus nur wenige Geräte und einige Schläuche. Wie zu den Anfängen diente als Fahrzeug erneut ein alter Heuwagen, auf dem Schläuche und ein Standrohr lagen. Bereits im Jahre 1946 erhielt die FF Gatow einen Opel Blitz 1 ½ t.

Nach langen Verhandlungen mit der Berliner Feuerwehr konnte die FF Gatow am 15.April 1957 eine weitere Neuerung in Dienst stellen. Es wurde ein Schlauchboot angeschafft, um dem immer größer werdenden Einsatzspektrum der Gatower Feuerwehrmänner gerecht zu werden. Im Oktober 1957 wurde anlässlich einer Besprechung mit der Behördenleitung der zwingend erforderliche Ausbau der Wache Gatow bekannt gegeben, der tatsächlich aber erst 1971 erfolgte.

Weitere Verhandlungen mit der Behördenleitung führten dann dazu, dass im Juli 1958 ein Feuerlöschboot bei der FF Gatow in Dienst genommen werden konnte.

Ein neueres Model des LF 16

Auch der in die Jahre gekommene Opel wurde durch ein neueres Fahrzeug ersetzt. Dabei handelte es sich um ein Magirus LF 16 Baujahr 1949.

Das Ende der 60er Jahre brachte viele Neuerungen. So wurde endgültig der Ausbau des Wachgebäudes beschlossen. Führerscheininhaber wurden zur Feuerwehrfahrschule geschickt und konnten fortan selbst das Feuerwehrfahrzeug fahren, andere Kameraden wurden zu Maschinisten und Samariterlehrgängen geschickt. Am 29. Januar 1969 erhielten die Kameraden der FF Gatow die ersten Funkmeldeempfänger. Die Geräte, damals noch so groß wie zwei Zigarrenkisten, ließen die bis Dato notwendige Sirenenalarmierung entfallen.

Im Dezember 1970 begann dann der Umbau des Wachgebäudes. Mit viel Eigenarbeit wurde das Wachgebäude zur Seite hin verlängert. Ein Aufenthaltsraum wurde in den Wachbau eingefügt. Am 22. Januar 1971 wurde das Wachgebäude an die Kameraden der FF Gatow übergeben.

Als im Jahre 1975 das Wachgebäude der FF Kladow umgebaut wurde, wurde der dort stationierte KTW auf der Wache Gatow untergestellt. Zwar wurde er nach Abschluss der Umbaumaßnahmen in Kladow wieder zurückverlegt, dennoch erkannte man den Wert eines in Gatow stationierten KTW, so dass im Juni 1975 ein eigener KTW bei der FF Gatow in Dienst gestellt werden konnte.

Im Jahr 1976 wurden dann auch die großen Selektivrufempfänger gegen wesentlich kleinere Geräte ausgetauscht, die es ermöglichten den Meldeempfänger ständig mitzuführen.

Auch der technische Fortschritt hielt weiter Einzug in Gatow. Am 8. Mai 1983 erhielt die Wehr ein neues Fahrzeug. Es handelte sich dabei um eine Spezialanfertigung der Firma Mercedes, die aufgrund der niedrigen Einfahrtshöhe der Fahrzeughalle erforderlich war.

Weblinks[]


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